unausstehlich
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23. Mär 2015 01:27
unausstehlich
hallo,
ich muß mal wieder was loswerden.
ich war aus familiären gründen sehr sehr lange nicht hier, habe aber immer wieder an euch gedacht.
nun zu meinem problem.
mein 4,5 Jahren alter Sohn ist seit ca 3-4 Wochen unausstehlich.
wann immer es nicht so läuft, wie er es will, bekommt er einen Wutanfall vom feinsten.
dann brüllt er, schmeißt sich auf den Boden, wütet dort, knallt die türen, brüllt mich an, knurrt mich an, ballt die Fäuste und ein oder zwei mal ist er auch auf mich los.
ich habe schon alles versucht.
ruhig bleiben, streng werden, Nachsicht und Verständnis zeigen, erklären, reden, nachgeben, konsequent bleiben etc.
nichts hilft.
er steigert sich in seine Wut immer mehr rein.
da reicht es schon aus, das ich ihm die Gummibärchen vor dem essen verweigere und ihm anbiete, diese zum Nachtisch zu essen, schwups, schon ist der Wutanfall da.
gestern hat er mir sogar mit der Schulter den Kehlkopf eingedrückt, weil wir einen streit hatten und er in seiner Wut auf mich los gerannt ist und ich ihn abgefangen habe, dabei hat er in meinen armen mit der Schulter gegen meinen Kehlkopf gedrückt, bis ich keine Luft mehr bekam.
das Resultat war, das ich bis heute nachmittag kaum stimme hatte und das Gefühl, das mit von außen jemand die Luft abdrückt.
ihr seht, es entstehen bei diesen Wutausbrüchen also enorme Kräfte von ihm.
seit Freitag ist es besonders schlimm, da kam er schon mit schlechter Laune aus dem KiG, wegen einer Kleinigkeit und ließ dann seine Wut den erst des Tages an uns aus.
da ich mittlerweile echt nicht mehr kann und auch nicht mehr will, habe ich ihn dann in sein zimmer geschickt, wo er dann quasi den halben tag verbracht hat, weil er, sobald er wieder raus ist, wieder am rad drehte.
mir tut das sooo weh.
eigentlich bin ich nicht überfordert mit den Kindern und der Arbeit, aber im moment wünsche ich mir einen 6 Montatigen urlaub irgendwo auf einer Hallig, ganz alleine.
geht es noch jemanden wie mir und wie kommen wir aus diesem teufelskreis raus?
ich möchte doch einfach nur ein friedliches, harmonisches Familienleben.
ich kenne dieses verhalten von meinem großen so gar nicht in dem alter, der wird erst jetzt mit 8 Jahren komplizierter.
ach ja und nächste Woche werden die Uhren umgestellt, dann wird es nochmal ne spur schlimmer, das kenne ich schon, dann ist bei uns wieder 4 Wochen Ausnahmezustand und eine bombenstimmung.
das ist bei jeder uhrumstellung so bei uns, leider.
ich freue mich, über euer feedback.
ich muß mal wieder was loswerden.
ich war aus familiären gründen sehr sehr lange nicht hier, habe aber immer wieder an euch gedacht.
nun zu meinem problem.
mein 4,5 Jahren alter Sohn ist seit ca 3-4 Wochen unausstehlich.
wann immer es nicht so läuft, wie er es will, bekommt er einen Wutanfall vom feinsten.
dann brüllt er, schmeißt sich auf den Boden, wütet dort, knallt die türen, brüllt mich an, knurrt mich an, ballt die Fäuste und ein oder zwei mal ist er auch auf mich los.
ich habe schon alles versucht.
ruhig bleiben, streng werden, Nachsicht und Verständnis zeigen, erklären, reden, nachgeben, konsequent bleiben etc.
nichts hilft.
er steigert sich in seine Wut immer mehr rein.
da reicht es schon aus, das ich ihm die Gummibärchen vor dem essen verweigere und ihm anbiete, diese zum Nachtisch zu essen, schwups, schon ist der Wutanfall da.
gestern hat er mir sogar mit der Schulter den Kehlkopf eingedrückt, weil wir einen streit hatten und er in seiner Wut auf mich los gerannt ist und ich ihn abgefangen habe, dabei hat er in meinen armen mit der Schulter gegen meinen Kehlkopf gedrückt, bis ich keine Luft mehr bekam.
das Resultat war, das ich bis heute nachmittag kaum stimme hatte und das Gefühl, das mit von außen jemand die Luft abdrückt.
ihr seht, es entstehen bei diesen Wutausbrüchen also enorme Kräfte von ihm.
seit Freitag ist es besonders schlimm, da kam er schon mit schlechter Laune aus dem KiG, wegen einer Kleinigkeit und ließ dann seine Wut den erst des Tages an uns aus.
