vorzeitiger blasensprung + frühchen erfahrungen

hallo ihr lieben.

ich bin zurzeit in der 20 ssw (19+6) und liege mit vorzeitigem blasensprung im kh. ich bemerkte keinen abgang von fruchtwasser, hatte am vergangenen freitag starke unterleibsschmerzen die sich wie wehen anfühlen und bin dann ins kh. dort wurde ein fruchtwasser-test gemacht der erst nur leicht positiv war. nach 5 min wurde er wiederholt und er war sofort positiv. wurde sofort auf station gebracht, bekomm jetzt 3x täglich antibiotikum, muss liegen und darf nur zum klo gehen und duschen aufstehen.

vorhin war eine psychologin da, die sie für solche fälle automatisch zur verfügung stellen. sie sagte mir - wie auch die ärzte - dass man jetzt nur abwarten kann. vor der 23. woche können sie keine maßnahmen setzen um unseren kleinen ab leben zu erhalten.

ABER

ab der 23. woche muss ich ziemlich sicher wieder ins kh und dort bis zur 32. ssw (!) bleiben. ich hab eine fast 2 jährige tochter, mein mann fängt ab 1.11. in seinem neuen beruf an und muss mindestens 8 wochen schulung in deutschland machen (kommen aus österreich). ja ich habe oma/opa/geschwister die mal schauen können, aber 8 wochen?? dann kommt noch dazu, dass sie unseren zwerg in der 32. woche holen. per kaiserschnitt oder normal wissen wir noch nicht. dann kommt er auf die frühgeburtenstation, ich allein mit kleinkind und frühchen

wie soll das gehen? ich weiß ich bin jetzt noch weit weg von dieser situation, aber ich muss das doch planen. ohne kind tut man sich da leichter aber so?

gibt es wen von euch der in einer ähnlichen situation war? oder jemanden der in der 32. ssw entbunden hat? wie in etwa ist die entwicklung in diesem stadium? haben sie gute überlebenschancen ohne beeinträchtigung?

bin sehr für eure antworten dankbar.
lg

Hallo cookiex2,

ich habe keine Erfahrungen mit Frühchen. Hast du dich mal bei der Krankenkasse oder dem Jugendamt kundig gemacht? Vielleicht kannst du dort eine Haushaltshilfe oder ähnliches beantragen, sofern es notwendig wird.

Liebe Grüße und alles Gute für die Schwangerschaft.

Hallo cookiex2,

wie geht es dir inzwischen? Ich möchte dir mit meiner Geschichte nur ein wenig Mut machen. Ich hoffe, dein Zustand hat sich noch nicht verschlimmert und es bringt etwas, dir das noch zu schreiben.

Dein Bericht vom Blasensprung erinnert mich sehr an meine Schwangerschaft im vergangenen Jahr. Ich muss den Blasensprung auch ungefähr zur selben Zeit gehabt haben und habe es ebenfalls nicht bemerkt. Es fiel erst bei der Routinekontrolle beim Frauenarzt in der 20. Woche auf. Der schickte mich wegen zu wenig Fruchtwasser in die Uniklinik. Dort haben sie dann eine Woche später (20+6) den Blasensprung diagnostiziert. Nun war fast gar kein Fruchtwasser mehr da. Ich habe mich aber dann selbst nach Hause entlassen, da der Arzt meinte, fürs Baby könnten sie vor der 23. Woche sowieso nichts tun, wenn es zu einer Infektion kommen sollte. Eine Infektion, dann Notsectio bzw. später irgendwann Lungenreife-Spritze und dann Sectio hielt er für den wahrscheinlichsten Ausgang. Ich habe vier Wochen auf dem Sofa zuhause gelegen und bin nur aufgestanden, um zu essen, zu trinken und aufs Klo oder ins Bett zu gehen. Getrunken hab ich jede Menge, hatte aber auch viel Durst. Außerdem musste ich Antibiotika und etwas gegen Pilzinfektionen nehmen. Alle zwei Tage hat mir meine Hebamme Blut abgenommen, um die Entzündungswerte zu kontrollieren. Passiert ist nichts, außer: Das alles hat wohl was gebracht, denn nach einer Woche hatte ich einen Termin beim Frauenarzt, der wieder mehr Fruchtwasser festgestellt hat. Zunächst dachten wir natürlich, dass das auch nur eine Momentaufnahme sein kann und nicht unbedingt Entwarnung bedeutet. Eine weitere Woche später konnte der Arzt in der Uniklinik es kaum glauben, als tatsächlich immer noch deutlich mehr Fruchtwasser im Ultraschall zu sehen war. Bei den darauffolgenden Kontrollen das gleiche Bild, die Fruchtwassermenge stieg immer weiter, bis sie in der 30. Woche knapp über dem Durchschnitt lag. Ich durfte inzwischen auch wieder alles machen, die Schwangerschaft verlief bis zum Ende normal. Wegen einer Plazenta praevia und einem Missverhältnis zwischen Kopf und Becken wurde mein Sohn dann per Kaiserschnitt bei 38+0 entbunden. Während der kritischen Phase in der 22. Woche hätten wir nie gedacht, dass wir es bis dahin schaffen würden und der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass die Fruchtblase verheilt. Auch die Ärzte waren alle sehr erstaunt darüber und sprachen von medizinischem Wunder, aber es ist passiert.

Mein Sohn hat zwar Folgeschäden durch den Platzmangel in der Gebärmutter erlitten. Er kam mit Klumpfüßen und einer Hüftluxation rechts zur Welt. Beides war nervig, mit einigen Vollnarkosen, Hüft- und Fußgipsen und anderen unschönen Behandlungsmethoden verbunden. Doch wir machen uns immer wieder bewusst, wo wir angefangen haben und welche Diagnose wir ursprünglich gestellt bekamen: Extreme Frühgeburt, möglicherweise Totgeburt, bleibende geistige Schäden, Atemprobleme etc. Die Probleme, die er jetzt hat, sind Peanuts dagegen und lassen sich orthopädisch gut behandeln, sodass er irgendwann normal laufen können wird. Ansonsten ist er gesund und entwickelt sich super. Also nicht aufgeben und den Glauben nicht verlieren. Manchmal geschehen doch noch Wunder! Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass du von Infektionen und ähnlichem bisher verschont geblieben bist!

Liebe Grüße
Roter Klee

lieber roter klee,
vielen vielen dank für deine geschichte. genau solche geschichten machen mit mut.

mir geht es allerdings - gott sei dank - besser als dir damals. ich wurde nach 7 tagen aus dem krankenhaus entlassen. es ging nie fruchtwasser ab und war auch immer genug da, jeglicher fruchtwasser-test war negativ. und etwas zum test:

der arzt der mich bei der anmeldung untersuchte, machte erst den vaginalen ultraschall um zu sehen ob der muttermund offen ist. danach machte er den test. die ärztin auf der station machte bei meiner entlassung wieder einen test. die schwester die ihr zur seite stand fragte sie, ob sie kein gleitmittel verwenden würde. da sagte sie "auf keinen fall, das verfälscht das ergebnis". und bei der ersten untersuchung wurde ja durch den ultraschall gleitmittel verwendet. somit hoffe ich und gehe einfach davon aus dass das ergebnis falsch war.

ich lieg zu hause auch nur quer und genau wie du, stehe ich nur zum essen und klo gehen auf. ab und zu, so wie heute zieht es wieder ziemlich. allerdings hatte ich gestern einen frauenarzt termin und war länger auf den beinen. ich hoffe einfach das sich alles wieder komplett beruhigt und ich bis mindestens 38+0 komme.

ich wünsche euch alles gute für die zukunft.
lg