Nur Milch

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gast.2671907
1. Nov 2017 08:15
Nur Milch
Hallo,
Meine Tochter ist knapp 9 Monate jung und möchte nur ihre Milch trinken. Sie beobachtet uns beim Essen und Trinken,verweigert aber alles was wir ihr zum probieren geben. Wäre für mich an sich nicht weiter schlimm,aber ich muss ab Februar wieder arbeiten und sie würde in der Krippe betreut werden. Mache mir Gedanken ob sie bis dahin wenigstens Brei isst....in der Krippe können sie ihr keine Milch geben.
Sie hat immer wieder mit Verstopfung zu kämpfen weswegen wir ihr zwei kleine Löffel obstbrei mit ins Fläschchen machen,damit der Stuhlgang weicher wird. Das akzeptiert sie,aber den Obstbrei nimmt sie vom Löffel gar nicht an. Was können wir noch tun oder probieren?
Vielen Dank im voraus!
HiPP-Elternservice
2. Nov 2017 17:39
Re: Nur Milch
Liebe „Allegra84“,
noch ist Ihr Baby sooo jung. Haben Sie weiter Geduld. Bis zur Februar 2018 vergeht noch sehr viel Zeit. Für Ihre Kleine bedeuten diese Zeitspannen Welten. Da kann und wird sich noch sehr viel verändern. Machen Sie sich da jetzt noch keine oder zu viele Gedanken. Diese Hintergedanken können bewusst und unbewusst für Druck sorgen.

Sicherlich ist es nicht das „Ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.
Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen.

Ich gehe einmal davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch Ihr Arzt abklären.

Manchmal können Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) etc. das Essverhalten beeinflussen.

Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal ist irgendetwas beim Essen vorgefallen: das Essen war zu warm oder zu kalt, das Baby hat sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…Dann gibt es da was, das das Baby negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis das Kleine diese Erfahrung vergessen hat.

Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder zwanglos feste Kost anbieten.
Bieten Sie neben Brei auch weiterhin fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) , auch wenn sie damit zunächst nichts anzufangen weiß.

Lassen Sie Ihre Tochter mit allem experimentieren. Sei es „nur“ der Löffel oder das Essen durch Anfassen oder „nur“ in den Mund nehmen... Alles ganz spielerisch.
Versuchen Sie mal eine Weile Ihre Mädchen allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen und ihre eigenen Erfahrungen machen, ohne dass Sie als Eltern zu arg nachhelfen. Es geht dabei nicht ums satt werden, sondern erst mal ums Freundschaft schließen.

Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen.


Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Mädchen hat verständlicherweise nur wenig Hunger. Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten sollten nicht zu gering sein. Schauen Sie mal, ob Sie daran was drehen können. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl. Noch trinkt sich Ihre Kleine einfach mit der Milch gut satt.

Mag Ihr Mädchen nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nichts Beliebteres wie Milch an, sondern füttern dann wieder das feste Essen weiter. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Tochter kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.

Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Mädchen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass es Mama und die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.
Versprühen Sie Freude, nehmen Sie Ihren Schatz mit an den gemeinsamen Esstisch. Freude ist der beste Appetitbringer. Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt.

Ich drück Ihnen die Daumen und wünsche weiterhin viel Durchhaltevermögen!

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
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