Was darf ich in der Schwangerschaft nicht essen?

Bei vielen Schwangeren besteht gerade in der Frühschwangerschaft große Verunsicherung. Neben den hormonellen und körperlichen Umstellungen steht auch die Frage im Raum: Was darf ich in der Schwangerschaft essen, und was nicht? Gerade liebgewonnene Speisen, wie zum Beispiel das Tiramisu oder das schnelle Sushi müssen nun aus dem Ernährungsplan weichen. Es gilt, seltene, aber mögliche Infektionen mit Listerien, Toxoplasmose, Campylobacter, Salmonellen oder anderen Keimen zu vermeiden. Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, was Sie weiterhin essen dürfen und welche Lebensmittel in den kommenden neun Monaten tabu sind.

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Dos and Don'ts in der Schwangerschaft

Folgende Nahrungsmittel sind in der Schwangerschaft tabu:

  • rohes und nicht durchgegartes Fleisch
  • rohe und nicht durchgegarte Wurstwaren
  • rohe und geräucherte Fische und Meeresfrüchte
  • Innereien
  • rohe oder wachsweiche Eier
  • Speisen aus rohem Ei (wie Tiramisu oder frische Mayonnaise)
  • Rohmilchkäse und Weichkäse
  • Edelschimmelkäse
  • ungewaschenes Obst und Gemüse
  • abgepackte Salate
  • Salate von Salatbars oder Buffets
  • Alkohol
  • Energydrinks
  • Koffein ab 300mg/Tag

Lebensmittel Tabus in der Schwangerschaft 

Die Liste oben gibt einen ersten Überblick darüber, was Sie in der Schwangerschaft alles nicht essen sollen. Allerdings ist bei einigen Lebensmitteln oft dennoch unklar, ob sie tatsächlich in die genannten Kategorien fallen. Gerade bei bestimmten Wurst- oder Käsesorten ist manch einer unklar, ob erlaubt oder ungeeignet. Wir geben Ihnen für die wichtigsten Nahrungsmittel-Kategorien konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand, ob Sie in der Schwangerschaft zugreifen dürfen oder ob Sie besser die Finger davon lassen.

Wurst und Fleisch in der Schwangerschaft 

Bei Wurst und Fleisch ist die Verunsicherung vieler Schwangerer erst einmal groß: Warum ist Mortadella erlaubt, und Salami nicht? Der Grund liegt in der Zubereitung. Während Salami zur Rohwurst gehört, ist Mortadella eine Brühwurst, und demnach entsprechend erhitzt worden. In der Schwangerschaft nicht geeignet sind rohe und halbgegarte Fleischsorten, Rohwürste und rohe Pökelfleischprodukte. Erlaubt hingegen sind Brühwürste, Kochwürste und gegarte Pökelfleischprodukte. Allgemein sollte Aufschnittware in kleinen Mengen gekauft und alsbald verzehrt werden. Die folgende Tabelle gibt Aufschluss, welche Wurst- und Fleischsorten in der Schwangerschaft erlaubt und auf welche eine Schwangere verzichten soll.

Nicht geeignete Wurst- und Fleischprodukte in der Schwangerschaft Erlaubte Wurst- und Fleischprodukte in der Schwangerschaft
Bündner Fleisch Bierschinken
Carpaccio Bierwurst
Hackfleisch Blutwurst
Katenschinken Bockwurst
Lachsschinken Corned Beef
Landjäger Debreziner
Mett Fleischwurst
Mettwurst Frankfurter Würstchen
Nussschinken gekochter Kassler
Parmaschinken Gelbwurst
Plockwurst Grützwurst
Räucherspeck Jagdwurst
Rauchfleisch Käse-Krainer
roher Kassler Kochschinken
Rollschinken Leberkäse
Salami Leberwurst
Schinkenspeck Lyoner
Schlackwurst Mortadella
Schmierwurst Presskopf
Schwarzwälder Schinken Presswurst
Serrano Schinken Sülzwurst
Tatar Weißwurst
Teewurst  
Thüringer Knackwurst  
Zervelatwurst  

Sind Innereien in der Schwangerschaft erlaubt?

