HiPP legt Streuobstwiesen an

Glückliche Hühner unter Obstbäumen

Kaiser Wilhelm, Kronprinz Rudolph, Geheimrat Oldenburg treffen auf den Schönen von Nordhausen  - Was sich anhört wie der Beginn eines Historienspektakels ist ein neues Nachhaltigkeits-Projekt von HiPP. Hinter den klingenden Namen verbergen sich nämlich alte Apfelsorten. Diese und viele weitere pflanzten HiPP-Mitarbeiter im Spätherbst 2017 gemeinsam mit Kindergartenkindern auf dem Bio-Geflügelhof Egger in Salgen.

Der Betrieb im Unterallgäu liefert Bio-Eier für HiPP. 300 Apfelbaum-Setzlinge bildeten den Startschuss für das neue Streuobstwiesen-Projekt. Weitere 180 Obstbäume, darunter alte Birnen- und Kirschsorten, pflanzte HiPP im April 2018.

Nach und nach unterstützt HiPP alle seine Bio-Ei-Lieferanten dabei, ihre Betriebe im Grünauslauf auf Streuobstwiesen umzustellen. Die Legehennen tummeln sich nun auf der Obstwiese des ersten Hühnerhofs und finden künftig Schutz unter den Apfelbäumen. Durch die Pflanzaktionen entstehen 50 Hektar hochwertige Ökoflächen, die die artgerechte Haltung der Hühner sinnvoll ergänzen.

Artenvielfalt auf mehreren Etagen

Streuobstwiesen haben eine große Bedeutung für die biologische Vielfalt. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie über 3.000 Obstsorten sind auf mitteleuropäischen Streuobstwiesen zu finden. Sie bewahren ein großes Reservoir an Erbanlagen, die es in konventionellem Obst nicht mehr gibt. Denn der Intensivobstanbau spezialisiert sich auf wenige marktgängige Sorten. 

Der stockwerkartige Aufbau einer Streuobstwiese bildet für viele Tiere und Pflanzen den idealen Lebensraum. Unter den Bäumen wird nur selten gemäht, deshalb sind die Wiesen besonders arten- und blütenreich. Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Insekten finden dort eine gute Nahrungsgrundlage. Der Wurzelbereich dient Mäusen und Igeln als Lebensraum. An den Baumstämmen wachsen Moose und Flechten. Risse in der Baumrinde nutzen Käfer als Unterschlupf. Morsche Stellen und totes Holz bieten zahlreichen bedrohten Insektenarten Raum. In Baumhöhlen und großen Astlöchern nisten Singvögel und Specht. Und auch in den Baumkronen finden Vögel geschützte Brutplätze. Zugleich sind die Blätter und Blüten des Obstbaums Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insekten. Wer die reifen Früchte genießen darf, entscheidet schließlich der Landwirt

Gefährdete Kulturlandschaft 

In den Jahren 1960 bis 1970 verdrängten staatlich prämierte Großflächenrodungen systematisch die Streuobstwiesen, um Platz für große Obstplantagen und Bauland zu schaffen. 1965 gab es noch 20 Millionen Streuobstbäume. Aktuell sind davon nur noch etwa sechs Millionen Bäume übrig. Heute zählen Streuobstwiesen daher zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Europas und stehen mittlerweile auf der Roten Liste. 

HiPP wählt für sein Streuobstwiesen-Projekt unter anderem alte und seltene Apfelsorten wie beispielsweise den Winterrambur oder die Goldparmäne. Letztere ist eine der ältesten Apfelsorten Europas und seit rund 200 Jahren in Deutschland verbreitet. Solche alten Sorten sind robust und meist von Natur aus resistent gegen Krankheiten. Dadurch eignen sie sich besonders für den Bio Anbau.

Das Streuobstwiesen-Projekt von HiPP hat viele Gewinner: Die Natur, den Landwirt, die Hühner und schließlich die kleinen HiPP Esser – denn Eier von glücklichen Hühnern schmecken bekanntlich am besten.