Allergien bei Babys und Kindern
Allergien bei Kindern sind leider oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Häufig können sich hinter den Symptomen andere Erkrankungen verbergen oder es handelt sich nicht um eine vermutete Allergie, sondern lediglich um eine Unverträglichkeit. Deshalb ist es wichtig, die Symptome zu beobachten und sie auf jeden Fall ernst zu nehmen. Auch ein Besuch beim Arzt kann sinnvoll sein. Erfahren Sie mehr über Allergien bei Babys und Kindern.
Was sind Allergien?
Normalerweise ist unser Körper in der Lage, zwischen harmlosen und schädlichen Einflüssen zu unterscheiden. Das bedeutet beispielsweise, dass er gegen Krankheitserreger ankämpft, harmlose Bakterien jedoch gewähren lässt.
Ist das Immunsystem nicht ausreichend gestärkt oder aufgrund einer familiären Vorbelastung besonders sensibel, kann es sein, dass der Körper nicht mehr imstande ist, einen Unterschied zwischen „Gut“ und „Böse“ zu machen. Er wehrt auch die Reize ab, die für uns eigentlich kein Problem darstellen sollten. So passiert es beispielsweise, dass Nahrungsmittel, die für einen gesunden Menschen problemlos toleriert werden, von einem Allergiker nicht vertragen werden. Erfahren Sie mehr zum Thema Allergien & Gesundheit.
Allergie Auslöser auf einen Blick
Nicht jedes Kind ist automatisch allergiegefährdet. Es gibt jedoch einige Faktoren, die das Allergierisiko deutlich erhöhen, sodass es sein kann, dass das Baby im Laufe der Zeit eine Allergie entwickelt.
Zu den potenziellen Auslösern für Allergien gehören:
Hohe Schadstoffbelastung
Wenn Ihr Kind öfter Zigarettenrauch, Schimmel oder beispielsweise Autoabgasen ausgesetzt ist, kann dies das Allergierisiko erhöhen.
Genetische Faktoren
Ist ein Mitglied Ihrer Familie Allergiker, steigert dies das Allergierisiko. Betrifft dies sogar mehrere Familienmitglieder und handelt es sich um unterschiedliche Allergien, kann auch Ihr Kind ein sehr hohes Allergierisiko haben.
Vitamin-D-Mangel
Vitamin-D-Mangel kann das Allergierisiko ebenfalls erhöhen. Dies hängt damit zusammen, dass ausreichend Vitamin D benötigt wird, um alle Vorgänge im Körper optimal auszuführen und alle Organe zu versorgen. Ist dies nicht der Fall, ist eine höhere Anfälligkeit für Allergien gegeben.
Übertriebene Hygiene
Zu häufiges Waschen oder gar Desinfizieren kann zu einem erhöhten Allergierisiko beitragen. Das hängt damit zusammen, dass der Körper in diesem Fall überhaupt nicht lernt, sich mit potenziellen Krankheitserregern auseinanderzusetzen und diese abzuwehren.
Allergie bei per Kaiserschnitt geborenen Kindern
Besonders Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, haben aufgrund einer veränderten Darmflora bei der Geburt und in den ersten Lebenswochen ein erhöhtes Allergierisiko. Dieses steigt zusätzlich dadurch, dass die werdende Mutter während des Kaiserschnittes in der Regel mit Antibiotika behandelt wird. Verschiedene Umwelteinflüsse tragen ebenfalls dazu bei, dass sich der Darm im Ungleichgewicht befindet.
Allergie Symptome – daran erkennen Sie eine Allergie
Allergie Symptome richten sich in erster Linie nach der jeweiligen Allergie. Deshalb ist es wichtig, dass Sie zunächst erfahren, welche Allergien es überhaupt gibt.
Zu den häufigsten Arten von Allergien bei Kindern und Babys zählen:
Lebensmittel- bzw. Nahrungsmittelallergie
Ihr Kind kann bestimmte Lebensmittel nicht essen, wie zum Beispiel Nüsse oder Kuhmilch? Dann leidet es möglicherweise unter einer Lebensmittelallergie.
Von einer Nahrungsmittelallergie wird gesprochen, wenn eine komplette Gruppe an Nahrungsmitteln nicht vertragen wird. Das kann beispielsweise fruktosehaltige Lebensmittel betreffen.