Grundsätzlich sollten Sie Innereien in der Schwangerschaft meiden, da die tierischen „Filterorgane“ Schadstoffe in höherer Konzentration enthalten können. Verzichten Sie vor allem im ersten Trimenon auf Leber, da diese reichlich Vitamin A enthält. Eine zu hohe Dosis an Vitamin A kann zur Schädigung des ungeborenen Kindes führen. Allerdings gibt es bei jeder Regel auch eine Ausnahme: Leberwurst gilt trotzdem als unbedenklich, da die Kochwurst nur geringe Mengen an Leber enthält — und somit auch nur geringe Mengen an Vitamin A. 

Ernährungsplan in der Schwangerschaft

Schwangere sollten in der Schwangerschaft nicht nur darauf achten, was sie nicht essen sollten, sondern vor allem ist es wichtig, sich auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu konzentrieren. Ein Essensplan für die Schwangerschaft hilft auch in stressigen Zeiten, stets ausreichend Nährstoffe zu sich zu nehmen.

Eine typische Mahlzeitenfolge im Ernährungsplan für Schwangere kann folgendermaßen aussehen:

  • Frühstück
  • ein kleiner Snack
  • Mittagessen
  • ein kleiner Snack
  • Abendessen

Gerade, um Übelkeit vorzubeugen und den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, kann es sinnvoller sein, fünf bis sechs kleinere Mahlzeit über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, als lediglich drei große Mahlzeiten. Darüber hinaus empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nicht nur Schwangeren, an Salz und Zucker in Gerichten bzw. Lebensmitteln zu sparen.

Der Ernährungsplan sollte vor allem aus frischem Obst und Gemüse bestehen. Dazu kommen in Maßen Kohlenhydrate aus Kartoffeln, Reis oder andere Getreidesorten dazu. Nicht übertreiben sollten es Schwangere mit tierischen Erzeugnissen, die Proteine liefern. Fette und Öle sollten lieber aus pflanzlichen Quellen verwendet werden aus als tierischen. Zwei Mal pro Woche fetter Fisch gilt dabei als gesund. Abgerundet wird die ausgewogene Ernährung durch mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag.

Käse in der Schwangerschaft

Gerade beim Verzicht auf Käse wird manch einer Schwangeren das Herz schwer, denn dieser gehört zu einem guten Brunch oder einem ausgiebigen Sonntagsfrühstück einfach dazu. Auch überbackene Gerichte sind für viele geradezu Soul Food. Deshalb erst einmal eine Entwarnung: Käse ist nicht generell ungeeignet – auf die Sorte kommt es an. Vor allem Rohmilchkäse ist in der Schwangerschaft ein Tabu. Käsesorten aus pasteurisierter Milch hingegen dürfen Sie weiterhin unbesorgt genießen, insbesondere wenn die Milch im Rahmen der Zubereitung über 70°C erhitzt wurde. Beim Kauf an der Theke stehen meist die Angaben auf den ausweisenden Schildern. In Käse enthaltenes Kalzium ist sogar wichtig für die Entwicklung von Babys Knochen

Die nachstehende Tabelle zeigt, welche Käsesorten Sie zum Brunch am Wochenende unbesorgt auftischen dürfen.

Nicht geeignete Käsesorten in der Schwangerschaft Erlaubte Käsesorten in der Schwangerschaft
Brie Backcamembert
Cambozola Butterkäse
Camembert Brie (pasteurisiert)
Chaumes Feta (industriell abgepackt)
Chèvre Frischkäse (industriell abgepackt)
Esrom Gouda (ohne Rinde)
Feta (aus offenem Gefäß) Hüttenkäse (industriell abgepackt)
Handkäse Käsefondue
Harzer Kochkäse
Harzer Rolle Leerdammer
Hüttenkäse (aus offenem Gefäß) Mascarpone (industriell abgepackt)
Limburger Mozzarella (industriell abgepackt)
Mainzer Käse Ofenkäse
Mascarpone (aus offenem Gefäß) Parmesan (ohne Rinde)
Mozzarella (aus offenem Gefäß) Raclette
Münster Ricotta (industriell abgepackt)
Olmützer Quargel Schafskäse (industriell abgepackt)
Pout-l’Évêque Schmelzkäse
Prince Jean Tilsiter (Verpackung prüfen)
Ricotta (aus offenem Gefäß) Emmentaler (ohne Rinde)
Romadur  
Roquefort  
Schafskäse (aus offenem Gefäß)  
Spitzkäse  
Stangenkäse  
Taleggio  
Vacherin Fribourgeios  
vorgefertigter Reibekäse  

