Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem

Das Baby wird mobil
Elternforum
gast.1278243
5. Nov 2011 22:26
Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
ACHTUNG VIEL TEXT


Eine Generationengeschichte

Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nicht mit dir zu tun ... Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt ...

Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mußten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wußte, wo wir waren, und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne, und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte schuld, außer wir selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mußten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus der Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitiger Eltern. Keiner brachte uns und keiner holt uns ... Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter, und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So was!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wußten wir umzugehen. Und du gehörst auch dazu.

Herzlichen Glückwunsch!


2. Kapitel

Noch eine Generationsgeschichte?

Wenn du nach 1980 geboren wurdest, ist dieser Text an dich gerichtet. Vielleicht öffnet er dir die Augen und beantwortet Fragen, deine Kindheit betreffend.

Wenn du als Kind in den 80er oder 90 Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir zu den Menschen werden konnten, die wir heute sind! Als Kinder saßen wir fest in den Sitz geschnallt und von der Angst gepeinigt, dass uns jederzeit ein Airbag den Kopf von den Schultern reißen könnte in den Hightech-Autos unserer Eltern. Unsere Bettchen waren aus Metallgestellen oder Naturholz ohne Farbe. Der Gesundheit zu Liebe! Unserer Neugier wurden klare Grenzen gesetzt, indem alles, was auch nur gefährlich roch, mit kompliziertesten Verschlüssen versehen wurde, mit denen sogar unsere lieben Eltern Schwierigkeiten hatten. Alles wurde weggeschlossen oder hochgestellt – Waschmittel, Bleiche, Medikamente, Kosmetik.... Alle Türen und Schubladen waren in unserer Kindheit abgepolstert, was uns in unserem späteren Leben oft zu blauen Fingerkuppen verhalf.

Das Gefühl der Freiheit, wenn der Wind beim Fahrradfahren durch unsere fliegenden Haare pfeift, wurde uns dank beengendem Helm, den uns unsere besorgten Eltern aufzwangen, nie bewusst. Wir durften unseren Durst nie mit frischem klaren Wasser aus dem Wasserhahn stillen. Der Gesundheit zu Liebe! Unsere Eltern kauften uns kleine Bobby-Cars mit allem Pipapo und verboten uns den Hügel mit unseren selbstgebauten Mobilen runter zu brausen. Zu gefährlich! Wir hatten kaum die Gelegenheit aus eigenen Fehlern zu lernen, denn unsere Eltern belehrten uns vorsichtshalber schon über alle Risiken im Voraus. Morgens wurden wir wohl behütet zur Schule gebracht und bekamen auch Abends klare Zeitvorgaben. Jeder musste zu jedem Zeitpunkt wissen, wo wir uns gerade mit wem aufhalten. Und das Handy musste immer dabei sein. Vorsichtshalber!

Unsere Haut wurde eingecremt, wir bekamen ekelhafte Zusatztabletten fürs bessere Wachstum unsrer Knochen und mussten jahrelang zum Kieferorthopäden und mit fester Spange rumlaufen und wegen jedem Bisschen wurde geklagt. Immer hatte der andere Schuld. Nie das eigene Kind. Unsere Eltern suchten in Gesetzen nach Verletzung der Aufsichtspflicht und schalteten Anwälte ein. Sie nutzten die kleinen Unfälle ihrer Kinder für alberne Machtgerangel vor dem Gericht. Oder kannst du dich noch an Unfälle erinnern, wegen denen kein Aufstand geprobt wurde? Bei unserem Kräftemessen und unseren Keilereien sahen wir uns vor, damit unsere Eltern keinen neuen Zündstoff für eine weitere Sightseeing-Tour durch die Gerichtshallen fanden. Damit mussten wir leben, denn so waren die Erwachsenen nun mal.

