Zu viele männliche Hormone und Zysten

Kinderwunsch und Familienplanung
Elternforum
Khisanee
2. Jun 2012 12:00
Re: Zu viele männliche Hormone und Zysten
Bei mir wurde vor einigen Jahren PCO festgestellt.
Eben die Ovarialzysten und die männlichen Hormone.
Ich hatte bis Mitte 20 meine Menstruation sehr regelmäßig und keine Probleme.
Mit ca. 25 fing es schleichend an, das meine Menstruation unregeläßiger wurde.
Ausserdem hatte ich starke Gewichtssprünge nach oben, trotz Sport, Tanzen und Bewegung. Auch habe ich mich gesund ernährt. Daher war es also nicht nachvollziehbar.
Beim FA kam dann die Diagnose PCO.
2009 haben wir geheiratet und wollten dann auch definitiv endlich gezielt schwanger werden. Meine Pille hatte ich aber schon gut ein Jahr vorher abgesetzt, und wir hatten es da schon drauf ankommen lassen.
Kurz nach der Hochzeit hatte ich einen Routinetermin beim FA.
Ich habe das Thema Schwangerschaftswunsch angesprochen, und er meinte wir versuchen es erstmal ein halbes Jahrlang so.
Nach dem halben Jahr, hat er mich dann zum großen Glukoseunverträglichkeitstest geschickt zum Diabetologen/Endokrinologen, nachdem der kleine Test bei ihm Auffälligkeiten zeigte.
Beim großen Test kam dann die Insulinresistenz (metabolisches Syndrom) heraus. Bei PCO Frauen eine sehr häufige Paralele. Daraus bildet sich übrigens dann auch der Teufelskreis.
Mein FA und der Endokrinologe/Diabetologe hier arbeiten sehr gut zusammen.
Ich habe dann Metformin bekommen. Da dieses Medikament für PCO Patienten leider noch nicht zugelassen ist, obwohl es sehr erfolgreich ist, bekommt man es nur auf Privatrezept und muss es selber bezahlen. Kostet so 13-15 € für 120 -180 Tabletten.
Geht also noch.
An eine Hormontherapie wollten weder FA, Diabetologe und wir erstmal ran.
Den Fehler machen leider immernoch sehr viele Ärzte. PCO = Hormonbehandlung..... Nur weil sie Metformin nicht auf dem Plan haben.

Also im November 2010 begann ich mit der Einnahme von Metformin. Ich habe meine Ernährung noch ein wenig umgestellt. 5-6 Mahlzeiten mit Kohlehydraten. Nach Möglichkeit ballaststoffreich. 3 normale Mahlzeiten und hat 3 kleine Zwischenmahlzeiten (ein Apfel, ein kleines Brot, oder ein Joghurt). Das ist wichtig, damit der Insulin und Blutzuckerspiegel ins Gleichgewicht kommen.
Bewegt habe ich mich schon immer viel. Es muss nicht das Fitness-Studio sein. Es reichen 2-3 Mal die Woche ausgiebige Spaziergänge von je einer halben bis dreiviertel Stunde. Weniger sollte es nicht sein.
Das Metformin wirkt folgendermaßen:
Es senkt die Glukoseproduktion in der Leber, erhöht die Insulinempfindlichkeit in der Muskulatur und übt eine leichte Hemmung der Glukoseaufnahme über den Darm aus. Ausserdem senkt es die Blutfette.
Ausserdem wirkt sich Metformin fruchtbarkeitsfördernd aus.

Es ist die Möglichkeit den Teufelskreis zu durchbrechen. PCO - Insulinresistenz - zuviele männliche Hormone
Das alles hängt unmittelbar zusammen.

Wie gesagt im November habe ich mit der Einnahme begonnen. Meine Menstruation kam nach über einem halben Jahr das erste Mal wieder.
Am 04. Februar 2011 hatte ich Geburtstag und "wusste" ich bin schwanger. Aber ich habe mich nicht getraut einen Test zu dem Zeitpunkt zu machen.
Am 16. Februar 2011 hielt ich morgens den positiven Test in den Händen. Nach 3 negativen Tests im Jahr 2010..... Ich habe geheult wie ein Schlosshund vor Freude.
Mein FA bestätigte mir die Schwangerschaft keine 2 Stunden später.
Da war ich in der 6. Woche schwanger.
Am 29.05. ist unser Sohn 8 Monate alt geworden. Er ist das tollste, schönste und kleinste größte Wunder für uns.
Die Schwangerschaft verlief einfach nur super. Es ging mir nie besser.
Einzig hatte ich in der 9. Woche eine Schmierblutung und bin mit Sorge zum Arzt. Es war aber alles in Ordnung. Zur Sicherheit hatte er mir dann aber Utrogestan (Gelbkörperhormon) verschrieben, um einen Mangel auszuschließen.

Ohne Metformin wäre ich nicht schwanger geworden!

Während der Schwangerschaft und auch der Stillzeit habe ich es nicht genommen. Es gibt keine Studien über mögliche Nebenwirkungen auf das Ungeborene und halt hinsichtlich der Muttermilch. Wird auch schwierig, dafür freiwillige Frauen zu finden.
Also soll man es zur Vorsicht in dieser Zeit weglassen.