Auf Käseverpackungen muss gut sichtbar abgebildet sein, ob es sich um Rohmilchkäse oder pasteurisierten Käse handelt. Industriell hergestellte und abgepackte Frischkäsesorten sind oft mit dem Hinweis „wärmebehandelt“ versehen. In diesem Fall können sie bedenkenlos verzehrt werden. Da Käse viele verschiedene Herstellungsarten haben, immer trotzdem auf die Rohmilch und deren Deklaration beim Einkauf achten. Allgemeiner Hinweise: Käserinde sollte nicht mitgegessen werden!

Eier in der Schwangerschaft

Gerade aufgrund des Risikos einer Salmonelleninfektion wird Schwangeren dringend vom Verzehr roher Eier abgeraten. Da sich diese Erreger aber ab einer Temperatur von 70°C nicht vermehren können und absterben, sind hartgekochte Eier und Spiegeleier unbedenklich. Wichtig ist, dass sowohl Eiweiß als auch Eidotter vollständig durchgegart werden. Von Speisen, wie Tiramisu oder frischer Mayonnaise, in denen rohes Ei verarbeitet wird, sollten Schwangere aber die Finger lassen. Eier sollten zudem unbedingt gekühlt gelagert werden.

Nicht geeignete Ei-Erzeugnisse in der Schwangerschaft Erlaubte Ei-Erzeugnisse in der Schwangerschaft
rohe Eier hart gekochte Eier (7 Minuten gekocht)
wachsweiche Eier Spiegelei (pro Seite 3 Minuten gebraten)
Tiramisu (frisch zubereitet)  
Mayonnaise (frisch zubereitet)  
Sauce Hollandaise (frisch zubereitet)  
frisches Speiseeis  

Ebenso wie industriell gefertigte Käsesorten, sind auch industriell gefertigte Mayonnaisen, Salatcremes, Desserts und Eis oft wärmebehandelt. Das bedeutet, selbst wenn Ei enthalten ist, können Sie unbesorgt zugreifen. Wichtig ist, angebrochene Packungen nicht allzu lang zu lagern. Je länger die Packung geöffnet ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Keimbesiedelung.

Fisch in der Schwangerschaft

Fisch sollte in der gesunden Ernährung auf keinen Fall fehlen, da er reich an wichtigen Omega-3-Fettsäuren ist, die für die Entwicklung des kindlichen Gehirns, der Nervenzellen und der Netzhaut des Auges überaus wichtig sind. Allerdings sollten Fisch und Meeresfrüchte ausreichend gegart werden, um eine Infektion mit gefährlichen Erregern zu vermeiden. Roher Fisch ist in jedem Fall tabu, das gilt auch für Räucherware. Nachstehend erfahren Sie, welche Fischgerichte Sie unbesorgt genießen können.

Nicht geeignete rohe Fischgerichte und Meeresfrüchte in der Schwangerschaft Erlaubte Fischgerichte und Meeresfrüchte in der Schwangerschaft
Austern Fisch gedünstet
Fisch-Carpaccio Fisch gebraten
Krabben, Scampi, Garnelen & Krebse Fisch gekocht
Graved Lachs Brathering
Kaviar Hering in Tomatensoße
Hering als Matjes oder Rollmops  
Räucheraal  
Räucherforelle  
Räucherlachs  
Rollmops  
Sahnehering  
Sashimi  
Schillerlocken  
Shrimps  
Sushi  

Vorsicht gilt bei Thunfisch, Lachs, Kabeljau, Steinbeißer und Schwertfisch: Da diese oft stark mit Quecksilber belastet sind, sollten Schwangere diese Fischarten nur in Maßen genießen, auch wenn sie gekocht, gebraten oder gedünstet wurden.