da ich mittlerweile echt nicht mehr kann und auch nicht mehr will, habe ich ihn dann in sein zimmer geschickt, wo er dann quasi den halben tag verbracht hat, weil er, sobald er wieder raus ist, wieder am rad drehte.
mir tut das sooo weh.
eigentlich bin ich nicht überfordert mit den Kindern und der Arbeit, aber im moment wünsche ich mir einen 6 Montatigen urlaub irgendwo auf einer Hallig, ganz alleine.
geht es noch jemanden wie mir und wie kommen wir aus diesem teufelskreis raus?
ich möchte doch einfach nur ein friedliches, harmonisches Familienleben.
ich kenne dieses verhalten von meinem großen so gar nicht in dem alter, der wird erst jetzt mit 8 Jahren komplizierter.
ach ja und nächste Woche werden die Uhren umgestellt, dann wird es nochmal ne spur schlimmer, das kenne ich schon, dann ist bei uns wieder 4 Wochen Ausnahmezustand und eine bombenstimmung.
das ist bei jeder uhrumstellung so bei uns, leider.
ich freue mich, über euer feedback.
23. Mär 2015 07:33
Re: unausstehlich
Aus familiären Gründen warst du hier lange nicht tätig. ich weiß nicht was es war, tut jetzt auch nichts zur Sache, aber eventuell haben diese Gründe das Verhalten deines Sohnes ausgelöst?
Was würde ich in dieser Situation tun?: wenn er mir körperlich weh tut, was er mit fast fünf Jahren gut kontrollieren kann, würde ich richtig laut werden. Das geht gar nicht. Hat er "nur" wutausbrüche, würde ich immer wieder, so nervig es sein kann, ruhig bleiben. Ein Kind muss meiner Meinung nach immer das Gefühl haben, das es schön ist das es da ist.
Bei einem Wutausbruch hilft es zumindest meinem sohn, ihn in den arm zu nehmen und was liebes zu sagen. Nun ist es nicht bei jedem Kind gleich, manche brauchen dann ihre fünf Minuten für sich. Denke da muss man dann ein gutes Mittelmaß finden.
Wie wäre es, wenn nur ihr zwei mal was ganz tolles macht am Wochenende? Bin da total zuversichtlich das es eure Situation ändern wird. Durch deine Situation die du in letzter Zeit hattest, war vielleicht nicht wenig zeit für deinen Sohn???
Was würde ich in dieser Situation tun?: wenn er mir körperlich weh tut, was er mit fast fünf Jahren gut kontrollieren kann, würde ich richtig laut werden. Das geht gar nicht. Hat er "nur" wutausbrüche, würde ich immer wieder, so nervig es sein kann, ruhig bleiben. Ein Kind muss meiner Meinung nach immer das Gefühl haben, das es schön ist das es da ist.
Bei einem Wutausbruch hilft es zumindest meinem sohn, ihn in den arm zu nehmen und was liebes zu sagen. Nun ist es nicht bei jedem Kind gleich, manche brauchen dann ihre fünf Minuten für sich. Denke da muss man dann ein gutes Mittelmaß finden.
Wie wäre es, wenn nur ihr zwei mal was ganz tolles macht am Wochenende? Bin da total zuversichtlich das es eure Situation ändern wird. Durch deine Situation die du in letzter Zeit hattest, war vielleicht nicht wenig zeit für deinen Sohn???
3. Apr 2015 18:44
Re: unausstehlich
meine Kinder stehen und standen immer an erster stelle, gerade in letzter zeit habe ich sogar noch mehr zeit mit ihnen verbracht, als ich es eh schon immer gemacht habe.
die gründe, warum ich hier so lange nicht tätig war, liegen und lagen da drin, das es den Großeltern auf beiden Seiten sehr schlecht ging und geht, weswegen ich mich gerade vormittags, wenn die Kinder in schule und kindergarten sind, mehr um diese Seiten kümmern muß.
meinen eigenen Haushalt mache ich derzeit abends, wenn die Kinder schlafen oder zwischendurch, wenn sie bei freunden sind.
wir haben auch schon versucht, unseren jüngsten bei seinen Wutanfällen einfach in den arm zu nehmen, was meist darin endete, das er wild um sich schlug, weil er gerade das dann nicht wollte.
wir haben schon Ursachenforschung betrieben ohne ende, bekommen aber den wirklichen Grund nicht raus.
auch ist es im moment so, egal wozu und warum wir nein sagen, er rastet aus.
es ist beinahe so, als sähe er uns in den Momenten als seinen schlimmsten feind an, nur um 10 Minuten später zum kuscheln zu kommen und sich zu entschuldigen.
