Ich glaube mein Kind entwickelt sich zurück

Hallo liebes Hipp-Team,

mein Tochter wird im September 3 Jahre alt.
Anfang des Jahres haben wir es öfters geschafft aufs Klo zu gehen. Wir haben sie immer wieder aufs Töpfchen gesetzt, so dass sie immer wieder gerne rauf gegangen ist. April und Mai haben wir sie ohne Windeln rumlaufen lassen. Gut, sie hat etwas eingepiselt und wir haben sie umgezogen, aber sie wollte unbedingt ohne Windeln rumlaufen. Wir haben sie auch von der Flasche weg bekommen und sie hat nur noch aus dem Becher getrunken. Meine Mutter war zur der Zeit auf Reha wegen eines Herzinfarktes. Unsre Tochter hängt sehr an der Oma. Wohne auch bei ihr mit meinen Kindern (3 Jahre, 2 Jahre und 3 Monate). Meine Mutter war der Meinung sich einen Kurschatten zuzulegen. Am 20.05 kam sie zurück nach Hause und am 26.05 hat sie die Familie verlassen. Seitdem kümmere ich mich auch um meinen Pflegebedürftigen Vater. Kinder kommen dadurch nicht zu kurz. Kümmere mich um alles. Bloss seitdem meine Große merkt das die Oma weg ist, weigert sie sich strick auf das Töpfchen zu gehen und möchte wieder ihre Flasche. Dabei hatten wir so gute Fortschritte gemacht. Ich spiele mit den Kindern und kuschel auch viel mit ihnen. Hab seitdem den Haushalt etwas nach hinten gestellt, dass ich für die Kinder viel Zeit habe. Ich weiß nicht was mit ihr los ist. Hab das Gefühl das sie sich dadurch zurück entwickelt und weiß nicht wie ich das machen soll und vorallem damit umgehen soll. Klar ist was für unsere Große schwer das Oma uns verlassen hat, aber kann das solche Spuren hinterlassen? Und wieso entwickelt sich Kinder deshalb zurück bzw. verweigern alles? Über jeden Rat und Tipp bin ich sehr dankbar.

Hallo,

erstmals möchte ich dir sagen, dass du es richtig machst.

Deine Kleine entwickelt sich überhaupt nicht zurück. Es gibt halt bei manchen Kindern diese Phasen, dass sie Dinge, die sie schon mal gemacht haben, nicht mehr machen wollen.

Zusätzlich kommt hinzu, dass sie gerade ihre Oma "verloren" hat - da sucht sie sich quasi etwas, was ihr Halt und Schutz bietet - und für sie ist das ihre Flasche und die Windel. Und klar kann das solche Spuren hinterlassen, vorallem, wenn sie ihre Oma so sehr liebt. Du wärst auch am Boden zerstört, wenn der Mensch, den du so sehr liebst, plötzlich nicht mehr da wäre, oder?

Mach dir keinen Kopf und vorallem setz die Kleine mit Klo gehen nicht unter Druck. Was sie jetzt braucht ist viel Verständnis und Liebe (was du ihr eh gibst)

LG
Isa

Hallo,
ich bin Erzieherin und kann dir mit diesem Hintergrund hoffentlich ein bisschen die Sorgen nehmen. Es ist ganz oft so dass Kinder scheinbar einen Schritt zurück machen. Das tolle ist, dass sie nach dieser Zeit plötzlich etwas ganz Neues können wenn das aufs Klo gehen bzw. das Verzichten auf die Flasche im Moment nicht mehr klappt, dann halte durch, gib ihr was sie braucht (Windel, Flasche) und freue dich darauf dass du bald etwas Neues entdecken kannst (das kann auch ein ganz anderer Bereich sein)
Aber auch die Situation mit der fehlenden Oma ist sicher belastend für sie. Sie hat einen geliebten Menschen 'verloren' und sie kann ja nicht verstehen warum die Oma nicht mehr da ist. Vielleicht wäre es gut wenn du in einem ruhigen Moment sie mal darauf ansprichst (z.B. wie sie es findet dass die Oma nicht mehr da ist) möglicherweise kommt da dann ganz viel und du kannst ihr helfen indem du ganz ehrlich mit ihr sprichst (z.B. dass du die Oma auch vermisst aber ihr ja mit ihr telefonieren, sie besuchen könnt...). Eventuell denkt sie die Oma hat sie nicht mehr liebt.

Das allerwichtigste aber ist dass du sie nicht unter Druck setzt. Probier es immer wieder aber sei nicht sauer wenn es nicht klappt. Und natürlich zeig ihr dass du sie liebst egal ob es jetzt klappt ohne Windel und Flasche oder eben nicht.

LG