Cola trinken in der Schwangerschaft: So viel ist erlaubt!

Ein kaltes Glas Cola zum Essen im Restaurant oder als Abkühlung an einem heißen Sommertag gehört für viele Frauen zu den kleinen Freuden des Alltags. Aber ist Cola trinken in der Schwangerschaft eigentlich erlaubt? Immerhin strotzt die prickelnde Limonade nur so vor Koffein und Zucker. Der Volksmund sagt: „Die Dosis macht das Gift“. Das trifft auch auf Cola in der Schwangerschaft zu. Gegen ein oder zwei Gläser ab und an ist gar nichts einzuwenden. Schwangere sollten Cola nur nicht in Massen trinken, um negative Auswirkungen auf ihre eigene Gesundheit oder die des Babys zu vermeiden.

Ist Cola in der Schwangerschaft schädlich?

Aufgrund des enthaltenen Koffeins fragen sich viele werdende Mütter, ob Cola in der Schwangerschaft schädlich für sie oder das Baby sein könnte. Viele Sorgen lassen sich an dieser Stelle schon ausräumen: Grundsätzlich richtet das eine oder andere Glas Cola hin und wieder keinen Schaden an. Allerdings sollten Schwangere von übermäßigem oder täglichem Konsum absehen, denn das Koffein und auch der hohe Zuckergehalt bleiben nicht ganz ohne Wirkung.

Außerdem in Cola enthalten ist Phosphatsäure. Bei dieser geht man davon aus, dass sie die Aufnahme von Kalzium aus Lebensmitteln im Körper hemmen kann.

So wirkt das Koffein in der Cola auf Schwangere

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal 200mg Koffein pro Tag in der Schwangerschaft.

Das entspricht in etwa zwei Tassen Filterkaffee täglich. Steht zum Mittagessen auch ein Glas kalte Cola auf dem Speiseplan, muss auch diese in den Koffeinkonsum eingerechnet werden. Immerhin enthält beispielsweise originale Coca-Cola laut Herstellerangaben circa 10mg Koffein auf 100 Milliliter. Auf ein Glas mit 250 Millilitern Cola umgerechnet bedeuten das schon 25mg Koffein. Stiftung Warentest geht sogar von 11,8mg pro 100 Milliliter aus.

Koffein gelangt über die Plazenta und die Nabelschnur aus dem Blut der Mutter in den Blutkreislauf des Fötus. Der aktuelle Forschungsstand geht davon aus, dass dem heranwachsenden Baby wichtige Enzyme fehlen, um Koffein genauso schnell aufzuspalten wie der erwachsene Stoffwechsel das kann. Das bedeutet: Der Koffeingehalt im Blut Ihres Babys bleibt wesentlich länger erhöht als in Ihrem eigenen Blutkreislauf.

Wirkt Koffein auf Erwachsene schon aufputschend, können Sie den hohen Koffeingehalt im Blutkreis Ihres Kindes im wahrsten Sinne des Wortes spüren: Oft bewegt sich der Fötus nach dem Genuss eines Kaffees oder einer kalten Cola viel und lange. Nicht nur Ihr Herzschlag, sondern auch der Ihres Babys beschleunigt sich.

Ein hoher Koffeinkonsum kann zu einem niedrigen Geburtsgewicht sowie zu Wachstumsverzögerungen führen. Außerdem gehen Fachleute davon aus, dass durch hohe Mengen Koffein die Durchblutung der Plazenta verringert wird, was sich auf die Versorgung des Babys auswirken kann.

Nicht zuletzt ist bekannt, dass Koffein sowohl die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung hemmt, als auch das Ausscheiden von Magnesium und Kalzium beschleunigt. Deshalb sollten werdende Mütter ihren Koffeinkonsum gut im Auge behalten, um eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Cola in der Schwangerschaft - Achtung, Zuckerbombe!

