Wie viel Pre mit 1 Jahr

Speiseplan, Milchmenge, geeignete Lebensmittel und vieles mehr!
Expertenforum

Du hast Fragen rund um das Thema Baby- und Kleinkind? Dann bist du hier bei uns genau richtig!
Wir sind das HiPP Expertenteam - Ernährungswissenschaftler und Mütter und haben jahrelange Erfahrung. Täglich beraten wir seit vielen Jahren im HiPP Elternservice am Telefon, per Mail, über Social Media und via Live-Chat viele Mamas und Papas. Es gibt keine Frage, die wir noch nicht gehört haben. Und wenn doch machen wir uns schlau! Deine Fragen sind also bei uns bestens aufgehoben – wir freuen uns auf deine Nachricht!
Wir sind immer montags bis donnerstags von 8 Uhr bis 17 Uhr und freitags bis 12 Uhr für dich da! Die Feiertage verbringen wir im Kreise unserer Lieben und beantworten die eingehenden Fragen so schnell wie möglich ab dem nächsten Werktag. Wir freuen uns auf deine Fragen!

Deine HiPP Expertinnen
Eva, Sophia, Ulrike, Anke, Luise, Annelie und Evi

Gaensebluemchen22
27. Mai 2024 08:11
Wie viel Pre mit 1 Jahr
Hallo, mein Sohn wird in wenigen Tagen 1 Jahr alt. Er bekommt zwischendurch ca. 6 Pre Milchflaschen a 200 mL. Mittags hatte ich versucht die Milchflasche gegen Brei zu ersetzen (dies versuche ich seit er 6 Monate alt ist) jedoch scheint er feste Nahrung und Brei in jeglichen Geschmäckern abzulehnen. Auch Abends versuche ich Feste Nahrung zu geben, welche er mit weniger Begeisterung zu sich nimmt. Er Bekommt zu den 6 Flaschen also zusätzlich 2 mal ca.160g Brei und jeweils danach nochmal 100mL PreNahrung.

Mir wurde gesagt er soll nun eigentlich überhaupt keine Pre Nahrung erhalten, jedoch weiß ich nicht wie ich diese Menge ersetzen soll, wenn er feste Nahrung verweigert. Wasser, Tee oder Säfte trinkt er ebenfalls nicht.
HiPP-Elternservice
27. Mai 2024 11:50
Re: Wie viel Pre mit 1 Jahr
Liebe „Gaensebluemchen22“,

es gibt Babys, die machen sich nicht viel aus fester Nahrung und würden am liebsten bei der Milch bleiben. Es ist bequem, vertraut und kuschelig. Jedoch sättigt die Milch deinen Sohn nun nicht mehr ausreichend und die Beikost bzw. Familienkost liefert ebenfalls viele wichtige Nährstoffe. Wichtig ist einmal, dass du bereits mit deinem Kinderarzt gesprochen hast und organisch alles in Ordnung ist - davon gehe ich jetzt im weiteren aus.

Ab dem 1. Geburtstag werden tatsächlich nur noch etwa 300ml Milch bzw. Gramm milchhaltiges empfohlen. Diese Menge reicht aus, um ihn mit allen wichtigen Nährstoffen aus der Milch gut zu versorgen. Auch liefert die Milch relativ viel Eiweiß, welches in zu hohen Mengen aber das Risiko für Übergewicht erhöhen kann. Zudem enthält sie relativ viele Kalorien. Es ist daher ganz wichtig, dass dein Junge lernt, sich tagsüber richtig satt zu essen. Trinkt er sich mit der Milch satt – das ist natürlich viel bequemer – dann ist der Hunger auf festes nicht mehr so groß. Es ist ein wahrer Kreislauf. Die Milch gibt es jetzt am besten in Kombination mit der festen Kost. Sie ist nicht mehr die alleinige Sättigung wie im Säuglingsalter. Biete die Milch nur noch zusammen mit einem Brot, z.B. zum Frühstück und Abendessen, oder als Milchbrei, Müesli an. Auch einen Joghurt kann es mal als Zwischenmahlzeit geben, dann braucht er aber weniger Milch zum Trinken. Bedenke: je mehr Milch er trinkt, desto mehr werden andere wichtige Lebensmittel verdrängt. Das ist die Schraube, an der du drehen kannst.

Es geht nun darum, deinen Sohn zu fördern und zu fordern, damit er sich umgewöhnen kann. Denn das Kauen von Lebensmitteln ist etwas anstrengender als das Trinken. Er kann nun langsam Vertrauen zu anderen Geschmacksrichtungen und Texturen aufbauen, so dass diese irgendwann als ganz selbstverständlich angenommen werden. Gebe ihm dafür viel Zeit und versuche dir, wenn möglich, nicht zu viel Druck zu machen.

Als ersten Schritt würde ich die Milchmenge reduzieren. Tagsüber kann sich dein Junge zu allen Mahlzeiten richtig satt essen – dein Sohn ist schlau, vertraue darauf. Versuche nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, du als Mama gibst vor, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der dein Schatz wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er nichts Beliebteres – keine Milch -, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm, er verhungert dir nicht. Also ruhig ab und zu mal den Appetit zum Gehilfen machen.

Biete die Milch und Getränke ruhig aus einem Becher an. Etwas, das er nicht gleich mit seiner gewohnten Milch verbindet. Auch wenn es zu anfangs noch etwas Protest gibt, bleiben konsequent – das hilft dir und auch deinem Schatz. Biete Getränke zu den Mahlzeiten und danach an.
Dass dein Sohn nie so richtig Durst entwickeln konnte, liegt daran, dass er immer (zu) gut mit Milch bedacht war. Auch hier einmal den Spieß umdrehen. Wird die Milch weniger, steigt automatisch der Durst auf anderes. Das wird nicht gleich von heute auf morgen sein. Das ist ein Lernprozess.

Auch wenn es schwer fällt - ich weiß, es ist nicht so leicht -, aber probiere es aus: Biete deinem Sohn eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lasse ihn einfach mal in Ruhe. Schaue nicht auf seinen Teller hin, motiviere ihn nicht, interessiere dich nicht für sein Essverhalten. Esse selbst mit Genuss, unterhalte dich am Tisch über angenehme Dinge. Du bis das Vorbild und dein Sohn wird dich nachahmen.
Ziehe die Mahlzeiten auch nicht in die Länge: Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc..

Liebe „Gaensebluemchen22“, ich bin mir ganz sicher, dass ihr die Umstellung meistern werdet. Da dies eine große Umstellung für ihn bedeutet, ist es ganz wichtig, ihm viel Nähe und Sicherheit zu geben. Kuschelt daher viel und rede mit ihm. Ihr seid ein gutes Team und schafft das!

Ich wünsche euch alles Liebe und eine schöne Sommerzeit!

Herzliche Grüße von deiner HiPP Expertin Ulrike
2 Beiträge • Seite 1 von 1
loading 19553...