Baby 10 Monate schläft Nachts nicht durch?!?

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Meine kleine ist ein Fall für sich. Sie verweigert Brei in Gläschen außer Obst.
Will weiterhin Milchnahrung, sind bei der 3er Nahrung.
Sie isst mit uns Bröckchenweise am Tisch zum Frühstück und Abendessen. Wird natürlich nicht satt und will das fläschen. Am Tag fast alle 3,5-4 Stunden die Flasche mit Max 150-180 ml die sie leer trinkt.
In der Nacht ist sie alle 2,5 Stunden wach und will ihre Milch trinken. Sie hat einfach Hunger.
Brei, Milchbrei etc mag sie nicht.
Auch wenn ich selbst koche, Kartoffelbrei oder Gemüse mag sie nicht. Sie isst mir nur aus der Hand, wenn wir mit am Tisch sitzen. Das aber wie erwähnt nicht soviel, dass sie satt wird.
Normale H-Milch gebe ich ihr nicht, soll man ja erst ab 1 Jahr?!?
Die 3er Nahrung habe ich gekauft in der Hoffnung, dass es nachts auch länger satt hält. Aber leider auch nicht.
Sollte sie nicht mittlerweile Nachts durchschlafen? Bin irgendwie verzweifelt.
Danke jetzt schon für Ihre Antwort.
Ach ja auf der Packung steht ja irgendwie dass sie eigentlich in dem Alter nur noch 1-2 Flaschen trinken sollte, schadet ihr das?
zunächst zur Milch. Kuhmilch (wie Frischmilch oder H-Milch) sind als Trinkmilch im ersten Jahr nicht geeignet. Kuhmilch hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Daher ist sie als Muttermilchersatz, also zum Trinken aus dem Fläschchen, nicht geeignet. Ihrem Baby würden bei einer Ernährung mit Kuhmilch einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen fehlen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten. Wird nicht oder nicht mehr ausreichend gestillt, dann ist als Trinkmilch eine fertige Säuglingsmilch die richtige Wahl.
sicherlich ist es nicht das „Ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.
Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren.
Ich gehe einmal davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch ein Arzt abklären.
Ich würde Ihnen schon empfehlen, Ihre Kleine auch zu einem gewissen Grad zu fordern und zu fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Ohne Druck und Zwang oder große Aufheben. Geben Sie ihr ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen.
Das Wichtigste ist jetzt wirklich konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihre Tochter merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Wenn Ihr Schatz nach einigen Löffeln nicht weiteressen mag, eine Pause machen und dann weiter mit Brei füttern. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Mädchen weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich ja auch nicht mit dem Brei mühen.
Versuchen Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, auch mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Mädchen weiterhin mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten.
Im Moment trinkt sich Ihr Schatz bevorzugt nachts satt und hat dann verständlicherweise tagsüber weniger Hunger und Bedarf. Angenehmer wäre es für alle dennoch, wenn sich das umdrehen ließe.
Möchten Sie selbst eine Veränderung – das ist vor allem ausschlaggebend - kann Ihr Mädchen mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen und ihren Hunger- uns Sättigungsrhythmus auf den Tag zu verlegen.
Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen.
Mein Tipp, schleichen Sie doch die nächtliche Milch aus, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtmilch zu entwöhnen.
Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Tochter anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrem Mädel, dass Sie bei ihr sind, aber versuchen Sie sie ohne Milch oder Essen zum Schlafen zu bringen. Zeigen Sie ihr, dass es intensive Nähre auch ohne Essen geben kann.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern.
Helfen Sie Ihrer Kleinen von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn der Appetit auf den Tag fällt, Sie und Ihr Schatz endlich durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihres Mädchens schonen.
Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem alle zufrieden sind.
Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!
Ihr HiPP Expertenteam