Verweigerung der Milchmahlzeiten

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gast.2043195
13. Apr 2015 09:52
Verweigerung der Milchmahlzeiten
Hallo liebes HiPP Expertenteam,

ich bin mittlerweile wirklich am verzweifeln. Mein Sohn ist 23 Wochen alt und verweigert strickt seine Fläschchen.
Wir haben vor 4 Wochen die Beikost eingeführt, da er uns regelrecht beim essen angestiert hat und dachten, dass es nun Zeit wird. Mittlerweile sind wir bei zwei Beikostmahlzeiten angekommen. Die isst er auch munter und verdrückt ein ganzes Gläschen HiPP Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei und abends seinen Milch-Getreide-Brei.
Er war nie ein Baby, das viel Milch getrunken hatte. Wir kamen bis jetzt immer auf ca. 100 ml und das alle drei bis vier Stunden! Zurzeit (seit 3 Wochen) kommen wir nicht mal mehr auf 60ml und das bereitet mir Sorgen. Wir haben einiges versucht aber es klappt nichts. Milch bisschen abgekühlter, aus Trinklernbecher, Baby liegend, Baby sitzend. Die einzigen Methoden die klappen sind, wenn er im Kinderwagen liegt oder ich ihm die Milch mit dem Löffel gebe. Aber ich kann ja den Kinderwagen schlecht in die Wohnung hochholen, hier sind sehr viele Treppen. Auch mit dem Löffel kann es ja kein Dauerzustand sein, vorallem weil die hälfte wieder aus dem Mund fließt. Ich muss sagen, dass er nachts ohne Probleme seine Milch trinkt und seelenruhig weiterschläft.
Auf Anraten des Kinderarztes haben wir sogar die Milchmarke gewechselt, bisher leider kein Erfolg (denke sogar, dass die Milchmarke hierbei keine große Rolle spielt, wollen jetzt aber noch nicht zurück zur alten, da er schon mit vielen anderen Änderungen zurecht kommen muss).
Außerdem zahnt er zurzeit und ist deswegen eher schlecht gelaunt (wenn ich ihm aber Tee, Saft oder Wasser anbiete trinkt er das ohne Probleme und schreit nicht nach zwei Schlücken schon direkt los).
Ich habe zudem das Gefühl, dass er gar nicht mehr einen Eindruck zeigt, wenn er hunger hat. Er quakt weiterhin quietschvergnügt vor sich hin und quengelt erst, wenn er das Fläschchen sieht (er hat also hunger, will auch seine Milch trinken aber irgendwas hält ihn davon ab, sodass er es schreiend und krampfend verweigert).

Unser Tagesplan sieht wie folgt aus:

7:00 Uhr 50 ml Aptamil Pre
10-11 Uhr 40-50 ml Aptamil Pre
13:30-14:30 Uhr HiPP Menü 190gr, wenn noch Platz ist, bisschen Obst
17:30-18:30 Uhr 40-50 ml Aptamil Pre
20-21 Uhr Milch-Getreide-Brei
04:00 Uhr 120 ml Aptamil 1
Zwischendurch gibt es Wasser, Tee oder Saft.

Ich überlege, ob es simnvoll ist, vormittags oder nachmittags eine weitere Milchmahlzeit durch einen Milch-Getreide-Brei zu ersetzen, da er dieses ja vernünftig isst. Aber da er noch so jung ist, wären drei Beikostmahlzeiten doch bestimmt zu viel?

Wie kann ich ihn animieren wieder seine Milch zu trinken, damit wir wieder wenigstens auf die 120ml alle 2-3 Stunden kommen?

Wir hoffen auf Ihren Rat und senden viele Grüße
Yuliya und Adrian
HiPP-Elternservice
13. Apr 2015 17:07
Re: Verweigerung der Milchmahlzeiten
Liebe Yuliya,
am besten ist es, Sie nehmen jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem kleinen Sohn. Bemühen Sie sich nicht weiter etwas unbedingt erreichen zu müssen, oder dass etwas klappen muss. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen. Und oftmals wenn der Druck wegfällt, löst sich alles von ganz allein.

Können Sie sich an etwas erinnern? Ist etwas vorgefallen, war die Milch einmal etwas zu heiß, hat sich Ihr Junge einmal arg verschluckt? Dann braucht es etwas Zeit bis sich diese Erfahrung gelegt hat.
Sie schreiben, dass Zähne durchbrechen. Beim Zahnen ist es nicht ungewöhnlich, dass sich das aufs Essverhalten auswirkt. Der Mundraum ist meist sehr empfindlich. Das kann sich auch bei einzelnen Lebensmittel besonders stark zeigen.

