Unverheiratet - das Nachnamenproblem

Das zweite Schwangerschafts-Trimester
Elternforum
gast.1852776
28. Feb 2014 14:45
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
Also ich arbeite beim Jugendamt und ein bisschen habt ihr beide recht. Die Namensänderung hängt von mehreren Faktoren ab: bei gemeinsamen Sorgerecht muss der Vater mit zustimmen. Aber auch bei alleinigem Sorgerecht bedarf es der Zustimmung des Vaters WENN das Kind SEINEN Nachnamen trägt. Wenn es den Nachnamen der Mutter hat kann bei alleinigem Sorgerecht ohne Zustimmung des Vaters der Nachname geändert werden.
Bei der erstmaligen namensvergabe sitzt die Mutter aber am längeren Hebel. Bei unverheirateten Paaren muss ein gemeinsames Sorgerecht (wenn gewünscht) beurkundet werden - geht auch schon vor Geburt. Da müssen beide Elternteile zustimmen. Seit neuestem haben es Väter aber viel leichter das gemeinsame Sorgerecht auch gegen den Willen der Mutter vor Gericht zu bekommen. Auch die Vaterschaft muss bei unverheirateten Paaren anerkannt werden. Bei verheirateten Paaren besteht automatisch gemeinsames Sorgerecht und der Ehemann ist der Vater (irrelevant ob er tatsächlich biologischer Vater ist!!). Falls es nicht passt müsste man hier die Vaterschaft anfechten.
Ich würde auch wollen, dass das Kind meinen Namen hat - Gott sei dank haben mein Mann und ich denselben Name, nämlich seinen. Ich wollte unbedingt seinen Namen haben und konnte es gar nicht erwarten! Ich wollte aller Welt zeigen, dass ich jetzt auch in diese Familie aufgenommen bin und zu ihm gehöre - dabei war mir der Wortlaut, Schreibweise, etc völlig egal!
Aber ich bin auch der Meinung, dass der Vater genauso ein berechtigtes Interesse hat wie die Mutter, dass das Kind seinen Namen bekommt. Optimal ist eben ein gemeinsamer Familienname.
gast.917724
28. Feb 2014 15:00
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
HanniS hat geschrieben:
>Wenn es den
> Nachnamen der Mutter hat kann bei alleinigem Sorgerecht ohne Zustimmung des
> Vaters der Nachname geändert werden.

Das müsste dann aber eine neue Regelung sein :?
Bei uns war es genau diese Konstellation und der Familienrichter hat ganz deutlich gemacht, dass eine Namensänderung ohne Zustimmung des Vaters NICHT erfolgen könne. Obwohl es da schon eine Halbschwester gab, die eben den Namen meines neuen Partners trug!
gast.1816376
28. Feb 2014 18:03
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
Hallo!

Meine Jungs haben auch verschiedene Väter. Aber beide tragen meinen Nachnamen. Ich wollte nie, das an Klingel und Briefkasten mehrere Namen stehen. Meine Kinder sollen so heißen wie ich! Und da ich mit keinem der beiden Väter mehr zusammen bin, war das die beste Entscheidung überhaupt. Jetzt haben "wir" geheiratet und tragen wieder alle den gleichen Namen :P
gast.1852776
28. Feb 2014 18:05
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
Hm, dann muss ich mich no mal erkundigen, aber mich hat erst gestern ein sehr erboster Vater angerufen dessen minderjährige Tochter mit der Mutter zusammen ohne sein Einverständnis den Namen geändert hatte. Natürlich hatte sie alleiniges Sorgerecht und die Tochter hatte nie seinen Nachnamen - das ging aber anscheinend ohne seine Zustimmung *amkopfkratz*
gast.917724
28. Feb 2014 18:13
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
Tja, da liegt das Problem wohl eher darin, dass es viele Behördenmitarbeiter gibt, die einfach "aus dem Bauch heraus" entscheiden, ohne wirklich die Rechtsgrundlagen zu beachten bzw. zu kennen.
Bspw. konnte mein Lebensgefährte damals meinen Sohn in der Grundschule anmelden, obwohl er offiziell GAR NICHTS mit ihm zu tun hatte.

Und im Gegenzug konnte Darushs Vater ihn ohne mein Einverständnis einfach von seinem alten Gymnasium ab- und in einem neuen anmelden. Da hat noch nichtmal jemand nachgefragt, ob eventuell gemeinsame Sorge besteht :roll: Und die zwei haben sogar, wie gesagt, verschiedene Nachnamen!
gast.917724
28. Feb 2014 18:20
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
Hab's gerade nachgelesen: In der geltenden Fassung des §1618 BGB ist die Namensänderung tatsächlich ohne Einwilligung möglich, wenn alleiniges Sorgerecht besteht. Allerdings muß ab 5 Jahre auch das Kind zustimmen - ist in dem Alter aber sicherlich eine pro-forma-Bestimmung :roll:
gast.1852776
3. Mär 2014 11:34
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
Auf jeden Fall wird eine Namensänderung immer im Standesamt gemacht und nicht im Jugendamt.
Und eine Schulanmeldung hat ja nicht mit Behörden zu tun, sondern macht man eben in der Schule, oder? Ich meine eine Schule ist ja keine Behörde. Und die Mitarbeiter da haben auch nichts rechtliches gelernt - anders als Mitarbeiter in Ämtern.
gast.917724
3. Mär 2014 18:31
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
Naja, in Niedersachsen sind weit mehr als 80% der Lehrkräfte verbeamtet - es handelt sich also sehr wohl um Behörden. Und selbst, wenn das nicht so wäre, müssen die Schulsekretariate zumindest in verwaltungsrechtlichen Angelegenheiten Bescheid wissen - ist immerhin deren täglich Brot! Und gemeinsames Sorgerecht ist nun wirklich kein Ausnahmefall, die Bestimmungen dazu eindeutig und auch schon lange gültig.

Ist ja aber hier auch gar nicht Thema... sorry :lol:
gast.1829527
3. Mär 2014 21:05
Re: Unverheiratet - das Nachnamenproblem
Unser Kind bekommt erstmal meinen Namen, zwecks Arztbesuche etc, da mein freund eh die ganze Woche auf Arbeit ist (kraftfahrer)
Und nächstes Jahr wollen wir eh heiraten von daher ist das bei uns kein großes streitthema :)
Lg
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