1 Jahr und schlechte Esserin, nachts Flasche?

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Nadine198800
2. Jul 2018 19:25
1 Jahr und schlechte Esserin, nachts Flasche?
Hallo liebes Hipp Team.

Ich bin mit meinem Latein langsam am Ende, vllt mach ich mir auch zu viele Sorgen?

Ich bin oft unsicher und erhoffe mir, dass Sie mir einen Rat geben können.

Meine Tochter ist 1 Jahr alt, 75 cm und fast 11 Kilo - also wohl genährt :-)

Dennoch macht mir ihr Essverhalten ein wenig Sorgen.

Hier mal grob der Speiseplan:

Sie bekommt morgens gegen 6 eine Flasche Pre - 200 -230 ml. Danach schläft sie noch mal bis ca 9 Uhr. Brot am Vormittag isst sie kaum- manchmal 2-3 Müffel mit Frischkäse oder Leberwurst.

Mittags um 1130 / 1200 Uhr bekommt sie gekocht - Kartoffeln, Nudeln, Gemüse, Fisch, Fleisch. Sie isst mit den Fingern alleine, ca. 100 gr. Danach noch etwas Obst.

Nachmittags gegen 1530 biete ich ihr auch Obst an, das klappt ganz gut. Manchmal noch ein paar Hirsekringel oder Salzstangen.

Abends um 18 Uhr biete ich ihr Brot an, auch wieder mit Frischkäse, Leberwurst, obstmus, Avocado... ich habe schon alles versucht. Laugengebäck, Knäckebrot... sie isst meistens wieder nur ganz wenig. Danach das Obst isst sie wieder gut. Trauben mag sie gerne.

Vor dem Zubettgehen um 1900 Uhr gebe ich ihr noch eine Flasche Pre, 200 ml, denn alleine von dem bisschen Brot wird sie ja nicht genügend satt für die Nacht. Brei lehnt sie seit 2 Monaten ab - egal ob als Müsli oder als Abendbrei (da hab ich auch schon sämtliche Sorten durch).

Und nun zu meinem „Problem“: Sie wird um ca. 23 Uhr wach und lässt sich nicht anders beruhigen als mit einer weiteren Flasche Pre 200 ml. Ich glaube dass sie einfach noch hungrig ist, da sie tagsüber keine gute Esserin ist.

Ich höre immer wieder dass Kinder in dem Alter nachts keine Flasche mehr brauchen und das verunsichert mich.

Wie ist ihre Einschätzung dazu? Wie kann ich denn versuchen, dass meine Tochter um 23 Uhr eben nicht mehr PRE trinken muss? Gute Nacht Fläschen hab ich noch nicht versucht - da hört man ja irgendwie auch nichts gutes von.

Trinkmenge über den Tag verteilt sind ca. 300 ml Wasser oder Tee.

Danke für Ihre Einschätzung!
HiPP-Elternservice
4. Jul 2018 15:30
Re: 1 Jahr und schlechte Esserin, nachts Flasche?
Liebe „Nadine198800“,

Ihre Sorgen sind unbegründet und Ihr Speiseplan gefällt mir ganz gut – bis auf die Milchmenge, aber das haben Sie ja schon vermutet.

Ihrem Mädchen reichen nun täglich etwa 300ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Käse und Joghurt). Bis zum ersten Geburtstag waren es 400-500 ml/g täglich.
Was nicht heißt, dass Ihr Kleiner nicht noch etwas mehr Milch bekommen kann, besonders in der Übergangsphase vom Baby zum Kleinkind - es ist ein Richtwert / eine Empfehlung. Aber es ist eine gute Orientierung.

Morgens bleiben Sie ruhig bei der Milch, aber eine kleinere Portion (150ml), am besten nach und nach altersgerecht aus dem Becher/Tasse – irgendwann am Tisch dazu dann das Brot und etwas Obst.
Sollte eine Vormittagsmahlzeit nötig sein, sind hier Obst und Getreide (Brot, Knabberartikel) ideal.
Mittagessen passt.
Am Nachmittag wieder Obst und Getreide (Brot, Knabberartikel), Obst alleine ist keine richtige Mahlzeit.
Abends ist Brot und eine Milch aus der Tasse oder auch ein Müesli ideal.

