Die richtige Ernährung in der Frühschwangerschaft
Das erste Schwangerschaftsdrittel geht mit wenigen Veränderungen einher und doch wird alles anders: Ihre kleine Familie wächst und eventuell plagen Sie auch die ersten Schwangerschaftsanzeichen, wie Übelkeit oder Verdauungsbeschwerden. Viele Frauen stellen sich die Frage, worauf Sie bei der Ernährung in der Frühschwangerschaft achten müssen. In der Regel ändert sich noch nicht allzu viel. Sie sollten jedoch für eine ausreichende Zufuhr an Folsäure und Jod sorgen. Ansonsten ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung das A und O.
Wichtige Nährstoffe im 1. Trimester
Im ersten Trimester ist der Nährstoffbedarf leicht erhöht. Vor allem sollten Sie ausreichend Folsäure, Jod und DHA (Docosahexaensäure) zu sich nehmen. Auch wird Ihre gynäkologische Praxis den Eisenwert in Ihrem Blut überprüfen.
Gewichtszunahme in der Frühschwangerschaft
Am Ende des ersten Trimesters, also in der 13. Schwangerschaftswoche, ist der Fötus in etwa so groß wie eine Kiwi. Entsprechend braucht auch der Uterus noch nicht allzu viel Platz und es ist normal, wenn der Babybauch nur zu erahnen ist. Daraus folgt auch, dass die Gewichtszunahme in der Frühschwangerschaft moderat bis kaum existent ist. Bis zur 16. SSW, also bis ins zweite Schwangerschaftsdrittel hinein, nehmen Schwangere im Durchschnitt maximal zwei Kilogramm zu.
Sollten Sie schon etwas mehr zugenommen haben, weil die Schwangerschaftsgelüste sich durchgesetzt haben, brauchen Sie sich keine Sorgen machen. In der gesamten Schwangerschaft ist eine Zunahme zwischen 11 und 16 Kilo für normalgewichtige Schwangere völlig normal.
Das können Sie in den ersten Wochen trinken
Für alle gesunden Erwachsenen ist ausreichend Flüssigkeit wichtig, um gesund zu bleiben – das gilt erst recht für Schwangere. Laut DGE sollten Erwachsene deshalb täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. In den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft gilt diese Empfehlung auch für Schwangere. Später sollte die Trinkmenge mindestens zwei Liter betragen, um die Blut- und Fruchtwasserbildung optimal zu unterstützen.
Als Getränke empfehlen sich vor allem Wasser, ungesüßte Tees und in Maßen auch Fruchtsaftschorlen. Natürlich können und sollen Sie trinken, was Ihnen schmeckt – allerdings sollten Limonaden, Eistees und andere Getränke aufgrund ihres hohen Zuckergehalts eher zu den Ausnahmen gehören.
Auch auf den heißgeliebten Kaffee am Morgen müssen Sie nicht verzichten, aber Sie sollten darauf achten, dass Sie nicht zu viel Koffein zu sich nehmen. Empfohlen werden maximal 200 bis 300 Milligramm Koffein täglich. Viele Schwangere steigen hier auf Kräuter- oder Früchtetees um, die auch gegen Schwangerschaftsübelkeit helfen können.
Verdauungsbeschwerden im 1. Schwangerschaftsdrittel
Nicht nur Übelkeit, sondern auch Verstopfung, harter Stuhlgang oder Blähungen gehören zu den üblichen Schwangerschaftsbeschwerden. Ausgelöst werden diese Begleiterscheinungen unter anderem durch den höheren Progesteron-Gehalt im Blut, der die Darmmuskulatur träge macht. Nicht selten sind die Beschwerden aber auch ein Anzeichen dafür, dass Schwangere nicht genug trinken. Bemerken Sie in der Frühschwangerschaft, dass Sie unter Verdauungsbeschwerden leiden, können Sie folgende Dinge probieren:
- Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend trinken. Mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich sollten es sein.
- Nehmen Sie genug Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Obst und Gemüse zu sich.
