Trinkfertige Nahrung

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ich habe 2 Fragen:
1. seit der Geburt bekommt unsere Tochter (4 Monate) Hipp HA Pre. Im Krankenhaus wurde sie in Form von trinkfertiger Nahrung gegeben.
Zu Hause haben wir dann dieselbe Nahrung in Pulverform gefüttert und unsere Tochter bekam sehr starke Blähungen und Verstopfung und hat auch sehr schrill geweint/geschrien, was erst wieder besser wurde, nachdem wir ihr die trinkfertige HA Pre gegeben haben.
Wir haben dann versucht, schrittweise auf die Pulvernahrung umzustellen (5 Tage 1x Pulver, Rest trinkfertig, danach 5 Tage 2x Pulver, Rest trinkfertig und nun sind wir bei abwechselnd 1x trinkfertig und danach wieder Pulver angekommen, was ca. auf 3x täglich Pulvernahrung hinausläuft). Nun, bei 3x täglicher Pulvernahrung müssen wir feststellen, dass unsere Tochter jedes Mal nach der Pulvernahrung (ca. 2 Stunden später, wenn die Nahrung scheinbar verdaut ist/wird) aufwacht und sehr schreit und starke Blähungen hat und ihr auch das Drücken beim Stuhlgang sehr große Schmerzen bereitet, sie windet sich sehr, und das, obwohl sie keineswegs Verstopfung hat, sondern die Stuhlkonsistenz eigentlich "normal" ist (etwa wie Apfelmus).
Nach einer trinkfertigen Mahlzeit jedoch tritt dies nicht auf, sie wacht dann nach ca. 4 Stunden auf und quengelt ein wenig, weil sie halt Hunger hat und sich bemerkbar macht, aber sie windet sich nicht und hat auch keine Blähungen.
Zufall kann das nicht sein, weil wir dies über ein paar Tage hinweg schon beobachten und es systematisch immer dasselbe ist, wie beschrieben.
Welchen Grund könnte dies haben? Im Prinzip handelt es sich ja um dieselbe Nahrung, beides HA Pre, lediglich die Milchsäurekulturen sind in der trinkfertigen Nahrung nicht enthalten.
2. Da sie ja anscheinend Probleme mit der Pulvernahrung hat, geben wir ihr seit heute nur noch die trinkfertige Nahrung, weil man die Schmerzen und das Unbehagen kaum mitansehen kann. Nun müssen wir aber auch ab und an mal außer Haus, nächste Woche steht beispielsweise die U3 beim Kinderazt an, und da müssen wir natürlich auch Nahrung mitnehmen, wenn sie unterwegs Hunger bekommt.
Da wir dann die trinkfertige Nahrung mitnehmen (+ Heißwasser zum Erwärmen), würde ich gerne wissen, ob es möglich ist, die benötigte Menge Nahrung daheim schon in ein Fläschchen abzufüllen und es dann unterwegs bei Bedarf zu erwärmen? Wir haben sowohl die 450 ml als auch die 200 ml Tetrapacks daheim, nur wenn wir einen verschlossenen 200ml Tetrapack mitnehmen, müssten wir ja die nicht benötigte Restmenge im Tetrapack wegschütten (momentan trinkt sie ca. 110-120 ml), das wäre dann jedes Mal fast die Hälfte und billig sind die Tetrapacks ja ohnehin nicht gerade.
Wie sollten wir hier am besten vorgehen?
Ich hoffe sehr, Sie können mir in meinen beiden Fragen weiterhelfen und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Sylvia Wittenzellner
es freut mich, dass Sie bei Ihrer Tochter auf unsere Milchnahrung vertrauen. Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Fragen weiter.
Zu Ihrer Schilderung kann ich Ihnen folgendes ausführen: Es kommt zwar sehr, sehr selten vor, dass Babys, welche unsere trinkfertige Pre HA Nahrung gut vertragen, bei der Pre HA-Pulvernahrung Verdauungsbeschwerden zeigen. Aber es ist auch nicht ganz ausgeschlossen. Jedes Baby ist einzigartig, auch in seiner Verdauung. So scheint Ihre Kleine ein eher empfindliches Bäuchlein zu haben. Es kann sein, dass die Milchsäurekulturen der Pulvernahrung, die Verdauung Ihres Mädchens sehr stark ankurbeln und Ihre Kleine mit einer Nahrung ohne besser zurecht kommt.
Ein weiterer Aspekt könnte ebenfalls eine Rolle spielen: die trinkfertige Nahrung wird zur Haltbarmachung sehr stark erhitzt. Die Erhitzung hat immer auch einen Einfluss auf das enthaltene Eiweiß. Das Eiweiß verändert seine Struktur und kann dadurch noch besser verdaulich sein.
Auch wenn beide Aspekte in den allermeisten Fällen keine Rolle spielen, können diese bei Ihrer Tochter dennoch zu den beobachteten Blähungen führen. Ich denke, es ist wichtig für Sie zu wissen, dass Sie sich diese Auffälligkeiten nicht einfach nur „einbilden“.
