9 Monate junges Baby isst nur unter Geschrei

Halli Hallo!

Meine Tochter ist nun 9 Monate, nach dem 4. Monat habe ich mit Bei kostenlosen angefangen... Seitdem die Katastrophe... Sie isst, egal was ich ihr mache - Hirsebrei, Griesbrei, Zwieback, mit egal welchem Obst, jetzt mittlerweile Toastbrot mit Leberwurst, Teewurst, Margarine oder als Toast mit Banane belegt - extrem schlecht.
Sie schreit, weint, quängelt, schimpft oder bekommt Wut... Es ist auch egal ob ich dabei für sie singe, sie mit etwas spielen oder sogar TV schauen lasse, oder ob ringsum Ruhe ist das sie sich aufs Essen konzentrieren kann... Geb ich ihr etwas zu essen in die Hand, wie etwa Brot, Zwieback oder auch Wiener, dann spielt sie damit aber kommt nicht auf die Idee sich das, wie sonst alles, einfach mal in den Mund zu stecken... Ich bin verzweifelt. Das ganze jetzt seit 5 Monaten und ich weiß mir nicht mehr zu helfen... Hunger hat sie - sie trinkt nach dem essen noch eine Flasche, also daran liegt es nicht unbedingt...
Ich muss noch dazu sagen das sie eine Kuhmilchallergie hat, also kann sie auch nicht alles essen...
Ich hoffe auf Hilfe oder einen guten Rat, mir gehen wirklich die Ideen aus...

Lg Anne und Eleny

Liebe Anne,
es gibt manchmal Babys, da erscheint es so als möge es mit der Beikost gar nicht klappen.

Versuchen Sie weiterhin Ruhe und Struktur ins Essen zu bringen. Denken Sie an die goldene Regel, Sie als Mama bestimmen, was auf den Tisch kommt, also was es zu essen gibt, und Ihre Eleny bestimmt, wie viel sie davon essen mag. Das kann je nach Tagesform mal mehr mal weniger sein.
3 festen Hauptmahlzeiten (Milch, Mittagessen abendliche Milch-Mahlzeit) und 1-2 Zwischenmahlzeiten (Obst, Obst und Getreide…) helfen den Tag in eine gewissen Ordnung beim Essen zu bringen.

Sie brauchen dabei weder singen, spielen oder sonstige Ablenkungen bieten.
Bieten Sie einfach babygerechtes und ausgewogenes Essen an. Sie müssen nicht laufend Lebensmittel suchen, die Ihrer Kleinen schmecken könnten. Das ist gar nicht notwendig. Auch zunächst ungeliebte und unbekannte Lebensmittel können mit Mamas Hilfe zu einem festen Bestandteil in einer abwechslungsreichen Ernährung werden.

In festgefahrenen Situationen hilft oft ein „Neustart“. Dazu einfach mal Teller und Löffel (andere Farbe) wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann auch oft für Entspannung sorgen.

Ganz wichtig: Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Sind Sie ganz bei Ihrem Mädchen.

Je nachdem kann Ihr kleiner Schatz durch spielerisches Erforschen mit den eigenen Händen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickeln. Das geht besonders gut mit Fingerfood oder Brei im eigenen Schälchen. Lassen Sie Ihre Kleine damit experimentieren. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Erwarten bzw. setzten Sie nicht voraus, dass alles gleich wie am Schnürchen klappt.

Konzentrieren Sie sich auf eine Mahlzeit wie das Mittagessen oder auch das Abendessen. Mag Eleny nicht weiteressen, dann keine „bequeme Milch“ anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen. Ich würde nach der Pause es dann wieder mit dem Brei, der Brotzeit…versuchen. Probieren Sie es einfach aus, bei einer Mahlzeit zu fordern und zu fördern.

Setzen Sie weder sich noch Ihre Tochter unter Erfolgszwang. Dazu besteht kein Anlass. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihr Freude am gemeinsamen Esstisch vor. Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Freude am Essen ist der beste Appetitbringer.

Wenn sich die Situation zu sehr gefestigt hat und verfahren ist, dann kann es sinnvoll sein auch von außen eine Hilfestellung zu bekommen. Es gibt Personen, die speziell für Fütter- und Essstörungen ausgebildet sind, sicher kann Ihnen Ihr Kinderarzt Adressen nennen. Auch hier gibt es weitere Infos: http://www.kindergesundheit-info.de/the ... toerungen/

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter alles Liebe & Gute!
Ihr HiPP Expertenteam