Zweiter Bestandteil der prickelnden Koffeinlimonade, den Schwangere durchaus mit Vorsicht genießen sollten, ist Zucker. Die meisten Cola-Sorten enthalten pro 250ml, also pro Glas, zwischen 21 und 27,5 Gramm Zucker. Das entspricht bis zu neun Stück Würfelzucker.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, bei einem Gesamtkalorienverbrauch von 2.000kcal maximal 10 Prozent der gesamten Energiemenge an Zucker zu sich zu nehmen. Laut Empfehlungen der DGE, der Deutschen Adipositas-Gesellschaft und der Deutschen Diabetes Gesellschaft entspricht das einer täglichen Menge von maximal 40 bis 50 Gramm Zucker.

Doch wie steht es um Zuckerkonsum in der Schwangerschaft und wieso ist der Genuss von Cola in diesem Zusammenhang so kritisch zu sehen? In ihrem 14. Ernährungsbericht von 2020 hält die Deutsche Gesellschaft für Ernährung fest, dass immer mehr Schwangere adipös sind. Immer häufiger kommt es außerdem zur sogenannten Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt. Gerade bei der Entstehung von Schwangerschaftsdiabetes kann ein dauerhaft erhöhter Zuckerkonsum eine wichtige Rolle spielen.

Das liegt daran, dass die Körperzellen von Schwangeren weniger schnell auf das Hormon Insulin anspringen, das den Blutzuckerspiegel senkt. Dadurch bleibt der Blutzuckerspiegel, vor allem nach dem Genuss zuckerhaltiger Lebensmittel, länger erhöht. Je häufiger diese erhöhten Werte auftreten, desto größer ist das Risiko von Schwangerschaftsdiabetes.

Wie viel Obst darf ich in der Schwangerschaft essen?

Auch der in Obst und Früchten enthaltene Fruchtzucker wirkt sich auf den Blutzuckerspiegel aus. Deshalb sollten Schwangere, die auf ihren Zuckerkonsum achten wollen oder müssen, zu Obstsorten greifen, die einen niedrigen Glykämischen Index besitzen. Das bedeutet, sie enthalten zwar Fruchtzucker, aber ihr Genuss lässt den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen. Passende Obstsorten sind beispielsweise: Äpfel, Birnen, Beeren, Zitrusfrüchte, Trauben und Steinobst.

Gestationsdiabetes kann in einigen Fällen zu Nierenproblemen, Harnwegsinfekten, erhöhtem Blutdruck sowie zu einer möglichen Frühgeburt führen. Vor allem Frauen, die eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen, sollten mit ihrem Zuckerkonsum in der Schwangerschaft besonders umsichtig sein:

  • Schwangere mit vorliegender Insulinresistenz
  • Werdende Mütter mit Übergewicht
  • Frauen, bei denen Zuckerkrankheiten in der Familie liegen
  • Schwangere, die bereits mehrere Fehl- oder Totgeburten erlitten haben
  • Schwangere, die schon Kinder mit mehr als 4.000 Gramm Geburtsgewicht zur Welt gebracht haben
  • Frauen, die bereits in früheren Schwangerschaften eine Gestationsdiabetes entwickelt haben

Was für Cola in der Schwangerschaft gilt, ist natürlich auch für Sprite, Fanta und ähnliche Softdrinks gültig: Der hohe Zuckergehalt macht das Getränk eher zur köstlichen Ausnahme als zu einem regulären Nahrungsmittel.

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Wie viel Cola in der Schwangerschaft ist erlaubt?

In der Praxis empfehlen Hebammen und gynäkologische Fachleute: Gegen ein bis zwei Gläser Cola ab und an ist gar nichts einzuwenden. Werdende Mütter sollten nur immer den Zucker- sowie Koffeingehalt bedenken. Vor diesem Hintergrund wird eine genaue Mengenempfehlung allerdings schwierig. Nicht nur der Zuckergehalt, sondern auch die Menge des enthaltenen Koffeins schwanken nämlich je nach gewählter Sorte teilweise enorm. Exemplarisch für die bekanntesten Cola-Sorten sind Zucker- und Koffeingehalt hier einmal aufgeführt.