Beim Fläschchen füttern ist ein ruhiger Tagesablauf besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume... Oder wenn Sie als Mama selbst angespannt sind und evtl. unter (Zeit)Druck stehen. Oft klappt es nachts, wenn Ruhe eingekehrt ist und nichts stört, recht gut, genau wie Sie es beschreiben. Gehen mal zum Fläschchen geben in eine andere Füttersituation als bisher: anderer Raum, abdunkeln und ohne Störungen. Wenn möglich kann eine andere Person die Flasche füttern.
Auf keinen Fall dürfen Sie Adrian zu etwas zwingen. Dann verliert er noch mehr die Freude an der Flasche.

Es kann sich auch um eine der üblichen Launen handeln, die sich bald wieder legen. Manche Kinder sind so begeistert vom Löffeln, dass die feste Kost mal mehr in der Vordergrund rückt und die Milch zeitweise hinten abfällt. Bieten Sie die Milch, besonders morgens, einfach immer wieder frohgemut an. Manchmal hilft auch etwas Obstmus zur Milch als kleiner „Pepp“.

Wenn die Milch aber partout nicht geht, dann können Sie auch morgens einen Milchbrei oder ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) füttern. Sollte der Stuhl durch die Breie fester werden, achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Obst und Tee sind hier prima.
Oder: Den Getreide/Müesli-Brei können Sie dann weniger fest machen (also weniger Getreideflocken verwenden). Halt so fest, dass er noch mit dem Löffel gefüttert werden kann. Das kommt auch dem Füttern im Kinderwagen nahe.

Bieten Sie Ihrem Kleinen ohne Zwang und Druck, aber mit viel Geduld immer wieder die Milch an. Adrian trinkt was er braucht. Nichts aufdrängen. Und oft sind diese Phasen nur kurze Launen, die sich wieder legen.

Viele liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
gast.2043195
21. Apr 2015 15:45
Re: Verweigerung der Milchmahlzeiten
Hallo liebes HiPP-Expertenteam,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Es hat mir jedenfalls sehr gut weitergeholfen. Zu einem sind wir nun doch komplett auf die 1er-Nahrung umgestellt und zweitens habe ich nur noch den kleinen Mann gefüttert. Außerdem habe ich gemerkt, dass er nicht im Arm gefüttert werden will, egal ob Milch oder Beikost. Mittlerweile lehnt er lieber gegen ein großes Kissen und lässt sich so füttern. Wenn ich es probiere ihm auf dem Arm zu füttern, dann geht der Kampf los. Was hier wohl das Problem ist?

Eine Frage habe ich noch bezüglich seiner Beikost. Ich habe ihm gestern ein wenig Buttergemüse mit Süßkartoffeln ab dem 6. Monat angeboten. Diese wurde durch ihre etwas stückigere Konsistenz eher verweigert und gewürgt. Natürlich, es ist ungewohnt und Bedarf mehrerer Versuche.
Heute war sein Stuhl aber extrem flüssig und das zwei Mal hintereinander. Auf den Hinweisen auf dem Gläschen stand jedoch nicht, dass es stuhlauflockernd ist, sondern nur glutenhaltig. Kann es doch sein, dass es eher stuhlauflockernd gewirkt hat?


Ich danke schon mal auf Ihre Antwort und sende sonnige Grüße
Yuliya
HiPP-Elternservice
22. Apr 2015 09:36
Re: Verweigerung der Milchmahlzeiten
Liebe Yuliya,

es freut mich sehr, dass sich die Situation entspannt hat und Sie und Adrian wieder Freude am Milchtrinken haben. Warum das Trinken auf dem Kissen liegend nun besser klappt ist schwer zu sagen. Achten Sie aber darauf, dass Adrian auf seine „Kuscheleinheiten“ kommt, wenn er nicht mehr auf dem Arm trinken möchte. Einfach ganz bewusst mit ihm knuddeln.

Sie machen es ganz richtig, dass Sie Adrian langsam an die neue und ungewohnte Konsistenz des Breies gewöhnen. Das „Buttergemüse mit Süßkartoffeln“ ist bezüglich der Stuhlwirkung eher neutral, also weder stuhlfestigend, noch stuhlauflockernd. Aber jedes Kind reagiert anders und der Stuhl kann auch mal dünner werden.
Ein dünner Stuhl muss aber nicht unbedingt mit der Nahrung zusammenhängen. Die Ursache kann auch eine andere sein, wie z.B. das Zahnen.

Entscheidend ist immer, dass es Ihrem Kleinen gut geht und er sich wohl fühlt. Fragen Sie auch noch Ihren Kinderarzt, er kann ausschließen, dass ein versteckter Infekt dahinter steckt.

Ich wünsche Ihnen und Adrian einen tollen Tag!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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