Unsere Eltern fuhren mit uns zu McDonalds, Nordsee, Burger King, Pizza Hut und wir wurden dicker und dicker. Warum nur? Da durch Speichel viele, viele Krankheiten übertragen werden können, wurde uns beigebracht, dass wir immer aus unserem eigenen Glas trinken sollen. Der Gesundheit zu Liebe! Wir hatten Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, mehr als 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. All das wurde einzig und allein durch unsere lieben Eltern möglich. Dafür wurde es immer komplizierter sich mit Freunden zu treffen. Man konnte nicht einfach so vorbei gehen ohne vorher anzurufen. Wenn man einfach so ins Haus kam, wurden die Eltern gleich hysterisch, da wir ihre Privatsphäre mit unseren Kinderfüßchen traten. Und wenn, dann brachten uns unsere Eltern und holten uns zu einem, von ihnen festgelegten, Zeitpunkt wieder ab. Vorsichtshalber!

Wenn wir im Garten spielten, wurden wir behütet. Wie dumme Gänse. Unsere Piratenspiele mit Holzschwertern oder Stöcken waren zu gefährlich. Wir hätten uns die Augen ausstechen können. Würmer, Käfer, Spinnen wurden uns schon im Kleinkindalter als „Igitt-Igitt“ oder „Bä-Bä“ vorgestellt. Falls wir mal Fußball spielten, schrieben uns unsere Eltern immer vor, dass wir jeden mitmachen lassen sollen. Und wir sollten auch denen, die überhaupt nichts drauf hatten, den Ball zuspielen. Wer nicht beachtet wurde, musste nur zu den Erwachsenen gehen und schon brach eine Sturmflut von Moralpredigten auf die anderen Kinder los. Es gab Kinder, die schon in der Grundschule Probleme hatten und trotzdem verbannten ihre Eltern sie aufs Gymnasium, damit später mal was aus ihnen werde. Und kaum bleibt mal jemand sitzen, wird sofort ein emotionaler Elternabend organisiert.

Unsere Taten hatten meist für uns unüberschaubare Folgen. Und keiner konnte ihren Verlauf vorher sagen. Wenn jemand gegen das Gesetz verstoßen hatte, war klar, dass das Gesetz nichts taugte. Immer war jemand anders Schuld. Und unsere Eltern waren immer die Ersten, die über die Polizei und den Staat herzogen! So was!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfinder mit Risikobereitschaft als Eltern abbekommen. Sie hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Wie sollen wir unsportlichen, verfetteten, einsiedlerischen, verzogenen Menschen nur mit so etwas umgehen?

Egal, wir haben ja unsere Eltern!

(Na Herzlichen Glückwunsch!)
gast.1225381
5. Nov 2011 23:27
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
Hallihallo Finnmama :)

Die 1. Geschichte kannte ich schon 8-) :lol: :lol: :lol:

Ich selber bin in den 70ern geboren und finde mich darin wieder ;)

Werde wohl versuchen, meine Kleine mit einer guten Mischung der beiden Kapitel zu erziehen... mal sehen, ob es gelingt :roll: ;)

