Kein Mittagsgläschen mehr

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Butterblume1992
11. Mär 2019 22:23
Kein Mittagsgläschen mehr
Sehr geehrtes Team!
Meine Tochter ist jetzt fast 13 Monate alt und kämpft seit gut 2 Wochen mit den oberen 4 Zähnen. Vorher hat sie zu Mittag immer ein Gläschen 250g gegessen, egal welche Sorte. Doch jetzt probiert sie (wenn überhaupt!) 1-2 Löffel aber spuckt es sofort wieder aus. Ich denke es liegt an den Zähnen - ist ja normal.

Also gebe ich ihr nun von unserem Essen. Das isst sie dann auch selbst mit ihren Fingern.

Ich habe auch schon die „Kinderteller“ von Hipp angeboten (Nudeln mit Bolognese oder Geschnetzeltes mit Reis) aber die isst sie auch nicht :?

Nun zu meiner Frage:
Stellt sie sich jetzt selbt um auf den Familientisch?
Reichen ihr diese „kleinen“ Mengen (250g isst sie sicher nicht :lol: ) ?
Soll ich wenn die 4 Zähne draußen sind die Gläschen/Teller wieder anbieten?

Unser Essensplan ist momentan so:
08:30 Müsli
12:00 Mittagessen
15:00 Zwischenmahlzeit (mal Griesbrei, mal Jogurt, mal Banane,...)
17:30 Brot (mit Wurst, Käse, Butter, oder sonst was)
19:30 Hipp 2 240ml
03:00 Hipp 2 240ml (nicht immer ;) )

Wasser trinkt sie den ganzen Tag über und hier und da gibts mal Hirsekringerl oder so.

Sorry für den langen Text und ich freue mich auf Antworten.

Lg Butterblume
HiPP-Elternservice
13. Mär 2019 08:56
Re: Kein Mittagsgläschen mehr
Liebe „Butterblume1992“,

oh, vier Zähnchen auf einmal – das kann ganz schön plagen.

Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen.
Geben Sie Ihrer Kleinen mal einen gekühlten Beißring vor dem Essen oder bieten Sie das Menü unerwärmt (=Zimmertemperatur) an.

Es ist prima, dass Ihr Mädchen immer mehr an der Familienkost interessiert ist. Im Moment ist es für Ihre Kleine noch ganz neu und auch anstrengender. Der weiche Brei „flutscht“ doch etwas leichter. Das wird aber bestimmt immer besser klappen und die Mengen können sich steigern.

Ist der „Zahnspuk“ mal vorbei können Sie gerne beim Familienessen bleiben. Auch die Gläschen/ Herzchen-Menüs sind wunderbar für Ihre Kleine geeignet. Sie können auch beides kombinieren. Wenn es z.B. in der Familie etwas scharfes, fettiges,… gibt oder Sie unterwegs sind, kann Ihre Kleine gerne wieder ein Gläschen bekommen.

Prima, dass Ihre Kleine nachts schon manchmal auf das Fläschchen verzichtet. Ihr reichen nun im zweiten Lebensjahr 300ml/g Milch und Milchprodukte. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. Dazu zählen die Trinkmilch, Käse, Joghurt, Müesli, Milchreis, mit Käse überbackene Aufläufe, Milchshakes, Pürees mit Milch ….
Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.

Ihre Kleine ist aber eben erst ein Jahr geworden und die Zähnchen plagen sie – da darf es im Moment auch noch etwas mehr Milch sein ;)

Alles Liebe und einen schönen Tag mit Ihrer Kleinen wünscht
Ihr HiPP Expertenteam
Butterblume1992
27. Mär 2019 14:14
Re: Kein Mittagsgläschen mehr
Hallo liebes Hipp-Team!
Danke für eure Antwort!
Soweit hat das jetzt ganz gut funktioniert mit dem Familienessen. Aber die Zähne sind leider immer noch nicht durch. Und das Mittagessen ist jeden Tag ein Kampf.
Gläschen oder Herzchen-Menüs gehen garnicht, spuckt sie sofort wieder aus. Und auch das was ich esse isst sie wenn überhaupt dann nur ein paar Bissen. Ich verstehe das nicht. Vorher hat sie jedes Glas gegessen (250g) egal welche Sorte. Jetzt tut sie so als wäre alles eklig. Wied sie jetzt auf einmal heikel? Ich weiß langsam nicht mehr was ich ihr zu essen geben soll. Hunger hat sie aber, denn wenn ich ihr danach die Flasche anbiete trinkt sie diese. Aber sie sollte ja keine Flasche mehr trinken. :roll:
Was soll ich denn noch probieren? Oder soll ich ihr einfach die Flasche geben?
Tut mir leid für den langen sinnlosen Text aber es nervt mich momentan :lol:
Lg Butterblume
HiPP-Elternservice
28. Mär 2019 16:50
Re: Kein Mittagsgläschen mehr
Liebe Butterblume,
das kann ich verstehen, dass es an die Nerven geht.
Dennoch mein lieber Rat: Lassen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt rücken. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab.
Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihre Kleine gibt und es ihr gut geht!