Das muss jetzt jedoch nicht immer so sein. Der Darm Ihrer Kleiner wird wie alles andere auch reifen und immer besser mit unterschiedlichen Nahrungen umzugehen lernen. Auch wird im Laufe des zweiten Halbjahres die Milchnahrung weniger werden und im gleichen Zuge die Beikost zunehmen. Das heißt die Milch wird nicht mehr den großen Einfluss haben wie jetzt.
Sprechen Sie ruhig auch mal mit Ihrem Kinderarzt darüber, wie lange er eine HA-Nahrung bei Ihrer Tochter für notwendig erachtet. Heute sind die Empfehlungen bei bestehendem Allergierisko nicht mehr so streng wie früher. Allergiegefährdete Kinder sollten die ersten vier Monate ausschließlich gestillt werden oder kann nicht gestillt werden bzw. reicht die Muttermilch nicht aus, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen wissenschaftlich nachgewiesen das Allergierisiko deutlich zu vermindern.
Weitere Empfehlungen fürs Beikostalter nach vier Monaten gibt es nicht mehr. Vor diesem Hintergrund ist also nicht notwendig, im Beikostalter eine HA-Nahrung zu verwenden. Ich spreche das deshalb an, weil dann auch unsere HiPP Bio-Milch eine Möglichkeit darstellt. Diese ist eine Milch ohne Milchsäurekulturen als Zutat. Vielleicht bring schon das einen Erfolg. Das nur so als Idee.
Zu Ihrer zweiten Frage: Die trinkfertige HiPP Pre HA im Tetra Pak kann kalt (Zimmertemperatur) oder bevorzugt erwärmt gereicht werden. Das heißt, Sie können den Tetrapak einfach auch so für unterwegs mitnehmen. Sie müssen die Nahrung nicht zwingend erwärmen. Auf jeden Fall vor dem Öffnen immer gut schütteln.
Die Milch vorher in eine Flasche abzufüllen, empfehle ich Ihnen aber aus hygienischen Gründen nicht.
Ich kann verstehen, dass die trinkfertige Milch teuer kommt und Reste ungern weggeschüttert werden wollen. Dennoch: Reste davon bitte verwerfen und nicht wiederverwenden. Eine geöffnete Tetra-Pak-Milch muss unbedingt (4°C) gekühlt werden. Milch ist ein guter Nährboden für Bakterien und diese vermehren sich gerade bei "handwarmen" Temperaturen sehr schnell.
Die Zubereitung eines Fläschchens und die Nahrung müssen besonderen hygienischen Anforderungen standhalten, denn Babys Organismus ist noch sehr empfindlich. Deshalb eine Nahrung nach der Zubereitung rasch füttern, und unerwärmte Rest sofort kühl stellen oder verwerfen. So tragen auch Sie als Eltern dazu bei, dass Ihr Mädchen eine Nahrung bekommt, die rundum sicher ist
Lieber Frau Wittenzellner, jetzt ist die Antwort doch sehr lange geworden. Ich hoffe aber, dass diese Informationen Ihnen weiterhelfen.
Bei weiteren Fragen sind wir gerne wieder für Sie da.
Es grüßt Sie herzlichst
Ihr HiPP Expertenteam
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wir werden jetzt eine zeitlang ausschließlich die trinkfertige Nahrung füttern und dann schrittweise eine rein prebiotische Pulvernahrung einführen, die Milchsäurekulturen scheinen einfach nicht das Richtige für unsere Tochter zu sein.
Eine Frage habe ich allerdings noch, ich habe interessehalber die Milchtemperatur eines geöffneten Tetrapacks mit dem Hipp-Termometer gemessen (Tetrapack steht schon seit Stunden im Kühlschrank, der auf Stufe 3,5 gestellt ist) und ich musste feststellen, dass die Milch eine Temperatur von 8,3°C aufweist.
Ist dies sehr bedenklich? Da doch die Kühltemperatur bei 4°C liegen sollte? Ich habe den Kühlschrank nun auch etwas kälter eingestellt, hier muss ich aber erst noch überprüfen, wie weit die Temperatur der Milch dann noch sinkt.
Mit freundlichen Grüßen,
S. Wittenzellner
gut, dass Sie nachfragen. Die 4°C sind die ideale Lagertemperatur. Typische Betriebstemperaturen von 2-8 °C, wie Sie üblicherweise bei Kühlschränken im Haushalt vorliegen sind aber völlig ok. Ein Tipp: lagern Sie die geöffnete Milchpackung bevorzugt an der Hinterwand des Kühlschranks, da liegen die Temperaturen am niedrigsten (im Gegensatz z.B. zum Bereich der Türe).
Viele liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
Und mir ist im Eingangsbeitrag ein Fehler unterlaufen, unsere Tochter ist 4 WOCHEN alt, nicht 4 Monate, war ein Tippfehler, das Beikostalter liegt somit noch in einiger Ferne. Ihre Empfehlungen sind davon aber trotzdem unberührt und ich bin froh, nun einen Ansatz zu haben, worauf ich achten muss, wenn wir eine Pulvernahrung einführen.
Vielen lieben Dank für die ausführliche Beratung und Hilfe und freundliche Grüße,
S. Wittenzellner