Sorgen um Zunahme und Breiverweigerung

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Alina1285
28. Aug 2018 10:30
Sorgen um Zunahme und Breiverweigerung
Hallo und vielen lieben Dank vorab!

Unsere kleine, jetzt 9 Monate, kam schon als Leichtgewicht zur Welt. Mittlerweile wiegt sie bei 67cm 6300g. Leider sehen wir hier in den letzten Wochen keine Zunahme.
Zudem verweigert sie seit ca. zwei Wochen das essen.

Die Milchflasche direkt nach dem Aufstehen und abends wird begierig geleert. Bei Brei lässt sie nur noch 5 Löffel über sich ergehen, dann wird geweint und nach dem Löffel geschlagen. Bisher war sie ein super Esser und hat bis zu 600g Brei am Tag verschlungen!
Auch Obst oder Brot mit Butter läuft eher mäßig, nach ein Paar Stücken ist alles andere spannender.

Wenn wir sie die nächste Mahlzeit bestimmen lassen vergehen zum Teil fünf Stunden. So kommen wir aber nicht auf 5 Mahlzeiten am Tag (nachts schläft sie und isst nicht) Und Sorgen uns noch mehr um das Gewicht.

Ist das Nur eine Phase? Was können wir tun oder anbieten?
HiPP-Elternservice
28. Aug 2018 17:10
Re: Sorgen um Zunahme und Breiverweigerung
Liebe „Alina1285“,
sicherlich stehen Sie auch mit Ihrem Kinderarzt in Kontakt, der bei z.B. bei den Untersuchungsterminen regelmäßig das Gedeihen Ihrer Tochter überwacht. Was sagt denn der Kinderarzt zur Entwicklung Ihres Mädchens? Ist es zufrieden, ist das eine beruhigende Einschätzung, die Ihnen Sicherheit geben darf.

Beim Gedeihen ist, neben einer ausreichenden Nahrung, vieles genetisch bedingt. Die „Norm“ bei Größe und Gewicht hat eine weite Spannbreite. Vielleicht haben auch Sie als Eltern einen eher zierlichen bzw. kleinen Körperbau, den Sie an Ihre Tochter weitervererbt haben. Und kein Kind gedeiht nach Lehrbuch. Wichtig ist, dass Ihr Schatz munter und zufrieden ist. Hinzu kommt, dass oft möbliere Kinder weniger an „Babyspeck“ zusetzen. Aktive Kinder benötigen mehr Kalorien als Kinder die sich wenig bewegen.

Diese Phasen, dass Babys das Löffeln – auch wenn es schon gut geklappt hat – ablehnen, kommen immer wieder vor. Die kommen und gehen. Manchmal können durchbrechende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) etc. das Essverhalten beeinflussen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Die große Hitze der letzten Zeit ging auch einigen auf den Appetit. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund.

Oft liegt es an kommenden Zähnen.
Besonders wenn Zähne durchbrechen haben Kinder Ihre Befindlichkeiten. Die einen leiden, die anderen spüren gar nichts. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch.
Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Es wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen. Vielleicht kann es schlicht daran liegen.

Ganz wichtig ist es jetzt, dass Sie möglichst gelassen und ruhig bleiben. Schauen Sie darauf, dass bei den Mahlzeiten keine Ablenkung wie laufender Fernseher, Radio, Spielsachen etc. stören.

Achten Sie darauf, dass Ihr Schatz nicht übermüdet, sondern ausgeschlafen ist.

Geben Sie Ihrer Kleinen die Möglichkeit beim Essen aktiv dabei zu sein. Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz auch noch durch spielerisches Erforschen mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln. Dünsten Sie mal Kartoffeln und Gemüse (alles ungewürzt) weich und schneiden diese in kleine mundgerechte Stücke. Geben Sie diese in ein Schälchen und lassen Ihre Kleine damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.

Mein lieber Rat an Sie ist: Füttern Sie mit Freude und Liebe weiter. Nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem Mädchen was Gewicht und Nahrungsmengen betrifft. Gehen Sie da – auch wenn es nicht so leicht ist - entspannter mit um. Solange Ihre Kleine munter und zufrieden ist, und der Kinderarzt zufrieden, dann schauen Sie nicht zu angestrengt aufs Essen und das Gewicht. Haben Sie einfach jeden Tag viel, viel Freude mit Ihrer Tochter. Oft wenn die Eltern entspannter mit dem Essverhalten umgehen, klappt es gleich viel besser.

