Spuckkind-Nestargel,AR-Nahrung,Andickungsmittel,Reisflocken

Hallo zusammen!

Mein Sohn (jetzt 17 Wochen alt) ist seit der Geburt ein extremes Spuckkind. Teilweise spuckt er noch 3-4 Stunden nach dem Essen... Wie ich gelesen habe, sind Mengen bis zu einem Teelöffel nicht unnormal. Bei unserem Schatz entstehen aber immer regelrechte Pützen (schätzungsweise ca. 6-7 Esslöffel).

Durch das Abpumpen und andicken mit Nestargel ist es ein bisschen besser geworden und ich musste nicht mehr jeden Tag eine ganze Waschmaschine nur von unserem Schatz waschen. Aber wirklich zufriedenstellend war es auch nicht. Dann sind wir auf ein Andickungsmittel von Aptamil umgestiegen, dessen Wirkung aber noch schlechter ist. Durch das Abpumpen hatte ich teilweise nicht genug Milch, sodass wir jede Woche einmal eine AR Nahrung geben mussten. Auch danach hat er wie gewohnt weiter gespuckt.

Am meisten spuckt er allerdings in Bauchlage. Mittlerweile kann er sich selbst auf den Bauch drehen. Das kann ich also nicht mehr verhindern. Aber jedes Mal, wenn er auf dem Bauch liegt, spuckt er eine große Pfütze. Ich habe ein bisschen Bedenken, dass er dadurch auch das Krabbeln nicht so schnell lernt, weil er wahrscheinlich nicht so oft auf dem Bauch liegen möchte. Und ohne Bauchlage funktioniert das Krabbeln ja bekanntlich nicht wirklich.

Die Kinderärztin hat schon per Ultraschall den Magen angeschaut und meinte aber, dass dort alles in Ordnung wäre (Gott sei Dank!).

Mein größtes Problem ist es allerdings, dass er von zusätzlicher Flüssigkeit (Tee, Wasser, ...) überhaupt nichts in sich behält. Spätestens nach 10-15 Minuten kommt die ganze Suppe wieder raus. Jetzt habe ich ein bisschen Angst, dass er mir irgendwann austrocknet, wenn ich keine Milch sondern nur noch Beikost gebe. Denn spätestens dann braucht (!) er ja zusätzliche Flüssigkeit!!!

Das einzige, was bei ihm noch auffällig ist, ist die extreme Menge an Luft, die er im Bauch hat. Ich bin nur froh, dass es sich bei ihm nicht fest setzt, sondern in auffälliger Häufigkeit durch Pupsen und Aufstossen wieder raus kommt. Schmerzen hat er dadurch also nicht.

Ich weiß aber wirklich nicht mehr was ich noch machen soll. Nestargel, Andickungsmittel und AR-Nahrung habe ich ja schon ausprobiert. Jetzt sagte mir jemand vom Aptamil Elternservice, dass ich einen Teelöffel Reisflocken von Milupa unter die Milch mischen soll. Im Internet stehen aber so viele negative Kommentare zu diesem Thema, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich das wirklich ausprobieren soll.

Was kann ich noch machen? Ich bin mit meinem Latein am Ende und hoffe auf weitere Hilfe...