Obst und Gemüse in der Schwangerschaft

Ganz gleich, ob im ersten, zweiten oder dritten Trimester, ausreichend Obst und Gemüse wird jeder Schwangeren empfohlen. Doch gerade im Hinblick auf die Gesundheit sind einige Dinge zu beachten. Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden, um mögliche Verunreinigungen und auch Schadstoffe zu entfernen. Außerdem sollten Sie nicht zu abgepackten Salaten greifen. Aufgrund des feucht-warmen Mikroklimas darin können sich Erreger in den Plastikverpackungen besonders schnell vermehren. Durch zahlreiche Schnittkanten bietet das Gemüse eine gute Angriffsfläche, auf der sich die Keime niederlassen können.

Dasselbe gilt für Obst und Gemüse aus offenen Buffets oder Salatbars, wie sie in Restaurants und Kantinen oft zu finden sind. Für die Arbeit sollten Sie sich lieber einen Salat vorbereiten, den sie in einer fest verschlossenen Dose transportieren. In Öl eingelegte Antipasti sind unbedenklich, solange sie in verschlossenen Packungen gekauft werden.

Süßigkeiten in der Schwangerschaft

Grundsätzlich spricht nichts gegen Süßigkeiten in der Schwangerschaft. Gerade jetzt ist Naschen erlaubt, solange die Ernährung ansonsten gesund und ausgewogen ist. Allerdings sollten Speisen aus rohen Eiern, wie Tiramisu oder Zabaione, gemieden werden. Auch Sahneteilchen oder Kuchen aus dem Thekenverkauf, deren Füllung nicht vollständig durchgebacken ist, sind eher etwas für die Stillzeit. Gerade im Sommer kommt es immer mal wieder zu Salmonelleninfektionen durch Bienenstich oder Sahneschnitten, die länger in einer Theke auf den Verkauf gewartet haben.

Neu hingegen ist der Hinweis darauf, dass Lakritze in der Schwangerschaft eher gemieden werden sollte. Finnische Wissenschaftler haben entdeckt, dass ein Bestandteil von Lakritz, das Extrakt aus der Wurzel des Süßholzstrauches,  die Plazenta durchlässiger für das Stresshormon Cortisol machen kann. Das wirkt sich auf den Stresshormon-Spiegel des Babys aus. Deshalb sollten Schwangere auf Lakritz, Salmiakbonbons und auch Hustentees mit Süßholzwurzel verzichten.

Gewürze in der Schwangerschaft

Viele Kräuter und Gewürze haben auch eine medizinische Wirkung und können bei naturheilkundlicher Anwendung als wehenfördernd gelten. Dazu gehören:

  • Gewürznelken
  • Muskat
  • Petersilie
  • Basilikum
  • Zimt
  • Ingwer
  • Koriander

Deshalb wird immer wieder einmal davon abgeraten, Gerichte für Schwangere mit diesen Kräutern zu würzen. Allerdings geben die meisten Gynäkologen hier Entwarnung: Die konsumierten Mengen müssten immens groß sein, um tatsächlich einen wehenfördernden Effekt zu haben. Auch und gerade zum Ende der Schwangerschaft gilt, dass sich die Wehen auslösende Wirkung erst zeigen kann, wenn das Kind geburtsreif ist. Deshalb steht dem Würzen mit den genannten Gewürzen nichts im Wege.

Einzig bei Mohn gilt: Auf die Menge kommt es an. Mohn enthält die Alkaloide, die medizinisch zur Schmerzlinderung genutzt werden. Während eine Mohnschnecke unbedenklich ist, können andere Produkte schon Mohnanteile haben, die in den therapeutischen Bereich fallen.

Scharf zu essen ist in der Schwangerschaft erlaubt! Viele werdende Mütter machen sich Sorgen, dass zu scharfes Essen dem Kind schaden könnte – doch dem ist nicht so. Im Gegensatz dazu kann scharfes Essen gegen Wassereinlagerungen helfen. Nur, wenn Sie unter Sodbrennen oder sonstigen Magenbeschwerden leiden, sollten Sie von scharfem Essen Abstand nehmen.

Getränke in der Schwangerschaft

Ausreichend Flüssigkeit ist in der Schwangerschaft das A und O. Ungesüßter Tee, Wasser, zuckerarme Limonaden – erlaubt ist was schmeckt. Tabu ist allerdings jede Form von Alkohol. Auch Kochen mit Alkohol ist nicht erlaubt, weil das Ungeborene sonst womöglich am Fetalen Alkoholsyndrom erkrankt. Ebenso sollten Schwangere keine Rohmilch konsumieren, da diese mit Listerien belastet sein kann.

