Enorm hohe Milchmenge nachts

Du hast Fragen rund um das Thema Baby- und Kleinkind? Dann bist du hier bei uns genau richtig!
Wir sind das HiPP Expertenteam - Ernährungswissenschaftler und Mütter und haben jahrelange Erfahrung. Täglich beraten wir seit vielen Jahren im HiPP Elternservice am Telefon, per Mail, über Social Media und via Live-Chat viele Mamas und Papas. Es gibt keine Frage, die wir noch nicht gehört haben. Und wenn doch machen wir uns schlau! Deine Fragen sind also bei uns bestens aufgehoben – wir freuen uns auf deine Nachricht!
Wir sind immer montags bis donnerstags von 8 Uhr bis 17 Uhr und freitags bis 12 Uhr für dich da! Die Feiertage verbringen wir im Kreise unserer Lieben und beantworten die eingehenden Fragen so schnell wie möglich ab dem nächsten Werktag. Wir freuen uns auf deine Fragen!
Deine HiPP Expertinnen
Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
(Zum Elternforum wechseln, um sich mit anderen Eltern auszutauschen.)
Nachdem wir hier schon des Öfteren auf der Suche nach hilfreichen Informationen fündig geworden sind, haben wir uns gedacht, wir fragen mal selbst nach.
Unser Sohn Paul, 8 Monate, 70cm und 8,5kg, trinkt momentan nachts enorm viel Pre-Nahrung. Wir haben vor etwa einer Woche begonnen, ihn nachts abzustillen, was relativ problemlos funktioniert, außer dass er eben statt der Brust nun die Milch in der Flasche verlangt. Er trinkt über die Nacht verteilt (etwa alle 3 Stunden) bis zu ingesamt 750ml pro Nacht, was uns eben enorm viel vorkommt. Vorher wurde er sowohl tagsüber als auch nachts ad libitum gestillt bzw. hat Folgendes an Beikost gegessen:
6.30: Stillen
10: etwas Obstbrei mit Getreide (nur wenige Löffel)
12: Mittagsbrei (etwa ein halbes Glas)
15: etwas Obstbrei (nur wenige Löffel)
18: Getreidebrei mit Wasser angerührt (ca. 100g)
Dazwischen stille ich ihn immer mal wieder, aber es gibt außer morgens eigentlich keine Mahlzeit mehr, die rein von mir kommt. Außerdem trinkt er nach jeder Mahlzeit ein paar Schluck Wasser oder Tee. Leider isst er zu den jeweiligen Mahlzeiten nicht mehr, obwohl er an allem sehr interessiert ist und ihm das Essen auch augenscheinlich schmeckt, seit er mit 4 Monaten damit begonnen hat. Wir versuchen, zumindest Mittag ein ganzes Glas zu füttern, aber das schaffen wir sehr selten. Abends bekommt er deshalb keinen Milch-Getreidebrei, da wir das in allen Varianten versucht haben, aber seine Verdauung damit nicht klar kam.
Nun stellt sich uns die Frage, sind die großen Trinkmengen in der Nacht normal? Sollten wir ihm vermehrt Tee in der Nacht anbieten? Oder sollen wir zunehmend versuchen, ihm in der Nacht gar nichts mehr geben und versuchen, ihn anders zu beruhigen? Was sich als recht schwer herausstellt

Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Mit lieben Grüßen
Hanna
schön, dass Sie bei uns fündig werden!
Das stimmt, 750 ml Milch in der Nacht ist eine ordentliche Menge. Da trinkt sich Paul nachts gut satt und hat verständlicherweise am Tage kaum Hunger.
Die Milchsorte spielt hier keine Rolle.
Am besten ist es, wenn Sie diese Verhältnisse nun umdrehen. Ihr Junge kann mit Ihrer Hilfe lernen, dass er sich tagsüber gut satt essen und trinken kann.
Die nächtliche Milch ist also die Schraube, an der es zu drehen gilt. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen.
Möchten Sie selbst eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - wird Ihr Junge mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Zeigen Sie Ihrem Kleinen, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie ihn ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Dazu würde ich die Milch ausschleichen, also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. Das ist dann auch besser für die ersten Zähnchen.
Bestimmt gelingt es Ihnen Ihren Sohn immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Manchmal geht es einfacher, wenn das Flasche für Flasche so gemacht wird. Manchmal, wenn eine Flasche einfach konsequent weg gelassen wird. Manchmal reicht ein Beruhigen aus, manchmal muss es die Milch sein, andere Babys sind mit einem Schnuller zufrieden. Seien Sie auf jeden Fall für Ihren Kleinen da. Zeigen Sie ihm, dass er nachts nicht allein ist. Versuchen Sie mehr und mehr zu erkennen, was gerade am besten angebracht ist.
