Tochter schiebt alles aus dem Mund

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bini93
16. Nov 2017 11:01
Tochter schiebt alles aus dem Mund
Hallo,

Meine Tochter, 19 Monate ist eine wirklich schlechte Esserin. Am liebsten würde sie immernoch ihr Fläschchen trinken. Morgens und abends bekommt sie eines.
Tagsüber geht eig. Nur:

Nudeln, Reis, Banane, Apfel, bisschen Brot und Würstchen, Gurke

Dabei schiebt sie 3/4 der Nahrung wieder aus dem Mund mit ihrer Zunge. Ein paar Bissen schluckt sie dann. Apfel saugt sie komplett aus und schiebt den ausgesaugten Apfel raus.
Das ist mittlerweile echt schlimm. Gurke genau so. Weiß nicht mehr weiter

Süße Sachen wie Schokolade und Kekse gehen natürlich ohne raus schieben 😞

Was soll ich machen
HiPP-Elternservice
16. Nov 2017 17:35
Re: Tochter schiebt alles aus dem Mund
Liebe „bini93“,
diese „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“ Phasen – am liebsten süß - kommen sehr häufig vor. Fast jedes Kleinkind zeigt diese Marotten. Meiner Erfahrung nach ist das, was Sie schildern, eine ganz übliche Entwicklungsphase bei Kleinkindern. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.

Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw.

Kinder - wie auch wir Erwachsene - entwickeln Vorlieben und es gibt Kinder, die sich - zumindest phasenweise - nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln, nackt oder mit Soße) entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)".

Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Bis dahin ist Ihr Mädchen eben mit so wenig zufrieden. Lassen Sie sich da nicht entmutigen. Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden. Oft ist es letztlich doch mehr, was die Kleinen sich holen, und Sie gedeihen bestens.

Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits:

Sie bestimmen das Speisenangebot, Ihr Mädchen die Menge, die es essen mag!

Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.

Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrer Tochter eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.

Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren.

Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks wie Süßes zwischendurch oder auch die Milch, mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten.
Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Auch bei der Milch das richtige Maß finden. In diesem Alter reichen etwa 300 ml Milch (inklusive all der anderen Milchprodukte) aus. Bieten Sie die Milch doch nun konsequent altersgerecht aus der Tasse/dem Becher an.

Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.

Greifen Sie selbst mit Genuss und Freude beim Essen zu. Freude ist der beste Appetitbringer. Zeigen Sie Ihrem Mädchen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen.

Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden. Versteifen Sie sich auch nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihre Tochter gibt und es Ihrem Mädchen gut geht!

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
2 Beiträge • Seite 1 von 1

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