im kindergarten ist er immer total lieb - bis auf einmal vor 8 Wochen, da gab es dann einen Vorfall - auch bei seinen freunden.
da ist es dann sogar so, das mich die anderen Mutter ansprechen und fragen, wie ich das hinkriege, das meine Kinder lieb und höflich sind, bitte und danke sagen und sich sogar bei plötzlich auftauchenden besuch vorstellen, das sie brav teilen und abgeben und ein total tolles sozialverhalten haben.
und kaum das wir zu hause sind, ist es völlig anders rum, da fliegt Spielzeug im Extremfall schon mal tief, nur weil es bei uns vor dem essen nix süßes mehr gibt, oder ich nach dem Sandbänken den Fernseher ausstelle und es ins Bett geht, etc.
im moment verstehe ich meinen jüngsten einfach nicht, weiß nicht, was in ihn vor geht, warum er so reagiert, wie er reagiert.
dabei höre ich ihm doch zu, spiele mit ihm, rede mit ihm, bin auch konsequent, etc.
nun muß ich dazu sagen, das mein kleiner zwar sehr pfiffig ist für seine 4,5 Jahre, aber entwicklungstechnisch eher auf dem stand eines 3 3/4 bis gerade eben 4 jährigen kindes steht und er mit seinen eigenen Emotionen, mit dem scheitern von Ideen und Zurückweisung jeglicher art einfach nicht klar kommt, noch nicht, zumindest.
ist das ganze normal und evtl einfach nur die trotzphase, die bei meinem zwerg halt etwas später dran ist, oder evtl doch mehr?
und noch viel wichtiger, wie kann ich ihn besser unterstützen, mit sich und seinem Umfeld besser klar zu kommen?
ich kann ihn ja nicht mit allem durch kommen lassen und ihm alles erlauben, nur, damit er glücklich und zufrieden ist, regeln gibt es ja überall und Kinder müssen ja lernen, damit zurecht zu kommen.
aber wie gelingt es mir bei meinem kleinen, ihm das begreiflich zu machen?
die gründe, warum ich hier so lange nicht tätig war, liegen und lagen da drin, das es den Großeltern auf beiden Seiten sehr schlecht ging und geht, weswegen ich mich gerade vormittags, wenn die Kinder in schule und kindergarten sind, mehr um diese Seiten kümmern muß.
meinen eigenen Haushalt mache ich derzeit abends, wenn die Kinder schlafen oder zwischendurch, wenn sie bei freunden sind.
wir haben auch schon versucht, unseren jüngsten bei seinen Wutanfällen einfach in den arm zu nehmen, was meist darin endete, das er wild um sich schlug, weil er gerade das dann nicht wollte.
wir haben schon Ursachenforschung betrieben ohne ende, bekommen aber den wirklichen Grund nicht raus.
auch ist es im moment so, egal wozu und warum wir nein sagen, er rastet aus.
es ist beinahe so, als sähe er uns in den Momenten als seinen schlimmsten feind an, nur um 10 Minuten später zum kuscheln zu kommen und sich zu entschuldigen.
im kindergarten ist er immer total lieb - bis auf einmal vor 8 Wochen, da gab es dann einen Vorfall - auch bei seinen freunden.
da ist es dann sogar so, das mich die anderen Mutter ansprechen und fragen, wie ich das hinkriege, das meine Kinder lieb und höflich sind, bitte und danke sagen und sich sogar bei plötzlich auftauchenden besuch vorstellen, das sie brav teilen und abgeben und ein total tolles sozialverhalten haben.
und kaum das wir zu hause sind, ist es völlig anders rum, da fliegt Spielzeug im Extremfall schon mal tief, nur weil es bei uns vor dem essen nix süßes mehr gibt, oder ich nach dem Sandbänken den Fernseher ausstelle und es ins Bett geht, etc.
im moment verstehe ich meinen jüngsten einfach nicht, weiß nicht, was in ihn vor geht, warum er so reagiert, wie er reagiert.
dabei höre ich ihm doch zu, spiele mit ihm, rede mit ihm, bin auch konsequent, etc.
nun muß ich dazu sagen, das mein kleiner zwar sehr pfiffig ist für seine 4,5 Jahre, aber entwicklungstechnisch eher auf dem stand eines 3 3/4 bis gerade eben 4 jährigen kindes steht und er mit seinen eigenen Emotionen, mit dem scheitern von Ideen und Zurückweisung jeglicher art einfach nicht klar kommt, noch nicht, zumindest.
ist das ganze normal und evtl einfach nur die trotzphase, die bei meinem zwerg halt etwas später dran ist, oder evtl doch mehr?
und noch viel wichtiger, wie kann ich ihn besser unterstützen, mit sich und seinem Umfeld besser klar zu kommen?
ich kann ihn ja nicht mit allem durch kommen lassen und ihm alles erlauben, nur, damit er glücklich und zufrieden ist, regeln gibt es ja überall und Kinder müssen ja lernen, damit zurecht zu kommen.
aber wie gelingt es mir bei meinem kleinen, ihm das begreiflich zu machen?
