1 Jähriges isst noch Brei

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Expertenforum
JuliasMama
13. Apr 2024 20:41
1 Jähriges isst noch Brei
Hallo ,
Meine kleine ist in einer Woche 1 Jahr alt, wir haben mit 6 Monaten mit Brei angefangen gehabt . Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher wie das weitergehen soll.
Sie würde gerne viel mehr vom Tisch essen hat aber noch etwas probleme beim verschlucken ( hat bis jetzt vier Zähne) , sie isst noch viel zu gerne Brei.
Morgens Milch
Getreide Reis Brei mit Obstmuß
Mittags Gläschen mit Fleisch u Gemüse oder selbst gekocht ( dürfen nur ganz dezente Stückchen sein sonst wird es nicht gegessen)
Mittags isst Sie ganz gerne noch bisschen Getreide Reis Brei m Obst
Und Abends immer das gleiche Spinat Kartoffel ( 5 Monat) Hipp Glas, sobald da was anderes steht wird die richtig Sauer . Haben den GOB zweimal am Tag, da Ske tagsüber keine Milch mehr möchte.
Bräuchte mal paar Tipps ob ich so erstmal weitermachen kann oder was ändern kann / muss. Von allen Seiten beiomme ich immer Druck gemacht, dass mehr vom Tisch gegessen werden muss, dass ist ganz schön anstrengend.
Danke liebe Grüße
HiPP-Elternservice
15. Apr 2024 12:41
Re: 1 Jähriges isst noch Brei
Liebe „JuliasMama“,

ich möchte dich als erstes bestärken – das wird schon werden! Eben ganz in dem Tempo deiner Kleinen!

Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so, wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und machen sich - zumindest phasenweise - nicht viel aus täglicher Abwechslung. Und dennoch gedeihen sie! Diese Phasen hat die Natur schon mit einberechnet. Ob Wachstumsschub, kommende Zähne oder mal ein Infekt – all das kann das Essverhalten zusätzlich beeinflussen.

Aus der Erfahrung weiß ich, es wird besser werden - irgendwann platzt immer der Knoten, das kann aber von Kind zu Kind unterschiedlich lange dauern. Bis dahin ist dein Mädchen mit Breien zufrieden und gut versorgt - auch diese liefern ihr die wichtigen Nährstoffe. An stückigere Breie und die Familienkost wird sie sich früher oder später auch gewöhnen. Hier macht Übung den Meister – biete daher immer wieder ganz selbstverständlich stückigere Breie an (evtl. zu Beginn Stückchen mit einer Gabel zerdrücken) und kombiniere gerne weiches Fingerfood zu den Breien. Auch wenn davon zuerst nicht viel im Bäuchlein landet, kannst du so das Interesse deiner Tochter wecken und sie kann das Essen erforschen. So gewöhnt sie sich langsam an das Mundgefühl und vergisst auch ggf. eine Situation, wo sie sich verschluckt hat. Häufig klingt es sogar schlimmer, als es ist, wenn sich die Kleinen verschlucken. Aber natürlich kannst du das am besten einschätzen und bist ja immer dabei.

Deine Kleine benötigt nach dem 1. Geburtstag noch etwa 300ml Milch bzw. Gramm milchhaltiges am Tag. Am Morgen und Abend kannst du gerne einen Milchbrei, Müesli oder ein paar weiche Brotwürfelchen anbieten. Das Brot kannst du auch zuvor in etwas Milch einweichen. Am Abend ruhig Abwechslung auf den Löffel bringen – auch wenn sie immer wieder das gleiche Gläschen einfordert. Damit unterstützt du die spätere Akzeptanz für neue Lebensmittel und Geschmacksrichtungen.
Reiche ihr ruhig parallel zum Mittagsbrei immer mal wieder ganz zwanglos babygerechtes Fingerfood wie weich gedünstete Gemüsestückchen (Karotten, Pastinake, Kohlrabi, Süßkartoffel) oder auch ungesalzene Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln. Wie geschrieben: Übung macht den Meister.
Solange dein Schatz noch keine Backenzähne hat, kann sie die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken besser erst mal gedünstet anbieten. Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.

Ein paar lieb gemeinte Anregung meinerseits:

Versuche nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht notwendig. Du als Mama gibst vor, was es zu essen gibt. Versuche mal die Kombination aus Breien und Fingerfood/Familienkost. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der dein Schatz wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn dein Mädchen wenig oder gar nichts isst, gibt es nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Sie ist schlau und verhungert dir nicht, darauf kannst du vertrauen. Also ruhig ab und zu mal den Appetit zum Gehilfen machen, wenn es um andere Sorten geht. Bei der Konsistenz müsst ihr euch natürlich individuell „rantasten“.

Auch wenn es schwer fällt, - ich weiß, es ist nicht so leicht - aber versuchen es: Gebe deiner Tochter beim Essen keine große Aufmerksamkeit, lass sie einfach mal in Ruhe.
Schaue nicht auf den Teller hin, motiviere sie nicht, interessiere dich nicht für ihr Essverhalten. Esse selbst mit Genuss. Dadurch kannst du die Esssituation entspannen.
Ziehe die Mahlzeiten auch nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc..

Erfahrungsgemäß klappt es vom einen auf den anderen Tag. Also nur Mut!

Ich wünsche euch alles Liebe und weiterhin viel Freude beim Löffeln!

Herzliche Grüße von deiner HiPP Expertin Ulrike
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