Baby 12 Monate isst nicht mehr richtig

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ich wende mich an euch, da ich so langsam mit dem Essen usw. meines fast 12 Monate alten Sohns am Verzweifeln bin.
Seit bestimmt einer Woche ist es die Hölle ihn zu füttern weil jedes Mal ein Aufstand gebaut wird mit Schreien, Weinen und die Hände vor das Gesicht halten.
Zuvor hat er wie folgt gegessen:
7 Uhr morgens: ca. 100ml Hipp Combiotik 1er
09:30 Uhr: Guten Morgen Müsli von Hipp oder wenn es gut ging, Brot mit Kiri
12:30 Uhr: Mittagsbrei (Fleisch-Gemüsebrei oder Gemüsebrei und als Nachspeise Obstgläschen)
15:30 Uhr: Obstgetreidebrei
19:00 Uhr: Abendbrei Bebivita Keks mit etwas Obstgläschen
Dazu bekommt er tagsüber immer verdünnen Saft zu trinken den er mal besser und mal schlechter trinkt.
Ich könnte zurzeit nur noch weinen weil er nahezu alles verweigert und kaum was isst

Er muss doch Hunger haben und braucht das Essen. Es kann natürlich sein, dass u. a. die Zähnchen ein Grund sind. Er hat bereits die beiden unteren und einen oben und evtl könnten jetzt mehrere auf einmal kommen aber er muss doch was essen

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und brauche dringend Rat. Soll ich deswegen mal zum Kinderarzt oder was kann ich noch tun? Will doch nur, dass es meinen kleinen gut geht. Ist für mich aktuell sehr kräftezehrend weil ich auch kurz vor der Geburt unserer Tochter stehe.
Liebe Grüße und schon mal danke.
Franny
es ist verständlich, dass die momentane Situation sehr Kräfte zehrend ist, wo bald noch ein Geschwisterchen dazu kommt.
Meiner Erfahrung nach ist das, was Sie schildern, eine ganz übliche Entwicklungsphase. Ihr Kleiner geht gerade den Schritt vom Baby zum Kleinkind.
Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Ich denke auch Ihrem Kinderarzt sind solche „Kinderlaunen“ bestens bekannt.
Kommende Zähnchen können ebenfalls gerade in diesem Alter wieder für ganz schön Unruhe sorgen. Zudem merkt Ihr Kleiner natürlich, dass das was Neues, Großes für alle ansteht - er hat feine Antennen.
Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird wieder besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten oder die Zähnchen sind durch. Und auch die Situation zuhause wird wieder entspannter.
Bis dahin ist Ihr Junge eben mit weniger zufrieden. Pochen Sie nicht zu sehr darauf, dass Ihr Kleiner doch was essen muss. Solche Phasen hat die Natur schon mit eingeplant. Ihr Sohn ist auch weiter gut versorgt. Sie dürfen darauf vertrauen: Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller.
Haben Sie jetzt Nachsicht mit Ihrem Kleinen, gerade beim Zahnen. Geben Sie ihm das, was gern mag. Meist sind es wieder vermehrt die Milch und ganz viel Geborgenheit von Mama. Auf keinen Fall sollten Sie ihn zum Essen zwingen. Respektieren Sie es, wenn er nicht mag. Auch ein paar Tage Frieden bei den „Grabenkämpfen“ am Mittagstisch kann helfen.
Es am besten, wenn Sie keine allzu „große Sache“ daraus machen. Sonst lernt Ihr Sohn weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.“
Lassen Sie Ihren Schatz wo möglich nun selbst mit einem Löffel oder seinen Händen mehr selbstständig werden und „experimentieren“. Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes zu "begreifen" ist hier ein wichtiger Schritt. Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und zu Beginn die Mengen meist nicht so üppig ausfallen und es dauert und Zeit in Anspruch nimmt. Das ist die Art wie Kinder lernen.
Selber etwas machen, das bringt beim Essen gerne wieder neuen Spaß. Fördern Sie ihn auch mit dem Speiseplan. So kann nun gut eine abendliche Brot-Milch-Mahlzeit eingeführt werden. Die Milch gibt's nun altersgerecht aus der Tasse/dem Becher. Und auch Fingerfood und babygerechte Knabbereien etc.
Nehmen Sie es wie es kommt. Oft wenn die Eltern mit dem Essen gelassener umgehen, klappt es plötzlich viel besser.
Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits:
Leben Sie Ihrem Sohn als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.
Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, ist das nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen.
Bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!
Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin. Maßregeln Sie ihn nicht dauernd, motivieren Sie ihn nicht zu viel, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.
Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an.
Meine besten Tipps sind:
* „Machen“ Sie nicht so viel und lassen Sie das Essen nicht so in den Mittelpunkt rücken. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab.
* Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihren Kleinen gibt und es Ihrem Jungen gut geht!
Bieten Sie einfach weiterhin von einem ausgewogenen und abwechslungsreichen Essen immer ausreichend an und lassen Sie Ihren Sohn selbst entscheiden, wie viel er gerade essen mag. Beherzigen Sie am besten immer den goldenen Grundsatz: Sie als Mama bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, und Ihr Kleiner bestimmt die Mengen, die sie essen mag.
Und bestimmt wird sich sowieso wieder alles anders einspielen, wenn das Geschwisterchen da ist.
Herzlicher Gruß und einfach jeden Tag viel Freude mir Jungen und dem baldigen Nachwuchst
wünscht
Ihre HiPP Expertin
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