3. Apr 2015 20:45
Re: unausstehlich
Mein großer wird im Sommer 4 Jahre und ist vor Festtagen immer der Satan persönlich.
Wir haben jetzt auch täglich ausraster und abends das zu Bett gehen wird zu einer Tortour. Er provoziert wos geht und wenn die Konsequenz kommt ist das Drama groß.
Nach den Feiertagen dauert es meistens noch so ne Woche und dann läuft alles wieder normal.
Vielleicht ist das auch ein Grund bei euch das er so am Rad dreht. Im Kindergarten stacheln sie sich ja auch gegenseitig an was das Thema Wünsche für Ostern angeht.
Vielleicht macht er auch gerade einen Entwicklungsschub. Da läufts ja meistens auch nicht wirklich rund im Hirn
Ich wünsche dir viel Kraft.
Wir haben jetzt auch täglich ausraster und abends das zu Bett gehen wird zu einer Tortour. Er provoziert wos geht und wenn die Konsequenz kommt ist das Drama groß.
Nach den Feiertagen dauert es meistens noch so ne Woche und dann läuft alles wieder normal.
Vielleicht ist das auch ein Grund bei euch das er so am Rad dreht. Im Kindergarten stacheln sie sich ja auch gegenseitig an was das Thema Wünsche für Ostern angeht.
Vielleicht macht er auch gerade einen Entwicklungsschub. Da läufts ja meistens auch nicht wirklich rund im Hirn

Ich wünsche dir viel Kraft.
3. Apr 2015 23:28
Re: unausstehlich
Unser Großer 3,5, ist gerade auch extrem. Extrem kuschelig, extrem wütend, extrem laut, extrem ignorierend, extrem ruhig, extrem unberechenbar, extrem höflich, extrem unverschämt, extrem unselbständig, extrem wissbegierig usw.
Im Moment extrem in allem. Ich denke er sucht so seinen Platz neu hier bei uns, bzw, will er Grenzen und Sicherheitsleinen neu überprüfen und wissen, dass wir weiterhin für ihn der Fels in der Brandung sind, an dem er sich festhalten kann.
Auch bei uns sind es häufig im übertragenen Sinne die "Gummibärchen vor dem Abendessen", die ihn zum Wutanfall bringen. Es reichen aber auch schon kleine Missverständnisse aus, wenn wir etwas falsch verstehen, wenn er etwas erzählt oder möchte, oder wenn er nicht schnell genug die Aufmerksamkeit bekommt, wenn er etwas erzählen, oder fragen möchte. Dann passiert es im Moment auch sehr schnell, dass er einen ins Gesicht haut. Dazu muss ich sagen, dass es im Affekt ist, dass er dann haut, so als ob ihm plötzlich die Worte ausgehen, und er nicht weiter weiß.
Wenn es der Wutanfall vom Feinsten ist, dann sage ich nur noch zu ihm "Da hinten ist das Gästeklo, da kannst du dich austoben, und wenn es gut ist, dann kannst du wieder her kommen, denn so möchte ich dich hier jetzt nicht haben, und so kann ich dir nicht helfen. Beruhige dich erst."
Das hat gedauert bis es einigermaßen klappte. Zuerst habe ich ihn dort hinbringen müssen. Die Tür natürlich immer nur angelehnt, und nie ganz zu.
Mittlerweile geht er teilweise sogar alleine dann hin. Es dauert meist 2 Minuten dann kommt ein "Ich habe mich beruhigt". Dann ist er auch soweit, dass wir ihn wieder in den Arm nehmen können.
Wenn er im Affekt allerdings zuhaut, dann werde ich sehr deutlich, und auch etwas lauter.
Vorgestern hat er sich selber in dem Moment erschrocken wo er mich ins Gesicht gehauen hat. Ich habe ihn nur angeguckt und gesagt "Du weißt was du gerade gemacht hast?!". Er hat sofort bitterlich angefangen zu weinen, mich in den Arm genommen und sich aus tiefstem Herzen entschuldigt.
Wir haben dann sehr lange gekuschelt. Ich habe gemerkt wie groß sein Sicherheitsbedürfnis in dem Moment war.
Er ist nicht Fisch noch Fleisch. Will vieles alleine machen, was er aber noch nicht schafft, und ist dann frustriert über sich selber.
