Kein Mittagessen und Abendessen mehr

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gast.2577128
21. Jan 2018 12:55
Kein Mittagessen und Abendessen mehr
Hallo liebe Experten

Ich habe mich schon mit vielen unterhalten....
Möchte aber auch gerne ihre Meinung hören.

Mein Kind ist ein aktives gut proportioniertes kind.er ist 16 monate
Seit nur knapp einer Woche ist er sehr ausgewählte Sachen.

Konsequent kein mittagessen und Abendbrei mehr.ich habe für ihn immer extra gekocht. Gemüse fleisch/Fisch und Kartoffeln /Nudeln /Reis untereinander.
Dann wollte er nach und nach selbst mitessen. Habe ich ihn natürlich auch gelassen und er bekam auch einen Löffel.

Dann auf einmal sagte er nach den ersten löffel bahhh. Seitdem vorbei mit essen. Seit gestern auch kein Brei den er sonst so mag.

Er mag unheimlich brot mit Wurst oder frischkäse und fordert das jetzt auch zum mittag und abendessen. Was anderes probiert er noch nicht mal.

Einerseits denke ich... Gut brot ist nicht süßes sondern was "vernünftiges " aber ich hoffe es ist nur eine Phase.

Ich weiß aber auch nicht was ich ihm sonst machen soll. Es gibt als alternative dann auch weck, Toast, Knäckebrot.

Morgens 1 brot/ weck mit Aufschnitt
Mittag Obst uns 0.5 brot
Nachmittag 0.5-1 trockenes knäckenrot und ca 100 Joghurt
Abends 1 brot mit Aufschnitt

Ich tu mich so schwer zu akzeptieren das er kein mittag essen isst oder Abendessen mit uns.
Was denken Sie?
HiPP-Elternservice
22. Jan 2018 15:21
Re: Kein Mittagessen und Abendessen mehr
Liebe „Krusche2“,

ich verstehe Sie sehr gut, als Mama haben Sie natürlich den Anspruch Ihren Sohn möglichst abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Und gerade da macht Ihnen Ihr Kleiner momentan einen Strich durch die Rechnung.

Willkommen im Kleinkindalter!

Ihr Kleiner ist ein schlaues Kerlchen, der seinen eigenen Willen entdeckt. Er macht gerade recht deutlich, welche Vorlieben er hat und was gerade nicht so der Hit ist.
Das kann sich aber auch täglich ändern oder eine Phase lang andauern. Ganz typisch im Kleinkindalter.

Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Sie sind also nicht allein.

Kinder haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Kinder sind wählerisch und Neues probieren wollen sie auch nicht.

Ihr Sohn befindet sich in einem Alter, in dem dieses Essverhalten nicht untypisch ist und zu den Begleiterscheinungen eines ganz normalen Entwicklungsprozesses gehört.
Aber seien Sie unbesorgt, die Natur hat es so eingerichtet und Ihr Kleiner, obwohl der Speiseplan für eine vorübergehende Phase etwas einseitig ausfällt, keinen Mangel erleiden wird.

Es ist ganz typisch, dass die Kleinen ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen konzentrieren.

Sie entdecken ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Versuchen Sie Ihren kleinen Sohn zu verstehen, er „buhlt auch am Esstisch“, um Ihre volle Aufmerksamkeit!
Diese Phase ist wirklich sehr anstrengend.

Kinder loten generell beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.

Das zu akzeptieren und dem richtig zu begegnen ist nicht ganz leicht. Machen Sie keine „große Sache“ daraus. Sonst lernt Ihr Sohn, dass es mit einer ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Versteifen Sie sich nicht auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Söhnchen gut geht und er sich wunderbar entwickelt.

Nun gebe ich Ihnen den wichtigsten Rat: Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch".
Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller.

Gehen Sie nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie einfach so wie bisher für ihn oder die ganze Familie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Am Abend und Morgen ist ein Brot ideal, aber auch Gemüse und Obst sollte nicht zu kurz kommen.

Denn Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Kleiner darf lediglich daraus auswählen und entscheiden wieviel er davon essen mag.

Halten Sie die Portion auf seinem Teller eher klein. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie und Ihr Mann nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten.

Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie Ihren Jungen aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch nicht nachts.

Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Sohn ist da viel zu schlau, er wird das nehmen was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite.

Greifen Sie weiter selbst mit Genuss zu. Sie und Ihr Mann sind die besten Vorbilder, Ihr Kleiner wird Sie beide irgendwann nachahmen. Zeigen Sie alle Ihrem Jungen wie viel Spaß das Essen macht.

Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden.
Ich bin mir sicher, der Knoten wird eines Tage platzen. Und Ihr Sohn wird wieder begeistert am Tisch mitessen.

Eine Extra-Portion Geduld und einen schönen Wochenstart,

Ihr HiPP Expertenteam
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