Salmonellen – in der Schwangerschaft besonders aufpassen

In der Schwangerschaft ist vermehrte Sorgfalt bei der Auswahl der Lebensmittel angebracht, um die werdende Mutter und das Kind nicht zu gefährden. Denn beispielsweise eine Infektion mit Salmonellen in der Schwangerschaft kann zu schwerwiegenden, gesundheitlichen Problemen der Mutter führen. Dadurch steigt auch das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt des Babys. Besonders bei tierischen Lebensmitteln ist daher Vorsicht geboten. Erfahren Sie alles Wissenswerte zu Salmonellen in der Schwangerschaft.

Was sind Salmonellen?

Salmonellen sind Bakterien, die häufig Lebensmittelvergiftungen verursachen. Eine Salmonelleninfektion wird auch als Salmonellose bezeichnet. Die Stoffwechselprodukte von Salmonellen können unter anderem die Ursache für Darmentzündungen darstellen. Diese Entzündung nennt sich dann auch Salmonellen Enteritis.

Wo kann man sich mit Salmonellen anstecken?

Eine Infektion mit Salmonellen in der Schwangerschaft erfolgt oft durch mit Salmonellen belastete Lebensmittel. Dazu können beispielsweise rohes oder ungekochtes Fleisch, Eier und eihaltige Lebensmittel sowie Wurstware gehören. Auch schlecht gekühltes Speiseeis kann Salmonellen beherbergen. Salmonellen in der Schwangerschaft können zu vorzeitigen Wehen bis hin zu einer Frühgeburt führen.

Auch mangelnde Küchenhygiene kann eine Ursache für eine Ansteckung mit Salmonellen in der Schwangerschaft sein. Verunreinigte Schneidbretter, Messer oder Küchenoberflächen können Salmonellen beherbergen, die dann über eine Kontaktübertragung auf andere Lebensmittel gelangen.

Weitere Ansteckungsherde können Schmierinfektionen zwischen Menschen sein. Wer sich nach dem Toilettengang nicht ausreichend die Hände wäscht, kann andere Personen ebenfalls mit Salmonellen infizieren. Wer unter einer Salmonellose leidet, kann auch einen Monat nach Ausbruch der Erkrankung noch ansteckend sein.

Außerdem können Tiere Überträger der Erreger sein, da Tierkot ebenfalls Salmonellen enthalten kann. Auch Haustiere wie Bartagamen oder Schildkröten stehen im Verdacht, unter Umständen Salmonellen auf ihre Halter zu übertragen.

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Symptome von Salmonellen in der Schwangerschaft

Eine Salmonellenvergiftung verursacht in der Regel folgende Symptome:

  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Fieber
  • Erbrechen
  • Durchfall

Die Inkubationszeit einer Salmonelleninfektion, also die Zeit zwischen der Ansteckung mit dem Erreger und dem Ausbruch der Erkrankung, beträgt durchschnittlich zwischen sechs und 72 Stunden. Meist treten die ersten Symptome nach einer Inkubationszeit von 12 bis 36 Stunden auf. Aufgrund der deutlichen Anzeichen können Schwangere eine Salmonellenvergiftung nicht übersehen. Treten die oben genannten Symptome auf, sollten Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

In schwerwiegenden Fällen kann eine Salmonelleninfektion zu einer Sepsis oder einer Hirnhautentzündung führen. Besonders groß ist das Risiko einer Dehydratation durch starken Durchfall.

Nur schwanger oder richtig krank?

Manchmal können Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft derart überwältigend sein, dass es für Schwangere schwierig ist, auseinanderzuhalten, ob sie es mit einem Schwangerschaftsanzeichen oder einer Infektion zu tun haben. In solch einem Fall gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht! Kontaktieren Sie Ihre Hebamme oder die gynäkologische Praxis, wenn Übelkeit und Erbrechen über mehrere Tage hinweg oder plötzlich sehr stark auftreten.

Wie lange dauert eine Salmonellenvergiftung?

In der Regel halten die Symptome einige Zeit an, meist zwischen vier bis sieben Tage. Anschließend klingen sie wieder ab. Immungeschwächte Personen, Schwangere, Kinder und ältere Menschen können hingegen wesentlich länger und schwerwiegender erkranken.

Test der Stuhlprobe bei Salmonellenverdacht

Nachgewiesen wird eine Salmonellenvergiftung in der Regel über eine Stuhlprobe, einen Rektalabstrich oder aus Erbrochenem. Ebenso können verdächtige Lebensmittel getestet werden. Diese Stuhlprobe wird außerdem auf andere Erreger untersucht. Obwohl mittlerweile Schnelltests auf Salmonellen in der Entwicklung sind, können Sie allerdings nicht einfach einen Test aus der Apotheke holen. Bei entsprechenden Anzeichen wenden Sie sich bitte an Ihre hausärztliche oder gynäkologische Praxis.