Also die „Zubettgeh-Flasche“ lieber in das Abendessen integrieren und aus der Tasse reichen.

Noch eine Anmerkung Ihr Kleiner isst sehr gerne Weintrauben. Die sind gesund und schmecken auch sehr gut. Versuchen Sie aber auch anderes Obst, wie Apfel, Birne, Wassermelone, … anzubieten. Gerade Weintrauben sind nämlich sehr energiehaltig. Ein paar Weintrauben sind natürlich in Ordnung.

Nun zu der Nacht:

Der Durchschlaf hat nicht unbedingt was mit dem Essen und Hunger zu tun.

Am besten ist es, wenn Hunger und Durst über den ganzen Tag verteilt ausreichend gestillt werden, dann kommen die Kleinen meist gut über die Nacht. Mit 1 Jahr ist das definitiv möglich.
Ihre Kleine isst aber tagsüber wirklich zu wenig, aber hier müssen Sie umdenken.

Ich verstehe Ihren Gedankengang, wenn Ihr Mädchen wenigstens die Milch isst/trinkt. Aber genau hier müssen Sie jetzt umdenken. Ihre Kleine trinkt sich einfach noch hauptsächlich satt (über 600ml) und hat dann einfach verständlicher Weise keinen Hunger.

Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal (Zähnchen, Entwicklungsschübe, Träume, …).
Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird und manche Kinder aufschrecken lässt. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus.
Manche Babys bauen durch Schreien in der Nacht schlicht Spannungen ab

Sie sehen, das nächtliche Schreien kann verschiedene Ursachen haben. Neben Hunger, Durst und voller Windel oder Bauchweh spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Oder es ist eine Kombination aus mehreren. Gehen Sie auf Ihre Kleine ein. Zeigen Sie ihr, dass Sie auch in dieser Phase für sie da sind.

Wenn Sie hier nun nachts eine Veränderung möchten, müssen Sie ein anderes Einschlafritual finden.
Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass eine „Wiedereinschlafmilch“ ein sehr beliebtes Einschlafritual ist.
Ihre Kleine hat sich einfach an diese Form des Beruhigens, Runterkommens und Einschlafens gewöhnt. Das ist nicht ungewöhnlich.
Enges Schmusen, Liedchen singen, streicheln, sanftes Zureden, Spieluhr, Wasser trinken… Alles kann Ihrer Kleinen aber auch beim Runterkommen helfen.

Wenn Sie die Entscheidung gefällt haben, gehen Sie es an! So werden die Zähne Ihrer Kleinen geschont, ihre Ernährung wird weniger „milchlastig“, Ihre Verdauung kann auch mal Pause machen und alles können endlich durchschkafen.

Wenn ein anderes Einschlafritual nicht akzeptiert wird, ist es ein guter Tipp die Einschlafmilch auszuschleichen. Das Ausschleichen klappt gut, wenn Sie Schritt für Schritt die Pulvermenge und auch die Flaschengröße reduzieren.
Jeden Tag weniger Pulver bis es irgendwann nur noch Wasser ist.

Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihre Kleine es schaffen sich bei den „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen.

Sie werden sehen, fällt die Milch in der Nacht weg und die Fläschchen (bald die Tasse) Milch fällt kleiner aus, wird Ihre Kleine ganz automatisch auch beim Essen mehr zugreifen.

Sommerliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
gast.3128074
19. Jul 2018 16:50
Re: 1 Jahr und schlechte Esserin, nachts Flasche?
Hallo. Es hört sich haargenau nach meiner Tochter an nur das sie noch weniger Milch trinkt. Morgens sind es 170ml Milch. Dann mittags auch gekochtes von uns... auch nicht viel und etwas Obst hinterher. Nachmittags 1 Quetschie und was zum knabbern. Abends 1 Toast mit Leberwurst etc , Jogurt und Obst/ Gemüse bzw noch ein kleines Würstchen. Zum schlafen 200ml Milch und nachts 130ml... ich finde es auch mega wenig und bin ehrlich gesagt froh das sie nachts wenigstens noch was trinkt 🙈
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