Beikost und Trinkmenge

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gast.2595367
21. Jul 2017 19:31
Beikost und Trinkmenge
Hallo liebes Hipp-Team,

mein Sohn (heute 7 Monate alt, 9kg, 76cm) bekommt seit ca. 3 Wochen die erste Beikost. In Absprache mit der Hebamme (leider der letzte Termin) haben wir mit dem Nachmittagsbrei begonnen. Anfangs Obstgläschen pur, mittlerweile ganz klassisch selbst angerührt mit Hirseflocken (wegen dem Eisen; 20g), Rapsöl (1,5 TL), Obstbrei (Birne, Apfel, Trockenpflaume, Quitte oder Banane, manchmal in Kombination wie Birne-Pflaume; 120-130g) und Wasser (110-140ml), ggf. ein Schlückchen Birnensaft oder naturtrüben Apfelsaft, um das Eisen der Hirse besser aufzunehmen. Seit knapp 5 Tagen haben wir Mittags den Gemüsebrei eingeführt - vorerst Hipp - Weiße Karotte pur.
Er nimmt das alles super an, hat aber ein paar Problemchen mit der Verdauung...also eigentlich machen wir uns mehr Sorgen. Er hat eigentlich jeden Tag Stuhlgang, jedoch sehr fest und es wird fester. Er bekommt Prenahrung, hat vor Beikosteinführung zwischen 800 und 1300ml getrunken (je nachdem, ob ein Wachstumsschib im Gange war oder nicht).
Einen festgelegten Essensplan und Tagesablauf hat er nicht, aber ein "regulärer" Tag sieht im Moment meist so aus:

6:15 wach (er spielt oft 1 Std und schläft dann nochmal ein)
8:45 - 250ml Milch (er ist nach der Nacht ausgehungert, bekommt Pre-Nahrung)
zw. 11-12 - 120g Karottenbrei pur
11:30/12:30 - 160-190ml Milch
zw. 15-16 - 170-290g Getreide-Obst-Brei
18:30 - 70-90ml Milch
zw. 21:30-22:30 - 160-210ml Milch
Nachts schläft er durch.

Zwischendurch bieten wir Wasser an, das mag er aber nicht. Tee ist auch nciht sein Fall. Wir haben nun auf verdünnten Birnensaft (natürlich ohne Zusätze) umgestellt, der 3:1 verdünnt wird. Davon trinkt er je nach Tagesform. Mal nur 10ml, aber auch mal 120ml. :roll:

Nun ergeben sich für mich einige Fragen u.a. bzgl. des Flüssigkeitshaushaltes meines Kindes.

1. Reicht die Flüssigkeits-, und auch die Nährstoffmenge aus?
Ich weiß, ich muss die Flüssigkeit aus den Breis mitrechnen, aber er hat seit der Umstellung sehr festen Stuhl. Er scheint aber keine Schmerzen zu haben, quält sich nicht, weint nicht und drückt auch nicht mit hochrotem Kopf - von Verstopfung würde ich also nicht sprechen, da es mit Ausnahmen eigentlich täglich ist.
Das ist auch der Grund warum wir stuhllockernde Obstsorten wählen, da ja die Karotte zusätzlich festigend wirkt, mach ich mir schon Gedanken. Daher bin ich auch froh, dass er den verdünnten Birnensaft annimmt.
Nur wenn er nicht trinken mag, mag er nicht. Ich zwänge ihm das nicht auf, er weiß schon was er wann wie braucht. Allerdings ist man auf Dauer natürlich nicht so ruhig und daher wollte ich nachfragen, ob es nun ausreichend ist oder auf was man noch achten kann bzw. was man zusätzlich verbessern kann? :)
2. Wann kann ich denn in diesem Fall zu den Karotten Kartoffeln anbieten und wann das Fleisch bzw. den Fisch zufügen?
Der reguläre Beikostplan funktioniert bei uns nämlich irgendwie gar nicht.... ;)
3. Kann ich den abendlichen Milch-Getreide-Brei auch mit Pre anrühren oder sollte es schon die 3,5% Vollmilch sein?


Vielen Dank vorab.
J.Mama
HiPP-Elternservice
24. Jul 2017 14:01
Re: Beikost und Trinkmenge
Liebe „JarosMama2017“,

gerne beantworte ich Ihre Fragen:

1. Verständlich, dass Ihr Kleiner nicht trinken mag. Er hat einfach noch keinen Durst. Die Empfehlung lautet zur Orientierung für ein Kind 7-12 Monate etwa 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Milch mit dazugerechnet wird.
Noch decken die 3 bis 4 Fläschchen 100% seines Flüssigkeitsbedarfs.