Symptome:
Wenn Ihr Kind unter einer Lebens- oder Nahrungsmittelallergie leidet, wird es möglicherweise auffallend müde, bekommt rote Flecken oder die Augen und das Gesicht schwellen an. Auch Hautausschläge und ein starker Juckreiz sind möglich. Ebenfalls kann es zu Kopfschmerzen und Niesanfällen kommen.
Kontaktallergie
Bei einer Kontaktallergie reagiert der Körper auf einen Stoff oder ein Material mit einer entsprechenden Hautreaktion. Die Tierhaarallergie gehört beispielsweise zu den Kontaktallergien.
Symptome:
Bei einer Kontaktallergie kommt es vor allem zu roten, juckenden Flecken an den betroffenen Hautstellen. Auch eine Quaddel-Bildung ist möglich. Ebenso kann sich daraus in weiterer Folge eine Neurodermitis entwickeln.
Arzneimittelallergie
Bei dieser Allergie wird ein bestimmter Wirkstoff nicht vertragen.
Symptome:
Bei einer allergischen Reaktion auf den Wirkstoff eines Arzneimittels kommt es oft zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Problemen im Magen-Darm-Trakt. So können beispielsweise Durchfall oder Verstopfung auftreten. Ebenso können Ausschlag mit Nesselsucht, Fieber oder Atemnot vorkommen. Kommt es zur Atemnot, muss umgehend der Notarzt alarmiert werden.
Inhalationsallergie
Zu den bekanntesten Inhalationsallergien gehört der Heuschnupfen.
Symptome:
Hierbei treten vor allem geschwollene, rote Augen und Reizhusten auf. Es kann zu einer verstopften Nase mit Niesreiz und zu tränenden Augen kommen.
Injektionsallergie
Hierzu gehören Insektenstiche.
Symptome:
Leidet Ihr Baby an einer Injektionsallergie, wird sich um die Einstichstelle ein roter Fleck bilden, der eine Schwellung verursachen kann. Ebenso sind geschwollene Augenlider oder ein geschwollenes Gesicht und Quaddeln möglich. Ausschlag mit starkem Juckreiz kann auftreten.
Babys leiden häufig an Lebens- oder Nahrungsmittelallergien oder an einer Tierhaarallergie. Auch Heuschnupfen und andere Formen der Allergien sind möglich, treten jedoch seltener auf.
Allergie oder Intoleranz – woran leidet mein Kind?
Viele Menschen verwechseln Allergien und Intoleranzen miteinander, obwohl diese streng genommen nichts miteinander zu tun haben. Beide Formen zählen zu den Nahrungsmittelunverträglichkeiten, unterscheiden sich allerdings wie folgt:
Bei einer Allergie handelt es sich um eine Immunreaktion des Körpers auf ein bestimmtes Allergen, bei der die Betroffenen auf das allergie-auslösende Lebensmittel komplett verzichten müssen. Selbst Spuren des Lebensmittels können bei Allergien bereits zu entsprechenden Symptomen führen.
Bei einer Intoleranz dagegen ist das Immunsystem nicht beteiligt und es kommt „nur“ zu Magen-Darm-Problemen, wie beispielsweise Verstopfung, Blähungen oder Durchfall. Leidet Ihr Kind unter einer Intoleranz, sollte das jeweilige Nahrungsmittel zwar gemieden werden, kann jedoch meist in kleinen Mengen verzehrt werden, ohne zu Problemen zu führen.
Bei einer Intoleranz können bestimmte Nahrungsbestandteile (z.B. der Milchzucker Laktose) im Darm nicht vollständig verdaut werden. Diese unverdauten Nahrungsbestandteile wandern in Folge weiter in den Dickdarm, wo sie von den dortigen Bakterien verstoffwechselt werden. Dadurch entsteht eine erhöhte Produktion von Gasen, die wiederum zu Blähungen führen.