Ich versuche ihm einfach die Sicherheit zu geben, dass egal was passiert wir immer sein Fels in der Brandung sind, und dass auch wenn wir gerade einen Wutanfall hinter uns haben, die Welt immer noch rund ist, sich immer noch dreht, und wir ihn immer noch genauso lieb haben wie 10 Minuten vorher.
Es ist nicht einfach, und fordert gerade viel Kraft und Energie, und unendlich viel Geduld und inneres "oooohhhhmm", und immer ruhig bleiben kann auch ich nicht, aber wenn ich ihn dann zufrieden, glücklich und ausgeglichen erlebe, und er sich eng an mich schmiegt, dann weiß auch ich in dem Moment, dass die Welt noch genauso rund ist, sich immer noch genauso dreht, und er uns immer noch genauso liebt, wie vor 10 Minuten bevor ich den Wutanfall bekommen habe.
Ich glaube, da müssen wir und unsere Kinder einfach irgendwie durch.
Und wir überfordern uns maßlos, wenn wir glauben würden, wir könnten das immer auf dem netten, freundlichen und ausgeglichenen Weg tun, wir all die Erziehungsfachzeitschriften und Ratgeber es uns aufzeigen, und wie Supernannys es uns seelenruhig auf buntem Tonkarton aufmalen und an unsere Küchenwand hängen.
Im Moment extrem in allem. Ich denke er sucht so seinen Platz neu hier bei uns, bzw, will er Grenzen und Sicherheitsleinen neu überprüfen und wissen, dass wir weiterhin für ihn der Fels in der Brandung sind, an dem er sich festhalten kann.
Auch bei uns sind es häufig im übertragenen Sinne die "Gummibärchen vor dem Abendessen", die ihn zum Wutanfall bringen. Es reichen aber auch schon kleine Missverständnisse aus, wenn wir etwas falsch verstehen, wenn er etwas erzählt oder möchte, oder wenn er nicht schnell genug die Aufmerksamkeit bekommt, wenn er etwas erzählen, oder fragen möchte. Dann passiert es im Moment auch sehr schnell, dass er einen ins Gesicht haut. Dazu muss ich sagen, dass es im Affekt ist, dass er dann haut, so als ob ihm plötzlich die Worte ausgehen, und er nicht weiter weiß.
Wenn es der Wutanfall vom Feinsten ist, dann sage ich nur noch zu ihm "Da hinten ist das Gästeklo, da kannst du dich austoben, und wenn es gut ist, dann kannst du wieder her kommen, denn so möchte ich dich hier jetzt nicht haben, und so kann ich dir nicht helfen. Beruhige dich erst."
Das hat gedauert bis es einigermaßen klappte. Zuerst habe ich ihn dort hinbringen müssen. Die Tür natürlich immer nur angelehnt, und nie ganz zu.
Mittlerweile geht er teilweise sogar alleine dann hin. Es dauert meist 2 Minuten dann kommt ein "Ich habe mich beruhigt". Dann ist er auch soweit, dass wir ihn wieder in den Arm nehmen können.
Wenn er im Affekt allerdings zuhaut, dann werde ich sehr deutlich, und auch etwas lauter.
Vorgestern hat er sich selber in dem Moment erschrocken wo er mich ins Gesicht gehauen hat. Ich habe ihn nur angeguckt und gesagt "Du weißt was du gerade gemacht hast?!". Er hat sofort bitterlich angefangen zu weinen, mich in den Arm genommen und sich aus tiefstem Herzen entschuldigt.
Wir haben dann sehr lange gekuschelt. Ich habe gemerkt wie groß sein Sicherheitsbedürfnis in dem Moment war.
Er ist nicht Fisch noch Fleisch. Will vieles alleine machen, was er aber noch nicht schafft, und ist dann frustriert über sich selber.
Ich versuche ihm einfach die Sicherheit zu geben, dass egal was passiert wir immer sein Fels in der Brandung sind, und dass auch wenn wir gerade einen Wutanfall hinter uns haben, die Welt immer noch rund ist, sich immer noch dreht, und wir ihn immer noch genauso lieb haben wie 10 Minuten vorher.
Es ist nicht einfach, und fordert gerade viel Kraft und Energie, und unendlich viel Geduld und inneres "oooohhhhmm", und immer ruhig bleiben kann auch ich nicht, aber wenn ich ihn dann zufrieden, glücklich und ausgeglichen erlebe, und er sich eng an mich schmiegt, dann weiß auch ich in dem Moment, dass die Welt noch genauso rund ist, sich immer noch genauso dreht, und er uns immer noch genauso liebt, wie vor 10 Minuten bevor ich den Wutanfall bekommen habe.
Ich glaube, da müssen wir und unsere Kinder einfach irgendwie durch.