Versuchen Sie in Ihrem eigenen Verhalten Tag und Nacht deutlich zu unterscheiden. Machen Sie nachts nur wenig Licht, sprechen Sie sehr leise, lassen Sie alles ganz ruhig ohne Aufmunterungen ablaufen. Damit Paul lernt, dass es unterschiedliche Tageszeiten gibt, in denen zum einen überwiegend geschlafen und in der anderen gespielt, entdeckt und der Hunger gestillt wird.
Alles Gute und herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
Wir haben im Prinzip das gleiche Problem wie ihr. Die Versuche in der Zeit seit Ostern an dem Problem zu arbeiten, haben alles nur noch schlimmer gemacht. Vorher hatten wir morgens und abends eine halbe Portion Getreidebrei und mittags ein Gläschen mit 190 Gramm. Dazwischen und nachts gab es Milch. Jetzt haben wir gar keinen Rythmus mehr und die nahezu komplette Breiverweigerung. Nächtliche Fläschchen erscheinen mir daher aus jetziger Sicht viel weniger schlimm und lieber hätte ich meinem Schatz die Zeit mit nächtlichen Fläschchen länger gegönnt ohne Experimente, diese zu reduzieren, als nun mit 10 Monaten noch mal gänzlich neu mit Brei starten zu müssen.
Mein Problem hatte ich seinerzeit hier geschildert (Beikost 2-Stunden-Rythmus).
Gruß
Julia
ich kann mich gut an Ihren Fall erinnern. Schade, dass es noch schlimmer geworden ist.
Letztlich ist jede Situation, jedes Baby, jeder Fall, jede Familie anders zu sehen und zu handhaben. Wir können immer nur Anregungen geben, jedoch haben wir - leider - nicht für jeden Fall auch immer die perfekte Lösung parat.
Wenn Sie unsicher sind und sich die Ernährung Ihres Babys festgefahren hat, sprechen Sie bitte auch noch mit Ihrer Hebamme und Ihrem Kinderarzt. Diese können vor Ort ganz konkret auf Ihre Situation eingehen.
Ist die Situation zu sehr verfahren, dann kann es sinnvoll sein, von außen eine Hilfestellung zu bekommen. Es gibt Personen, die speziell für Fütter- und Essstörungen ausgebildet sind - sicher kann Ihnen Ihr Kinderarzt Adressen nennen. Auch hier gibt es weitere Infos und Beratungsangebote: https://www.kindergesundheit-info.de/th ... toerungen/
Ich drücke Ihnen von Herzen die Daumen, dass sich das Essen bald mehr entspannt.
Herzlicher Gruß
Ihre HiPP Expertin
liebe Julia,
erstmal vielen Dank für die Antworten!
Wir haben die letzten Nächte schon versucht, ihm pro Fläschchen weniger zu geben. Leider hatte das keine Auswirkungen auf sein Essverhalten tagsüber. Ganz im Gegenteil - heute hat er tatsächlich kaum etwas gegessen. Im Moment könnten daran aber die Zähne schuld sein.
Wir werden jedenfalls den Ratschlag beherzigen, ihm nachts weniger Kalorien zu trinken zu geben, also dünnere Fläschchen bzw. vielleicht bald Tee, vor allem später in der Nacht.
Julia, tut mir leid, dass das bei euch auch so kompliziert ist. Ich finde dieses Thema ja so extrem schwierig, weil man beim Essen der Kleinen ja keine Abstriche machen will und ihnen alles geben will, was sie einfordern, aus der Angst, dass sie zu wenig zunehmen etc. Falls wir für uns eine Lösung finden, schreib ich dir.
Alles Liebe,
Hanna
solche Umstellungen brauchen Zeit. Oft ist es hilfreiche wenn man sich ein Rahmen steckt: zum Beispiel in 2 oder 4 Wochen...
Und dann gibt es Phasen wie beispielsweise beim Zahnen, da machte es meist wenig Sinn etwas umzusetzen. Da sind viel Geborgenheit und Milch einfach wichtige Tröster.
Gehen Sie einfach ganz situativ vor und nach Ihrem mütterlichen Bauchgefühl.
Alles Gute und herzlicher Gruß
Ihre HiPP Expertin
Bitte beachten: In diesem Forum können nur allgemeine Informationen zum Inhalt der Fragen gegeben werden. Die Antworten sind unverbindlich und können aufgrund der räumlichen Distanz keinesfalls eine Diagnose oder Beratung für den Einzelfall darstellen oder einen Arztbesuch ersetzen.