Wie soll ich mich verhalten???

Hallo

Also unsere Tochter ist jetzt 3 1/2 und seit einigen Wochen in einer Phase, in der sie uns nur herum kommandiert ( sie versucht es zumindest ).Natürlich lassen wir uns nicht alles gefallen. Heute Abend war es wieder besonders schlimm. Mach dies mach das, Mama hier, Mama da. Du bist nicht mehr mein Freund, du bist blöd. Ich geh jetzt nicht Zähne putzen und nicht ins Bett. Irgendwann saß sie trotzend in ihrem Zimmer. Ich dann rein, mit ihr geredet. Hab ihr gesagt, sie ist ein großes Mädchen, kann jetzt alleine Zähne putzen und alleine ins Bett ( normalerweise liegt einer von uns dazu ). Und dann soll sie sich mal in Ruhe überlegen wie sie Mama und Papa behandelt. Und siehe da......sie hat alles gemacht. Ich dann rein und ihr Gute Nacht gesagt und dass ich sie lieb hab, Papa natürlich auch. Sie hat dann kurz geweint aber wir sind hart geblieben und sie schläft jetzt auch.
Sie tat mir schon leid und ich frage mich ob ich manchmal zu hart bin, aber wie soll sie es denn sonst lernen. Habt ihr auch solche Probleme und wie löst ihr das?
Liebe Grüße Ramona

Ich sage unserer ganz klar dass sie uns nicht herum kommandieren darf - aber ehrlich wir tun ja auch nichts anderes, geben unseren kinder dauernd anweisungen und sagen was zu tun ist.
"Zieh dich an, beeil dich, geh weiter, schrei nicht, iss ordentlich,..."

Ich habe dann versucht im ersten schritt den umgang Mit ihr zu aendern - weniger das befehlen/auffordern sondern mehr ein binden und waehlen lassen, zb sag ich statt "komm jetzt zaehne putzen" dann "magst du zuerst zaehne putzen Oder lesen" Oder statt "raeum auf" ein "wollen wir schnell aufraeumen und dann...".

Seither hat das kommandieren total nachgelassen!

Ich denke das ist jetzt ganz normales "groß werden"

Und manchmal reagiert man über und hat danach ein schlechtes gewissen wie du jetzt...

alte rituale, schmusestunden etc. Lass ich nie weg...
aaber ich motz dann oft genauso kindisch zurück und denk mir nachher "maaaann nina!"

Das "ich will nimmer... bist nicht mehr mein freund... bist blöd!" Kenn ich und ist denk ich absolut normal!!

Wie ich damit umgehe?? Je nachdem wie ich drauf bin

Meistens aber appelier ich auf sein mitgefühl und seinen gripps...
ich sag ihm dann klar, dass ich ohne ihn nichts machen kann, er mir also helfen muss... wenn er dann immer noch "nneiin!" Sagt, dann sag ich ihm, dass ich mir das nächste mal, wenn er mivh fragt ob ich ihm helfe es mir auch überlege... dann gehts meistens fix!!

Momentan reichts, wenn ich mich hinstell und ihm sage, dass ich nicht streiten will! Weil ich ihn lieb hab!! Dann gehts auch...

spinnt er am tag arg, geht er ins zimmer... aber zu 99% geht prinzessin leberwurst von allein stock beleidigt

Wir müssen da durch, aber wie fipsi schreibt, wir brauchen uns nicht wundern, wenn unsere kinder uns den spiegel hinhalten... zu oft kommandieren wir rum!
Und wenn er mich wirklich sinnvoll kommandiert, dann folge ich auch ihm
Ich hasse diese "ich bin deine mutter und du machst was ich sage!" - aussagen...
schließlich ist er mein sohn und nicht mein hund

till kommandiert eigentlich auch nicht sondern fragt uns ob wir gewisse sachen machen möchten...so wie wir es auch mit ihm machen. bei uns wird auch gefragt ob er dies oder das machen mag oder zb tisch decken oder ich sage das wenn er mir jetzt beim zb staubsaugen hilft dann haben wir schneller alles erledigt und können zusammen schneller raus...das funktioniert ganz gut. bei anderen sachen zb zähne putzen frage ich ihn wo wir das machen möchten...da gibts garnicht das mach es oder willst du sondern nur die auswahl hier oder dort.
ich finde das total süss wenn er dann manchmal kommt und meint,mami wenn ich dir jetzt helfe (;)) MEIN zimmer aufräumen dann kannst du schneller spielen gehen AUCH drausen wenn du magst das bedeutet quasi ich hab kein bock mein zimmer aufzuräumen,mach mal mami...nur eben nett verpackt hehe

bei unserem großen haben wir uns auch noch oft gefragt, ob wir zu hart sind und haben ihm sehr viel durch gehen lassen, gerade wenn er uns gegenüber wieder einen eigentlich unmöglichen ton am Leib hatte, weil wir damals noch dachten, mit gerade 3 versteht er es noch nicht.

