Seit Abendbrei kein Mittagsbrei mehr

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gast.2789914
7. Aug 2017 12:48
Seit Abendbrei kein Mittagsbrei mehr
Hallo liebes Expertenteam,

ich muss mich noch mal an euch wenden, weil ich gerade nicht wirklich weiter weiß, was die Beikost betrifft.
Samuel bekommt seit dem 5. Monat Gemüsebrei und hat diesen auch relativ gut angenommen. Wir sind langsam gestartet und nach 6 Wochen hat er ein ganzes Menü gegessen, sodass die Milchmahlzeit (er wird gestillt) ersetzt war. Er war danach auch zufrieden und satt und hat sich seinem normalen Rhythmus nach erst nach ca. 3 Stunden wieder gemeldet.
Weil das so gut geklappt hat, haben wir den Abendbrei eingeführt, den Samuel direkt geliebt hat. Hier isst er mittlerweile auch oft eine ganze Portion. Je nach Tagesform und Müdigkeit.
Seit der Einführung des Abendbreies mag er aber nun seinen Mittagsbrei nicht mehr. Obwohl er hungrig ist, isst er nur die ersten Löffel mit Begeisterung. Danach fängt das Gemecker an. Er macht zwischendurch immer wieder den Mund auf, aber meckert dabei fast ununterbrochen. Ich bin mir dann immer unsicher, ob ich weitermachen oder aufhören soll. Manchmal isst er besser, wenn ich dabei etwas singe, aber hab Angst, dass er sich noch daran gewöhnt. Und eigentlich sollen die Kleinen ja ohne Ablenkung essen. Nach ca. 100 g ist dann Schluss. Hab schon versucht etwas Obstmus unterzumischen, weil ich dachte, dass er das Süße jetzt vielleicht lieber mag und man es nachher wieder "abbauen" kann, aber auch nur mit mäßigem Erfolg.
Meine Fragen sind also dementsprechend:
Sollen wir den Abendbrei wieder stoppen, bis das Menü wieder akzeptiert wird? Oder trotzdem mit dem Abendbrei fortfahren und mittags nur die paar Löffelchen geben, die er ohne Gemecker nimmt? Oder danach weitermachen trotz Gemecker? Ist Obstmus untermischen überhaupt sinnvoll? Soll ich ihn nach dem Menü wieder anlegen oder nur, wenn er sich meldet?
Sorry, bin gerade echt unsicher und will nicht, dass Samuel durch irgendein Fehlverhalten meinerseits nachher eine totale Aversion das Menü hat oder halt zu wenig bekommt. Er ist ein großes, kräftiges Kerlchen, aber abnehmen muss er ja trotzdem nicht ;)

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Ninchen122
HiPP-Elternservice
8. Aug 2017 10:27
Re: Seit Abendbrei kein Mittagsbrei mehr
Liebe „Ninchen122“,

ich denke, Ihre Kleine ist wie die meisten Kinder von Haus aus einfach ein Schleckermäulchen. Das was Sie schildern ist nicht ungewöhnlich. Viele Baby starten fröhlich ins Löffelalter, dann gibt es eine Phase mit Rückschritten und die Kleinen merken, hoppla, da gibt es was das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Milchbrei und Früchte, das etwas herbere Gemüse/Mittagsmenü fällt dann leicht hinten ab. Obstbrei und der Abendbrei kommen von Natur aus besser an. Auch Muttermilch schmeckt ja süßlich.

Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag an. Das alles ist letztlich nur wieder Gewöhnung und die Kinder essen das Menü bald wieder genauso gerne wie die anderen Breie.

Was können Sie tun?
Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Samuel hat verständlicherweise nur wenig Hunger. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl.

Lassen Sie sich von dem herberen Mittagsbrei nicht abbringen. Mag Samuel nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nichts Beliebteres wie Milch oder Obst oder Milchbrei an, sondern füttern dann wieder das Mittagessen weiter. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss nichts anderes gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch wieder größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen.

Umso weniger Aufmerksamkeit Sie diesen Situationen schenken, desto schneller wird Ihr Söhnchen wieder in ein gesundes Essverhalten finden, immerhin hat er ja schon einmal ganz problemlos gegessen.

Ich würde Ihnen auch empfehlen, sich ein wenig den Hunger zum Gehilfen zu nehmen. Sonst lernt Ihr Kleiner nur, dass er einfach aufhören oder meckern muss, dann kommen auch schon die Milch oder was anderes beliebtes. Probieren Sie es aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher.
Schreien Lassen vor Hunger ist damit selbstverständlich nicht gemeint. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Liebling den Mund nicht auf und macht sich steif, respektieren Sie diese Zeichen.

Es gibt auch Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Kleinen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder seine Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen Sei ihn das Essen selbst erforschen.
Geben Sie ihm ruhig als Fingerfood ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft und den Brei löffelt.

Ja auch das Mischen ist möglich. Mischen Sie ruhig das Menü mal mit dem geliebten Obst. Nimmt er das so an, können Sie in der Mischung immer mehr in Richtung Menü gehen.

Abends bleiben Sie beim Milchbrei. Damit dieser nicht zu süß schmeckt, rühren sie ruhig auch mal etwas Gemüsepüree unter selbigen.

Machen Sie sich keine allzu großen Sorgen, Kinder kommen gut über solche Zeiten hinweg, auch wenn der Speiseplan vorübergehend etwas einseitiger ausfällt.

Ich bin mir sicher, diese „Laune“ geht vorüber und Samuel isst auch mittags bald wieder mit gewohnter Freude.

Herzliche Grüße,
Ihr HiPP Expertenteam
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