Salmonellen in der Schwangerschaft behandeln

Die wichtigste Therapie gegen eine Salmonelleninfektion in der Schwangerschaft ist, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Aufgrund von Durchfall und Erbrechen verlieren Erkrankte viel Flüssigkeit und auch Mineralien.
Diese müssen wieder zugeführt werden, um nachfolgende Komplikationen zu verringern.

Zu diesem Zweck sollten Schwangere, die mit Salmonellen infiziert sind, darauf achten, viel Wasser oder Tee zu sich zu nehmen. Bei besonders großem Flüssigkeitsverlust können ergänzend auch Glucose-Elektrolytlösungen aus der Apotheke getrunken werden. Diese gleichen den Verlust der Mineralien wieder aus und halten so die Nährstoffversorgung aufrecht.

Schwangere sollten immer genug trinken

Unabhängig von einer vorliegenden Infektion sollten Schwangere immer ausreichend trinken. Ärzte empfehlen werdenden Müttern mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag zu sich zu nehmen.

Bei besonders schweren Krankheitsverläufen kann ein stationärer Aufenthalt nötig werden, um Flüssigkeit sowie Elektrolyte per Infusion zuzuführen. Ebenso verschreiben Mediziner bzw. Medizinerinnen bei komplizierten Krankheitsverläufen Antibiotika zur Behandlung der Salmonellose.

Ist die Salmonellenvergiftung abgeklungen, sollten Betroffene zunächst nur Schonkost zu sich nehmen, um ihren Magen-Darm-Trakt nicht zu überfordern.

Salmonellen in der Schwangerschaft vorbeugen

Schwangere sollten eine Salmonelleninfektion in der Schwangerschaft um jeden Preis vermeiden. Damit Sie Ihre Lieblingsspeisen in der Schwangerschaft sorgenfrei genießen können, beherzigen Sie am besten folgende Tipps:

  1. Kochen bzw. garen Sie Lebensmittel gründlich: Stellen Sie sicher, dass Fleisch, Geflügel, Eier und andere tierische Produkte vollständig durchgegart sind. Bei einer Garzeit von mindestens 10 Minuten bei über 70°C werden Salmonellen sicher abgetötet.
  2. Achten Sie auf eine gute Küchenhygiene: Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife und warmem Wasser, insbesondere nach der Verarbeitung von rohem Fleisch oder Eiern. Reinigen Sie auch alle Oberflächen und Utensilien, die mit rohen Lebensmitteln in Berührung kommen.
  3. Keine rohen Produkte: Vermeiden Sie den Verzehr von rohen oder unzureichend gekochten Eiern, rohem Teig oder rohen Teigwaren.
  4. Lagern Sie Ihre Lebensmittel bei angemessenen Temperaturen: Das bedeutet auch, im Sommer auf eine angemessene Kühlkette zwischen dem Supermarkt und dem heimischen Kühlschrank zu achten.
  5. Vermeiden Sie, rohe Lebensmittel mit gegarten oder gekochten Speisen gemeinsam zu lagern: So verhindern Sie eine Verunreinigung bereits gegarter Lebensmittel.
  6. Kaufen Sie Lebensmittel an vertrauenswürdigen Orten und überprüfen Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum: Bei Produkten aus der Frischetheke greifen Sie lieber zu Lebensmitteln mit einem späteren Mindesthaltbarkeitsdatum.
  7. Vermeiden Sie den Kontakt mit Tierkot: Insbesondere Reptilien wie Eidechsen und Schildkröten können Träger von Salmonellen sein.

Richtige Kühlung sicherstellen: Achten Sie insbesondere beim Grillen oder Picknicken auf eine ausreichende Kühlung und sichere Lagerung von Lebensmitteln.

