
Sauna in der Schwangerschaft: Eine gute Idee!
Noch einmal richtig ausspannen, bevor der Nachwuchs kommt: Ein Saunabesuch wirkt in der Schwangerschaft oft richtig verlockend. Vor allem, wenn Wassereinlagerungen und das zusätzliche Gewicht für einen eher beschwerlichen Alltag sorgen. Doch darf man in der Schwangerschaft in die Sauna? Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Schwangere sollten allerdings auf einige Dinge achten, damit das Wellnesserlebnis wirklich guttut.
In der Schwangerschaft in die Sauna? Aber klar!
Wichtig ist, den Saunabesuch in jedem Fall mit dem gynäkologischen Fachpersonal oder der Hebamme abzusprechen. Geben diese grünes Licht, dann können Schwangere sich nach der Empfehlung des Deutschen Saunabundes e.V. richten. Dieser hält das Saunieren in der Schwangerschaft für durchaus zulässig, solange Schwangere die untenstehenden Tipps und Ausschlusskriterien befolgen.
Ob die Sauna in der Schwangerschaft eine wirklich gute Idee ist, komme auch auf die vorherige Saunaerfahrung an: Neueinsteigerinnen sollten, um sicherzugehen, mit ihrem ersten Saunabesuch bis zur Zeit nach dem Wochenbett warten. Wer es dennoch wagen will, sollte mit niedrigen Temperaturen von circa 50 bis 60 Grad Celsius starten.
Schwangere, die bereits Erfahrung mit dem Saunieren haben und die Hitze gut vertragen, können auch in der Schwangerschaft weiterhin den Saunabädern frönen. Hier gilt es vor allem auf den eigenen Körper zu achten.
Eine Einschränkung gilt allerdings: Schwangere sollten frühestens ab dem zweiten Trimester in die Sauna gehen. Studien aus Finnland legen einen Zusammenhang zwischen einer erhöhten Kernkörpertemperatur der werdenden Mutter und Neuralrohrdefekten beim Embryo bzw. beim Fötus nahe.
Darüber hinaus gibt es für das Saunieren in der Schwangerschaft einige Ausschlusskriterien.
Wann Schwangere auf die Sauna verzichten sollten
In folgenden Fällen sollten Schwangere auf das Saunieren in der Schwangerschaft verzichten:
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bei bestehenden Kreislaufproblemen oder der Neigung zu Schwindel
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bei bestehender Risikoschwangerschaft
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bei vorzeitiger Wehentätigkeit
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bei Nierenerkrankungen oder Problemen mit den Nieren
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bei ausgeprägten Krampfadern
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bei Bluthochdruck
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bei bestehender oder drohender Schwangerschaftsvergiftung
Die Vorteile des Saunierens in der Schwangerschaft

Regelmäßiges Saunieren bringt zahlreiche positive Effekte mit sich, die nicht nur der Seele, sondern auch der körperlichen Gesundheit guttun. Vor allem das Herz-Kreislaufsystem und die Immunabwehr profitieren, weil sie angeregt und gestärkt werden. Ebenso erhöht die Hitze die Durchblutung und sorgt für eine Entspannung der Muskulatur. Insgesamt leiden Menschen, die regelmäßig saunabaden seltener an Erkältungen oder Atemwegsinfekten. Außerdem lindert das Saunieren Gelenkbeschwerden.
Schwangere profitieren nochmal ganz im Speziellen von regelmäßigen Saunabesuchen:
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Das Saunieren beugt Ödemen vor und lindert bestehende Wassereinlagerungen, weil das Schwitzen zum Flüssigkeitsverlust führt.
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Die Entspannung der Muskulatur sorgt auch für eine Lockerung der Beckenbodenmuskeln, was sich positiv auf die Geburt auswirken kann.
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Beim Saunieren werden Endorphine ausgeschüttet, was eine stimmungsaufhellende Wirkung hat. Saunabaden macht also gute Laune!
Sauna in der Schwangerschaft: Die besten Tipps
Folgende Tipps machen das Saunieren in der Schwangerschaft zur wohltuenden Auszeit:
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Schwangere sollten maximal einmal pro Woche in die Sauna gehen. Dabei gelten maximal zwei Saunagänge pro Besuch als unbedenklich.
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Bereiten Sie Ihren Körper durch ein warmes Fußbad auf die Hitze vor. Das Fußbad, auch gern als Wechselbad, regt die Durchblutung an und bereitet den Körper so auf das Schwitzen vor.
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Bevorzugen Sie niedrigere Temperaturen zwischen 50 und 70 Grad Celsius anstatt der Finnischen Sauna mit 90°C.
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Steigern Sie die Temperatur von Saunagang zu Saunagang langsam.
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Wählen Sie die unterste oder maximal die mittlere Bank in der jeweiligen Saunakabine. Auf der untersten Bank ist die Temperatur am niedrigsten. Darüber hinaus können Sie von hier aus die Sauna unkompliziert verlassen, sollte Ihnen die Hitze zu Kopf steigen.
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Wählen Sie eher eine sitzende als eine liegende Position. Saunieren Sie im Liegen, kann es spätestens beim Aufstehen zu Kreislaufproblemen kommen.
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Pro Saunagang empfehlen Fachleute eine Aufenthaltsdauer von maximal acht bis zwölf Minuten in der Saunakabine. Auch erfahrene Sauna-Fans sollten nicht länger als 15 Minuten am Stück saunieren.
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Gehen Sie nach dem Saunagang auf keinen Fall ins Tauchbecken! Der abrupte Temperaturwechsel sorgt im schlimmsten Fall für schwere Kreislaufprobleme. Kühlen Sie sich lieber langsam ab - etwa an der frischen Luft. Viele Saunen haben einen Saunagarten, durch den Sie spazieren können, bevor Sie sich abduschen.
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Beim Abduschen gilt in der Sauna dasselbe wie für das Duschen vor dem Schwimmen: Immer zum Herzen hin! Das heißt: Duschen Sie sich mit dem Schlauch kalt ab und fangen Sie mit den Armen und den Beinen an. Erst dann werden Rücken und Brust bzw. Bauch abgespült. So umgehen Sie Kreislaufprobleme und Atemnot durch das kalte Wasser.

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Legen Sie zwischen den Saunagängen eine lange Ruhepause von mindestens 20 bis 30 Minuten ein.
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Achten Sie darauf, viel zu trinken! Schwangere haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. In der Sauna sollte der Flüssigkeitsverlust umgehend ausgeglichen werden.
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Gehen Sie nie allein in die Sauna, falls es zu Kreislaufproblemen kommt!
Welche Sauna ist in der Schwangerschaft am besten geeignet?
Viele stellen sich in der Schwangerschaft die Frage, ob das Dampfbad besser ist als die Sauna. Generell ist das Dampfbad mit maximal 50 bis 60 Grad Celsius zwar kühler, aber durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist die Wärme oft schlechter verträglich. So erleiden viele Schwangere hier häufiger Kreislaufprobleme als in der trockenen Saunahitze.
Grundsätzlich sind Saunen mit niedrigeren Temperaturbereichen von maximal 70 Grad Celsius für Schwangere oft besser geeignet. Dazu gehören oft die Biosauna, das Sanarium, das Caldarium oder das Dampfbad, wenn die Luftfeuchtigkeit gut vertragen wird.