Abstillen gleichzeitig mit Wachstumsschub

Hallo liebes Hipp-Team,

vor vier Wochen habe ich begonnen abzustillen. Zunächst hat mein Sohn (damals 9,5 Monate alt) nach dem Abendessen (Milchbrei) vor dem Schalfengehen noch die Brust bekommen und dann in der Nacht 2 Fläschchen 3er Folgemilch. Ich hatte zwei wundervolle Nächte, da mein Sohn schon immer oft in der Nacht kam. Als er voll gestillt wurde, kam er alle 2 Std. egal ob Tag oder Nacht; als ich dann am Tag die Beikost eingeführt habe war es zunächst etwas besser, aber während der Wachstumsschübe dann um so schlimmer (halbstündlich in der Nacht).
Leider habe ich nicht bedacht, dass der Zeitpunkt den ich zur Flascheneinführung gewählt habe mit dem nächsten Wachstumsschub zusammenfällt, so dass er nach den zwei schönen Nächten wieder alle 1,5 bis 2 Std kam. Ich habe dann begonnen im zum Schlafengehen trotz des vorherigen Abendessens das Gute-Nacht-Fläschchen ab dem 10. Monat zu machen (230ml). Er schläft jetzt von 20 Uhr bis ca. 23 Uhr / 24 Uhr und kommt dann im ein bis 1,5 Std - Takt. Die Kinderärztin meinte, dass er abends und nachts insgesamt nicht mehr als 3 Fläschchen a 200ml Milch kriegen soll, ansonsten nur Wasser. Er trinkt das Wasser zwar gierig, aber ist es wirklich sinnvoll wenn er so oft wach wird um nur wieder 300 ml Wasser zu trinken (20 Uhr, 24 Uhr und 4 Uhr Milch ansonsten Wasser). Ich bin schon fix und fertig, weil ich selber so wenig Schlaf bekomme. Soll ich ihm in der Nacht vielleicht auch das Gute-Nacht-Fläschen geben? Vielleicht würde er dann auch 4 Std am Stück schlafen statt 2 Std.

Ich würde mich sehr über eine schnelle Antwort freuen.

Hallo,

ich kann gut verstehen, dass die derzeitige Situation sehr belastend für Sie ist. Für das Durchschlafen gibt es leider keine Garantie und ist für Eltern doch ein sehnlichster Wunsch. Es gibt beim Schlafen aber kein Patenrezept für alle und auch meist keine schnelle Lösung.

Die Nacht wird im Alter Ihres Sohnes eigentlich nicht mehr zur Nahrungsaufnahme benötig. Für die nächtliche Sättigung eines Kindes ist jedoch der gesamte Ernährungsplan entscheidend. Leider kann ich Ihrer Nachricht nicht entnehmen, was Ihr Kleiner sonst so über den Tag verteilt isst und trinkt. Wichtig ist, dass sich Ihr Sohn während der Mahlzeiten tagsüber satt essen darf und Sie ihm immer genügend zu trinken (Wasser, Tee, Schorle) anbieten. Dann wissen Sie, dass es nachts kein Hunger sein kann.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Säuglinge nachts noch einmal wach werden. Babys werden immer agiler und es gibt nachts immer mehr zu verarbeiten. Deshalb wachen sie in den Leichtschlafphasen auf und sind dankbar über eine Hilfe, die sie wieder in den Schlaf bringt. Aus Gewohnheit ist es meist die Milch.

Mein Tipp: Machen Sie, wenn sich Ihr Kleiner nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie Ihren Liebling durch streicheln, eine Spieluhr oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Wenn Sie das Gefühl haben Ihr Sohn hat Durst bieten Sie Tee oder abgekochtes Wasser an. Ein weiteres Gute-Nacht-Fläschchen braucht er aber nicht.

Das alles benötigt natürlich eine gewisse Zeit der Umstellung. Aber mit Geduld schaffen Sie es wieder ruhige Nächte zu bekommen. Ich empfehle Ihnen Ihre Situation auch im HiPP Elternforum – von Eltern für Eltern zu schildern. Bestimmt gibt es Eltern mit ähnlicher Erfahrung, die Ihnen wertvolle Tipps geben können.

Auch einige Ratgeber rund ums Thema Schlafen mit konkreten Anweisungen und Tipps waren schon oft eine gute Hilfe.

Herzliche Grüße und alles Gute
Ihr HiPP Expertenteam

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Leider war und ist mein Sohn ein ziemlicher Minimalist was das Essen betrifft. Er ist meistens nur einen halben Joghurt zum Frühstück (früher hat er noch Apfelstückchen dazugegessen, aber im Moment tut ihm wohl das Zahnfleisch weh, weil Zähnchen Nr 8 unterwegs ist). Mittags isst er auch schon immer spärlich. Nur abends isst er gut, weil er Milchbreie immer noch gerne mag. Abends isst er auch Butterbrot, welches er morgens immer ausspuckt. Er hält auch nicht viel von Zwischenmahlzeiten (manchmal mag er ein halbes Obstgläschen oder einen Babykeks). Wasser trinkt er sehr viel; eigentlich immer wenn man ihm das Fläschchen anbietet; wenn man es vergisst, verlangt er selbst danach.
Ich werde versuchen ihm auch tagsüber einen Milchbrei anzubieten und ihm in der Nacht wieder den Schnuller zu geben, wenn er diesen wieder mag.