Baby verweigert Brei tagsüber

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Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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unser kleiner Sprössling (9,5 Monate) verweigert neuerdings fast gänzlich den Mittags- und Nachmittagsbrei.
Wir haben mit 4,5 Monaten mit Brei angefangen, nachdem unser Sohnemann ständig nach unseren Stullen gegriffen hat und abbeißen wollte. Danach haben wir jeden Monat einen weiteren Brei eingeführt. Das hat alles auch prima funktioniert und er hat auch immer schön die Gläschen leer gemacht.
Frühs und Nachts gab es noch eine Flasche und gut war.
Seit gut einem Monat (da hatte er eine Laryngitis) isst er aber von Tag zu Tag weniger. Mittags können wir froh sein, wenn er 100g isst. Den GOB verweigert er gänzlich. Er wehrt sich dann mit Händen und Füßen gegen das Essen.
Milchreis am Abend klappt aber immernoch bestens.
Allerdings will er dann ca eine Stunde nach dem Brei nochmal eine Flasche, wobei er die 170ml auch weg macht. Und meist keine 2 Stunden später nochmal 200ml.
Allgemein geht es ihm bestens. Er ist fröhlich und erkundet seine Welt. Er nimmt auch zu. Banane, Leberwurstbrot und Reiswaffeln zwischendurch funktionieren auch. Es würde ihn aber vermutlich auch nicht stören, wenn er nichts bekäme.
Nicht einmal nach 5 Stunden nach der Morgenflasche (heute nur 80ml) zeigt er groß Interesse am Essen.
Es heißt zwar es ist noch niemand freiwillig verhungert, aber manchmal würde ich es ihm zutrauen.
Wir sind leider ein wenig ratlos, was wir da tun können.
Mit freundlichen Grüßen
solche Rückschritte beim Essen können immer wieder mal vor kommen. Lassen Sie sich davon keinesfalls entmutigen.
Bei oder auch noch nach Krankheiten ist es ganz klar, dass sich das auf den Appetit auswirkt. Das kennen wir Erwachsene doch auch. Bei einem Infekt, womöglich ist noch der Rachen betroffen, steht es mit dem Hunger nicht so gut. Gerade bei einer Kehlkopfentzündung ist das Schlucken sehr schmerzhaft und die Kleinen vermeiden wie es von der Natur ja sehr schlau eingerichtet ist, erst mal alles was weh tut ist und wollen kaum was Festes essen. Es kann bei Ihrem Kleinen zudem gut sein, dass er den Schmerz mit bestimmten Mahlzeiten assoziiert.
Meist dauert es eine gewisse Zeit bis sich alles wieder normalisiert hat und das Kind merkt, jetzt tut nichts mehr weh, es ist wie früher. Bitte geben Sie Ihrem Sohn diese Zeit, drängen Sie ihn zu nichts. Auch wenn Sie es gerne hätten, dass es jetzt schnell wieder vorwärts geht.
Kinder sind so schlau, sie wissen wann sie etwas und wie viel sie brauchen. Haben Sie da Vertrauen in Ihren Sohn. Auch wenn es gerade wieder anstrengender ist, geben Sie ihm durch das Geborgenheit und Vertrauen.
Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf oder dreht er den Kopf weg, respektieren Sie diese Zeichen. Bieten Sie Ihrem Jungen einfach weiterhin in entspannter Atmosphäre bei gemeinsamen Essen unterschiedliche Speisen an und leben Sie ihm mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt.
Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen.
Vieles hängt dabei auch von Ihrer eigenen Einstellung ab. All Ihre Stimmungen und Anspannungen übertragen sich auf Ihren Sohn. Gehen Sie freudvoll und mit Elan ans Füttern, dann wird diese Phase bald überstanden sein. Nehmen Sie den Druck von Ihren Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie immer im Hinterkopf haben, es muss doch bald wieder klappen. Das spüren die Kleinen. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Löffeln und Essen oft wieder besser.
Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Kleiner ist da viel zu schlau, er wird das nehmen, was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite.
Auch ein regelmäßiges „Snacken“ zischen den Mahlzeiten würde ich nicht empfehlen, die Verdauung und auch die Zähne müssen auch mal zur Ruhe kommen, ein Mahlzeitenabstand von 3 bis 4 Stunden ist ideal. Reichen Sie „Banane, Leberwurstbrot und Reiswaffeln“ lieber zu den Mahlzeiten und nicht „zwischendurch“, also direkt nach dem Brei bzw. zur Milch und nicht dazwischen.
Ausnahmen darf es natürlich geben. Aber wenn Ihr Kleiner regelmäßig zwischen den Mahlzeiten „snackt“, schafft er nicht mehr Brei, weil sein Bäuchlein mit „Knabbersachen“ gefüllt ist.
Ihr Kleiner hat sicher auch gelernt, da gibt es was, das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind derzeit der Milchbrei und etwas Fingerfood.
Ihr Sohn scheint auch etwas auf den „Süßgeschmack“ gekommen zu sein.
Lassen Sie sich weiter davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Mittags- und auch den Nachmittagsbrei an.
Vielleicht hat Ihr Kleiner auch mehr Lust auf Familienkost und Fingerfood. Das ist durchaus möglich. „Banane, Leberwurstbrot und Reiswaffeln“ kommen ja sehr gut an.
Wie sieht es denn am Nachmittag smit etwas Getreidehaltigem aus dem Babyregal (Reiswaffeln, Hirsekringel, Kekse) und weichem, reifem, je nach Konsistenz gedünstetes Obst am Nachmittag als Ergänzung zum Getreide-Obst-Brei aus? Dann können Sie nach und nach den Fingerfood-Anteil erhöhen und die Breimahlzeit kleiner werden lassen.
Mittags bieten Sie Ihrem Söhnchen zunächst auch was vom eigenen Essen zu seinem Mittagsbrei. Natürlich sollte das Essen für Ihren Kleinen noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und gewürzt. Oder ergänzen gedünstetes Gemüse, Kartoffel und Nudeln.
Die Sättigung rein über die Familienkost und Fingerfood, das alles ausgiebig gekaut werden muss, zu decken, ist aber gar nicht so einfach. Deshalb sollten Sie diesen Anteil nur nach und nach steigern und zum Sattessen auch die Breie reichen. Ihr Sohn zeigt Ihnen wir er mit dem Kauen zurechtkommt kommt und wie viel er schafft auf diesem Wege zu essen. Nach und nach wird er sicher immer weniger Brei essen. Ihr Kleiner darf sich wie zu allen Mahlzeiten satt essen.
Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Ihrer es schaffen sich bald wieder richtig bei an „festen“ Mahlzeiten satt zu essen.
Viele Grüße,
HiPP Expertenteam
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