- Leichter Ausdauersport, wie Spazieren, Radfahren oder Schwimmen, kann außerdem helfen, die Verdauung in Gang zu bringen.
Halten die Beschwerden trotz allem an, sprechen Sie das spätestens beim nächsten Vorsorgetermin an.
Häufige Fragen zur Ernährung in der Frühschwangerschaft
Das erste Schwangerschaftsdrittel ist aufregend, aber auch eine Zeit des Genusses. Weitere spannende Antworten rund um die Ernährung in der Frühschwangerschaft haben wir nachfolgend zusammengestellt.
Was kann ich in der Frühschwangerschaft zum Frühstück essen?
Im Rahmen einer gesunden Ernährung in der Schwangerschaft gibt es viele Ideen für ein leckeres Frühstück. Probieren Sie etwa ein Porridge mit Beeren. Auch ein Müsli mit Quark oder Joghurt und Obst liefert alle wichtigen Nährstoffe für einen guten Start in den Tag. Ebenso schmeckt eine Scheibe Vollkornbrot mit Käse, Gurke und Tomate.
Wie viel Kaffee darf ich in der Schwangerschaft trinken?
Da zu viel Koffein die Versorgung Ihres Babys über die Plazenta beeinflussen kann, sind während der Schwangerschaft maximal 200 bis 300 Milligramm Koffein täglich empfohlen. Das entspricht in etwa zwei bis drei Tassen normalstarkem Filterkaffee. Koffein über diese Mengen hinaus gehört zu den Dingen, die Sie in der Schwangerschaft meiden sollten.
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Kann ich mich im ersten Trimester vegan oder vegetarisch ernähren?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät dazu, sich bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung in der Schwangerschaft eng mit Ihrer Ärztin oder einer spezialisierten Ernährungsberatung abzustimmen, damit Sie und Ihr Baby alle wichtigen Nährstoffe erhalten. Gegen eine ausgewogene, vegetarische Ernährung, die auch Milchprodukte und Eier vorsieht, ist in der Regel nichts einzuwenden. Achten Sie lediglich darauf, vermehrt Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte zu sich zu nehmen, um ausreichend Eisen zuzuführen. Die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Quellen kann durch zusätzliches Vitamin C gefördert werden. Trinken Sie beispielsweise ein Glas Orangensaft zu den entsprechenden Mahlzeiten.
Bei einer veganen Ernährung kann die Versorgung mit DHA, Vitamin B12, Zink, Protein, Kalzium, Eisen und Jod kritisch werden. Vor allem eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 ist bei einer pflanzlichen Ernährung ohne das entsprechende Nährstoffpräparat nicht möglich. Sie sollten also Ihren Arzt mit ins Boot holen, damit dieser Ihre Blutwerte im Auge behalten und einen Mangel sofort erkennen kann.
Worauf müssen Schwangere bei der Ernährung im dritten Trimester achten?
Behalten Sie die Bewegung in der Schwangerschaft auf dem gleichen Level bei, wächst Ihr Kalorienbedarf ab der 28. Schwangerschaftswoche um 500 kcal. Da die Gebärmutter immer mehr auf den Magen drückt und wenig Platz für Essen lässt, empfiehlt es sich, spätestens jetzt zu vielen kleinen Mahlzeiten zu greifen, um es Ihrer Verdauung etwas zu erleichtern. Außerdem kann es gut sein, nun weniger Salz zu sich zu nehmen, wenn Sie zu Wassereinlagerungen neigen. Gerade im dritten Trimester klagen viele Schwangere über geschwollene Beine. Eine sehr salzhaltige Ernährung begünstigt die Entstehung dieser Ödeme.
Autoreninfo
Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin für Ratgebertexte. Als Mutter von zwei Kleinkindern mit 18 Monaten Altersunterschied stand sie häufiger vor der Frage, auf was es in der Schwangerschaft eigentlich ankommt. Heute schreibt sie Ratgeber, um werdenden Eltern die drängendsten Fragen zu beantworten.
Fachliche Beratung: Amelie Bieringer, Ernährungswissenschaftlerin bei HiPP.