Schwiegermutter überschreitet Grenzen??

Das zweite Schwangerschafts-Trimester
Elternforum
Baldmama1
11. Sep 2025 20:20
Schwiegermutter überschreitet Grenzen??
Ich habe eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter in spe. Wir verstehen uns super, waren sogar schon zu viert im Urlaub (Schwiegereltern, mein Verlobter und ich), und es war richtig schön.

Seit ich schwanger bin, habe ich aber das Gefühl, dass mir alles ein bisschen zu viel wird. Ich weiß, dass ihr Sohn ihr einziges Kind ist und immer ihr Ein und Alles bleiben wird. Ich verstehe auch, dass sie sich sehr auf ihr erstes Enkelkind freut – aber in meinen Augen überschreitet sie in letzter Zeit oft Grenzen, was mir Bauchschmerzen bereitet.

Beispiele:
• Ich muss aus medizinischen Gründen einen Kaiserschnitt bekommen. Mein ET wäre im Feb. 2026, aber der Kaiserschnitt wird wohl etwas früher stattfinden. Ihr erster Kommentar war: „Euch ist aber schon klar, dass ich dann direkt vor der Tür auf euch warte!“ Für mich war sofort klar: Das möchte ich auf keinen Fall. Mein Verlobter und ich haben deshalb beschlossen, niemandem das genaue Datum zu sagen. Wir möchten den ersten Tag nur für uns und unser Baby haben – auch, weil ich nach der Geburt erst überwacht werde und mein Baby Aufgrund meiner Medikamente auch auf die Überwachungsstation kommt. Ich könnte es nicht ertragen, wenn jemand anderes mein Kind zuerst im Arm hält (außer mein Verlobter selbstverständlich).
• Ein weiteres Beispiel: Ich wollte mich erst nach dem Organscreening und wenn das Geschlecht feststeht mit Kinderwagen und Babyausstattung beschäftigen. Nach unserer kleinen Gender-Reveal-Party kam sie mit einem Bild von einem Kinderwagen und fragte nach meiner Meinung. Ich sagte, dass wir uns damit noch nicht beschäftigt haben. Einen Tag später präsentierte sie uns aufgeregt eben genau diesen Kinderwagen vom Bild. Wir fühlten uns total überrumpelt, weil wir eigentlich selbst unseren Wagen aussuchen wollten. Wir haben ihr erklärt, dass das nicht unser Modell ist. Sie akzeptierte es zwar, meinte aber, dann behalte sie ihn bei sich, damit wir unseren nicht mitschleppen müssten. Das setzt mich bis heute unter Druck – natürlich darf sie mit unserem Baby spazieren gehen, aber sicher werde ich mein Kind nicht bei ihr abgeben und wieder fahren, nur damit sie mit ihrem „eigenen“ Wagen spazieren gehen kann.
• Außerdem fasst sie mir ständig ungefragt an den Bauch und sagt „mein Baby“. Ich korrigiere sie jedes Mal freundlich, aber bestimmt: „Das ist mein Baby – dein Enkel.“ Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl.
• Geschenke sind auch so ein Thema. Während meine Eltern uns gefragt haben, was wir wirklich brauchen, und uns z. B. den Hochstuhl geschenkt haben, kauft sie ständig Dinge, die ich nicht möchte oder unnötig finde – z. B. Spucktücher von Shein (was ich wegen möglicher Schadstoffe nicht verwenden will).
• Thema Stillen: Erst dachte ich, ich könnte wegen meiner Medikamente nicht stillen. Mein Arzt hat mir aber inzwischen gesagt, dass es doch möglich ist. Ich habe mich sehr gefreut und beschlossen, es zu versuchen. Als ich es meiner Familie erzählte, freuten sie sich mit mir. Ihre Reaktion war dagegen: „Dir muss klar sein, dass du dein Baby dann nicht einfach mal weggeben kannst und keine Ruhe hast, wenn es dir schlecht geht.“ Das hat mich sehr verletzt. Wer sagt denn, dass ich mein Baby überhaupt „weggeben“ will?
• Auch beim Thema Besuch setzt sie mich unter Druck. Aussagen wie „Ihr dürft aber nicht nur alle drei Wochen zu uns kommen, sonst vergisst uns der Kleine“ oder „Wir kommen dann ganz oft zu euch, am besten alle zwei Tage“ lösen in mir Stress aus. Ich weiß, dass ich viel Ruhe brauche und mein sozialer Akku schnell leer ist.
• Schließlich meinte sie noch, sie möchte unbedingt zu einem Vorsorgetermin mitkommen – ohne dass ich sie gefragt hatte. Ich sagte dann, dass erst meine Ziehmutter mitkommt, die für mich wie eine Mama ist, da meine Mutter verstorben ist. Ihre Antwort war: „Aber ich bin ja leiblich.“ Das fand ich sehr respektlos. Sie hat es zwar gleich wieder zurückgenommen, aber vergessen kann ich das nicht.



