Essensverweigerung und viel trinken

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gast.2399408
10. Mai 2017 13:48
Essensverweigerung und viel trinken
Hallo,

Ich bin mir sicher, dass es dieses Thema sicherlich schon im Forum gibt, aber ich habe einfach nicht die Kraft zu suchen 🙈

Mein Sohn (in 3 Wochen 1 Jahr) war vin Anfang an eher ein schwieriges Kind, er hat sich die ersten 7 Wochen nicht ablegen lassen und auch danach nur immer eine halbe stunde geschlafen, wir hatten Koliken und er hat viel geschrien, aber die Zeiten sind zum Glück vorbei.

Als wir mit Beikost angefangen haben hat er super gegessen und auch recht viel. Mit dem ersten Zahn (mit etwa 7 Monaten) hat sich das dann schlagartig geändert, seitdem isst er nur noch 2-3 Löffelchen und spuckt dann entweder alles aus, oder wirft das Essen auf dem Boden. Auf Raten meiner Hebamme haben wir dann wieder angefangen nach jeder Mahlzeit ein Fläschchen zu geben.

Momentan sieht unser Tagesablauf so aus:

Aufstehen 6:30 uhr

So gegen 7:00 (manchmal auch 7:30h) bieten wir ein Vollkornbrot an (je nach Laune mit Butter, Leberwurst, oder Frischkäse)

Um 10:00 gibts es eine Flasche 240ml er nimmt auch nichts anderes

Dann ist es ein glücksspiel,manchmal schläft er vormittags,manchmal nur nachmittag oft ist es zwisvhen 1,5 und 2h

Mittagessen gibt es nach dem aufstehen zwischen 12 und halb 1 er bekommt essen vom tisch meistens isst er 2-3 löffelchen,dann ist schluss

Um 15h bekommt er obst ab und an mal ein quetschie und wahlweise mal eine brezel oder eine dinkelstange das meiste wird auf dem boden verteilt

Abendessen gibt es zwischen 17 und 18 uhr entweder nochmal das mittagessen, ein Vollkornbrot oder einen Grießbrei danach gibt es eine 2er flasche 240ml

Um 19h liegt er im Bett

Zwischen 21 und 12:30 wird er nochmal wach und bekommt eine pre milch 240ml und wacht dann morgens auf

Wie gesagt, zwischen den Hauptmahlzeiten bekommt er jedes Mal eine Pre angeboten a 240ml die rr auch immer leer trinkt...
Er bekommt den Tag über nur Wasser zu trinken, da trinkt er wenn ich ihn lasse 2 Becher a 240ml - mir kommt das insgesamt sehr viel an Flüssigkeit vor. Der Kinderarzt hat aber nichts auffälliges gefunden. Was mir aufgefallen ist, dass er deutlich mehr isst, wenn sein Papa am Wochenende zu Hause ist und ihn füttert (mein Mann arbeitet Wochentags auswärts und ist nur an den Wochenenden zu Hause)

Ich hoffe sie können mir helfen und mir einen Tip geben, ob wir alles richtig machen, oder wir etwas verändern sollten.


Danke für die Antwort
HiPP-Elternservice
11. Mai 2017 17:30
Re: Essensverweigerung und viel trinken
Liebe „Novakl“,

wenn ich es richtig verstehe, möchten Sie, dass Ihr Kleiner nun mehr bei der festen Kost zulangt.
Mein lieber und bester Tipp ist, die Milch nun konsequent zurückzufahren. Solange Ihr Schatz sich mit der „bequemen“ Milch satt trinkt, wird er kaum Ambitionen hegen sich bei der festen Kost anzustrengen.

Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Und da bestimmt Ihr Kleiner gerade die Regeln.
Sie werden sehen, wenn das Bäuchlein nicht immer schon mit der Milch so voll ist, dann wird sich auch Appetit bei den anderen Mahlzeiten zeigen.

Nehmen Sie sich dazu z.B. eine Mahlzeit wie das Mittagessen vor, bei der Sie konsequent auf die Milch verzichten.

Ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihr Junge nichts essen mag, einfach ein kurzes Päuschen machen und nach dem Päuschen nicht eine Milch anbieten sondern wieder mit Brei probieren. Versuchen Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Kleinen lernen, sich mit Brei bei einer Mahlzeit satt zu essen.

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Sohn selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihm weiterhin als fingerfood ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen.

Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen. Oder auch eine andere Person wie Papa.

Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht.

Ganz wichtig: Essen Sie so oft wie möglich zusammen am Tisch mit Ihrem Sohn - jeder mit seinem Teller. Unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Am besten ist es, wenn Sie nur wenig Aufhebens darum machen und sich die gute Laune nicht verderben lassen. So geht die Freude am Essen nicht verloren. Essen Sie auch selbst mit Genuss. Sie sind das Vorbild, er wird Sie in allem nachahmen. Leben Sie ihm vor, wie es geht. Dann wird der Kleine das bestimmt über kurz oder lang so übernehmen.

Liebe „Novakl“, erwarten Sie nicht zu viel von sich selbst und Ihrem Jungen. Veränderung brauchen Zeit. Vieles hat sich schon sehr eingebürgert und wird nicht gleich von heute auf morgen umsetzbar sein. Aber mit Geduld und Konsequenz schaffen Sie hier bestimmt das Essverhalten so zu lenken, dass Ihr Kleiner bei den festen Mahlzeiten mit Freuden zulangt und die Milch nur noch eine Nebenrolle spielt.
Die Milch ist der Ansatzpunkt, hier können Sie als Mama einlenken.

Ich wünsche Ihnen und dem Kleinen, dass sich die Situation bald entspannt.
Ihr HiPP Expertenteam
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