Bei einer Laktoseintoleranz beispielsweise vertragen Betroffene die Laktose nicht, da das Enzym Laktase, welches den Milchzucker Laktose spalten würde, entweder gar nicht oder in zu geringer Menge im Körper vorhanden ist. Je nachdem, wie groß die vorhandene Enzymmenge ist, wird also mehr oder weniger Laktose in Milchprodukten vertragen. Deshalb können einige Betroffene problemlos Käse verzehren, während sie auf ein ganzes Glas Milch verzichten müssen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass eine Nahrungsmittelunverträglichkeit mit einem Atemtest geprüft werden kann. Um einer Allergie auf die Spur zu kommen, wird hingegen entweder ein Pricktest durchgeführt oder Blut abgenommen, um zu erfahren, ob das Immunsystem Antikörper auf die eigentlich unbedenklichen Stoffe gebildet hat.
Wie Sie Allergien vorbeugen können
Um Allergien vorzubeugen, bevor sie sich überhaupt erst ausbilden, ist es ratsam auf folgende vorbeugende Maßnahmen zu achten:
Gesunde Beikost wählen
Während Experten noch vor ein paar Jahren der Meinung waren, um Allergien vorzubeugen, sollte auf Allergene in der Nahrung möglichst verzichtet werden, hat sich diese Meinung inzwischen geändert. So soll es für ein starkes Immunsystem wichtig sein, dass auch Kleinkinder bereits in Kontakt mit Allergenen in der Nahrung kommen, wie beispielsweise Fisch oder Gluten.
Vermeiden Sie schadstoffbelastete Luft
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind weder Rauch noch Abgasen jeglicher Art ausgesetzt ist und lüften Sie regelmäßig, um einer Schimmelbildung innerhalb der Wohnräume vorzubeugen.
Übertreiben Sie es nicht mit der Hygiene
Sauberkeit ist wichtig, übertreiben sollten Sie es damit aber nicht. Denn wenn der Körper mögliche Krankheitserreger niemals kennenlernt, kann er auch nicht mit ihnen umgehen, sodass das Allergierisiko steigt.
Täglich frische Luft
Frische Luft und Vitamin D, welches durch die Sonnenstrahlen gebildet wird, sind wichtig für das Immunsystem Ihres Kindes. Gehen Sie also täglich mit Ihrem Kind nach draußen.
Schaffen Sie potenzielle Allergieauslöser ab
Wenn das Risiko einer Allergie besteht, sollten Sie beispielweise keine Haustiere halten.
Stillen – die effektivste Form der Vorbeugung bei Allergien
Die einfachste und gleichzeitig beste Möglichkeit einer Allergie Vorbeugung ist sicherlich das Stillen. Der Grund hierfür ist simpel: Muttermilch enthält alle wichtigen darmfördernden Bakterien, die dazu beitragen, dass das Baby bestmögliche Abwehrkräfte entwickelt. Obendrein vertragen die meisten Kinder Muttermilch problemlos.
HA-Nahrung
Stillen ist deshalb die beste Vorbeugung gegen Allergien. Wenn Sie nicht stillen können oder dies schlichtweg nicht in Betracht ziehen, ist auch dies in der heutigen Zeit kein Problem mehr. In diesem Fall ist eine HA Nahrung (Hydrolysierte Anfangsnahrung) eine gute Alternative, die von Experten empfohlen wird.* Bei HA-Nahrungen werden die Eiweißmoleküle durch ein spezielles Verfahren aufgespalten. Die dadurch entstandenen kleinen Eiweißbruchstücke werden von Babys Immunsystem leichter toleriert. Außerdem ist unsere HiPP HA-Nahrung mit natürlichen Milchsäurebakterien und GOS (Galactooligosaachariden) angereichert. Die HiPP HA COMBIOTIK® Säuglingsnahrungen legen somit den Grundstein für ein gesundes und ausbalanciertes Immunsystem.
* EAACI guideline: Preventing the development of food allergy in infants and young children (2020 update), Pediatr Allergy Immunol. 2021 Jul;32(5):843-858.
Allergien in der Schwangerschaft – was kann ich tun?
Wenn Sie während der Schwangerschaft an einer Allergie leiden, können Sie leider nicht viel dagegen ausrichten, denn die meisten Medikamente sind tabu. Es ist daher wichtig, dass Sie den Allergieauslöser meiden.
Eine Hyposensibilisierung kommt während der Schwangerschaft meist nicht infrage, da der Erfolg bei dieser Therapiemethode bis zu drei Jahre auf sich warten lässt.