Will nicht richtig essen

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Wir hatten mit unserem kleinen schon oft Probleme beim Essen. Er ist halt kein guter Esser und er hat auch eine verschobene Darmflora (machen gerade eine Aufbaukur)
Bis vor zwei Tagen war eigentlich alles ok. Er isst morgens ein Müsli, mittags Gemüse, nachmittags OGB und abends Milchbrei. Dann holt er sich noch 1 oder 2 Flaschen in der Nacht. Nachts hat er da gar keinen Rhythmus. Bei den Breiein isst er je 150-200g. Abends oft bis 300g. Er wacht auch sehr unterschiedlich auf, von 5-7 Uhr morgens ist alles dabei...
Er ist seit letzter Woche 1 Jahr alt, 71 cm und wiegt knapp 8 kg. Er ist etwas leicht und klein für sein Alter, aber er ist auch früher und untergewichtig geboren wegen Schwangerschaftsvergiftung... Er zahnt auch zur Zeit.
Seit Sonntag isst er sehr wenig, oft nur 3-4 Löffel. Manchmal isst er frisches Obst oder nen Quetschbeute oder auch 1-2 Hirsekringel. Ich gebe ihm auch oft von uns was ab, aber auch da ist es eher ein probieren, als richtig essen.. dafür trinkt er sehr viel, so 300ml am Tag..
Wie kann ich beurteilen, ob es am zahnen liegt oder er einfach nur Lust auf Obst hat oder ob er zur Familienkost übergehen will???
auch für mich ist das nicht so einfach zu beurteilen, deshalb wird auch meine Antwort etwas länger.
Da Ihr Kleiner das Essen nicht gänzlich verweigert und Obstmus, frisches Obst und Hirsekringel isst, liegt es wohl daran das Ihr Kleiner zum Kleinkind wird.
Es ist ganz typisch, dass die Kleinen in diesem Alter ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen konzentrieren.
Sie entdecken ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können.
Während akuter Zahnungsphasen haben Babys aber auch so ihre Befindlichkeiten. In dieser Zeit verschmähen viele Kinder das Löffelchen oder essen nur das Nötigste und Beliebteste. Beim Zahnen ist die Kauleiste sehr druckempfindlich. Wenn das Löffelchen darüber streift, kann das richtig wehtun. Wärme verstärkt noch den Schmerz.
Probieren Sie es mal mit einem "kühlen" (gerne auch kurz in den Kühlschrank stellen) Mittagessen und ganz viel Geduld. Auch den Milchbrei, vor dem Füttern ein bisschen abkühlen lassen bzw. nicht erwärmen.
Auch ein Schub, eine Phase oder ein kleiner Infekt könnten die Ursache sein.
Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld schaffen, Ihren Kleinen wieder an den Brei heranzuführen.
Machen Sie sich keine allzu großen Sorgen, Kinder kommen gut über solche Zeiten hinweg, auch wenn der Speiseplan vorübergehend etwas einseitiger ausfällt.
Vielleicht hat Ihr Kleiner auch mehr Lust auf Familienkost und Fingerfood. Das ist durchaus möglich.
Wie sieht es denn am Nachmittag mit etwas Getreidehaltigem aus dem Babyregal (Reiswaffeln, Hirsekringel, Kekse) und weichem, reifem, je nach Konsistenz gedünstetes Obst am Nachmittag als Ergänzung zum Getreide-Obst-Brei aus?
Dann können Sie nach und nach den Fingerfood-Anteil erhöhen und die Breimahlzeit kleiner werden lassen.
Am Abend (und auch zum Frühstück) können Sie ein „griffiges“ Müesli oder auch ein Brot und eine Tasse Milch reichen.
Mittags bieten Sie Ihrem Söhnchen zunächst auch was vom eigenen Essen zu seinem Mittagsbrei. Natürlich sollte das Essen für Ihren Kleinen noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und gewürzt.
Die Sättigung rein über die Familienkost und Fingerfood, das alles ausgiebig gekaut werden muss, zu decken, ist gar nicht so einfach. Deshalb sollten Sie diesen Anteil nur nach und nach steigern und zum Sattessen auch die Breie reichen. Ihr Sohn zeigt Ihnen wir er mit dem Kauen zurechtkommt kommt und wie viel er schafft auf diesem Wege zu essen. Nach und nach wird er sicher immer weniger Brei essen. Ihr Kleiner darf sich wie zu allen Mahlzeiten satt essen.
Sollte es nicht an den Zähnen liegen und auch nicht an dem Wunsch nach mehr vom Familientisch, habe ich auch noch ein paar Tipps, um den Sprung ins Kleinkindalter zu meistern.
Eigentlich ist es ganz einfach. Bieten Sie so wie bisher zu festgelegten Mahlzeiten eine Auswahl an gesundem Essen an und Ihr Söhnchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden wie viel er davon essen mag.
Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Am Nachmittag darf es natürlich das beliebte Obst und was zum Knabbern sein.
Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Kleiner ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihm gut tun.
Verweigert er das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie ihn aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Auch kein Obst oder einen Quetschbeutel.
Ganz wichtig: Versuchen Sie das Essen auf die Mahlzeiten begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, er könnte essen und auch kauen, wenn er will. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst.
Sie können hier nichts falsch machen, denken Sie immer daran, ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller.
Herzliche Grüße,
Ihr HiPP Expertenteam
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