Mein Sohn isst einfach nicht

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Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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ich bin langsam wirklich am verzweifeln. Mein Sohn ist nun 16 Monate alt und kam als Frühchen bei 36+2 mit nur 1780 Gramm auf die Welt. Keiner konnte sagen woran es gelegen hat. Ich habe ihn dann 6 Monate voll gestillt und auch da hat er schon schlecht gegessen. Er war immer ein schlechter Esser und nimmt auch nur sehr langsam zu. Er wiegt zur Zeit 9.1 kg und daran tut sich seit Wochen nichts. Er ist kerngesund sagen die Kinderärzte und das es nur eine Phase sei „er wird schon essen wenn er Hunger hat“. Er isst quasi kein Mittagessen, egal was. Selbstgekochtes oder Gläschen oder die Kinderteller von Hipp ab 12 Monaten. Wenn überhaupt dann mal 3 Löffel und das war es dann. Morgens uns abends gehen zur Zeit auch nur noch Haferflocken mit ein bisschen Obstbrei gemischt. Ich bin am verzweifeln und mich grault es vor jeder Mahlzeit mittlerweile. Er kann doch nicht so wenig essen. Das kann doch nicht gesund sein. Es wird auch immer schlimmer. Früher ging es wenigstens noch mit Ablenkung während des Essens aber selbst das hilft nicht mehr. Süßkram würde er essen. Er versucht sich Kekse zu klauen oder bettelt wenn ich mal einen Pudding esse. Aber das kann es ja auch nicht sein. Ich hoffe, ihr habt einen Rat für mich oder könnt mich etwas beruhigen. Ich bin fix und fertig
das verstehe ich sehr, sehr gut, dass Sie fix und fertig sind. Gerade bei Frühchen spielt das Gewicht und damit auch das „normale“ Essen oft eine sehr große Rolle. Das ausreichende Essen steht von Anfang im Mittelpunkt. Das hängt oft auch die ersten 1-2 Jahre noch nach.
Seien Sie versichert. Diese „ich-ess-jetzt-nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw. Und natürlich werden auch Lebensmittel entdeckt die besonders gut schmecken und ankommen.
Solche Phasen hat die Natur schon mit eingeplant. Bis dahin ist Ihr Junge eben mit weniger zufrieden. Wobei das meist gar nicht „so“ wenig ist. Ihr Junge ist schlau genug, er holt sich schon was er braucht.
Ganz allgemein: Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Bieten Sie einfach weiterhin von einem ausgewogenen und abwechslungsreichen Essen immer ausreichend an und lassen Sie Ihren Jungen selbst entscheiden, wie viel er essen mag. Beherzigen Sie am besten immer den goldenen Grundsatz: Sie als Mama bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, und Ihr Kleiner bestimmt die Mengen, die er essen mag.
Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!
Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht dauernd, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.
Meine lieben Tipps:
* „Machen“ Sie nicht so viel und lassen Sie das Essen nicht so in den Fokus rücken. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab.
* Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihren Kleinen gibt und es Ihrem Kleinen - trotz allem - gut geht! Auch wenn er kein üppiges Kerlchen ist, er liegt mit seinem Gewicht und seinem Alter immer noch prime im unteren Normbereich. Auch die Einschätzung des Kinderarztes darf Sie beruhigen. Ihr Schatz ist kerngesund.
* Nehmen Sie nun Druck von sich und damit Ihrem kleinen Liebling, dass etwas beim Essen unbedingt klappen muss. Oft wenn der Druck weicht, entspannt sich die ganze Situation.
* Versprühen Sie Freude beim Essen. Freude ist der beste Appetitbringer. Leben Sie Ihrem Kind als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Und das alles ohne Erfolgsdruck.
* Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
* Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an.
Letzten Endes geht es bei allem weniger um das Essen oder um Lebensmittel als vielmehr Ihr Verhalten und Ihre eigene Einstellung zum Essen. Vertrauen Sie da auch viel, viel mehr auf Ihren kleinen Jungen. Er ist von Natur aus so schlau, er wird nicht vor vollem Teller verhungern. Sorgen Sie bei sich selbst für Entspannung, dann klappt das auch bei Ihrem kleinen Liebling.
Ich drück Ihnen die Daumen, dass im neuen Jahr der Knoten platzt und das Essen am Tisch entspannter abläuft.
Alles Gute und eine frohe Weihnachtszeit
Ihre HiPP Expertin
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