Bei Kaffee hingegen scheiden sich die Geister. Manch eine nimmt vollständig Abstand davon, da das Koffein nicht nur den Herzschlag der Mutter, sondern auch den des Fötus beschleunigt. Mediziner hingegen sagen, dass Koffeinmengen von bis zu 300mg Koffein völlig unbedenklich sind. Das entspricht in etwa zwei Tassen Kaffee pro Tag. Auch Energy Drinks sind für Schwangere ungeeignet, da die enthaltenen Koffeinmengen oft höher sind als der angegebene Richtwert. Zudem enthalten die quietschsüßen Wachmacher auch Stoffe wie Taurin und Inosit, deren Auswirkungen auf den kindlichen Hirnstoffwechsel noch nicht ausreichend erforscht sind.

Milch hemmt die Aufnahme von Kalzium, Kaffee und Tee die Aufnahme von Gerbstoffen und Kakao die Aufnahme von Eisen, weshalb sie nicht zu Mahlzeiten getrunken werden sollten. Denn diese Getränke binden die Eisenionen im Magen, das aufgenommene Eisen gelangt deshalb nicht über die Darmwand in den Blutkreislauf.

Vitamin C hilft bei der Eisenaufnahme! Genießen Sie zu jedem Gericht mit eisenhaltigen Zutaten ein Glas Orangensaft, helfen Sie Ihrem Körper dabei, Eisen optimal aus der Nahrung aufnehmen zu können. Deshalb empfiehlt es sich auch, entsprechende Nahrungsergänzungspräparate mit einem Glas Orangensaft einzunehmen. Eisensupplementation immer nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen!

Warum sind manche Lebensmittel in der Schwangerschaft nicht geeignet?

Bei den Empfehlungen, in der Schwangerschaft auf eine ganze Reihe an Lebensmitteln zu verzichten, handelt es sich um Vorsichtsmaßnahmen. Diese sollen einer Infektion mit Listerien, Salmonellen und Toxoplasmose vorbeugen. Dabei handelt es sich um Erreger, die das Ungeborene stark schädigen können.

Listeriose 

Die von Listerien – kleinen stabförmigen Bakterien, ausgelöste Krankheit – heißt Listeriose. Sie kann bei Schwangeren aufgrund des veränderten Immunsystems starke Erkältungs- und Grippesymptome auslösen. Außerdem können Listerien zu Früh- und Fehlgeburten führen. Eine Ansteckung erfolgt meist über Rohmilchprodukte.

Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine von speziellen Parasiten (Einzeller Toxoplasma gondii) ausgelöste Infektion, nach der man in der Regel immun dagegen ist. Die Ansteckung erfolgt zumeist über Katzenkot, aber auch über rohe Fleisch- und Wurstprodukte sowie über durch Tierkot verunreinigte Obst- und Gemüsesorten, wenn sie ungewaschen verzehrt werden. Toxoplasmose kann, wenn die Infektion in der Schwangerschaft erfolgt, das Gehirn des Fötus schwer schädigen. Ein Test auf eine etwaige Immunität gegen Toxoplasmose kann als IGEL-Leistung beim Gynäkologen gemacht werden.

Salmonellen 

Salmonellen lösen schwere Durchfälle und starkes Erbrechen aus, die mit Fieber und Schüttelfrost einhergehen können. Eine Ansteckung erfolgt in der Regel über rohe Eier oder rohes Fleisch, aber auch über verdorbene Milchprodukte. Durch die schwere Symptomatik kann es in der Schwangerschaft zu einer Unterversorgung des ungeborenen Kindes kommen.