Wenn Sie unsicher sind, scheuen Sie sich nicht mit dem Kinderarzt zu sprechen. Es ist wichtig, dass Sie als Mama ein sicheres Gefühl haben.

Viele liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
gast.2927878
29. Aug 2018 11:54
Re: Sorgen um Zunahme und Breiverweigerung
Ich habe ein ganz ähnliches Problem:
Unsere Tochter (6Monate) ist eigentlich ein begeisterter Löffler, heißt sie hat von Anfang an gut, viel und fix Beikost verdrückt. Wir sind bei Mittags- und Abendbrei. Seit fast 3 Wochen macht sie aber bei jeder Mahlzeit Theater. Schreit, meckert, fuchtelt. Ich habe ziemlich viel probiert anderer Geschmack, Konsistenz, Temperatur ( dachte an kommende Zähnchen), mit eigenem Löffel in der Hand, sehr hungrig, wenig hungrig... Manches klappt besser, aber spätestens beim nächsten Brei ist es wieder das Selbe 😔 das einzige was sie problemlos isst ist Obstbrei. Ich habe ja auch erst Zahnen oder einen Schub vermutet, aber mittlerweile zweifle ich an der Theorie und mir graut langsam echt vor jedem Füttern 😟
HiPP-Elternservice
29. Aug 2018 13:22
Re: Sorgen um Zunahme und Breiverweigerung
Liebe "Joon01",
in dem Alter haben Sie noch keine Eile. Wenn alles festgefahren scheint, dann machen Sie doch eine Woche Pause. Danach gehen Sie und Ihre Kleine erholt und mit neuem Elan wieder ans Essen.

Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen.

Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Mädchen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass es Mama und die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.
Versprühen Sie Freude. Freude ist der beste Appetitbringer. Bleiben Sie bitte frohgemut am Ball. Nehmen Sie dabei den Druck raus. Der hilft ohnehin nicht.

Ihre Kleine ist wie die meisten Kinder von Haus aus einfach ein Schleckermäulchen. Das was Sie schildern ist nicht ungewöhnlich. Gerne wird vom herzhaften Mittagsbrei weniger gegessen, denn der Obstbrei und oft auch der Abendbrei kommen von Natur aus mehr entgegen. Auch Muttermilch schmeckt süßlich.

Das Mittagsmenü aus Gemüse und Fleisch ist aber wichtig, denn es liefert wichtige Nährstoffe. Deshalb sollte diese Brei schon mit dabei sein und nicht durch Obst „eingetauscht“ werden.

Lassen Sie sich von dem herberen Mittagsbrei nicht abbringen. Mag Ihr Mädchen nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nichts Beliebteres wie Milch an, sondern füttern dann wieder das Mittagessen weiter. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass der Appetit und die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen.

Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Mädchen hat verständlicherweise nur wenig
Hunger. Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten sollten nicht zu gering sein. Schauen Sie mal, ob Sie daran was drehen können. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl.

Manchmal können Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) oder warmes Wetter etc. das Essverhalten beeinflussen.

Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Mädchen sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?. Gibt es da was, das sie negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihre Kleine diese Erfahrung vergessen hat.

Oft liegt es in der Tat an kommenden Zähnen.
Besonders wenn Zähne durchbrechen haben Kinder Ihre Befindlichkeiten. Die einen leiden, die anderen spüren gar nichts. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen. Auch unerwärmte Breie oder kühlende Fruchtbreie kommen in diesen Phasen gut an. Oder gekühlte Beissringe.

Gehen Sie in jedem Fall auf Ihre Kleine ein. Bieten Sie ihr ohne Zwang an, was sie mag und braucht: Geborgenheit und meist die Milch und eben die Fruchtbreie. Sie weiß selbst am besten was ihr gut tut.
Begegnen Sie dem Verhalten mit viel Geduld und ganz ohne Zwang. Machen Sie lieber eine kleine Pause (siehe oben). Keine Sorge, solche Phasen mit mal mehr oder weniger, hat die Natur schon mit eingeplant. Ist der Zahnspuk vorbei, normalisiert sich das Verhalten und Sie können sich wieder entspannt ans Löffeln – auch am Mittag - machen.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
4 Beiträge • Seite 1 von 1

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