Baby verweigert Getreidebrei

Hallo liebe Experten,

unsere Tochter (7 Monate) isst seit ihrem 6. Monat mit großem Appetit den Gemüse-Kattoffel-Fleisch-Brei. Nun versuchen wir schon einige Wochen ihr abends einen Milch-Getreide-Brei zu füttern - leider mit sehr überschaubarem Erfolg. Das erste Mal (5g Reis mit 50 ml Muttermilch) hat sie nach anfänglicher Skepsis diese 1/4-Probierportion gegessen, an Tag 2 (10g mit 100 ml) ging das nur mit viel Überzeugung und „Veräppeln“, d.h. nach einem Löffel Apfelmus hat sie einen Reis gegessen, den 2. wieder verweigert und sogar gewürgt. Halb-halb-Löffel funktionieren auch nicht. Warm/Kalt, mit Pre oder Muttermilch zubereitet macht keinen Unterschied - sie will einfach nicht.
In unserer Verzweiflung die Muttermilch nicht wegzuschmeißen haben wir einmal einen 10g/100ml-Brei dann noch mit 100ml Pre verflüssigt - das wurde anstandslos aus dem Fläschchen getrunken…aber ich habe gelesen man soll ja keine Getreidefläschchen machen oder?
Mit Hirse nun das gleiche Spiel…
Haben Sie einen Tipp wie wir mit der Ernährung „weiterkommen“?

Herzlichen Dank und viele Grüße von Melissa und Clara

Liebe Melissa,

Ihre Kleine hat Freude am Mittagsmenü – das hört sich doch gut an. Also hat sie Gefallen am herzhaften Geschmack – das können Sie in den Abendbrei integrieren.

Der Milchbrei ist durch die Milchkomponente eher süßlich. Gerne können Sie versuchen, den Abendbrei zum Beispiel mit ein paar Löffelchen vom herzhaftem Gemüse geschmacklich etwas aufzupeppen. Natürlich können Sie auch mit etwas Obst den Brei abrunden aber vielleicht ist es eher das Süßliche was Ihre Kleine stört.

Ihre Tochter erlebt gerade ganz verschiedene und neue Geschmackseindrücke. Dabei kann es Liebe auf den „ersten Biss“ sein und manchmal braucht es mehrere Anläufe (8-10x) bis Baby und Lebensmittel Freundschaft geschlossen haben. Da heißt es für Sie als Mama frohgemut dran bleiben. Der Geschmack der Kleinen entwickelt sich ja erst noch richtig. Was heute nicht schmeckt, kann schon morgen der Hit sein. Oder mal andersrum.

Noch ein Gedanke: Vielleicht können Sie an der Abendessenszeit noch etwas drehen. Versuchen Sie mal etwas eher den Abendbrei zu geben. Ihre Tochter sollte noch nicht zu müde zum Löffeln sein, sonst ist das Interesse einfach zu klein. Auch sollte der Abstand zur vorherigen Mahlzeit groß genug sein, damit Ihre Kleine tatsächlich wieder Hunger verspürt.

Oder ist am Abend mal etwas vorgefallen? War der Milch-Getreide-Brei einmal zu heiß oder hat sich Ihre Kleine verschluckt? Dann braucht es etwas Zeit, um das Erlebte wieder zu vergessen. Es kann in so einem Fall auch helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine andere Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen.

Gerne können Sie auch versuchen mittags den Milch-Getreide-Brei anzubieten und abends ein Menü. Klappt das gut, dann können Sie auch wieder tauschen.
Mag Ihre Kleine von einem Brei nicht weiter essen, dann machen Sie erst einmal eine Pause und geben nicht direkt die Milch zum satt Trinken. Bieten Sie später nochmal ein paar Löffelchen Brei an. Manchmal spekulieren die Kleinen auch einfach auf die liebliche bequeme Milch im Anschluss.

Wenn es mit dem Abendbrei weiterhin nicht klappt, können Sie auch erstmal den Getreide-Obst/Gemüse-Brei als Zwischenmahlzeit einführen.

Ich wünsche Ihnen beiden viel Freude beim Ausprobieren und ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihre HiPP Expertin