Normales Mitessen statt Brei

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gast.1739777
29. Jun 2014 15:14
Normales Mitessen statt Brei
Hallo liebes HIPP-Team,

meine Tochter ist nun 9,5 Monate alt, hat 2 Zähne und wird immer noch voll gestillt. Ich versuche ihr schon seit ihrem 6. Monat Essen nahe zu bringen, doch habe ich nicht wirklich Erfolg damit. Ich fing wie empfohlen, mit verschiedenste Gemüsebreie an, jedoch mag sie die Konsistenz gar nicht. Ich hab ihr schon kosten lassen Kartoffel, Karotten, Nudeln, Putenfleisch, Zucchini, Tomaten, Reis, Brot, Semmel, Pastinaken, Banane, Erdbeeren, Apfel, HIPP-Gläser, und vieles mehr. Sie kostet alles, mag auch eigentlich alles isst aber nichts in so großen Mengen, dass es ihren Hunger stillen könnte. Ich weiß nicht, was ich vl anders machen könnte. Ich hab ihr schon mit viel Hunger was zu essen gegeben, kurz vorher gestillt und dann, aber es ist immer das Gleiche. :?

Freu mich auf Tipps
liebe Grüße
HiPP-Elternservice
1. Jul 2014 14:48
Re: Normales Mitessen statt Brei
Liebe „Fall1306“,
manchmal erfordert die Einführung fester Nahrung sehr viel Ausdauer und Geduld, das ist nicht ungewöhnlich.

Das Essen vom Löffel ist eine vollkommen neue Erfahrung für ein Kind. Ihre Tochter muss sich ja mit einer neuen Füttertechnik anfreunden und ungewohnte Geschmackserlebnisse akzeptieren lernen. Sie muss erst erfahren, dass man das auch essen kann. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt.

Ich weiß wie schwer es ist, nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten.
Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen an. Und es ist tatsächlich so, dass ungewohnte Lebensmittel immer wieder geduldig angeboten werden müssen, bis letztendlich der Knoten platzt. Das zeigt die Erfahrung.

Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich mehr feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen.

Konzentrieren Sie sich vorerst auf die Mittagsmahlzeit. Ein paar Löffelchen sind ja schon etwas.

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Spatz ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Geben Sie Ihrem Mädchen ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Auch wenn nur zwei Zähnchen vorhanden sind, können Kinder das schaffen. Vorsichtig ausprobieren. Während sie sich abmüht und merken kann dass das gar nicht so schlecht ist, können Sie die Kleine sicher zusätzlich mit Breikost zufüttern.

Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Spatz immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama und Papa beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.

Wenn Ihr Mädchen nur ein paar Löffelchen isst, legen Sie sie nicht sofort an, sondern machen eine kleine Pause und starten noch einmal einen kleinen Versuch – ganz ohne Druck und Zwang. Das Wichtigste ist jetzt wirklich konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Töchterchen merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.

Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen.

Kinder brauchen die behutsame Unterstützung der Eltern, um die neue Kostform kennen- und akzeptieren zu lernen. Manche Kinder sind einfach „Spätzünder, sie nehmen lieber den Weg der bequemeren, leichteren Essensaufnahme, das Stillen, das ihnen auch Sicherheit gibt.

Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihre Geduld und Beständigkeit bald belohnt wird.
Ihr HiPP Expertenteam
gast.1739777
2. Jul 2014 00:07
Re: Normales Mitessen statt Brei
Liebes Hipp-Team,

vielen Dank für diese ausführliche und sehr empathische Antwort. Ich werde mir Ihren Rat zu Herzen nehmen und natürlich die Geduld nicht verlieren.
Liebe Grüße Katrin
3 Beiträge • Seite 1 von 1

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