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Sparen für Kinder: So baust du Vermögen für deinen Nachwuchs auf

Die finanzielle Zukunft der Kinder im Blick zu haben, ist der Wunsch vieler Eltern. Doch wie kann man effektiv Vermögen aufbauen, um den Kleinen eine solide finanzielle Basis für die Zukunft zu bieten? Wir zeigen dir verschiedene Möglichkeiten von Sparbuch bis Junior-Depot und geben Tipps, wie du für dein Kind oder deine Kinder sparen kannst – damit ihm bzw. ihnen später alle Wege im Leben offenstehen.

Wie lege ich am sinnvollsten Geld für mein Kind an?

Alle Eltern möchten ihren Kindern einen guten Start ins Leben bieten – auch in finanzieller Hinsicht. Die Fülle an Anlageprodukten und -anbietern kann allerdings überfordernd wirken. Die wichtigste Orientierungshilfe beim Sparen für Kinder lautet daher: Lege das Geld für dein Kind genauso an, wie du es auch für dich selbst anlegen würdest. Denn im Grunde gibt es keine Unterschiede zwischen den zwei Investitionen. In beiden Fällen gilt:

  • Je früher du mit dem Sparen beginnst, desto mehr Vermögen kannst du für dein Baby aufbauen – auch mit kleinen monatlichen Beträgen.
  • Um die passende Geldanlange zu finden, solltest du zuerst dein Sparziel, deine Risikobereitschaft und deine Renditevorstellungen bestimmen.
  • Auf dem Sparkonto ist dein angelegtes Geld sicher und jederzeit verfügbar, dafür kannst du mit einem Wertpapier-Depot deutlich höhere Renditen erzielen. Auch hier hast du eine flexible Verfügbarkeit.

Ganz gleich für welche Sparmethode du dich entscheidest, wichtig ist, dass du überhaupt mit dem Sparen loslegst. Denn ein finanzielles Polster hilft nicht nur, deinem Kind besondere Wünsche zu erfüllen, es kann auch eine gute Starthilfe bieten, um später finanziell auf eigenen Beinen zu stehen.

Wie viel Geld brauche ich für ein Kind?

Kinder sind teuer – das merken werdende Eltern oft schon, bevor das erste Kind da ist. Kleidung, Kinderwagen, Kinderzimmerausstattung, Spielzeug und vieles mehr gehören zur Erstausstattung. Aber auch im Alltag summieren sich die Kosten: Das statistische Bundesamt beziffert die durchschnittlichen monatlichen Kosten für Kinder wie folgt:

  • 466 Euro für ein Kleinkind
  • 605 Euro für ein Schulkind
  • 700 Euro für einen Teenager

Auf diese Weise kommen bis zum 18. Lebensjahr rund 130.000 Euro für ein Kind zusammen. Die Zahlen beziehen sich auf den Grundbedarf von Kindern. Teure Hobbys oder Freizeitaktivitäten, Urlaube und selbst Betreuungskosten sind darin nicht enthalten. Zwar fallen bei älteren Kindern die Ausgaben für Kita oder Nachmittagsbetreuung weg, dafür werden die persönlichen Wünsche immer kostspieliger: ein teures Fahrrad, ein Schuljahr im Ausland oder der Führerschein – wenn du die Träume deines Kindes erfüllen möchtest, lohnt es sich, beizeiten etwas Geld zurückzulegen.

Sparbuch oder Sparplan?

Lange Zeit war das Sparbuch die klassische Geldanlage für Kinder: Häufig haben Eltern oder Großeltern direkt nach der Geburt des Kindes ein Sparbuch bei ihrer Hausbank eröffnet und bis zur Volljährigkeit des Kindes eingezahlt. Auch heute noch werden Sparbücher für Kinder eröffnet – mittlerweile häufig als Online-Variante in Form eines Tagesgeldkontos. Sparbücher und Tagesgeldkonten haben den Vorteil, dass das angesparte Geld jederzeit verfügbar ist, sodass sich dein Kind bei Bedarf auch vor dem 18. Geburtstag schon den ein oder anderen Wunsch erfüllen kann. Zudem sind Sparbücher und Tagesgeldkonten auch für Kinder leicht verständlich und helfen, ein Gespür für die eigenen Finanzen zu entwickeln.

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Sparbücher sind flexibel - Junior-Depots sind renditestärker

Große Renditen sind auf dem Sparbuch nicht zu erwarten: Die erzielbaren Zinsen sind seit Jahren eher gering – und reduzieren sich zusätzlich durch die Inflation. Daher entscheiden sich junge Eltern und zunehmend auch Großeltern für Tagesgeldkonten mit höheren Zinsen oder für ETF- und Fondssparpläne als Geldanlage für Kinder. Diese sogenannten Junior-Depots funktionieren genau wie Depots für Erwachsene, bieten häufig aber vergünstigte Konditionen. Wie bei allen Wertpapier-Anlagen gibt es auch bei Junior-Depots ein gewisses Risiko für finanzielle Verluste durch Kursschwankungen. Deshalb ist hier ein langer Anlagehorizont entscheidend, der dieses Risiko minimiert. Grundsätzlich bieten Junior-Depots höhere Renditen – auch weil hier der Zinseszinseffekt zum Tragen kommt. Werden die Erträge aus den Wertpapieren wieder reinvestiert, kann der Zinseszinseffekt gut wirken. Gerade bei langfristigen Wertpapieranlagen und regelmäßigem Besparen eines ETF- oder Fondssparplans sorgt zudem der sogenannte Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) dafür, dass du einen niedrigen Durchschnittspreis beim Kauf der ETF- oder Fondsanteile erzielst.

Sparkonto vs. Sparplan

Vermögensaufbau im Rechenbeispiel

  ETF- und Fondssparplan   Sparbuch  
Anlagezeitraum 18 Jahre 18 Jahre 18 Jahre 18 Jahre
monatliche Sparrate 30 € 100 € 30 € 100 €
angenommene Rendite 5 % p. a.* 5 % p. a.* 1 % p. a. 1 % p. a.
vsl. angespartes Vermögen** 10.476,06 € 34.920,20 € 7.096,59 € 23.655,32 €

* Vergleich: Rendite von DAX-ETF ca. 5,9 % in den letzten 10 Jahren
** ohne Berücksichtigung von Steuern und Inflation

Wem gehört das Geld beim Kinder-Sparkonto, -Depot oder -Girokonto?

Kinder-Sparbuch: Das auf das Sparkonto eingezahlte Geld gehört deinem Kind, sofern das Sparkonto auf dessen Namen eröffnet wurde. Ihr als Eltern müsst das Sparkonto zwar eröffnen, seid aber nur die verwaltenden Personen und nicht die Eigentümer.

Kinder-Girokonto: Auch beim Girokonto gilt: Ihr als Eltern müsst das Konto für eure minderjährigen Kinder eröffnen. Ihr dürft als Bevollmächtigte auch entscheiden, ob das Kind eine Girocard bekommt oder ob es z. B. Online-Banking nutzen kann. Dennoch gehört das Geld auf dem Girokonto ausschließlich deinem Kind.

Junior-Depot: Wird ein Junior-Depot auf den Namen deines Kindes eröffnet, gehört das angesparte Vermögen ausschließlich dem Kind. Allerdings kann dein Kind in der Regel nicht vor dem 18. Geburtstag darauf zugreifen – erst mit Erreichen der Volljährigkeit geht das Depot in den Besitz deines Kindes über. Wenn du dahingehend Bedenken hast, kannst du das Depot auch auf deinen eigenen Namen anlegen und deinem Kind Geldbeträge auszahlen, wenn du es für richtig erachtest.

Gut zu wissen: Nur wenn das Depot auf den Namen des Kindes läuft, können Eltern bis zum 18. Lebensjahr des Kindes dessen Steuerfreibeträge für das Depot nutzen.

Für kleine und größere Wünsche: Individueller monatlicher Sparbetrag

Du musst keine großen Summen sparen, um langfristig Vermögen für dein Kind aufzubauen. Wichtig ist, möglichst frühzeitig mit dem Sparen zu beginnen – auf diese Weise erreichst du auch mit geringen monatlichen Beträgen eine gute finanzielle Starthilfe für dein Kind. Wie viel Geld du für dein Kind investierst, ist deine individuelle Entscheidung, die von deinen langfristigen Sparzielen, aber auch von deiner persönlichen finanziellen Situation abhängt. Beim Baby-Sparbuch kannst du flexibel einzahlen, wann immer kleinere Beiträge übrig sind. Bei einem Fonds-/ETF-Sparplan wird ein von dir festgelegter fixer Betrag z. B. monatlich automatisch angelegt – das geht bereits ab 25 Euro im Monat.

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Sparkonto vs. Sparplan: Führerschein finanzieren

Wenn dein Kind den Führerschein machen möchte, musst du heute mit Kosten in Höhe von rund 3.000 Euro rechnen. Je nachdem, wann du mit dem Sparen beginnst und für welche Sparmethode du dich entscheidest, variieren die monatlichen Sparraten, um das Ziel von 3.000 Euro zu erreichen.

Sparzeitraum Sparziel Monatliche Sparrate Sparbuch (Zinssatz 1 % p.a.) Monatliche Sparrate ETF-Sparplan (Zinssatz 5 % p.a.) Differenz Sparbuch vs. Sparplan
16 Jahre 3.000 € 14,41 € 10,23 € 4,18 €
5 Jahre 3.000 € 48,78 € 44,11 € 4,67 €

Wie dein Kind einen guten Umgang mit Geld erlernen kann

Natürlich wünschst du dir, dass dein Nachwuchs erfolgreich in seine Zukunft startet und irgendwann finanziell auf eigenen Beinen steht. Damit das funktioniert, solltest du aber nicht nur frühzeitig mit dem Sparen beginnen, sondern auch im Alltag den Umgang mit Geld üben. Wenn es um Finanzen geht, schauen sich Kinder viel von ihren Eltern ab – es macht also Sinn, wenn auch du bewusster an das Thema Geld herangehst und ihr in der Familie offen über finanzielle Entscheidungen sprecht. Gleichzeitig kannst du die finanzielle Bildung deines Kindes fördern, indem du Verantwortung überträgst. Wenn dein Kind etwas größer ist, verhandele zum Beispiel regelmäßig über das Taschengeld und sprich konkret über Ausgaben und Sparziele. Kinder im Grundschulalter profitieren auch von einem eigenen Girokonto, auf dem sie Geld ansparen, aber auch über das Geld verfügen können.

5 Tipps, wie du erfolgreich Geld für dein Kind anlegst

  • Früh beginnen
    Je früher du mit dem Sparen beginnst, desto mehr Vermögen kannst du bis zur Volljährigkeit deines Kindes aufbauen – auch mit kleineren Beträgen. Fängst du hingegen zu einem späteren Zeitpunkt an, musst du mit höheren monatlichen Beiträgen rechnen, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
     
  • Sparpotenziale finden
    Kinder sind teuer und nicht immer bleibt am Ende des Monats noch Geld übrig. Versuche kleinere Beträge ausfindig zu machen, die du einsparen kannst. Das können wenig genutzte Abos oder teure Handyverträge sein, aber auch dein täglicher Coffee to go oder Spontankäufe, die du eigentlich nicht brauchst.
     
  • Auf die richtigen Produkte setzen
    Finde für dich persönlich heraus, welches Produkt am besten zu deinem Sparziel und deiner Risikobereitschaft passt. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter, sowohl für Sparkonto als auch für ETF- und Fondssparpläne. Beachte dabei: Produkte für Kinder sollten günstig sein, denn Gebühren schmälern die Rendite.
     
  • Steuervorteile nutzen
    Wenn du mit gut verzinsten Sparkonten oder Fonds-/ETF-Sparplänen für dein Kind sparst, kannst du dessen Steuerfreibeträge geltend machen. Dadurch darfst du und dein Kind jeweils 1.000 Euro Kapitalerträge pro Jahr mit Wertpapieren erzielen, ohne dass Abgeltungssteuer anfällt. Dafür musst du für dein Kind einfach einen gesonderten Freistellungsauftrag bis zur gesetzlichen Höchstgrenze von 1.000 Euro stellen.
  • Regelmäßig prüfen
    Behalte die Geldanlage für dein Kind immer im Blick, um bei Bedarf reagieren zu können. So ist es beim Wertpapiersparen für Kinder zum Beispiel möglich, jederzeit die monatlichen Sparbeträge nach oben oder unten anzupassen, wenn sich deine finanzielle Situation geändert hat.

Häufige Fragen zum Thema Geldanlage

Was ist ein Depot?

Das Depot ist ein Konto, in dem Anlegerinnen und Anleger ihre erworbenen Wertpapiere, also Aktien, ETFs oder Fonds, aufbewahren. Das Depot ist Voraussetzung, um am Aktienhandel teilnehmen zu können und kann oft kostenlos geführt werden.

Was ist ein Fonds?

Ein Fonds ist eine Anlageform, bei der das Geld vieler Anleger breit gestreut in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien investiert wird. Jeder Fonds verfolgt eine bestimmte Anlagestrategie, die von einem professionellen Fondsmanagement umgesetzt wird. Daher spricht man hier von aktiv gemanagten Fonds. Fondsanteile können durch den Kauf entsprechender Wertpapiere erworben werden.

Wie unterscheiden sich ETFs und Fonds?

ETF steht für „Exchange Traded Fund“ oder auf Deutsch: börsengehandelter Indexfonds. ETFs bilden die Wertentwicklung eines bestimmten Index ab – daher auch die Bezeichnung als Indexfonds. Sie gelten als transparente, breit gestreute und kostengünstige Form der Geldanlage. Bei einem Fonds versuchen die Fondsmanager aktiv, den Markt zu übertreffen, während ETFs passiv die Wertentwicklung eines Index (z. B. DAX) abbilden. Da ETFs ohne Fondsmanagement auskommen, sind die laufenden Kosten geringer als bei Fonds.

Wie unterscheidet sich eine Einmalanlage vom Sparplan?

Bei einer Einmalanlage investierst du dein Kapital auf einen Schlag, während du bei einem Sparplan regelmäßig, z. B. monatlich einen festen Betrag automatisch in das gewünschte Wertpapier investierst.

Was ist der Cost-Average-Effekt?

Bei einem ETF-Sparplan investieren Anleger regelmäßig einen festen Betrag. Die Kurse der ETFs schwanken je nach Marktphase. Daraus resultiert, dass du in Monaten mit niedrigeren ETF-Kursen für deinen festen Anlagebetrag mehr ETF-Anteile kaufst. In Monaten mit höheren Kursen kaufst du entsprechend weniger Anteile. Theoretisch kannst du so, verglichen mit einer Einmalanlage, einen günstigeren Durchschnittspreis erzielen. Dieser Effekt wird als Cost-Average-Effekt bezeichnet.

Autoreninfo

Die Initiative finanz-heldinnen wurde Anfang 2018 von Mitarbeiter:innen des Commerzbank-Konzerns ins Leben gerufen und hat es sich zum Ziel gesetzt, Frauen für Finanzen zu begeistern und sie mittels Wissensformaten auf dem Weg in ihre finanzielle Zukunft zu begleiten. Denn Finanzen können Spaß machen und begegnen uns in jeder Lebenssituation. Deshalb klären die finanz-heldinnen auf, diskutieren und regen zu neuen Gedanken an. Auf ihrem Instagram-Account (@finanzheldinnen), im wöchentlichen Podcast „Schwungmasse“, im 6-wöchigen Online-Training „Me, my Money and I“, oder in ihrem Buch „Der Finanzplaner für Frauen“ können Informationen in verschiedenen Formaten konsumiert werden.

Disclaimer

Für den Inhalt dieses Ratgebers ist allein die Initiative finanz-heldinnen verantwortlich.