Ich hoffe, das ist alles nur übertriebene Euphorie und legt sich wieder. Aber wenn sie sich wirklich so verhält, als wäre sie die Mutter, könnte das unser gutes Verhältnis dauerhaft zerstören.

Meine Fragen an euch:
• Reagiere ich über, weil ich so empfindlich bin?
• Oder würdet ihr das ähnlich sehen?
• Habt ihr Tipps, wie man solche Dinge ansprechen kann, ohne dass sie sehr sauer wird?
StolzeMama1993
12. Sep 2025 10:31
Re: Schwiegermutter überschreitet Grenzen??
Hallo liebe Baldmama,

das klingt für mich so, als ob deine Schwiegermutter selbst noch gerne ein weiteres Kind bekommen oder vielleicht verloren hat. So zu klammern ist nicht normal.

Ich kann dir gerne von mir kurz erzählen, meine Familie wohnt 2 Stunden und die von meinem Mann 4 Stunden entfernt. Wir versuchen uns nach Möglichkeit alle 4 Wochen zu sehen, je nachdem wie Termine sind. Die Großeltern verehren unsere kleine Tochter, würden aber nie uns rein reden oder Sachen über unseren Kopf bestimmen.

Wie sieht denn dein Verlobter das ganze?
Mein Tipp wäre, zusammen mit deinem Verlobten das ganze mit deiner Schwiegermutter besprechen oder schreib ihr einen Brief, falls du für eine persönliche Konfrontation keine Energie hast.
Ich denke auf jeden Fall an dich und wünsche dir von Herzen alles Liebe 🤗
Baldmama1
Gestern 13:20
Re: Schwiegermutter überschreitet Grenzen??
Danke für deine liebe Antwort 😊.
Ja, das hast du ganz richtig erkannt. Mein Verlobter ist auch nur durch eine lange, intensive Kinderwunschbehandlung entstanden, und sie hatte sich auch immer mehr Babys gewünscht. Als sie Jahrzehnte später mit 52 noch einmal schwanger geworden ist und eine Fehlgeburt erlitten hat, hat sie sich dann Reborn-Babys gekauft.
Mein Verlobter kennt seine Mutter, und leider hat diese auch des Öfteren seine Grenzen überschritten. Ich habe jetzt noch einmal ein offenes Gespräch mit meinem Verlobten geführt und über meine Sorgen gesprochen. Gott sei Dank steht er hinter mir. Ich versuche noch einen Weg zu finden, dass sie sehr wohl eine liebevolle Oma sein kann, ohne dass weitere Grenzen überschritten werden. Natürlich wird sich vieles erst zeigen, wenn unser Kleiner auf der Welt ist. Ich habe diesen Text auch noch in ein anderes Forum geschrieben und habe wirklich unzählige Meinungen und Tipps bekommen, wie ich es am besten angehen kann. 😊
3 Beiträge • Seite 1 von 1

Bitte beachten: In diesem Forum können nur allgemeine Informationen zum Inhalt der Fragen gegeben werden. Die Antworten sind unverbindlich und können aufgrund der räumlichen Distanz keinesfalls eine Diagnose oder Beratung für den Einzelfall darstellen oder einen Arztbesuch ersetzen.

loading 19540...