Und wir überfordern uns maßlos, wenn wir glauben würden, wir könnten das immer auf dem netten, freundlichen und ausgeglichenen Weg tun, wir all die Erziehungsfachzeitschriften und Ratgeber es uns aufzeigen, und wie Supernannys es uns seelenruhig auf buntem Tonkarton aufmalen und an unsere Küchenwand hängen.
4. Apr 2015 00:08
Re: unausstehlich
@Khisanee,
du beschreibst zu 100% meinen Sohn.
bei uns ist es 1:1 so, wie du es beschreibst.
vor 8 Wochen gab es einen Zwischenfall im kindergarten.
mein kleiner ist alles, aber nicht aggressiv.
er versucht, aus Situationen raus zu gehen, wenn ihn etwas stört oder ihn jemand nervt.
nun war es an dem tag aber so, das die Erzieherinnen den Kindern erlaubt haben, mit Stöcken zu spielen und ein junge aus der Gruppe meines Sohnes muß irgendwas gemacht haben, was aber keiner mitbekommen hat.
mitbekommen haben die Erzieherinnen nur, wie mein junge seinen stock hob und ihn dem anderen jungen einmal durchs Gesicht gezogen hat.
dazu muß man sagen, das ein stock mit dünnen zweigen am ende war, was die Sache aber nicht besser macht.
im KiG wurde dann mit den Kindern darüber geredet, mit beiden jungen wurde geredet und eigentlich war die Sache erledigt.
ich erfuhr es dann allerdings 2 tage später von der Mutter des anderen jungen, die sich bei mir fürchterlich beschwerte und meinte, das ihr Sohn ja nun eine "megaschwere"Verletzung dicht unterm Auge hätte.
diese Verletzung war eine stecknadelkopfgroße schramme, muß man dazu sagen.
ich wußte von nix, die andere mutet keifte mich an und forderte ernste Konsequenzen für meinen Sohn.
das ich ruhig blieb und sie einfach nur fragte, was sie denn denkt, was ich nun dazu sagen oder machen sollte, wo ich nicht mal genau wußte, was überhaupt passiert war, brachte sie erst richtig auf die Palme.
seit dem dürfen die jungs - die nebenbei bis dato freunde waren und es im KiG auch immer noch sind - nicht mehr privat zusammen spielen, leider.
aber auch die Erzieherinnen meinten, das irgendwas passiert sein muß, wo meinem jungen trotz seiner 4,5 Jahre die Worte ausgegangen sein müssen und er sich in dem moment nicht anders zu helfen wußte.
und genauso ist es auch bei uns zu hause.
er ist nicht fisch, nicht Fleisch, spielt "Wildtier in der tiefgarage", nur um 10 Minuten später her zu kommen, zu sagen, das er sich beruhigt hat und kuscheln will.
das ist Solo verdammt schwer und anstrengend.
aber es hilft wirklich zu lesen, das es nicht nur uns allein so geht, das auch andere Eltern an ihre grenzen kommen, das minder einfach manchmal so sind.
danke für deinen lieben und ausführlichen Bericht, der hat wirklich geholfen.
du beschreibst zu 100% meinen Sohn.
bei uns ist es 1:1 so, wie du es beschreibst.
vor 8 Wochen gab es einen Zwischenfall im kindergarten.
mein kleiner ist alles, aber nicht aggressiv.
er versucht, aus Situationen raus zu gehen, wenn ihn etwas stört oder ihn jemand nervt.
nun war es an dem tag aber so, das die Erzieherinnen den Kindern erlaubt haben, mit Stöcken zu spielen und ein junge aus der Gruppe meines Sohnes muß irgendwas gemacht haben, was aber keiner mitbekommen hat.
mitbekommen haben die Erzieherinnen nur, wie mein junge seinen stock hob und ihn dem anderen jungen einmal durchs Gesicht gezogen hat.
dazu muß man sagen, das ein stock mit dünnen zweigen am ende war, was die Sache aber nicht besser macht.
im KiG wurde dann mit den Kindern darüber geredet, mit beiden jungen wurde geredet und eigentlich war die Sache erledigt.
ich erfuhr es dann allerdings 2 tage später von der Mutter des anderen jungen, die sich bei mir fürchterlich beschwerte und meinte, das ihr Sohn ja nun eine "megaschwere"Verletzung dicht unterm Auge hätte.
diese Verletzung war eine stecknadelkopfgroße schramme, muß man dazu sagen.
ich wußte von nix, die andere mutet keifte mich an und forderte ernste Konsequenzen für meinen Sohn.
das ich ruhig blieb und sie einfach nur fragte, was sie denn denkt, was ich nun dazu sagen oder machen sollte, wo ich nicht mal genau wußte, was überhaupt passiert war, brachte sie erst richtig auf die Palme.
seit dem dürfen die jungs - die nebenbei bis dato freunde waren und es im KiG auch immer noch sind - nicht mehr privat zusammen spielen, leider.
aber auch die Erzieherinnen meinten, das irgendwas passiert sein muß, wo meinem jungen trotz seiner 4,5 Jahre die Worte ausgegangen sein müssen und er sich in dem moment nicht anders zu helfen wußte.
und genauso ist es auch bei uns zu hause.
er ist nicht fisch, nicht Fleisch, spielt "Wildtier in der tiefgarage", nur um 10 Minuten später her zu kommen, zu sagen, das er sich beruhigt hat und kuscheln will.
das ist Solo verdammt schwer und anstrengend.
aber es hilft wirklich zu lesen, das es nicht nur uns allein so geht, das auch andere Eltern an ihre grenzen kommen, das minder einfach manchmal so sind.
danke für deinen lieben und ausführlichen Bericht, der hat wirklich geholfen.
4. Apr 2015 19:07
Re: unausstehlich
Das was für mich so schwer daran ist, ist das ich selber Erzieherin bin. Und jedesmal denke ich, dass es so bei uns ist, kann doch gar nicht sein. Gerade ich muss es doch hinbekommen....
Ich versuche mir zwar immer wieder zu sagen, dass das zwei paar Schuhe sind, und ich erstmal einfach nur Mama bin, aber es belastet mich innerlich doch sehr und lässt mich an mir selber verzweifeln.
Das wird wohl auch in der Kur ein Thema sein, weil es mich eben doch so sehr belastet, dass es zwischenzeitlich mich schon aufs der Bahn geworfen hat, und ich innerlich überzeugt war alles falsch zu machen.
Mittlerweile nutze ich in ruhigen Minuten, wenn die Zwerge schlafen, oder gerade absolut mit sich beschäftigt sind, mein Yoga. Das hat mir enorm geholfen, und ich fühle mich wieder ausgeglichener, selbstbewusster und wieder mehr in meiner Balance.
Ich habe sogar morgens nach dem aufstehen vorn Spiegel gestanden und mir gesagt "Hier bist du einfach Mama, mit allem Guten und all den Fehlern, die nur Mamas haben "
Es hilft
Ich versuche mir zwar immer wieder zu sagen, dass das zwei paar Schuhe sind, und ich erstmal einfach nur Mama bin, aber es belastet mich innerlich doch sehr und lässt mich an mir selber verzweifeln.
Das wird wohl auch in der Kur ein Thema sein, weil es mich eben doch so sehr belastet, dass es zwischenzeitlich mich schon aufs der Bahn geworfen hat, und ich innerlich überzeugt war alles falsch zu machen.
Mittlerweile nutze ich in ruhigen Minuten, wenn die Zwerge schlafen, oder gerade absolut mit sich beschäftigt sind, mein Yoga. Das hat mir enorm geholfen, und ich fühle mich wieder ausgeglichener, selbstbewusster und wieder mehr in meiner Balance.
Ich habe sogar morgens nach dem aufstehen vorn Spiegel gestanden und mir gesagt "Hier bist du einfach Mama, mit allem Guten und all den Fehlern, die nur Mamas haben "
Es hilft

4. Apr 2015 20:12
Re: unausstehlich
Ich bin auch Erzieherin und mein Mann fragt auch immer Was machen wir falsch.
Ich sag dann nichts. Ist halt wieder ne Phase. Aber gezweifelt hab ich noch nie an mir. Zuhause sind die Kids eh immer anders als Auswärts ohne Mama.
Wir machen alles Richtig auf unsere Weise egal ob Erzieherin oder einfach nur Mama
Ich sag dann nichts. Ist halt wieder ne Phase. Aber gezweifelt hab ich noch nie an mir. Zuhause sind die Kids eh immer anders als Auswärts ohne Mama.
Wir machen alles Richtig auf unsere Weise egal ob Erzieherin oder einfach nur Mama
4. Apr 2015 20:54
Re: unausstehlich
ich fürchte fast, zu hause ist es immer anders, selbst dann, wenn wir mit der einen oder anderen Materie unser täglich Brot verdienen.
ich bin zum Beispiel Krankenschwester, arbeite in der häuslichen pflege und eigentlich gibt es nix, was ich da in den letzten 14 Jahren nicht erlebt hätte und bis auf einmal ist mir nie ein Fehler passiert oder hätte ich was übersehen ( das eine mal war ganz zu Anfang und selbst da war mein einziger Fehler, das ich nicht alles lückenlos dokumentiert hatte, aber alle nötigen stellen täglich informiert waren).
ich bin also in meinem Arbeitsgebiet fit und sehr gewissenhaft.
trotzdem frage ich mich in meinem eigenen häuslichen Umfeld oft, ob die eine oder andere medizinischen Entscheidung die richtige war.