Vorsicht bei diesen Lebensmitteln

Nicht nur mangelnde Küchenhygiene kann eine Infektion mit Salmonellen in der Schwangerschaft begünstigen. Schwangere sollten, um sich und ihr ungeborenes Kind zu schützen, lieber auf folgende Lebensmittel verzichten:

  • Rohe Eier: Vermeiden Sie den Verzehr von rohen oder nur leicht gegarten Eiern. Das inkludiert auch Lebensmittel, die rohe oder wenig gegarte Eier enthalten, bspw. Tiramisu, Eiersalat oder hausgemachtes Eis.
  • Nicht pasteurisierte Milch und Milchprodukte: Vermeiden Sie den Verzehr von Rohmilch und Produkten, die aus Rohmilch hergestellt wurden.
  • Rohes oder unzureichend gegartes Geflügel und Fleisch: Achten Sie darauf, dass Geflügel, Fleisch sowie Produkte aus Geflügel und Fleisch vollständig durchgegart sind. Das heißt: Essen Sie keine Salami, keinen rohen Schinken, keine Teewurst.
  • Verzichten Sie auf rohen Fisch: Das bedeutet, die Finger von Sushi und Meeresfrüchten zu lassen.
  • Vermeiden Sie den Verzehr von ungekochtem Teig und Teigwaren.
  • Nehmen Sie keine fertigen Salatmischungen zu sich: Auch diese können mit Salmonellen kontaminiert sein. Bereiten Sie Salate lieber frisch zu.

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So wirken sich Salmonellen in der Schwangerschaft aufs Baby aus

In schwerwiegenden Fällen kann eine Salmonellose in der Schwangerschaft aufgrund des Durchfalls zu einem starken Wasserverlust und damit zur Dehydration der Schwangeren führen. Außerdem sind Erkrankungen wie eine Blutvergiftung (Sepsis) sowie eine Hirnhautentzündung möglich – wenn auch zum Glück nur selten.
Auch für das ungeborene Kind können Salmonellen in der Schwangerschaft gefährlich werden. Folgende Komplikationen sind möglich:

  • Erleidet die Mutter durch hohen Flüssigkeitsverlust eine Dehydration, ist auch die Nährstoff- und Blutversorgung des Kindes gefährdet.
  • Eine Salmonelleninfektion in der Schwangerschaft kann zu vorzeitigen Wehen führen und damit eine Fehl- oder Frühgeburt auslösen. In ganz schweren Fällen ist auch eine Totgeburt zu befürchten.
  • Scheidet die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt noch Salmonellen über den Stuhl aus, kann sie das Neugeborene unter der Geburt anstecken. In solch einem Fall besteht ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit, da das Immunsystem des Babys noch nicht vollständig ausgebildet ist.

Salmonellen gelten nicht als plazentagängig – das bedeutet, eine Infektion im Mutterleib ist nicht zu befürchten. Allerdings kann ein schwerer Verlauf der Salmonellose bei der Mutter für das ungeborene Kind sehr gefährlich werden. Daher sollten schwere Durchfälle und Erbrechen mit Fieber immer ärztlich abgeklärt werden.

Häufige Fragen zu Salmonellen

Welche Bakterien sind gefährlich in der Schwangerschaft?

Neben Salmonellen warnen Hebammen und medizinisches Personal häufig vor einer Ansteckung mit Listerien, die ebenfalls über tierische Produkte und andere verunreinigte Lebensmittel übertragen werden können. Außerdem werden Schwangere in der Regel auf Chlamydien, B-Streptokokken, Gonokokken und Treponema pallidum (Syphilis) untersucht.

Wie lange ist man ansteckend, wenn man Salmonellen hat?

Salmonellen zu haben bedeutet nicht zwangsläufig, sich in Quarantäne begeben zu müssen. Allerdings ist die Erkrankung beispielsweise in Schulen und Kitas meldepflichtig und geht für das Personal von Gemeinschaftseinrichtungen mit einem Arbeitsverbot einher, bis die Erkrankung abgeklungen ist.

Sind Salmonellen für das Baby gefährlich?

Im Mutterleib selbst ist das Ungeborene vor allem durch einen schlechten Allgemeinzustand der Mutter gefährdet. Besonders in der Frühschwangerschaft, also bis zum Ende der 13. SSW, kann eine Dehydration der Mutter das Risiko einer Fehlgeburt stark erhöhen. Deshalb sollten werdende Mütter besonders auf ihre Ernährung achten.

Welches Virus ist gefährlich für Schwangere?

Bei gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Zytomegalie-Virus, auf einer Immunität gegen Toxoplasmose, auf dem Risiko einer Herpes simplex Virus-Infektion, auf dem Impfschutz gegen Röteln, sowie Hepatitis B.

Hinweis:

Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.

Autoreninfo:

Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin. Als Mutter von zwei Kindern mit 18 Monaten Altersunterschied navigiert sie selbst durch die Abenteuer der Elternschaft. Um anderen Eltern und sich selbst die dringendsten Fragen zu beantworten, schreibt sie Ratgeber zu den Themen Familie, Schwangerschaft und Leben mit Kindern.