Kleinkind isst kaum - was kann man tun?

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Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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meine Tochter (knapp 15 Monate) ist schon immer eine schlechte Esserin, in letzter Zeit jedoch isst sie kaum noch etwas.
Nach 4-5 Löffeln Hipp-Gläschen od. Menu (250gr.) verweigert sie den Löffel, und auch nur die wenigen Löffeln gehen mit Ablenkung (sie spielt mit Spielzeug dabei z.B., ohne das würde sie garkeinen Löffel nehmen).
Derzeit isst sie wie folgt:
Morgens 5h: 210ml Pre Milch
Frühstück: Heidelbeeren oder etwas Birne (Brot, Wurst, etc. wird nicht angerührt)
Mittagessen: zw. 4-8 Löffel Hipp Gläschen, ab und an ein, zwei Nudeln als Fingerfood dazu
Snack: Reiswaffel oder zwei Bissen Banane (nur kein Löffel!!!)
Abendessen: Erbsen, Tomaten, Frischkäse vom Löffel (hier wieder: kein Brot, keine Nudeln...usw.)
Vorm Schlafen: 210ml Pre Milch
Nachts: Fläschchen, allerdings verdünnt mit 2 Löffeln Milch nur
Der Fokus liegt ganz klar darauf, dass sie mehr isst und natürlich versuche ich "locker" zu sein, aber es fällt mir doch sichtlich schwer. Es scheint, als seie ihr das Essen ansich (der Prozess) zu langweilig, sie ist ein sehr waches, wissbegieriges Wesen und aktiv. Sie will auch schon lange alles "selber" machen und kontrollieren in ihrem zarten Alter.
Auch wenn man ihr anbietet komplett selber zu essen scheint sie am Essen an sich kein Interesse zu haben, auch Hunger scheint sie nie wirklich zu haben.
Thema "Ablenkung": was sagen Sie hier generell dazu?
Zahnen tut sie, ihre Eckzähne stehen an, aber das "Problem" hatten wir auch davor, dass sie extrem wenig isst und ich mich frage, ob Sie hier vielleicht noch eine Idee/Tipp hätten aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung.
Sie ist sehr zierlich, mit 74cm und 8,1 kg (bei der letzten U6) sehr an der Grenze.
Herzlichen Dank!
es ist nur verständlich, dass Sie einen Weg suchen, damit Ihre Tochter mehr und abwechslungsreicher isst. Gerade wenn die Kleinen sehr zart sind, verspüren Eltern noch mehr diesen Drang. Hinsichtlich des Zahnspuks gehe ich davon aus, dass Sie bestimmt schon einen kühlen Beißring und kühlere Speisen anbieten - das kann in diesen Phasen viel Linderung bringen. Zum Glück ist das Zahnen dann bald wieder vorbei.
Ich möchte Sie bestärken – es wird mehr und abwechslungsreicher werden! Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit oder Geduld zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen.
Kinder - wie auch wir Erwachsene - entwickeln Vorlieben und es gibt Kinder, die sich - zumindest phasenweise - nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln, nackt oder mit Soße oder bei Ihrer Kleinen eher süße Lebensmittel wie Obst oder auch Gemüse) entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Und dennoch gedeihen sie! Diese Phasen hat die Natur schon mit einberechnet.
Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Bis dahin ist Ihr Mädchen eben mit so wenig zufrieden. Meist essen die Kleinen auch mehr als man im ersten Moment denkt – es kommt ja doch etwas über den Tag zusammen. Die Speisenauswahl wird umfangreicher werden. Irgendwann kommt es zu einer so genannten spezifisch-sensorischen Sättigung, auch bei Ihrem Schatz. Sie hat sich dann an den wenigen Dingen „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Diese Sättigung entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer und lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen.
Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit ihrem Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“
Auch die Milchfläschchen würde ich reduzieren, vor allem in der Nacht am besten weiter ausschleichen und bei Bedarf nur noch etwas Wasser reichen. Denn sonst versucht sich Ihre Kleine in der Nacht satt zu trinken – das ist ein Kreislauf, den es zu durchbrechen gilt. Keine Milch mehr in der Nacht bedeutet auch, dass die ersten Zähnchen geschont werden und die Verdauung mal zur Ruhe kommen kann. Das hilft Ihrem Mädchen dann auch, einen Mahlzeitenrhythmus am Tag zu finden. Sie wird lernen, sich tagsüber richtig satt zu essen – auch wenn das Ihnen vielleicht manchmal gar nicht so scheint.
Ein paar lieb gemeinte Anregung meinerseits:
Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Schatz wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Appetit zum Gehilfen machen. Beziehen Sie Ihre Tochter auch bei der Zubereitung von Speisen mit ein – dann macht es gleich viel mehr Spaß und Sie können damit auch die Lust auf Selbstständigkeit fördern. Geben Sie ihr auch immer ein eigenes Löffelchen in die Hand oder Fingerfood zum Selbernehmen.
Am Morgen und Abend kann es auch noch einen Milchbrei geben – gerne Fingerfood mit Brei kombinieren. Zu den Mahlzeiten und danach dann Getränke wie Wasser, ungesüßten Tee oder stark verdünnte Saftschorlen anbieten. Gerade Becher, aus denen die Kleinen selber trinken können, kommen meist sehr gut an – dürfen die Kleinen trinken wie die Großen, ist das besonders spannend.
Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Bieten Sie Ihrer Kleinen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe.
Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen.
Ziehen Sie Mahlzeiten auch nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Schatz an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.
Nur Mut - Sie werden sehen, bald spielt es sich ein!
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Schatz alles Liebe!
Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
Er isst quasi nichts. Vor allem mittags herzhaftes nicht. Weder selbstgekochtes noch Gläschen. Mit viel Mühe und Ablenkung vllt mal 2-4 Löffel. Es ist zum verzweifeln. Die beiden könnten Zwillinge sein. Er war nie ein guter Esser aber zur Zeit seit einigen Wochen ist es schon wirklich besorgniserregend wenig wie ich finde. Und man kann ihn ja auch nicht zwingen.
Liebe Grüße, Anna.
ja, so ist es. Bei den wenigsten klappt das Essen wie im Lehrbuch. Schauen Sie auch unsere Antwort auf Ihren Beitrag.
Herzlichst
Ihre HiPP Expertin
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