Liebe Grüße

Liebe „dance0404“,
gut, dass Sie in engem Kontakt mit Ihrer Kinderärztin stehen und bereits haben abklären lassen, dass organisch alles gesund ist. Das ist am Wichtigsten. Denn dann ist es zwar oberlästig, wenn Sie Ihren Kleinen immer wieder frisch einkleiden müssen und die Waschmaschine im Dauerlauf ist, aber es bedeutet auch, dass es nichts krankhaftes ist.
So wie Sie es beschreiben, scheint es sich bei Ihrem Jungen um das alterstypische Spucken zu handeln, das in der Tat bei Ihrem Kleinen recht heftig ausfällt. Dennoch für Sie zur Beruhigung: die Milchmenge, die das Kind ausspuckt, ist meist viel geringer als sie erscheint. Und trotz der täglichen "Bescherung" nimmt das Baby an Gewicht zu, wächst und gedeiht. Und das ist entscheidend.
Sofern eben nicht andere Grunderkrankungen vorliegen und die Nahrung an sich gut vertragen wird - handelt es sich beim Spucken meist um einen recht harmlosen Vorgang: ein nicht ganz ausgereiftes "Ventil" am Mageneingang, bei dem die Speisen vom Magen wieder zurück in die Speiseröhre fließen können. Der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert durch eine fein abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Nerven und Muskulatur und muss sich manchmal erst einspielen. Wird ein Kind mobiler, kann dies das Spucken noch einmal deutlich verstärken. Die Milchmenge, die das Kind ausspuckt, ist meist viel geringer als sie erscheint. Trotz der täglichen "Bescherung" nimmt das Baby an Gewicht zu, wächst und gedeiht.
Bedenken Sie bitte, der Magen Ihres Kindes ist noch sehr klein und kann deshalb nur eine gewisse Menge an Nahrung fassen. Bei vielen Säuglingen kommt beim Bäuerchen oder auch noch einige Stunden später ein Teil der Nahrung wieder hinaus. Das Baby befreit sich dadurch von allem was zu viel war oder auch von Luft die mitgeschluckt wurde, und da kommt die Milch den kurzen Weg der Speiseröhre wieder mit hoch. Das ist alles völlig normal. Das kann von Kind zu Kind ganz unterschiedlich ausgeprägt sein, und es kann auch phasenweise besonders stark auftreten.
Es gibt aber Babys, bei denen das Spucken über die Monate mehr oder weniger anhält. Sie schreiben, Ihr Junge spuckt mehr wenn er zusätzlich zu trinken bekommt. Das ist sehr gut möglich. "Flüssiges" findet leichter den Weg nach oben als festere Kost. Ihr Schatz braucht in diesem Alter aber auch noch gar keine zusätzliche Flüssigkeit. Diese können Sie also getrost weglassen. Mit der Milch bekommt Ihr Kleiner alles was er braucht. Getränke werden erst in zunehmendem Beikostalter wichtig, wenn dann mal komplette zwei Mahlzeiten eingeführt und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Da müssen Sie sich also jetzt noch gar keine Gedanken zu machen
Im Gegenteil, im Beikostalter sind die festen Mahlzeiten günstig und das Spucken legt sich somit.

Meiner Meinung nach brauchen Sie auch nichts an der Milch ändern.

Meine Tipps:
Achten Sie darauf, dass Ihr Junge nicht zu viel und zu hastig isst. Ggf. die Mahlzeiten auf kleiner Einheiten aufteilen.

Machen Sie zwischendurch eine Pause und geben ihm Gelegenheit aufzustoßen, damit die Luft raus kann. Bäuerchen danach nicht vergessen!

Legen Sie Ihren Kleinen nach der Mahlzeit noch nicht direkt flach hin sondern halten oder legen Sie ihn in leicht schräger Position.

Versuchen Sie nach den Mahlzeiten möglichst Ruhe zu geben, ihn ruhig zu beschäftigen. Günstig kann es in manchen Fällen sein, das Baby vor dem Füttern zu wickeln. Einige Kinder reagieren auf Drehen, Aus- und Anziehen so empfindlich, dass Ihnen die Mahlzeit wieder hochkommt.

Meiner Meinung nach benötigen Sie keine andere Milch oder Spezialnahrung. Ich bin mir sicher, wenn Sie diese Tipps beherzigen, wird auch das Erbrechen oder Spucken besser. Etwas Brei oder Milch, die wieder hochkommen, sind aber immer normal.

Ich drück Ihnen die Daumen, dass es sich bald besser!
Viele liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam