Hafermilch & Co. – pflanzlicher Milchersatz für Babys und Kleinkinder

Ob aus ethischen oder ernährungstechnischen Gründen – immer mehr Eltern entscheiden sich für eine vegane Lebensweise, bei der es auch zum Verzicht auf klassische Kuhmilch kommt. Dabei ist gerade diese im Kleinkindalter besonders wertvoll.

Die entscheidende Frage, die sich daher viele Eltern stellen, lautet: Ist Kuhmilch wirklich so gesund? Wir möchten der Sache in diesem Ratgeber auf den Grund gehen.

Wichtiger Hinweis vorab:

Im ersten Lebensjahr ist Stillen die beste Form der Milchernährung, da die Muttermilch optimal auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt ist. Sollte Stillen aus individuellen Gründen nicht möglich sein, ist die einzige Alternative eine industriell hergestellte Säuglingsmilchnahrung. Unverarbeitete Milchen (Kuhmilch, Ziegenmilch etc.) sowie Pflanzendrinks sind nicht für die Säuglingsernährung im ersten Lebensjahr geeignet, da sie in ihrer Zusammensetzung nicht der Muttermilch entsprechen. Dadurch besteht u.a. ein Risiko für diverse Nährstoffmängel, unnötige Stoffwechselbelastungen sowie für eine abnormale Gewichtsentwicklung.

Vor dem ersten Geburtstag sind Kuhmilch sowie pflanzliche Alternativen nicht als Trinkmilch empfohlen. Die Zubereitung des Milch-Getreide-Breis mit Kuhmilch (ca. 200 ml) ist dagegen in Ordnung. Da Pflanzendrinks wenig nahrhaft sind, sind sie für die Zubereitung des Milchgetreidebreis ungeeignet, können aber in kleinen Mengen z.B. in Frucht-Getreidebreie als Wasserersatz verwendet werden.

Ab dem Kleinkindalter können Kuhmilch sowie Pflanzendrinks in einer täglichen Menge von 200-400 ml als Getränk zu einer Mahlzeit gegeben werden. Welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Pflanzendrinks gegenüber Kuhmilch bringen werden im Folgenden näher betrachtet.

Kuhmilch? Oder lieber doch nicht?

Kuhmilch gilt als die natürlichste Form der Milch, da sie sehr nährstoffreich ist. Doch vor allem aus ethischen Gründen entscheiden sich immer mehr Eltern dazu, vegan zu leben und diesen Lebensstil auch an ihre Kinder weiterzugeben. In diesem Fall kommt die Verwendung von Kuhmilch auf den ersten Blick nicht in Frage. Außerdem gibt es zahlreiche Kinder, die Kuhmilch nicht gut vertragen oder im schlimmsten Fall sogar allergisch darauf reagieren.

Doch wodurch zeichnet sich die Kuhmilch eigentlich aus und weshalb gilt sie als gesund?

Kuhmilch ist ein rein natürliches Produkt, welches zahlreiche wichtige Vitamine und Nährstoffe enthält. So ist sie beispielsweise ein Lieferant für das lebenswichtige Vitamin B2, welches an der Zellteilung sowie an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt ist. Auch Calcium, ein wichtiger Bestandteil für den Knochenbau, die Muskeln und die Erhaltung einer guten Zahnsubstanz, ist in Kuhmilch in großer Menge enthalten. Ebenso beinhaltet die Kuhmilch Kalium, Zink, Folsäure, Eisen, Magnesium und Jod, allesamt von großer Bedeutung für den Organismus.

Des Weiteren beinhaltet Kuhmilch wertvollen natürlichen Milchzucker. Eltern müssen sich deshalb aber keineswegs Sorgen machen. Auch Muttermilch ist mit etwa 7 Gramm Laktose pro 100 ml sehr süß. Die Laktose ist ein natürlicher Milchzucker, der die Entwicklung Ihres Kindes optimal fördert. So ist es kein Wunder, dass auch ein Glas Kuhmilch einen großen Teil des täglichen Nährstoffbedarfs decken kann. Wichtig ist, bei Babynahrung stets zu Produkten ohne beigesetzen Zucker zu greifen.

Wie hoch der tägliche Nährstoffbedarf von Babys und Kleinkindern tatsächlich ist, das erfahren Sie auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Einer der größten Nachteile von Kuhmilch liegt für viele Eltern jedoch in der Ethik. Schließlich werden Milchkühe oft nicht artgerecht gehalten und als „Melkmaschinen“ missbraucht. Dem Umstand kann jedoch entgegengewirkt werden, indem Sie auf Bio-Milch zurückgreifen, die aus Landwirtschaft stammt, in welcher auf artgerechte Tierhaltung geachtet wird. 

Woraus besteht eigentlich vegane Milch?

Optisch gibt es zwischen veganer und klassischer Kuhmilch auf den ersten Blick kaum Unterschiede. Die meisten Sorten haben eine weißliche Farbe und sind von dickerer Konsistenz. Doch spätestens beim Trinken lassen sich die ersten Unterschiede feststellen, denn Pflanzenmilch und Kuhmilch haben geschmacklich meist nichts gemeinsam. Beide Varianten lassen sich jedoch sowohl pur trinken, als auch in Form von Kakao genießen oder für die Herstellung von Babybrei und anderen Speisen verwenden.

Doch was steckt in veganer Milch?

Die genaue Zusammensetzung hängt natürlich davon ab, um welche Art von Pflanzenmilch es sich handelt. Wählen können Sie beispielsweise zwischen Milch aus Nüssen (Mandeln oder Haselnüsse), aus Soja, Reis, Kokos, Erbse oder Hafer. Die festen Bestandteile werden in Wasser eingeweicht und dann gemixt. Die dickeren Bestandteile werden gefiltert und stellen letztendlich die Milchalternative dar.

Die verschiedenen Milchsorten werden in der Regel nicht nur als pure Variante, sondern auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. So erhalten Sie im Handel beispielsweise auch Vanille-Sojamilch oder Hafermilch mit Schoko-Geschmack.

Da vegane Pflanzenmilch keinen Milchzucker (Lactose) enthält, eignet sie sich, in Maßen eingesetzt, für alle Babys und Kleinkinder, die unter einer Lactoseintoleranz leiden. Aufgrund der fehlenden natürlichen Süße schmeckt Pflanzenmilch jedoch meist eher fad, weshalb die meisten Hersteller verschiedene Süßungsmittel hinzufügen. Nicht zuletzt wird oft klassischer Haushaltszucker zugesetzt und selbst Produkte, die als „ungesüßt“ deklariert werden, sind es nicht immer.

Achtung:

Pflanzliche Milch kann Gluten enthalten. Wenn Ihr Baby oder Kleinkind darauf mit Unverträglichkeiten reagiert, sollten Sie gezielt nach einem glutenfreien Produkt suchen.

Im Gegensatz zur Kuhmilch enthält Pflanzenmilch außerdem kein Calcium, wobei genau dieses extrem wichtig ist für eine gute Entwicklung Ihres Babys.

Was zeigen verschiedene Studien zum Thema Pflanzenmilch auf?

Es gibt verschiedene Studien, die belegen, dass die Kuhmilch mit ihren komplexen Inhaltsstoffen vor allem im frühen Kindheitsalter einen wichtigen Einfluss auf verschiedene Aspekte hat. So trägt sie beispielsweise zum optimalen Wachstum des Kindes bei. Auch die Knochengesundheit wird durch wichtige Inhaltsstoffe der Kuhmilch, zu denen beispielsweise Calcium gehört, garantiert.

Im Gegensatz dazu können Pflanzenmilchprodukte diesen Bedarf nicht gut genug abdecken. Vor allem Säuglinge können hierdurch einen erheblichen gesundheitlichen und entwicklungspsychologischen Schaden erleiden. Der Grund hierfür ist einfach: Es ist wichtig, dass Säuglinge einen großen Anteil der Nährstoffe über die Muttermilch oder über vergleichsweise gute Säuglingsnahrung aufnehmen. Bei letzterer spricht man von der sogenannten adaptierten Kuhmilch.

Im Vergleich zur Pflanzenmilch ist die Zusammensetzung der speziellen Säuglingsnahrung in Europa gesetzlich geregelt und wird hierdurch flächendeckend überwacht.

Unsere Empfehlung für Säuglinge:

Die beste Variante ist natürlich das Stillen. Sollte dies nicht möglich oder nicht erwünscht sein, ist es wichtig, den Säugling mit einer eisenreichen hochwertigen und vor allem zugelassenen Säuglingsnahrung zu versorgen.

Leidet Ihr Säugling unter einer Kuhmilchallergie, besteht die Möglichkeit, auf andere sog. Spezialnahrungen zurückzugreifen. Am besten informieren Sie sich diesbezüglich bei Ihrem Kinderarzt oder bei Ihrer Kinderärztin.

Die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie empfiehlt für Kinder mit einem erhöhten Allergierisiko sogenannte HA-Säuglingsnahrung, bei der es sich um ein Proteinhydrolysat (aufgespaltenes Kuhmilch-Eiweiß) handelt.

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Proteingehalt von Kuhmilch und Pflanzenmilch

Kuhmilch ist besonders reich an hochwertigen, leicht verdaulichen Proteinen, die für die kindliche Entwicklung und das Wachstum extrem wichtig sind. Hierbei spielt jedoch nicht nur die Menge eine wichtige Rolle, sondern vor allem die Qualität des Eiweißes. Der Proteingehalt pflanzlicher Milchalternativen ist nicht nur deutlich geringer, sondern in der Regel auch von schlechterer Qualität – man spricht von einer geringeren biologischen Wertigkeit. Deshalb ist die reine Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern mit Pflanzenmilch absolut nicht empfehlenswert. Dies ist auch der Grund, weshalb in der Europäischen Union mit Ausnahme von Sojaprotein keine andere pflanzliche Proteinquelle als Basis für die Herstellung von Säuglingsmilchnahrung zugelassen ist.

Zu bedenken ist außerdem, dass Sojamilch für Säuglinge und Kleinkinder innerhalb des ersten Lebensjahres nicht mehr empfohlen wird. Dies hängt zum einen mit dem vermehrten Allergierisiko zusammen, welches durch die Sojamilch besteht. Zum anderen enthält Sojamilch hohe Konzentrationen an Phytat, Isoflavonen, Aluminium und Phytoöstrogenen, die unerwünschte Wirkungen für das Kind haben können. Säuglingsnahrungen auf Basis von Sojaprotein haben keinen ernährungsphysiologischen Vorteil gegenüber Säuglingsmilchnahrungen auf Kuhmilchbasis und sollten nur verwendet werden, wenn ein angeborener Laktasemangel oder ein sog. Galaktosämie vorliegt. 

Milchersatz fürs Baby – welche Pflanzenmilch gibt es?

Bevor Sie sich dazu entscheiden, Ihrem Baby vegane Pflanzenmilch anzubieten, sollten Sie sich unbedingt mit deren individuellen Vor- und Nachteilen auseinandersetzen.

Hafermilch für Babys und Kleinkinder

Die aus Vollkorn-Haferflocken und Wasser hergestellte Hafermilch beinhaltet verglichen mit der Kuhmilch deutlich weniger Eiweiß. Außerdem kann Hafermilch Gluten enthalten.

Um die Hafermilch gesund und geschmacklich attraktiver zu gestalten, werden oft Calcium und verschiedene Süßungsmittel hinzugefügt. Da Hafermilch von Natur aus jedoch bereits einen hohen Zuckeranteil beinhaltet, kann der Blutzuckerspiegel durch den Konsum erheblich in die Höhe schnellen.

Einer der größten Nachteile von Hafermilch besteht darin, dass kein Vitamin B12 enthalten ist. Dieses Vitamin ist jedoch für Babys und Kleinkinder besonders wichtig. Es empfiehlt sich daher, dem Baby hin und wieder ein Glas Kuhmilch anzubieten, um einem Mangel vorzubeugen.

Wissenswert:

Vegane Milchalternativen dürfen aufgrund der Verwechslungsgefahr nicht mehr als „Milch“ bezeichnet werden. Dies urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH). Die einzige Ausnahme besteht bei der Kokosmilch. Das ist der Grund, weshalb Sie im Handel meist Produkte mit der Aufschrift „Haferdrink“ finden.

Kokosmilch für Babys und Kleinkinder

Als Milchalternative für Babys und Kleinkinder sollten Sie – wenn überhaupt – keine Kokosmilch, sondern den sogenannten Kokosdrink verwenden. Während Kokosmilch sehr dickflüssig und fettig ist und sich daher eher als Ersatz für Sahne oder zum Kochen eignet, wird der Kokosdrink aus gequollenen Kokosflocken hergestellt. Der Drink hat eine angenehme natürliche Süße und kommt daher meist ohne künstliche Zuckerarten aus. Allerdings mag nicht jedes Kind den intensiven Geschmack nach Kokos.

Mandelmilch für Babys und Kleinkinder

Dürfen Babys Mandelmilch trinken? Mandelmilch wird in der Regel aus gequollenen Mandeln hergestellt bzw. zu Mandelmehl gemahlen und mit Wasser gemischt. Dadurch enthält Mandelmilch die für sie typische Konsistenz. Der Fettanteil ist in etwa so hoch wie jener der Kuhmilch.

Mandeln gelten als wichtiger Bestandteil einer proteinreichen Ernährung und sie sind hochwertig. Doch von den enthaltenen Vitaminen, Nährstoffen und dem Calcium, welche für Babys und Kleinkinder sehr wichtig sind, bleibt aufgrund des Herstellungsprozesses der Milch leider nicht mehr allzu viel übrig. Außerdem fehlt es der Mandelmilch grundsätzlich an dem lebenswichtigen Vitamin B12.

Hinzu kommt, dass Mandelmilch von Natur aus einen neutralen Geschmack hat, sodass die Hersteller gern Süßungsmittel hinzufügen.

Erbsenmilch für Babys und Kleinkinder

Erbsenmilch bietet im Vergleich zur Kuhmilch mehr Calcium und einen ähnlich hohen Protein- sowie Fettgehalt.

Das Calcium in der Erbsenmilch entsteht jedoch durch Calciumphosphat, welches in hohen Mengen zu gesundheitlichen Problemen führen kann, denn der Calciumspiegel im Körper kann sich hierdurch auf Dauer sogar verringern.

Sojamilch für Babys und Kleinkinder

Sojamilch liegt zwar als vegane Alternative für Kuhmilch im Trend, sie ist jedoch für Babys und Kleinkinder nur bedingt geeignet. Schließlich enthalten viele Sojaprodukte sogenannte Phytoöstrogene, die ähnlich wirken wie Hormone. Das wiederum kann nicht nur im Kleinkind- und Babyalter schädlich sein, sondern sich auch später noch als problematisch erweisen. Außerdem vermindern die Phytate die Aufnahme von Mineralien, sodass beispielsweise Zink nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung steht.

Verglichen mit Kuhmilch verfügt Sojamilch zudem nicht über die optimale Zusammensetzung an Nährstoffen.
Soja hat außerdem einen weiteren entscheidenden Nachteil: Es ist ein starkes Allergen.

Aus all diesen Gründen kann Sojamilch für Babys und Kleinkinder nicht als Ersatz für Kuhmilch empfohlen werden. Allerdings kann sie ergänzend angeboten werden, wenn keine Allergie besteht.

Reismilch für Babys und Kleinkinder – Ab wann?

Reismilch wird aus gekochtem, püriertem Vollkornreis hergestellt, welcher mit Wasser vermischt wird. Diese pflanzliche Milch ist laktose- und glutenfrei. Allerdings besteht Reismilch zu einem großen Anteil aus Kohlenhydraten, die im Körper wiederum in Zucker umgewandelt werden. Daher ist Reismilch, vor allem, wenn sie zusätzlich noch gesüßt wurde, für Babys und Kleinkinder als Hauptnahrung nicht geeignet.
Reismilch enthält von Natur aus zudem nahezu kein Fett, weshalb seitens der Hersteller in der Regel Öl hinzugefügt wird, damit wenigstens ein paar ungesättigte Fettsäuren enthalten sind.

Pflanzliche Milch sollte frühestens ab einem Alter von einem Jahr verabreicht werden, und zwar lediglich zusätzlich und keinesfalls als Ersatz für hochwertige Säuglingsmilch.

Pflanzenmilch als Ersatz für Kuhmilch – Eine gute Idee?

Im Vergleich weist Kuhmilch deutlich bessere Eigenschaften auf und ist zudem ein natürliches Produkt. Sie ist reich an Vitaminen und Nährstoffen und wird daher von vielen Experten empfohlen. Dennoch spricht nichts gegen die Verwendung pflanzlicher Alternativen wie beispielsweise Mandel- oder Hafermilch, solange diese nicht als vollständiger Kuhmilchersatz, sondern lediglich als gesunde Ergänzung angesehen werden.

Wie bei den meisten Dingen im Leben, ist die Dosis das entscheidende Kriterium, denn auch Kuhmilch sollte nicht in Massen, sondern vielmehr bewusst – also in Maßen – angeboten werden.

Welche Defizite drohen durch eine rein pflanzliche Milchnahrung?

Die ausschließliche Ernährung mit ungeeigneter Pflanzenmilch kann bei Babys und Kleinkindern negative Auswirkungen auf die Entwicklung und auf das Wachstum haben.

Die größte Gefahr besteht in der Entwicklung von Nährstoff-Mangelkrankheiten. Studien haben gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen Sojamilch und Rachitis besteht. Dies hängt mit dem Vitamin-D- und Kalzium-Mangel zusammen, welche wiederum zu einer Schwächung der Knochensubstanz führen.

Reismilch wiederum kann durch eine Protein-Mangelernährung Kwashiorkor (auch Hungerödem genannt) auslösen und durch Mandelmilch kann es zu Rachitis und Skorbut kommen. Letztere ist eine Krankheit, die aufgrund eines Vitamin-C-Mangels entstehen kann.

Pflanzenmilch, gleich welcher Art, kann bei Babys und Kleinkindern nicht den kompletten Nährstoffbedarf decken und ist kein geeigneter Muttermilch-Ersatz. Vor allem werden nicht ausreichend Eiweiße aufgenommen.

Zu beachten ist, dass solche Mängel in der Ernährung auch bei größeren Kindern und Jugendlichen auftreten können. Dies resultiert häufig durch eine Mangelernährung in Kombination mit dem ausschließlichen Trinken von Pflanzenmilch als Milchersatz.

Zudem gibt es Berichte, die belegen, dass durch den Verzehr von Mandelmilch eine Hyperoxalurie entstehen kann. Dies bedeutet, dass im Urin ein erhöhter Anteil an Oxalsäure besteht, welcher zur Bildung von Nierensteinen beiträgt. Außerdem kann ein Vitamin-A-Mangel im schlimmsten Falle sogar blind machen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Pflanzliche Milchprodukte eignen sich vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern nicht als Ersatz für eine nährstoffreiche Kuhmilch. Insbesondere durch das Defizit an Kalzium, Vitamin B12 und Vitamin D können Probleme entstehen. Bisher ist es nicht möglich, Milchersatzgetränke auf Pflanzenbasis adäquat nachzubilden, sodass sie als Ersatz für Kuhmilch für Kinder und Jugendliche nicht zu empfehlen sind.

Die wichtigsten Fragen zu Milchersatz für Babys und Kleinkinder

Dürfen Babys Hafermilch trinken?

Die Frage, ob Hafermilch für Babys geeignet ist, kann nicht pauschal mit einem „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden, denn dies hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen ist die Wahl der Milch entscheidend, zum anderen kommt es auf den Gesundheitszustand Ihres Kindes an. Verträgt Ihr Baby keine Kuhmilch, kann Hafermilch durchaus eine sinnvolle Alternative darstellen. Als Muttermilchersatz im ersten Lebensjahr, sollten Sie aber immer eine industriell hergestellte Säuglingsnahrung wie z.B. eine HA-Nahrung mit einem aufgespaltenen Kuhmilchprotein verwenden.

Wird Hafermilch angeboten, müssen potenzielle Nährstoffmängel durch andere Nahrungsmittel ausgeglichen werden. So ist in Hafermilch beispielsweise natürlicherweise kein Calcium enthalten. Wurde dieses auch seitens des Herstellers nicht zugesetzt, sollte das Calcium aus anderen Lebensmittelquellen bezogen werden.

Vermeiden sollten Sie zudem Hafermilchprodukte, die mit künstlicher Süße ergänzt wurden.

Ab wann dürfen Babys Hafermilch trinken? Auch diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden. Grundsätzlich empfiehlt sich, das Baby zunächst zu stillen und die Hafermilch erst ab einem Alter von ca. einem Jahr als Ergänzung zur Kuhmilch anzubieten. Leidet das Baby jedoch unter Unverträglichkeiten oder Allergien, sodass diese Ernährungsform möglicherweise schon eher notwendig ist, sollten Sie dies mit einem erfahrenen Ernährungsberater besprechen.

Welcher vegane Milchersatz ist für Babys geeignet?

Ob Mandelmilch, Hafermilch, Sojamilch oder Reismilch – pflanzliche Milchalternativen gibt es zur Genüge. Eine rein vegane Babynahrung wird jedoch nur in sehr seltenen Fällen empfohlen und sollte in jedem Fall von einem Experten verordnet sein.

Sie möchten generell wissen, was Sie bei veganer Säuglingsnahrung oder veganer Pre Nahrung beachten sollten? Wir erklären Ihnen in einem weiteren Artikel, was bezüglich der veganen Beikost wichtig ist.

Ab wann dürfen Kinder Pflanzenmilch trinken?

Vegane Milchprodukte weisen leider nicht dieselbe Nährstoffverteilung auf, wie es bei der Kuhmilch der Fall ist. Doch gerade die ersten Jahre im Baby- bzw. Kleinkindalter sind für die Entwicklung unserer Kinder enorm wichtig. Während dieser Zeit sollten die Kleinen mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen in ausreichender Form versorgt werden. Dies gilt insbesondere für das erste Lebensjahr. Deshalb sollten Sie die pflanzlichen Produkte erst ab einem Alter von einem Jahr anbieten, und dann auch nur als Ergänzung zur Kuhmilch.

Ist Sojamilch für Babys gefährlich?

Sojamilch ist für Babys nicht vollkommen schädlich, sollte jedoch frühstens ab einem Alter von einem Jahr angeboten werden. Außerdem ist es wichtig, sie lediglich als Ergänzung zu Kuhmilch zu verwenden, damit Ihr Baby alle Nährstoffe in ausreichender Form aufnimmt.

Soja enthält jedoch Stoffe, die sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken können. Deshalb ist es wichtig, diese Milchalternative nur sehr selten anzubieten.

Hinweis:

Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.

Autoreninfo

Anja Schröder ist selbst Mutter und schreibt seit vielen Jahren als freie Texterin für mehrere große Familienblogs. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf Familienthemen, die sie mittels Storytelling in ihren Texten lebhaft darstellt.


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