Meiner Erfahrung nach ist das, was Sie schildern, eine ganz übliche Entwicklungsphase bei Kleinkindern. Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.

Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw. Und natürlich werden auch Lebensmittel entdeckt die besonders gut schmecken und ankommen.
Auch die Milch kann phasenweise wieder hoch im Kurs stehen, gerade beim Zahnen oder Schüben, Infekten etc. Das ist auch völlig in Ordnung.

Natürlich hat man als Eltern hohe Ansprüche und möchte, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich – am besten wie im Lehrbuch vorgegeben - „klappt“. Und genau da machen uns die Kleinen häufig einen Strich durch die Rechnung.
Machen Sie sich davon frei. Oft wenn die Mama oder Eltern mit dem Essen gelassener umgehen, klappt es plötzlich viel besser.

Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Mädchen weiter nur, dass es mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.“

Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits:

Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Sie als Eltern geben vor, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.

Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Mädel eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!
Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Sie möchten auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.

Leben Sie Ihrer Tochter als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.

Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen.

Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.

Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an.

Beherzigen Sie am besten immer den goldenen Grundsatz: Sie als Eltern bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, und Ihre Kleine bestimmt die Mengen, die sie essen mag.

Wichtig ist, dass Ihr Mädchen fit und gesund ist. Das zeigt Ihnen, dass sie „trotz allem“ gut versorgt ist.

Herzlicher Gruß und einfach jeden Tag viel Freude mir Ihrer kleinen Tochter wünscht
Ihr HiPP Expertenteam
Butterblume1992
28. Mär 2019 20:56
Re: Kein Mittagsgläschen mehr
Hallo liebes Hipp Team!
Danke für die aufmunternden Worte. Meistens habe ich eh viel Geduld aber wenn man sich Mühe gibt und kocht und dann alles ausgespuckt wird ist es manchmal frustrierend :D
Meine Tochter isst meistens schon ein bisschen aber selten soviel dass sie genug hat. Ich biete ihr auch nichts anderes an wenn sie etwas nicht isst außer manchmal ein Fläschchen wenn ich merke dass sie großen Hunger hat. Oder soll ich sie dann einfach ohne Essen ins Bett legen zum Mittagsschlaf?
Sie will ja alles selbst mit ihren Fingern essen und manchmal auch schon selbst mit dem Löffel - das ist auch toll aber das wird noch etwas dauern :lol:
Aber alles was mit Soßen verbunden ist - ist natürlich schwierig mit ihren Fingern und kommt daher auch nicht so gut an. Aber ich werde es einfach weiter versuchen und ich hoffe dass die Phase bald vorüber ist und sie wieder mehr isst.
Das Essen am übrigen Tag funktioniert echt super, nur das Mittagessen ist so frustrierend.

So sieht unser Plan momentan aus:
09:00 Kinder Müsli + bisschen Brot danach
12:00 Mittagessen :?
15:00 OGB oder Jogurt aus dem Glas
17:30 AbendBrotZeit
19:30 Fläschchen

Danke für ihren Rat und ihre lieben Worte. Inzwischen hab ich mich natürlich wieder beruhigt :lol: das dauert dann 10 Minuten und dann ist eh alles vergessen.

Lg Butterblume
HiPP-Elternservice
29. Mär 2019 08:56
Re: Kein Mittagsgläschen mehr
Liebe Butterblume,
das freut mich, und das ist die allerbeste Einstellung!
Lassen Sie das Thema Mittagessen nicht einen zu großen Raum einnehmen. Solche "Grabenkämpfe" führen meist zu nichts und sind nur anstrengend und kosten Nerven. Es wird immer wieder diese Phasen geben, da klappt es besser und mal wird naserümpfend alles abgelehnt. Nehmen Sie es wie es kommt. Und denken Sie sich: Morgen ist wieder ein neuer Tag!

Sie dürfen sich ruhig auch mal den Hunger zum Gehilfen machen. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht. Ihr Mädchen weiß, dass Mama schnell mit Beliebterem einlenkt. Gehen Sie da letztlich nach Ihrem eigenen Bauchgefühl und auch je nach Situation vor. Da ist es schwer pauschal eine Vorgabe zu machen.

Ihre Kleine wird auch beim Essen nun immer selbstständiger werden. Auch wenn das zu Beginn noch mühselig ist und ggf. die Portionen nicht so groß wie sonst ausfallen. Das ist nicht schlimm, das gehört zu dieser Phase dazu. Ihre Kleine geht nun den Schritt vom Baby zum Kleinkind. Da will sie auch mehr gefordert und gefördert werden.

Viele gute Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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