Vormittags Mahlzeit ersetzen

Hallo
Unser Sohn 8 Monate und 3 1/2 Wochen Paul bekommt nun seit 3 1/2 Wochen seine dritte Mahlzeit, den Nachmittags Brei. Nun möchte ich auch die nächste Mahlzeit ersetzen. Damit ich langsam bis zum 1. Geburtstag abgestillt habe. Möchte es aber vermeiden, dass er stattdessen Pre Nahrung aus der Flasche bekommt.
Bislang bekommt er den Mittagsbrei (12/12:30 Uhr / er isst aber auch schon einiges bei uns mit: Süsskartoffel, rote Beete, Tomate, Gurke, Nudeln,...) , Nachmittags Brei (15 / 15:30Uhr) und Abendbrot(18 Uhr: 2 dünne Scheiben Dinkelroggenvollkornbrot mit einer halben Avocado). Da er den Milchgetreidebrei angewidert ablehnt.
Stillen tue ich noch abends 19 Uhr vor dem Schlafengehen, nachts (irgendwas zwischen 4 und 5 Uhr. Derzeit eher 4 Uhr) morgens 07/08 Uhr je nachdem wann ich nachts gestillt habe(obwohl er da kaum was trinkt) und so gegen 09/09:30 Uhr.
Habe nun die letzten beiden Tage die vormittags Mahlzeit gegen 09:30 Uhr gegen 100g Obstbrei und eine Maisstange ersetzt. Das reicht ihm auch aus. Ist das so richtig? Einige geben nur Obst. Andere geben Getreide Obst. Wieder andere Brot?

Wieviel sollte unser Sohn nun trinken? Zu den Mahlzeiten und auch zwischendurch biete ich ihm immer Wasser an.

Bekommt er zudem zu wenig Milchprodukte? Meine Hebamme hatte mir damals allerdings empfohlen im ersten Jahr auf Vollmilch zu verzichten.

Und wann kann ich ihm die Nachtmahlzeit ganz abgewöhnen?

Er ist übrigens sehr mobil, da es er sich seit 3 Wochen überall hochzieht und krabbelt wie ein Weltmeister.

Viele Grüße

Liebe „annaegge“,
am Vormittag gibt es viele verschiedenen Möglichkeiten: Einfach nur etwas Obst oder Gemüse. Manchmal noch was zu knabbern dazu (HiPP Hirse-Kringel, Reiswaffeln, Brotwürfelchen…). Manche möchten etwas Getreide-Obst-Brei und manche gar nichts. Das kann je nach Baby und Situation anders ausfallen.

Wo Sie ein Auge drauf haben sollten, ist die Milchversorgung Ihres Sohnes. Wenn Sie nun nach und nach abstillen und abends keine Portion Milchbrei (200-250 g) auf dem Plan steht, wird das sehr knapp.
Ihr Junge braucht in diesem Alter noch 400-500 Milch inklusive Gramm Milchbrei, damit er ausreichend mit Milch und Kalzium versorgt ist.
Das teilt sich meist auf in ein-zwei Stilleinheiten bzw. morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) plus abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Anstelle der Milchbreis kann auch da eine Milch stehen.

Ihre Hebamme hat Recht. Kuhmilch ist als Trinkmilch im ersten Jahr nicht geeignet. Wird nicht mehr oder nicht mehr ausreichend gestillt, sollte das Baby eine fertige Säuglingsmilch bekommen, damit die Milch- und Kalziumversorgung gewährleistet wird. Sie müssen die Säuglingsmilch nicht aus der Flasche geben. Es ist sehr gut möglich die Milch aus einem Becher oder einer Tasse anzubieten. Ich möchte Ihnen jedoch schon ans Herz legen, die Milchversorgung Ihres Sohnes im Auge zu behalten und nicht einfach mehr und mehr abzustillen ohne richtigen Ersatz zu geben. Sprechen Sie bitte auch mit Ihrem Kinderarzt über die weitere Ernährung Ihres Sohnes.

Die Nachtmahlzeit können Sie und Ihre Junge ganz individuell handhaben. Das gibt es keine feste Vorgabe. Zum Ende des ersten Jahres gelingt es meist den Hunger- und Sättigungsrhythmus auf den Tag zu legen. Die Nächte sind dann ohne Mahlzeiten.

Noch ein Wort zum Trinken:
Bieten Sie das zusätzliche Trinken einfach entspannt und ohne Erfolgsdruck an. Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate von mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Trinkmilch mit dazugerechnet wird.

Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Junge ist ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam

Hallo Hipp Experten Team,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Gibt es einen Richtwert, wieviel Obst es Vormittags sein sollte? Derzeit gebe ich 100g.
Mit dem Nachmittags Brei und dem Nachtisch (20g) sind das dann 220 g Obst am Tag.

Stillen tue ich ja noch dreimal. Damit sollte die Milchzufuhr noch gedeckt sein?