so wird es wohl auch bei der einen oder anderen Erzieherin zu hause sein.
job ist eben job, zu hause ist was ganz anderes und das ist auch gut so.
trotzdem ist es oft solo schwierig, richtig zu handeln, sich richtig zu verhalten und nie die kontrolle oder das eigene Selbstvertrauen zu verlieren.
denn immerhin geht es ja um unsere Kinder, die wir ins leben begleiten und von denen wir in 20 Jahren nicht unbedingt hören möchten, was sie doch für eine schlechte Kindheit hatten ( siehe die Autobiografie von Daniel kübelböck der jetzt erst wieder damit in der Androiden war).
oft verzweifelt ich an mir selbst und dann überfallen mich meine jungs, drücken mich, das mir die Luft weg bleibt und sagen mir, das sie mich lieb haben, obwohl wir uns keine 10 Minuten vorher bitterlich gestritten haben.
wer soll das noch verstehen????
oder ticken Kinder einfach so und wir müssen es so hinnehmen?
ich bin zum Beispiel Krankenschwester, arbeite in der häuslichen pflege und eigentlich gibt es nix, was ich da in den letzten 14 Jahren nicht erlebt hätte und bis auf einmal ist mir nie ein Fehler passiert oder hätte ich was übersehen ( das eine mal war ganz zu Anfang und selbst da war mein einziger Fehler, das ich nicht alles lückenlos dokumentiert hatte, aber alle nötigen stellen täglich informiert waren).
ich bin also in meinem Arbeitsgebiet fit und sehr gewissenhaft.
trotzdem frage ich mich in meinem eigenen häuslichen Umfeld oft, ob die eine oder andere medizinischen Entscheidung die richtige war.
so wird es wohl auch bei der einen oder anderen Erzieherin zu hause sein.
job ist eben job, zu hause ist was ganz anderes und das ist auch gut so.
trotzdem ist es oft solo schwierig, richtig zu handeln, sich richtig zu verhalten und nie die kontrolle oder das eigene Selbstvertrauen zu verlieren.
denn immerhin geht es ja um unsere Kinder, die wir ins leben begleiten und von denen wir in 20 Jahren nicht unbedingt hören möchten, was sie doch für eine schlechte Kindheit hatten ( siehe die Autobiografie von Daniel kübelböck der jetzt erst wieder damit in der Androiden war).
oft verzweifelt ich an mir selbst und dann überfallen mich meine jungs, drücken mich, das mir die Luft weg bleibt und sagen mir, das sie mich lieb haben, obwohl wir uns keine 10 Minuten vorher bitterlich gestritten haben.
wer soll das noch verstehen????
oder ticken Kinder einfach so und wir müssen es so hinnehmen?
5. Apr 2015 08:19
Re: unausstehlich
Ich glaub es ist einfach so und wir müssen es hinnehmen.
Mein großer war gestern mehr in seinem Zimmer als außerhalb und trotzdem sagte er beim Sandmännchen schauen. Mama ich hab dich lieb.
Bei uns ist ein weiteres Problem der Papa. Wenn ich mit den Jungs alleine bin funktioniert es echt super. Da gibt es zwar Widerworte aber es wird dann doch hingenommen was ich sage. Wenn Papa zuhause ist dann wird so lange rum gemacht bis Papa nachgibt weil er kein Theater will und seine Ruhe, und das wissen die Kinder.
Mein großer war gestern mehr in seinem Zimmer als außerhalb und trotzdem sagte er beim Sandmännchen schauen. Mama ich hab dich lieb.
Bei uns ist ein weiteres Problem der Papa. Wenn ich mit den Jungs alleine bin funktioniert es echt super. Da gibt es zwar Widerworte aber es wird dann doch hingenommen was ich sage. Wenn Papa zuhause ist dann wird so lange rum gemacht bis Papa nachgibt weil er kein Theater will und seine Ruhe, und das wissen die Kinder.
30. Apr 2015 22:53
Re: unausstehlich
Ach wie gut, dass ich nicht alleine mit dieser Problematik da stehe. Alleine das hilft schon, davon zu lesen. Das macht die Sache viiiel erträglicher!
Auch ich bin Erzieherin, seit 20 Jahren, und unser Kleiner ist zur Zeit so krass drauf, wie noch nie. Zuhause und Kita: völlig andere Seiten!
Er ist 2,5 Jahre und steckt in der wirklich ersten Trotzphase....
Auch ich bin Erzieherin, seit 20 Jahren, und unser Kleiner ist zur Zeit so krass drauf, wie noch nie. Zuhause und Kita: völlig andere Seiten!
Er ist 2,5 Jahre und steckt in der wirklich ersten Trotzphase....
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