Das Durcheinander mit der Beikost
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Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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wir versuchen uns jetzt seit 4 Wochen an der Beikost. Meine Tochter ist inzwischen 6 Monate alt. Sie kam mit 56 cm und 4,1 kg zur Welt, jetzt aktuell sind wir bei Kleidergröße 74/80 mit einem Gewicht von ca. 10 kg (habe aktuell keine genaueren Werte). Sie bekam bisher nur Pre-HA-Nahrung, weil ich leider aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen kann.
Jetzt sind wir allerdings ein bisschen durcheinander, weil von jeder Quelle vollkommen gegensätzliche Aussagen bezüglich der Beikost kommen/ man überall etwas Anderes liest. Mal hört man, man soll über 4 Wochen Gemüse, dann Gemüse-Kartoffel und dann Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei einführen und erst, wenn davon ein Gläschen gegessen wird, könne man die Milchflasche im Anschluss weglassen. Dann hört man, man soll im ersten Jahr gar keine Flasche weglassen und Brei nur nebenbei geben, weil Milch ja das Hauptnahrungsmittel für Babys sei. Wieder andere Quellen verteufeln Brei und zwingen einem geradezu das Baby Led Weaning auf.
Wir haben das Problem, dass unsere Tochter zu viel Milch trinkt, wir das aber auch nicht wirklich reduzieren können. Alle 4 Stunden 170 ml Pre und manchmal hat sie so einen Hunger, dass es gegen Abend auch mal schon nach 3 Stunden sein muss. Wir kommen auf eine Tagesmenge von ca 1050 ml Pre-HA.
Dazu kommt jetzt aktuell noch das Mittagsgläschen Gemüse-Fleisch-Brei, von dem sie je nach Geschmack stark unterschiedliche Mengen isst. Die höchste Menge waren bisher 110 g Brei, mit ein paar Schlückchen Wasser dazu. Mehr wollte sie bisher nie und wir machen das ja schon die 5.Woche. Danach verlangt sie aber noch die komplette 170 ml Flasche und sie weint schrecklich, wenn sie weniger bekommt, egal, wie sehr man sie ablenkt, der Schnulli fürs Saugbedürfnis hilft dann auch nicht. Sie hat ohnehin schon immer viel gespuckt und ich habe den Eindruck, sie spuckt jetzt noch mehr, irgendwo muss der kleine Magen das ganze Essen ja auch hinstecken. Leider ist sie auch noch gar nicht mobil, hat noch nicht einmal Lust, sich selbst in die Bauchlage zu drehen.
Wir wissen jetzt absolut nicht, wie wir weitermachen sollen. Mittagsbrei weglassen und bis zum Beginn der Familienkost nur Fläschchen geben? Mittagsbrei weiter geben und mit abendlichem Milchbrei als zweite Mahlzeit weitermachen, obwohl sie noch kein ganzes Menü schafft? Obst-Nachtisch zum Mittagsbrei? Mehr/ weniger Wasser? Wie reduzieren wir die Milchmenge? Die kleine Maus scheint nur zufrieden zu sein, wenn sie ihre Milch bekommt, obwohl sie den Brei wirklich gern zu essen scheint (den geben wir ihr immer eine halbe Stunde vor der Mittagsmilch).
Vielleicht haben Sie ja ein paar Tipps für uns, wir wären wirklich sehr dankbar!
Vielen, lieben Dank!
ich kann verstehen, dass das ganz schön verwirrend sein kann, wenn von allen Seiten andere Meinungen/Vorschläge auf einen einprasseln - schön, dass du dich an uns wendest
Mit zunehmendem Wachstum reichen Muttermilch bzw. Milchnahrungen allein häufig nicht mehr aus, um die Kleinen mit allen Nährstoffen und der benötigten Energie zu versorgen. Neue Entwicklungsphasen werden wichtig und feste Kost trainiert die Mund- und Gesichtsmuskulatur. Auch lernen die Kleinen mit der Einführung der Beikost eine Vielfalt verschiedener neuer Geschmacksrichtungen kennen. Das ist ebenso wichtig für die weitere Entwicklung bis ins Kindesalter hinein.
Baby Led Weaning (BLW) ist eine Idee bei der der das Baby den Übergang von der Milch zur Familienkost selbst lenkt, hat aber den Nachteil, dass es nur wenige Nährstoffe zu sich nimmt und daher noch lange viel Milch braucht. Die Lebensmittel, die als Fingerfood in Frage kommen, haben häufig eine geringe Energiedichte und es werden auch nur geringe Mengen verzehrt. Daher empfehlen wir und auch Fachgesellschaften reines BLW nicht, besser ist es wenn BLW und Brei kombiniert wird, wenn die größeren Kleinen schon prima mit Stückchen zurecht kommen. So kannst du deiner Kleinen, wenn es mit dem Brei schon gut klappt, wenn du möchtest gerne auch mal weiche, gekochte, ungewürzte Gemüsestücke oder ein paar Nudeln anbieten.
Die Milch darf dann nach und nach weniger werden. Im zweiten Lebenshalbjahr werden noch 400-500 ml Milch bzw. g Milchbrei täglich empfohlen. Die Menge muss nicht von einem Tag auf den anderen so reduziert werden. Einfach mit der Zeit. In der Regel geht das ganz automatisch, wenn die Kleinen mehr und mehr Brei essen
Mit dem Milchbrei am Abend könntest du langsam starten. Hier gerne auch erst mit einer Teilmenge beginnen, so um die 50g eignen sich ganz gut für den Anfang. Und dann darf die Menge nach und nach gesteigert werden.
Ein paar Löffelchen Obst, kannst du gerne als Nachtisch zum Menü reichen, wenn davon schon einiges gegessen wurde. Ein paar Schlückchen Wasser runden die Mahlzeit ab.
Gerne kannst du dich auch an unserem HiPP Ernährungsplan für das erste Jahr orientieren: https://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/
Gut zu wissen: Wenn dein Baby momentan noch nur eine kleinere Menge des Menüs isst, dann ist die Milch im Anschluss noch wichtig, damit es mit allen Nährstoffen bestens versorgt wird. Erst wenn mittags etwa 190g von einem Menü gegessen werden, ist die Milch im Anschluss nicht mehr notwendig.
Dir und deiner Kleinen wünsche ich alles Gute und hoffe, dass ich dir ein wenig weiterhelfen konnte
Herzliche Grüße
von deiner HiPP Expertin Sophia
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