Baby 7 Monate verweigert Beikost

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum

Du hast Fragen rund um das Thema Baby- und Kleinkind? Dann bist du hier bei uns genau richtig!
Wir sind das HiPP Expertenteam - Ernährungswissenschaftler und Mütter und haben jahrelange Erfahrung. Täglich beraten wir seit vielen Jahren im HiPP Elternservice am Telefon, per Mail, über Social Media und via Live-Chat viele Mamas und Papas. Es gibt keine Frage, die wir noch nicht gehört haben. Und wenn doch machen wir uns schlau! Deine Fragen sind also bei uns bestens aufgehoben – wir freuen uns auf deine Nachricht!
Wir sind immer montags bis donnerstags von 8 Uhr bis 17 Uhr und freitags bis 12 Uhr für dich da! Die Feiertage verbringen wir im Kreise unserer Lieben und beantworten die eingehenden Fragen so schnell wie möglich ab dem nächsten Werktag. Wir freuen uns auf deine Fragen!

Deine HiPP Expertinnen
Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi

Dotti25071986
8. Aug 2018 19:56
Baby 7 Monate verweigert Beikost
Liebes Hipp Team,

unsere Prinzessin ist 7,5 Monate alt und wir versuchen seit ca 2 Monaten das Kind an Beikost/normale Nahrung heran zu führen.

Wir haben ein sehr dünnes Kind (6 Kilo), aber sehr aktiv, laut Kinderärztin motorisch sehr sehr weit und auch die Blutwerte die abgenommen wurden waren in Ordnung. Seit ca 3 Wochen krabbelt sie wie eine Weltmeisterin und steht mit leichtem Festhalten selber auf. Sie ist ein sehr fröhliches Kind, lacht laut und viel.

Leider interessiert Essen sie quasi gar nicht. Auch die Milchflasche ist ihr irgendwie lästig. Sie trinkt wenn es hoch kommt 120 ml pro Portion- mehr nicht. Ich habe das Gefühl dass sie die Ruhe zum Essen/Trinken nicht hat- deswegen wacht sie nachts auch sehr oft auf und trinkt nachts wie eine Weltmeisterin. Dort hat sie scheinbar die Ruhe dafür. Jedoch schimpft die Kinderärztin nun, zurecht, wegen den Zähnen. Auch durchschlafen wäre mal toll, jedoch ist es mir lieber das Kind isst.

An Beikost haben wir schon wild durchprobiert. Von Gläschen über Breie, Brot, Zwieback, Reiswaffeln, gekochtes Gemüse. Eine Zeit lang hatten wir Erfolg mit Gute Nacht Brei aus dem Glas- aber das ist nun auch wieder vorbei. Nach einem Löffel wird der Mund verzogen und alles raus geprustet. Da ist kein Durchkommen mehr. Ich versuche es jeden Tag gg 14 Uhr und abends gg 18 Uhr, landet aber alles in der Tonne.

Grundsätzlich glaube ich dass wir ein sehr heikles Baby haben. Sie trinkt nur trinkfertige Milch, beim kleinsten Versuch ihr eine Pulvermilch unterzujubeln ist das Projekt Essen gescheitert. Auch trinkt sie die Milch nur kalt. Wenn sie warm daher kommt, wird so lange verweigert bis sie kalt ist. Bauchschmerzen hat sie davon keine, deswegen ist das für mich in Ordnung.

Bis jetzt trinkt sie die Combiotik 1 trinkfertig- habe heute aber einen Schwung Combiotik 2 bestellt, u.a. wegen dem Eisen.

Mich stresst das Thema Essen sehr, daher meine Frage: bis wann kann das Baby rein von Milch ernährt werden- vielleicht ist sie da einfach noch nicht bereit? Gibt es noch Ratschläge die sie für uns haben?
HiPP-Elternservice
9. Aug 2018 10:24
Re: Baby 7 Monate verweigert Beikost
Liebe „Dotti25071986“,

sicherlich ist es nicht „ideal“, wenn Kinder über das zweite Lebenshalbjahr noch ausschließlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.

Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen.
Es hilft am besten geduldiges Anbieten, ganz ohne Zwang. Bleiben Sie also täglich dabei, auch wenn es nur langsam vorangeht.

Ich verstehe Ihren Gedankengang und Ihre Erleichterung, wenn Ihre Kleine wenigstens nachts die Milch trinkt. Aber genau hier müssen Sie jetzt umdenken.

Ihre Kleine trinkt sich jede Nacht satt und hat dann einfach verständlicher Weise tagsüber keinen großen Hunger. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen.

Bedenken Sie auch der Speiseplan Ihres Mädchens ist derzeit "sehr bequem": Wenig kauen, schnell schlucken, meistens nur trinken und oft milchig-süß.
Sie muss weiter hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht sie Ihre Hilfe!

Ihr Mädchen darf gerne weiter Milch trinken, aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen. Bleiben Sie bei der 1, erst wenn Ihre Kleine ausreichend Beikost isst, ist eine Folgemilch geeignet.

Ich möchte Ihnen ans Herz legen, Ihre Kleine weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und die Kleine unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern.

Bieten Sie Ihrer Kleinen einfach weiterhin ein paar Löffelchen Gemüse an, vielleicht ein eigens Löffelchen in die Hand.
Sie können das Gemüse auch zunächst nur auf ein Fingerchen streichen, so kann die Kleine den Geschmack selber erkunden.

Achten Sie auch weiterhin auf das richtige Zeitfenster. Ihr Mädchen sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.

Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.

Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Ihr Mädchen weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich ja auch nicht mit dem Brei mühen.
Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen müssen.
Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes.

Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch mit Brei etc. bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen neben dem Brei weiter Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse in die Hand, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt). Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Genau wie Sie es beschreiben.

Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Kleine immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten.

Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt.

Ich drücke Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!

Und nun das Allerwichtigste: Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Mädchen. Freuen Sie sich über Ihr aktives, agiles, gesundes, glückliches kleines Mädchen. Das meine ich ehrlich! Das ist das Wichtigste!

Sommerliche Grüße,
Ihr HiPP Expertenteam
2 Beiträge • Seite 1 von 1

Bitte beachten: In diesem Forum können nur allgemeine Informationen zum Inhalt der Fragen gegeben werden. Die Antworten sind unverbindlich und können aufgrund der räumlichen Distanz keinesfalls eine Diagnose oder Beratung für den Einzelfall darstellen oder einen Arztbesuch ersetzen.

loading 19518...