(Quelle: Stiftung Warentest)
Cola-Sorte Zucker pro 100 Milliliter Koffein pro 100 Milliliter
Afri Cola 10,5g 26,0mg
Coca-Cola 10,6g 11,8mg
Fritz-Kola 10,2g 25,3mg
Gut & Günstig Cola American Taste (Edeka) 9,7g 8,7mg
Lidl Freeway Cola 10,4g 9,7mg
Mio Mio Cola 10,4g 9,5mg
Pepsi 10,7g 10,3mg
River Cola (Aldi Nord) 10,1g 9,6mg
Sinalco Cola 10,6g 11,9mg
Vita Cola 11,0g 11,2mg

Welche maximale Menge an Cola für Schwangere nun in Ordnung wäre, müsste man entweder nach dem Koffeingehalt oder nach dem Zuckergehalt betrachten. Folgt man der DGE-Empfehlung von maximal 200mg Koffein pro Tag, dürfte eine Schwangere beispielsweise fast zwei Liter Pepsi pro Tag trinken.

Hält man sich allerdings auch an den maximalen Zuckerkonsum, der von der DGE und der WHO empfohlen wird, dann verringert sich die erlaubte Menge an Cola schnell: Ginge man beispielsweise davon aus, dass eine schwangere Frau am Tag sonst keinen anderen Zucker konsumiert, wären dann maximal 515 Milliliter Gut & Günstig Cola American Taste erlaubt.

Alles in allem bleibt es dann wohl bei der praktischen, alltagsnahen Empfehlung: Ab und an ein Glas Cola ist in Ordnung, solange der Koffein- und Zuckerkonsum insgesamt nicht im Übermaß erfolgt.

Alles eine Frage der Sorte: Welche Cola ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Die eine oder andere pfiffige Schwangere fragt sich nun vielleicht zurecht, ob sie in der Schwangerschaft nicht einfach koffeinfreie Cola Light trinken kann. Sowohl in Hinblick auf Koffein, als auch auf den Zucker können entsprechende Sorten eine gute Alternative sein, wenn Sie auf das kühle Glas Cola zum Essen nicht verzichten möchten.

Allerdings warnen einige Fachleute genauso vor dem übermäßigen Konsum von Süßstoffen in der Schwangerschaft. Vor allem Aspartam ist in der Wissenschaft nicht unumstritten, weil die Wirkung von sogenannten energiefreien Süßstoffen in der Schwangerschaft noch nicht abschließend untersucht wurden.

Auch hier gilt dementsprechend aktuell eine sehr pragmatische Empfehlung: Grundsätzlich spricht nichts gegen den Konsum von Cola Light mit Süßstoffen. Allerdings sollten Schwangere auch hier Maß halten. Nicht zuletzt, weil eine zu große Menge an Süßstoffen durchaus abführend wirken kann.

Doch Achtung: Cola Light enthält in der Regel zwar keinen Zucker, aber nach wie vor Koffein! Wenn Sie wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, greifen Sie zu Cola-Sorten, die sowohl als zuckerfrei, als auch als koffeinfrei gekennzeichnet sind.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat Richtwerte für die akzeptable tägliche Dosis von Süßstoffen herausgegeben. Da diese Werte für Laien aber oft nicht einfach nachzuvollziehen sind, sollten Sie sich hierzu am besten von Ihrer Hebamme oder gynäkologischen Praxis beraten lassen.

Alternativen zu Cola in der Schwangerschaft

Oft greifen Schwangere bevorzugt zur Cola, weil Sie sich müde fühlen oder weil Kreislaufprobleme bestehen. Doch gerade gegen Müdigkeit in der Schwangerschaft sowie gegen Kreislaufprobleme gibt es erprobte Alternativen, die teilweise sehr viel besser wirken als Cola.

Falls Sie in der Schwangerschaft aus den oben genannten Gründen lieber auf den Genuss von Cola verzichten wollen, finden Sie hier einige erfrischende Muntermacher, die Sie alternativ zur Cola ausprobieren können:

  • Raus an die frische Luft! Oft lassen sich Müdigkeit und Kreislaufschwäche mit einem Spaziergang im Freien effektiv in den Griff bekommen.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig. Je weiter Ihre Schwangerschaft voranschreitet, desto mehr muss Ihr Körper leisten. Durch regelmäßige, sanfte Bewegung sowie Sport regen Sie die Durchblutung an und sorgen dafür, dass alle Organe mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Das beugt Müdigkeit und Kreislaufschwäche vor.
  • Denken Sie daran, ausreichend zu trinken! Konzentrationsprobleme, Müdigkeit und brennende Augen können auch ein Anzeichen für Flüssigkeitsmangel sein.
  • Geben Sie Zitrone oder Limette in Ihr Wasser! Die Säure wirkt belebend und Ihr Wasser bekommt Geschmack, ohne zusätzlichen Zucker zu enthalten.
  • Auch Schärfe belebt. Ingwer-Zitronen-Wasser gilt als Booster für das Immunsystem. Zudem wird der Kombination aus Säure und Schärfe ein belebender Effekt nachgesagt. Auch scharfes Essen in der Schwangerschaft ist in Maßen durchaus erlaubt.
  • Greifen Sie zu einer Hand voll Nüssen! Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wie beispielsweise DHA sind für die gesunde Funktion Ihrer Nervenbahnen essentiell und können so langfristig für mehr Energie sorgen.

Wenn sich die Müdigkeit so gar nicht bekämpfen lassen will, ist gegen ein Glas Cola aber nichts einzuwenden, solange die tägliche Dosis an Koffein noch nicht überschritten wurde. Wichtig ist in jedem Fall eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die Mutter und Kind mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt.

Häufige Fragen zu Cola in der Schwangerschaft

Hilft Cola in der Schwangerschaft gegen Übelkeit?

Einige Schwangere berichten tatsächlich, dass ein Glas Cola morgens gegen die Schwangerschaftsübelkeit helfen kann. Das ist insofern möglich, da die Übelkeit oft in Zusammenhang mit einem niedrigen Blutzuckerspiegel gebracht wird. Durch die Cola steigt der Blutzuckerspiegel an und die Übelkeit verschwindet. Derselbe Effekt lässt sich allerdings auch durch eine Tasse Tee und einige Vollkornkekse erzielen. Dabei steigt der Blutzuckerspiegel allerdings langsamer, was von Fachleuten als gesundheitlich günstiger eingeschätzt wird.

Welche Getränke sind in der Schwangerschaft nicht erlaubt?

Völlig tabu ist in der Schwangerschaft Alkohol in jeglicher Form. Außerdem wird Schwangeren von Energy Drinks abgeraten. Das gilt ebenso für chininhaltige Getränke wie Bitter Lemon oder Tonic Water. Vorsichtig sollten werdende Mütter mit allen Getränken sein, die Koffein oder Teein enthalten.

Dürfen Schwangere Red Bull trinken?

Energy Drinks stehen auf der Liste der Lebensmittel, auf die Schwangere verzichten sollten. Das liegt daran, dass Energy Drinks Taurin, Inosit oder Glucuronolacton enthalten. Die Wirkungen dieser Stoffe in der Schwangerschaft sind wissenschaftlich noch nicht endgültig geklärt, weshalb Fachleute dazu raten, lieber gänzlich darauf zu verzichten. Außerdem haben viele Energy Drinks einen sehr hohen Koffeingehalt pro 100 Milliliter, der schnell über die von der DGE empfohlene Maximaldosis pro Tag hinausgeht.

Verursacht Cola in der Schwangerschaft ADHS beim Kind?

Viele Schwangere machen sich Sorgen, dass der Genuss von Cola aufgrund des enthaltenen Koffeins und Zuckers unter anderem dazu führen kann, dass ihr Kind ADHS, also eine Aufmerksamkeitsdefizit-Störung, entwickelt. Eine in Dänemark hierzu durchgeführte Studie konnte diesen Zusammenhang jedoch nicht zweifelsfrei nachweisen, weil sich der Einfluss anderer Risikofaktoren nicht ausschließen ließ. Wichtig für alle Schwangeren ist in jedem Fall, ausreichend Nährstoffe zu sich nehmen. Vor allem in der Frühschwangerschaft spielt die Nährstoffversorgung eine große Rolle für die Ausbildung wichtiger Nervenbahnen.

Hinweis:

Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.

Autoreninfo:

Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin für Ratgebertexte. Als Mutter von zwei Kindern mit 18 Monaten Altersunterschied navigiert sie selbst durch die Abenteuer der Elternschaft. Um anderen Eltern und sich selbst die dringendsten Fragen zu beantworten, schreibt sie Ratgeber zu den Themen Familie, Schwangerschaft und Leben mit Kindern.