Die Windeln sind feucht und der Stuhl ist weich. Gehe also davon aus, dass die Flüssigkeitszufuhr passt.

Viele Grüße
Anna

Liebe Anna,

das hört sich alles sehr gut an.
Sowohl das Obst, das Stillen und auch die nassen Windeln mit dem weichen Stuhl.

Viele Grüße vom HiPP Expertenteam

Liebes Hipp Experten Team,

nun mache ich mir doch ein wenig Sorgen wegen des langsamen Abstillens.

Heute Abend habe ich einmal versucht die Premilch im Glas anzubieten. So wie er auch Wasser aus dem Glas trinkt. Unser Sohn hat sich auch dort angewidert geschüttelt. Ich habe es mehrfach versucht. Es hat auch nichts geholfen, das geliebte Brot rein zu tunken. Er merkt das sofort.
Es scheint als möge er einfach keine (Pre)Milch.

Nur wie kann ich dann bis zum 1. Geburtstag abstillen? Wenn man auch keine Vollmilch geben kann? Gibt es gar keine Alternative? Sind Milchprodukte (Joghurt, Käse etc.) generell tabu?

Viele Grüße
Anna

Liebe Anna,
haben Sie bitte noch Geduld mit Ihrem Kleinen. Solche Umstellungen wie das Gewöhnen an eine andere Milch, gehen oft nicht von heute auf morgen. Geben Sie sich und Ihrem Kleinen etwa 2 Wochen Zeit sich an die neue Milch zu gewöhnen. Bieten Sie diese jeden Tag wieder mit neuer Freude und neuem Elan an. So kann sich Ihr Junge mit der neuen Milch behutsam anfreunden.

Kuhmilch als Trinkmilch, Quark und Joghurt sind Milchprodukte, die ab dem zweiten Lebensjahr empfohlen werden.

Geben Sie sich und Ihrem Jungen erst mal etwas Zeit sich an die Pre-Milch gewöhnen zu können!

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam

Liebes Hipp Experten Team,

vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Ja Sie haben Recht, alles braucht seine Zeit.
Dennoch habe ich noch eine Frage. Zu welcher Mahlzeit sollte ich ihm die Pre Milch anbieten?
Abends (18 Uhr) zum Abendbrot? Oder ist das dann Zuviel?
Oder morgens um 07 Uhr statt der Stillmahlzeit? Aber dann ersetze ich ja einfach nur die Stillmahlzeit und führe keine weitere Milch ein.

Wieso ist Vollmilch als Trinkmilch und warum sind Vollmilch Produkte im 1. Lebensjahr tabu?
Als Kind der 80er war mein Lieblingsessen Fruchtzwerge und das mit 9 Monaten?
Klar ist dort jede Menge Zucker drin, aber geschadet hat es mir auch nicht.
Und in Ihren Gläschen ist ja auch Sahne, Joghurt und Milch? Wieso ist es da dann ok?

Viele Grüße
Anna

Liebe Anna,

wenn Sie morgens weiter stillen, müssen Sie diese Milcheinheit nicht ersetzten. Ihr Kleiner bekommt ja dann schon eine Milch.

Bieten Sie die Pre doch einfach abends an. Entweder als alleinige Trinkmahlzeit oder begleitend zu einem Brot oder als Zutat in einem Milch-Getreide-Brei.

Noch ein Wort zu Vollmilch als Trinkmilch und zu Joghurt etc. im ersten Jahr:

Kuhmilch hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Daher ist sie als Muttermilchersatz, also zum Trinken aus dem Fläschchen bzw. der Tasse, nicht geeignet. Ihrem Baby würden bei einer Ernährung mit Kuhmilch einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen fehlen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten. Wird nicht oder nicht mehr ausreichend gestillt, dann ist als Trinkmilch eine fertige Säuglingsmilch die richtige Wahl.

Kuhmilch ist zwar als Trinkmilch im ersten Jahr schlicht nicht geeignet, als Zutat in einem Produkt (als Milch, Butter, Sahne….) bei einem Produkte ist sie im Beikostalter jedoch möglich.
Hier passt sich das Gesamtprodukt und seine Rezeptur an die besonderen Ernährungserfordernisse des Säuglings an. Das gilt auch für unsere HiPP babygerechten Joghurt- bzw. Quarkprodukte.

Herkömmlicher Joghurt aus dem Handel wie auch Käse und Quark sind alles konzentrierte Milchprodukte, deren Eiweißgehalt recht hoch ist und Babys Organismus wie die empfindlichen Nieren belasten. Deshalb wird davon im ersten Jahr als regelmäßige Mahlzeit abgeraten. Mal 1-2 Löffelchen Joghurt zum Schnabulieren sind ok, ansonsten würde ich damit noch bis zum 1. Geburtstag warten.

Viele Grüße
Ihr HiPP Expertenteam