Sicher kochen in der Schwangerschaft – Hygiene-Tipps in der Küche

Wollen Sie in der Schwangerschaft frisch und lecker kochen, werden Sie auch mit rohem Fleisch umgehen müssen – sofern Sie sich nicht vegetarisch oder vegan ernähren. Dabei sind einige Hygieneregeln unerlässlich, damit Sie sich nicht mit gefährlichen Erregern infizieren:

 

  1. Arbeiten Sie mit Handschuhen. Schon durch kleinere Verletzungen an der Nagelhaut können durch direkten Kontakt mit Fisch oder Fleisch Keime in die Blutbahn gelangen.
  2. Verwenden Sie immer nur saubere Arbeitsgeräte.
  3. Bereiten Sie das Fleisch auf einer anderen Unterlage vor als alle anderen Lebensmittel.
  4. Wählen Sie Materialien, die Sie heiß abwaschen können.
  5. Reinigen Sie Messer, Bretter und Besteck in der Geschirrspülmaschine bei mind. 60°C.
  6. Waschen Sie Handtücher, Schürzen und Abwaschlappen bei mind. 60°C.
  7. Reinigen Sie Oberflächen aus Holz regelmäßig mit Scheuerpulver.

Häufige Fragen zu Lebensmitteln in der Schwangerschaft

Darf man in der Schwangerschaft Fleischsalat essen?

Gegen industriell abgepackten Fleischsalat aus der Kühltheke ist in der Regel nichts einzuwenden. Diese Produkte werden in der Regel wärmebehandelt. Das bedeutet, mögliche Erreger werden zerstört und können sich in der Verpackung auch nicht vermehren. Deshalb ist abgepackter Fleischsalat auf einer Scheibe Schwarzbrot eine fabelhafte Idee für ein schnelles und leichtes Abendessen für Schwangere. Das Gericht lässt sich durch einige saure Gurken ergänzen und ist auch als Zwischenmahlzeit gut geeignet. Entdecken Sie noch mehr Gerichte und Rezepte für Schwangere.

Ist Honig in der Schwangerschaft erlaubt?

Während Honig für Babys vor dem ersten Geburtstag nicht geeignet ist, dürfen Schwangere ihre Tees und auch Joghurt und Müsli unbesorgt mit Honig süßen. Honig kann das Bakterium Clostridium Botulinum enthalten, das bei Babys schwere Vergiftungen hervorrufen kann. Das Immunsystem von Schwangeren kann dieses Bakterium aber erfolgreich bekämpfen. Es wird in der Darmflora unschädlich gemacht. Deshalb steht dem Genuss von etwas Honig nichts im Wege. Weil dieser aber ein Süßstoff ist, gilt es, diesen nur in Maßen zu genießen.

Welche Lebensmittel bei Schwangerschaftsdiabetes meiden?

Werdende Mütter, die von Schwangerschaftsdiabetes betroffen sind, sollten auf stark zuckerhaltige Lebensmittel verzichten. Dazu gehören Limonaden, Marmelade, Konfitüre, Schokolade, aber auch Weißmehlprodukte. Ebenso sollten Schwangere in diesem Fall auf sehr süßes Obst verzichten, wie zum Beispiel Weintrauben, Birnen oder Bananen, da Fruchtzucker bei Schwangerschaftsdiabetes ebenso schädlich ist wie raffinierter Zucker. Zudem sollten Sie weiterhin Ihre Gewichtskurve in der Schwangerschaft im Blick behalten.

Darf ich in der Schwangerschaft essen gehen?

Gerade vor dem ersten Kind ist der Wunsch groß, es sich als Paar noch einmal richtig gut gehen zu lassen. Deshalb spricht nichts dagegen, in der Schwangerschaft in ein Restaurant zu gehen. Sie sollten dort lediglich darauf achten, ein Gericht zu bestellen, dass keine ungeeigneten Zutaten enthält. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie am besten nach. Von Salatbuffets sollten Sie allerdings besser die Finger lassen. Auch beim Dessert wählen Sie lieber eine knusprige Waffel als das frische Speiseeis.

Tauschen Sie sich am besten auch mit anderen Eltern aus und melden sich gleich an in unserem kostenlosen HiPP BabyClub.

Hinweis:

Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.

Autoreninfo:

Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin für Ratgebertexte. Als Mutter von zwei Kleinkindern mit 18 Monaten Altersunterschied stand sie häufiger vor der Frage, auf was es in der Schwangerschaft eigentlich ankommt. Heute schreibt sie Ratgeber, um werdenden Eltern die drängendsten Fragen zu beantworten.

Fachliche Beratung und Redaktion: Birgit Laue, Hebamme & Medizinpädagogin, Medizinjournalistin & Sachbuchautorin

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