Baby schreit beim Essen

Hallo,
ich bin der Verzweiflung nahe. Mein 6 Monate Alter Junge schreit seit ca einer Woche bei jedem Essen. Dabei ist es egal ob es mittags der Gemüsebrei ist oder abends der Milchbrei oder ob ich ihn Stille. Ich habe auch schon verschiedene Sitzpositionen ausprobiert. Wippe oder Schoss. Es macht Unterschied. Für den Hochstuhl sitzt er leider noch zu unsicher. Habe auch schon gelesen das ist eventuell mit den Zähnen zu tun hat aber außer das schreien beim Essen gibt es keine anderen Anzeichen. Ich habe auch schon verschiedene Löffel ausprobiert aber es ändert nichts an der Situation. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Das einzigste mal als er nicht geschrieben hat war ,als er bei meinem Mann auf dem Schoß saß und ich ihn gefüttert habe. Aber das geht ja nicht jeden Tag.
Vielleicht habt ihr noch irgendwelche Ideen. Ich habe keine mehr.
Danke für eure Hilfe.

Liebe „Keri Bäri“,
da kann ich Sie sehr gut verstehen. Dieser Situation steht man als Mama zunächst sehr hilflos gegenüber und ist leicht am Verzweifeln.

Wenn Kinder gesund sind und schreien und die Nahrung verweigern, ist erfahrungsgemäß „irgendetwas“ vorgefallen. War das Essen zu heiß oder zu kalt, hat Ihr Junge sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?. Hat er sich erschrocken? Gibt es da was, das er negativ mit dem Löffel und Essen verbindet, dann braucht Ihr Sohn einfach etwas Zeit bis er diese Erfahrung vergessen hat.

Auch bestimmte Entwicklungssprünge oder kommende Zähne oder kleine Infekte können mal das Essverhalten beeinflussen. Vielleicht ist es momentan einfach nur das. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund.

Versuchen Sie nicht mit aller Anstrengung etwas „zu machen“ oder Ihren Liebling zu drängen. Begegnen Sie dem Verhalten mit viel Geduld und ganz ohne Zwang. Haben Sie keine Sorge, dass Ihr Schatz verhungert. Das wird nicht passieren. Er bekommt ja angeboten und kann essen wenn er mag.

Lassen Sie ihn einfach einige Tage in Ruhe. Geben Sie Ihrem Jungen Milch oder was er möchte und viel Geborgenheit und so die Gelegenheit wieder Vertrauen ins Essen zu finden.

Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Eine "neue Atmosphäre" (anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, keinen Stress) sind in der Tat sehr hilfreich.
Auch kann es helfen Teller, Latz und Löffel (andere Farben) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, und wie Sie es erfahren haben, eine andere Person als Mama (Papa, Oma), können oft für Entspannung sorgen.

Lassen Sie sich nicht den Mut und die Freude am Löffeln nehmen. Diese kleinen Rückschritte kommen vor und sie gehen auch wieder vorüber.

Machen Sie eine Beikostpause und probieren Sie es dann erneut. Ganz wichtig: Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie dann nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Wenn Sie skeptisch und zögerlich ans Essen gehen, spürt das Ihr Kleiner. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen, dass sich die Situation bald wieder entspannt.
Frohe Weihnachtstage!
Ihr HiPP Expertenteam