Bieten Sie einfach nach den Breien Wasser an, er wird trinken, wenn er durstig ist. Der Durst entwickelt sich erst noch. Wird die Nahrung insgesamt fester (dritter Brei, nur noch ein bis zwei Milchfläschchen), verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Beim zusätzlichen Trinken dürfen Sie auf Ihre Kleine vertrauen. Sie brauchen nicht mit verdünntem Birnensaft zu tricksen.

Bei der Beikosteinführung wird der Stuhl häufig fester und er kommt seltener. Das ist völlig normal. Es ist auch normal, dass die Kinder dann mal kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen, aber weinen sollte ein Baby natürlich nicht. Erfahrungsgemäß reguliert sich der Stuhl nach kurzer Zeit und die Verdauung passt sich an die neue Kost an. Dennoch wird der Stuhl nicht mehr so sein wie unter reiner Milchernährung.

Ihr Sohn muss auch nicht jeden Tag Stuhl haben. Da wir als Große uns wohl fühlen, wenn wir fast jeden Tag ein Geschäft machen können, meinen wir, dass das beim Baby auch so sein sollte. Es gibt aber einfach Kinder, welche die Nahrung sehr gut verwerten und es bleibt kaum "Abfall" übrig.
Von einer Verstopfung spricht man übrigens erst dann, wenn das Kind weniger als einmal die Woche einen harten Stuhlgang hat, wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat.

Was Sie schildern ist also alles normal!

2. Auch wenn es Sie zunächst verwundert, sollten Sie versuchen in der Beikost voranzugehen, damit der Darm mehr zu arbeiten bekommt und der Stuhlgang angeregt wird.
Bauen Sie die Mittagsmahlzeit aus, sodass die 11:30/12:30-Milch bald nicht mehr nötig ist.
Nehmen Sie ruhig bald das Fleisch dazu. Es kann nämlich gerade dann sein, dass sich das Stuhlgeschehen reguliert wenn Fleisch zum Gemüse kommt. Auch hinsichtlich der Eisenversorgung Ihres Kleinen ist Fleisch nun wichtig. Viele starten als ersten Brei auch mit dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (Menü).

Eine Woche nur ein Gemüse muss gar nicht sein, um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen drei Tage aus. Das heißt, Sie könnten alle vier Tage ein neues Lebensmittel einführen.
Grundsätzlich zählt die Karotte (die „normale“ und die „weiße“) von ihren Inhaltsstoffen her zu den Gemüsesorten, die eine stuhlfestigende Wirkung haben.

Machen sie doch mit Kürbis oder Pastinake weiter. Dann machen Sie am vierten Tag mit Kürbis-Kartoffel oder Pastinake-Kartoffel weiter und dann das Fleisch dazu. Wenn Sie beim Menü ankommen, kann er gerne wieder seine geliebte Karotte bekommen, zusammen mit Kartoffel und Fleisch, hat die Karotte keine stuhlfestigende Wirkung mehr.

Nach dem Menü (etwa 200g) sind etwas Wasser oder Tee und ein paar Löffel Obstmus ideal und unterstützen auch die Verdauung perfekt.

Auch Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung unterstützen. Geben Sie Ihrem Baby genug Gelegenheit zum Strampeln, das lockert die Muskulatur und regt die Verdauung an.

3. Ideal für die Zubereitung eines Milchbreies ist eine / Ihre Säuglingsnahrung. Der Vorteil gegenüber der Kuhmilch ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst ist. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Auch sind die Nährstoffe passender. Kenne Sie unsere HiPP Bio-Getreidebreie ( http://www.hipp.de/beikost/produkte/mil ... anruehren/ )?

Diese Getreideflocken müssen nicht aufgekocht werden, sondern können einfach in lauwarme Flüssigkeit wie die Milch eingerührt werden und lösen sich leicht auf.

Sollten Sie mal Kuhmilch verwenden wollen, raten wie im ersten Jahr für die Zubereitung von Breien eine Halbmilch (Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser) zu verwenden und diese Mischung aufzukochen.

Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, um den Energiegehalt auszugleichen, dem Brei noch einen Teelöffel Rapsöl ( wie http://www.hipp.de/beikost/produkte/bio ... o-rapsoel/ ) zufügen.

4. Zusatzinfo zum Getreide-Obst-Brei: Zusätzlicher Fruchtsaft im Brei ist nicht notwendig. Das im Obstmus enthaltene Vitamin C reicht, um die Eisenaufnahme zu unterstützen.

Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen,
Ihr HiPP Expertenteam
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