LG Tanja mit Johanna (7 Monate)
gast.977221
6. Nov 2011 00:56
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
hmm also ich hab mir grade den ersten text durchgelesen, den anderen lese ich morgen war mir jetzt grade zu viel...ich gehöre übrigens zu keinem dieser texte bin im jahr 1979 gebohren...der eine geht bis 1978 und der andere ab 1980...also fehlt mein geb jahr...ich hatte aber auch kein airbag oder gar kindersitz...ich kann mich noch erinnern das ich auf ner bierkiste bei meinem onkel im auto gesessen hab und mich wie ein keks gefreut hab das sein auto es gescahft hat 100kmh zu fahren...WOW 100!!! ich habe keine würmer gegessen,aber sandkuchen...aus echtem sand und auch sonst habe ich einige dinge aus dem text erlebt...trotzdem will ich es bei meinem kind anders habe den auch die geschichte hat zwei seiten...früher gabs genau wie heute perverse die auf kleine kinder stehen, das wurde damals nur eher totgeschwiegen weil es ein tabu thema war und ich will auch gerne wissen wo sich mein kind aufhällt den ganzen tag genau so möchte ich es gerne immer angeschnallt im auto sehen schon alleine aus dem grund weil unser auch nicht grade so die 100kmh erreicht sondern eher die 200 und da ich mein kind nicht von der leitplanke ankratzen möchte finde ich es doch eine tolle werfindung. genau so wie ein fahrradheld, ich denke nicht das mein kind zu blöd zum fahrad fahren ist und es deswegen ein helb braucht, aber es gibt viele bekloppte autofahrer und ich liebe kein kind und deswegen soll er später auf jeden fall ein helm tragen einfach um da etwas sicherer zu sein...ich denke auch nciht das ich in deswegen in watte packe oder so...er kann von mir aus so viele würmer essen wie ihm schmecken und mit einem arsch voll stöckchen oder tennisbällen spielen und bei freunden muss er auch nicht klingeln wenn das für alle okay ist...aber wenns um sein leben geht werde ich alles für seine sicherheit tun! und ja wie gesagt, in den meisten fällen ist es nun mal so das nam selbst garnicht schuld ist, grade als kind, sondern einfach von nem auto umgenietet wird weil man nicht gesehen wird...oder weil der fahrer gesoffen hat oder sowas eben....
ah ja, ich hab unser haus auch nicht abgesichert mit irgendwelche ecken schutz dingern am tisch oder schranktüren zu geklebt oder sonst was, hab nur an der wohnzimmertür ein schutzgitter aber eher für den hund das er nicht von drausen süffig ins wohnzimmer geht...und mein frosch darf auch mit dem hund kuscheln und ihn abknutschen wenn er das möchte...ich glaube das ist fast so lecker wie wurm essen ;) aber das sind eben zwei verschiedene sachen...finde ich zumindest
mich würde intertessieren wie du das siehst finnmama :) zu welcher der beiden "grüppchen" gehörst du denn?
LG
Zuletzt geändert von gast.977221 am 6. Nov 2011 01:02, insgesamt 1-mal geändert.
Lara-MichelleKlein
6. Nov 2011 00:59
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
@gelberdingo
ich sehe das genau so wie du.

Ich bin in den 80 er geboren und finde mich in der 2. Geschichte gar nicht wieder (eher in der ersten)
gast.1278243
6. Nov 2011 06:55
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
Guten Morgen

Der Grund des postens war, das mir das von meiner Hebelbammel eingefallen war, als ich zum Thema Eckenschutz gepostet hatte. Hab also nur hier von da rein kopiert. War auch nur auf die Reaktion gespannt. Bin 80 geboren und finde mich in beiden GEschichten wieder. Wie ich jetzt bei meinem ersten Kind machen werde? Ich werde es von hinten und vorne in Watte packen, weil ich viel viel lese und mich erkundige - und das macht Angst. Die Wohnung wird/ist abgesichert.Spielzeug, Kinderwagen,Kleidung,Lebensmittel werden/sind auf ihre "Schadstoffe&Co." überprüft. Mit 3 kommt er in eine Selbstverteidungskurs oder Karatte&Co.-kurs, ein Handy mit GPS&Co bekommt er später auch. Möchte später wissen wo er ist und was er macht und mit wem. Werde alles für seine Sicherheit tun, aber auch seine Selbstständigkeit fördern.... usw.

Liebe Grüsse
von einer Mami die sich eine bessere Welt wünscht
gast.959823
6. Nov 2011 07:13
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
Hi, also ich bin 1984geboren, aber für mich trifft auch der txt von 1978 zu. Wir hatten auch keinen Kindersitz,am anfang auch keinen gurt, erst nach dem trabi ^^

TV konnten wir uns auch erst sehr spät leisten und es hat uns nicht interessiert...mein ersten game boy bekam ich mit 14,aber der war nur in der ecke...

Und vom Babyschutzmaßnahmen,hatte meine 18jährige mutti nie etwas gehört gehabt ^^

LG
gast.1218539
6. Nov 2011 08:55
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
Also ich bin 1985 geboren und finde mich absolut in der ersten Gewchichte wieder! :)

Und bei meinem Kind werde ich versuchen bzw versuche ich bereits, ein schönes Mittelmaß der beiden Geschichten zu finden. :)

Lg
gast.1176194
6. Nov 2011 09:30
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
Also ich bin 1983 geboren. Wir hatten auch kein Gurt im Auto und sind trotzdem mit dem Trabi über die Autobahn in den Urlaub gefahren und wir leben noch ;) Hab auch dreck gegessen und kam klatschnass vom spielen wieder heim weil pfützen und auslaufende regenrinnen waren toll. Später nach der Wende sind meine Eltern mit uns nie zu irgendwelchen Fastfoodketten gefahren. Meine Mama wollte bloß wissen wo ich hin geh und hat mir ne Zeit gesagt wann ich wieder zu Hause zu sein hab. Ist ja so an sich nicht verkehrt, bekloppte gibt es ja überall. Wir hatten ja noch nicht mal ein Telefon^^ geschweige denn handys.
gast.1036056
6. Nov 2011 10:06
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
Hallo

bin auch Baujahr 80-90 und ich muss sagen meine Kindheit spiegelt sich mehr wieder in dem ersten Text!

Ich weiss noch wir hatten ein Gameboy und den mussten wir zu viert teilen da waren wir ich glaub 10-12 Jahre alt.

Einen Computer hatten wir in meiner Kindheit garnicht...wir sind noch fleißig in die Bücherei gegangen mit unserem Ausweis.

Ich habe mit man mag es kaum glauben 17 das erste mal einen Computer so genutzt :oops:

Unsere Betten durften wir selbst anmalen und mit bunten Stickern bekleben.

Pha und wisst ihr was wir für eine freude hatten wenn wir sticker tauschen konnten :lol:

Früchte wurden gepflückt und gegessen wie sie waren...da machte sich keine Sorgen.

Wir haben Schlammschlachten gemacht und Sankuchen gegessen.

Und wenn ich euch verraten würde wie oft ich mich verletzt habe, was für knochenbrüche ich schon hatte und wie oft meine Fingerkuppen blau waren dann ist es echt ein Wunder das ich noch vorhanden bin.

Meine Kindheit war ganz gewiss nicht perfekt, wir hatten nicht viel aber wir waren glücklich :D
gast.1278243
6. Nov 2011 10:26
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
Schön das soviel was schreiben .....

Nochmal auf meine vorigen post zurück zu kommen:

Natürlich werde ich versuchen neben "ihn voll in Watte zu packen" ein mittelmaß zu finden. Bin halt ne ängstlich Mami und ich weiß ja auch was ich oder mein Mann in der Kindheit so angestellt haben. Mein Sohnemann soll das ja auch alles machen, auch wenn ich mir jetzt schon sorgen mache .. ;-)

Planen kann man das ja eh alles nicht .... naja werde mich trotzdem jetzt dem Eckenschutz annehmen, weil ich z.B. eine nicht schöne Narbe über dem Auge habe ....

LG
(vom Thema abkommen: Beobachtet ihr eure kleinen auch manchmal im Schlaf und denkt: "Du hast noch was vom Leben" oder "hoffendlich bleibste so glücklich wie jetzt"
MaggyH
6. Nov 2011 10:35
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
hallo,
Ich habe beides erlebt! In meiner Kindheit war es so, wie in der ersten Geschichte und später wurde es so, wie in der zweiten Geschichte..
Warum? Weil ich mit acht Jahren von ost nach west gezogen bin. D. h. aus dem kommunistischen Polen nach Deutschland. Und ich fand so einiges hier viel besser. Ich wurde in der Schule wie ein Kind behandelt und nicht wie ein Soldat, das bei schlechtem Benehmen mit einem Lineal auf die blanke Handfläche geschlagen wurde. Meine Mutter musste stundenland Schlange stehen für bestimmte Lebensmittel. Es gab nämlich Lebensmittel- und Textilmarken. Und das sind nur zwei Beispiele...

man kann es auch übertreiben mit "damals war alles besser" :roll:
ich sehe es ähnlich, wie gelberdingo.

Vielleicht sollte man das Gute von damals beibehalten und das Gute von heute dazunehmen. Dazu gehört eben auch der Anschnallgurt, der Fahrradhelm im Straßenverkehr, Sicherheitsvorkehrungen im eigenen Haushalt, Kinderschutzgesetzte etc...

fragt mal Eure Kinder in zwanzig Jahren! Die meisten von ihnen werden sagen, "oh, wie es damals doch war!" Kein Wunder, wir waren Kinder!! Und sahen die Welt mit Kinderaugen, ganz unkritisch und völlig optimistisch!
gast.555071
6. Nov 2011 12:36
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
hi,

ich kannte den ersten text ebenfalls schon und finde mich da schon wieder.
ich denke, es muß jede mama selbst entscheiden, ob und wie weit sie ihr kind in watte packt, aber es sollte immer bedacht werden, das zuviel führsorge auch schaden kann.
kinder müssen selbstvertrauen entwickeln und das können sie nur, wenn man sie auch mal machen läßt und ihnen vertraut, auch schon, wenn sie noch "klein" sind.
mein großer wird jetzt 5, er trägt auch nen helm auf dem fahrrad und an der straße geht er immer an der häuserseite.
aber wir trauen ihm auch was zu.
im mom üben wir mit ihm, das richtige verhalten, wenn es an der tür klingelt, richtiges verhalten im straßenverkehr und den umgang mit scharfen messern.
jaaaaa, ich lasse mein kind mit scharfen messern hantieren, aber kontrolliert eben.
geschnitten hat er sich auch schon, das resultat war, das er meinte, ist nicht so schlimm, das heilt wieder mama, da hab ich wohl nicht aufgepasst.
klar ist das filetiermesser tabu, das weiß er auch.
aber sowas wie herdschutz oder eckenschutz hatten wir nie und haben wir auch nicht beim kleinen.
um die türklinken haben wir lediglich ein handtuch gebunden, damit die tür nicht zufallen kann, hilft ungemein und ist ebenso sicher, wie diese türpolster, nur das das handtuch nicht verrutschen kann.
feuerzeuge weiß der große, sind tabu, findet er versehentlich doch mal eines - was bisher 2 mal vorkam- bringt er es uns und hält uns eine predigt, was das bitte in seiner reichweite zu suchen hat.

ich denke, aufklärung und der richtige umgang mit gefahrensituationen ist der beste schutz, den man seinen kindern mit auf den weg geben kann.

eine mama hat hier geschrieben, das sie ihr kind mit 3 jahren zum karate anmelden will, gute einstellung, nur nehmen die meisten vereine kinder erst ab frühestens 5, eigentlich erst mit 6 jahren.
dazu kommt, das karate eine sportart ist, die platz braucht, um sie anzuwenden, juijutzu ist da besser geeignet, habe das selbst mal angefangen, bis ich dann 12 wochen später schwanger wurde und nicht weiter machen durfte.
mein großer wird später auch selbstverteidigung lernen, wenn er das dann will und ansonsten hilft eine selbstbewußte erziehung, denn mental starke kinder sind keine opfer.

ich habe auch ständig angst um meine beiden, aber ich als mutter kann sie nur begleiten und sie nur bis zu einem gewissen grad schützen.
wenn ich sie mit angst groß werden lasse und mit ständiger kontrolle, werden sie kein vertrauen in sich und ihre fähigkeiten entwickeln können.

ich wünsch euch einen schönen sonntag.

liebe grüße
noroelle
gast.1278502
6. Nov 2011 15:05
Re: Zum Thema "Kinder in Watte packen". Ich mach es trotzdem
Also ich find Text 2 völlig überzogen. Bin 1987 geboren und finde mich in Text eins wieder. Ich bin teils auf dem Land und teils in der Stadt groß geworden und meine Mutter hat uns nie in Watte gepackt, Kinder lernen aus Fehlern. Klar ist meine Tochter immer angeschnallt und trägt nen Helm später beim Fahrrad fahren aber ich hab weder ein Türschloßding noch sonst was, wenn sie sich die Finger klemmt, lernt sie draus oder es passiert noch mal, so ist das Leben.
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