Jetzt nehme ich es seit 2 Monaten wieder. Ich habe seitdem über 5 kg abgenommen.
Mein Vorschwangerschaftsgwicht lag bei 89 kg. Jetzt wiege ich 80 kg.
Ich hatte die ersten Wochen während der Schwangerschaft ja noch Metformin genommen und da schon 4 kg abgenommen.

Übergewicht muss übrigens nicht immer ein Symptom sein bei PCO und Insulinresistenz.
Aber die meisten die PCO haben, haben auch die Insulinresistenz.

Ich bin sehr dankbar und glücklich hier einen FA zu haben, der über PCO, Insulinresistenz und Metformin Bescheid weiß, und gleichzeitig auch noch gut zusammenarbeitet mit dem Endokrinologen / Diabetologen hier, der auf dem Gebiet Vorreiter ist.

Krümmel Nummer 2 ist auf alle Fälle Wunsch.

Metformin nehme ich aber so oder so, weil ich eben auch die Insulinresistenz damit in den Griff bekomme und vor allem mein Gewicht.
Ohne Metformin könnte ich Sport treiben bis der Papst kommt. Es würde nichts bringen.
Und ich habe bis Anfang 20 um die 55kg gewogen.....
Die Gewichtssprünge konnte sich keiner, auch Ärzte nicht erklären. Bis zur Diagnose PCO - Insulinresistenz.
Sarah4585
3. Jun 2012 22:18
Re: Zu viele männliche Hormone und Zysten
Huhu!

Ich gab ja diese Frage eröffnet und verfolge auch alles schön! Im August habe ich noch mal einen Vorsorgetetmin, bevor es dann evtl. Im Sep wieder an die Planung geht! :-)

Nur momentan bin ich ratlos! Hab ja seid unsere Sohn auf der Welt ist die Pille Maxim und bin Super zufrieden! Aber diesen Monat hatte ich 2 mal zwischenblutung und jetzt hatte ich meine Periode zwar pünktlich bekommen, aber nur 2 knapp 3 Tage! Ist das normal? Kenne das nicht. Hatte bevor mein Sohn geboren wurde immer 8 Tage meine Periode!
Muss dazu sagen, ich war diesen Monat krank und musste Medikamente nehmen (kein Antibiotika). Also schwanger kann ich eigentlich nicht sein, oder?


Lg
gast.1445536
9. Jun 2012 13:44
Re: Zu viele männliche Hormone und Zysten
Boahh...vielen vielen dank für die ausführliche erklärung...

also ist es möglich schwanger zu werden...das hat mir grad sehr viel mut gemacht... ich hoffe ich werde dir dann auch mal hier berichten können dass ich einen positiven test in den händen gehalten habe...

Es war aber ein mühsamer weg so wie ich es verstehe...man braucht schon geduld... ich hoffe es wird bei mir bald klappen...

ich hatte schon angst bekommen als meine periode so unregelmäßig kam, da habe ich schon verstanden das was nicht stimmt... dann nachdem Ultraschall vom arzt wurde meine befürchtungen bestätigt.

vor allem jetzt in meinem umkreis gibt es sooo viele schwangere und mütter da fühle ich mich so komisch...das gefühl kann ich nicht beschreiben aber ist ein mieses gefühl...

danke nochmals für die ausführliche antwort
Khisanee
10. Jun 2012 14:16
Re: Zu viele männliche Hormone und Zysten
Nein, mühsam war der Weg eigentlich gar nicht. Mühsam war einen Arzt zu finden, der PCO, Insulinresistenz in Erwägung zieht, und dann mit Metformin therapiert.

Der Diabetologe / Endokrinologe hier, ist einer der wenigen, die mit Metformin therapieren. Daher ist es mit den Terminen der Horror. Ich musste auf den Schulungstermin über 4 Monate warten. Die Schulung hatter er als Voraussetzung, weil Metformin eben noch nicht über die Kassen zugelassen ist.
In der Schulung ging es eben um die Funktion vom Insulin im Körper, und was bei PCO Leuten da meist nicht richtig funktioniert, warum die Hormone im Chaos sind, und wie das alles zusammenhängt und wie man es auch über die Ernährung positiv beeinflussen kann neben dem Metformin.

Das war eigentlich der mühsame Weg, das Warten auf Termine.

Als ich dann endlich Metformin nehmen durfte, hat es 2 Monate gedauert und ich war schwanger.
Metformin bis Schwangerschaft war ruckzuck.

Deswegen wird bei der Schulung immer gewarnt, das die Frauen, die nicht schwanger werden wollen bitte unbedingt an ihre Verhütung denken sollen.
Metformin hat eben auch noch eine fruchtbarkeitsförderne Wirkung.
Gut für uns. :lol:
gast.1445536
11. Jun 2012 22:37
Re: Zu viele männliche Hormone und Zysten
hmm...ich werde mich mal richtig mit dem thema auseinandersetzten... und dann meine FA auf PCO ansprechen...weil wenn ich das habe, sollte sie es mir ja sagen und nicht nur sagen, ja sie haben viele männliche hormone, und kleine zysten am eierstock...

und falls sie niks tut werde ich dann direkt einen anderen FA aufsuchen...

und so eine fruchtbarkeitsfördernde wirkung möchte ich auch gleich bekommen:-)

ich hoffe unsere babywunsch geht in erfüllung:)
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