Armin Günter, Betriebsleiter des HiPP-Musterhofs für biologische Vielfalt, staunte nicht schlecht, als er in diesem Jahr zum ersten Mal diese in Deutschland selten gewordenen Vogelstimmen hörte…
Auf dem Ehrensberger Hof der Familie Hipp gibt es unzählige Habitate und Verstecke für Säugetiere, Vögel, Amphibien, Fische und Insekten. Denn hier ranken und strecken sich allerlei heimische Gehölze und Pflanzen in Richtung des herbstlichen Himmels. Dazwischen befinden sich unzählige Höhlen, Hohlräume und Häuschen aus Hölzern, Lehm, Sand oder Steinen. Manche entstanden ganz natürlich, andere hat Armin Günter liebevoll von Hand gebaut.
Lebensraum für Kolkrabe, Neuntöter und Uhu
Und seine Mühe hat sich offensichtlich gelohnt: Kaum ein Winkel auf dem Hof ist unbewohnt! „Wir haben hier ein richtiges Hotel aufgebaut“, schmunzelt Armin Günter. „Willkommen sind alle heimischen Tiere und Pflanzen. Ich muss inzwischen gar nicht mehr viel tun, das meiste passiert von selbst. Und wenn ich einen Baum fälle, lasse ich immer Äste liegen. Das ist der ideale Wohnort für kleine Lebewesen. Manchmal treiben auch von selbst wieder neue Bäume aus oder es siedeln sich andere Pflanzenarten an. Es ist so schön, zu sehen, wie die Natur von selbst gärtnert! Den Herbst mag ich besonders. Alles wird ruhiger. Das Laub wird so schön bunt und fällt auf die Beete und Wege. Die Natur deckt sich warm zu, für den Winter. Ich lasse auf den Beeten und am Wegesrand absichtlich viel Laub, Reisig und Ästchen liegen. Das bietet Unterschlupf für Tiere, aber ist auch ein natürlicher Dünger für den Boden. Besonders freut mich, dass nun auch der Kolkrabe, der Uhu und der Neuntöter auf dem Hof leben. Das zeichnet den Hof aus, denn diese Vögel kommen nur, wenn das natürliche Gleichgewicht stimmt und die Natur artenreich und vielfältig ist.“