Löffelverweigerung

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KatrinKP
30. Sep 2020 15:47
Löffelverweigerung
Hallo Zusammen,

mein fast 8. Monate alter Sohn verweigert seit über einer Woche alles vom Löffel und trinkt nur noch Fläschchen.

Er hat Kiss-Syndrom 1 als auch 2 und da es lange nicht erkannt wurde, hat sich eine Schluck - Saugschwäche entwickelt.
Allerdings wurde er schon mehrfach von der Orthopädin behandelt und bekommt auch Logopädie.
Seit 2 Monaten hat er angefangen relativ gut und auch viel Brei, Jogurt etc zu essen und teilweise wollte er dann nur etwas vom Löffel. Allerdings kann er feste Nahrung wie mal etwas weiches Brot immer noch nicht essen und erbricht dann.

Seit über einer Woche verweigert er den Löffel total und selbst Pudding lehnt er hab.
Woher kann das kommen und was soll ich jetzt machen?
Mittlerweile bin ich richtig verzweifelt und habe das Gefühl nur Rückschritte zu machen.

Liebe Grüße Katrin
HiPP-Elternservice
2. Okt 2020 09:06
Re: Löffelverweigerung
Liebe Katrin,
das ist toll, dass Ihr Schatz trotz Startschwierigkeiten so gut und so begeistert vom Löffel isst.

Dass es bei der Beikost phasenweise Rückschritte gibt, das ist immer normal. Die Beikostfütterung ist keine Einbahnstraße. Es geht vorwärts und manchmal auch einen oder zwei Schritte zurück. Kommende Zähnchen, Wachstum, Entwicklungsschübe etc. - all das kann das Essen beeinflussen.

Wenn z.B. Zähne durchbrechen, haben Kinder oftmals Ihre Befindlichkeiten und lehnen feste Nahrung vom Löffel ab. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen. Gehen Sie jetzt auf Ihren Jungen ein. Bieten Sie ihm ohne Erfolgsdruck an, was er mag und braucht: Geborgenheit und meist die Milch. Er weiß selbst am besten, was ihm gut tut.
Auch unerwärmte Breie oder kühlende Fruchtbreie kommen in diesen Phasen gut an. Ein gekühlter Beißring vor dem Essen kann ebenfalls für Linderung sorgen, denn das kann die gereizte Zahnleiste beruhigen.

Vielleicht ist auch beim Essen etwas "Besonderes" vorgefallen? War das Essen zu "heiß"? Hat das Kind sich verschluckt? War irgendetwas unangenehm (Lärm, Hitze, Zwang, Ablenkungen...) an der Löffelfütterung? Dann braucht es einfach etwas Zeit, bis das vergessen ist.

Egal, was dahinter steckt, solche Phasen kommen und gehen. Auch wenn es leicht gesagt ist: Lassen Sie sich nicht entmutigen, bleiben Sie weiter geduldig dran. Meist pendelt sich das Verhalten wieder ein und Sie können sich wieder entspannt ans Löffeln machen. Ich bin mir sicher, über kurz oder lang, werden der Appetit und die Freude an den festen Nahrung wieder zurück kommen und Ihr Liebling wird wieder begeistert mitessen und -löffeln.

Haben Sie bei der Festigkeit noch etwas Geduld. Für Brot ist es ohnehin noch zu früh. Brot-Milch-Mahlzeiten können ab dem 10. Monat den Speiseplan ergänzen. Auch herkömmlicher Joghurt und Pudding sind für Säuglings nicht geeignet und eher was fürs Kleinkindalter.

Bleiben Sie noch bei der Milch und babygerechter Kost. An Stückchen und Brot etc. gewöhnen sich Babys letztlich auch ganz unterschiedlich schnell. Sie haben da keine Eile. Ihr Schatz ist noch keine 8 Monate, da fängt es erst langsam an. Das ist wieder ein Lernprozess für die nächsten Monate.

Wenn Sie als Mama das Gefühl haben, dass mehr dahinter steckt, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.

Ich drück die Daumen, dass sich bald alles mehr entspannt.

Herzlicher Gruß
Ihre HiPP Expertin
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