heute ist er 7 und wir haben die Quittung dafür.
er versucht uns wann immer es geht bei seinen freunden vorzuführen, wie gut er uns im griff hat und uns rumzukommandieren.
wir lassen uns das natürlich schon lange nicht mehr gefallen, aber dementsprechend schwierig ist es oft mit ihm.

beim kleinen waren wir schlauer und haben unsere Linie durchgezogen und siehe da, der kleine wird 4, behandelt uns aber mit viel mehr Respekt.
wenn er mal seine Phase hat, wo er es doch mit Kommandos bei uns versucht und wir dann in seinen Augen "blöd" sind, " wir nicht mehr seine freunde sind" etc. sagen wir mittlerweile, das eine mama und ein Papa manchmal eben "blöd" sein müssen und wir nicht immer seine freunde sein können, wenn es nur nach seinem kopf gehen soll, wir ihn aber trotzdem lieb haben.
der kleine bockt dann meist 5 Minuten in seinem Zimmer, kommt dann wieder raus und will sich entschuldigen und dann läuft es meist auch wieder.

beim zähne putzen zum Beispiel ist es bei uns ganz oft so, das der kleine nicht will.
ich stelle ihn dann immer vor die Wahl, er putzt selbst, oder ich mache das, was er natürlich gar nicht mehr will.
geputzt wird auf jeden fall, er darf nur aussuchen, wer putzt und ob mit oder ohne Gebrüll und Geheul.
beim großen passiert es schon mal öfters, das er nicht richtig putzt und er dann zum teil 20 Minuten putzen darf, weil ich ihn immer wieder zurück schicke und ich ihm immer wieder sagen muß, das ich bestimmt nicht diskutieren werde.

wenn aufgeräumt werden soll,ist es ähnlich.
räumt der große nicht auf, ist es o.k., dann braucht er aber auch nicht zu uns in die Stube kommen oder sich verabreden wollen.
räumt der kleine nicht auf, ist es das selbe.
ist das Chaos zu groß in beiden zimmern, bekommen sie Hilfe von uns, aber nur dann, wenn sie schon mal sichtbar angefangen haben.

beim kleinen klappt das besser, wie beim großen, weil wir beim kleinen von Anfang an viel konsequenter waren.

unser großer war jetzt der Meinung, mich bei seinem besten freund richtig vorführen zu wollen, trotz Ermahnung und 4 Augen Gespräch.
tja, nun hat er nächste Woche verabredungssperre mit Aufenthalt in seinem Zimmer, um sich mal Gedanken darüber zu machen, wie er mit seinen Mitmenschen umgehen möchte.
seine Reaktion darauf war, das er auszieht, wenn er 18 ist, meine Reaktion, das er dann ja noch 10 Jahre zeit zum sparen hat, da eine Wohnungseinrichtung auch geld kostet, Debatte beendet, er wütend in sein Zimmer, für geknallt, ruhe.
30 Minuten später kam er zurück, meinte :"mama, du hast ja vielleicht recht, ich akzeptiere meine strafe, ich war echt fies zu dir.ich hab dich aber trotzdem lieb, weil du die beste mama der Welt bist."
ich:" die beste mama der welt, obwohl ich dich bestrafe?"
er:" ja, weil ich weiß, das du mich lieb hast und das nicht machst, um mich zu ärgern."

sowas erreicht man aber nur mit konsequenter Linie und viel - aber nicht zu viel - reden.
ich persönlich kann dir nur empfehlen, bleib eurer Linie treu, es zahlt sich aus.
wenn ihr meint, eure Tochter kommandiert euch rum und ihr wollt das nicht, unterbindet es, selbst dann, wenn ihr in dem moment dann in ihren Augen blöd seid.
sein wir doch mal ehrlich, für uns sind doch unsere partner,freunde, Familie etc auch manchmal blöd - vom Gefühl her - wenn es mal nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, nur das wir es nicht mehr aussprechen.
Kinder sagen halt noch, was sie fühlen und das ist doch auch das schöne daran.

gib deiner Tochter einfach eine konstante Linie, dann hast du es später echt leichter.

Tanja schreibt da was gaaanz wichtiges... worüber ich mir grad die meisten gedanken mach...

man will natürlich IMMER das man von seinen kindern geliebt wird!! Dazu gehört aber eben der respekt!!
Man ist mama und kein freund... natürlich immer da aber eben kein freund...
Mütterliche liebe geht viel weiter raus, eben manchmal ins nicht-freund sein, sondern in die lenkende führende Position...

ich dachte mir immer, ich verletze ihn, wenn ich hart bin, konsequenz en aufweise... aber nein, ich HELFE ihnen damit!!
Sie brauchen eine gewisse führung, einen käfig der sicherheit!!
Alles liebevoll!! Na klar!! Aber eben eine rahmen in dem sie sich geborgen fühlen und das ist eben nicht immer nur ein traumland...

ich hätte mir nie gedacht, dass es manchmal so unendlich schwer ist, richtig zu reagieren!!

@nina,

ich sage den jungs immer, ich bin mama und kann, wenn ihr es wollt eure beste Freundin sein.
aber genau dazu gehört halt Respekt, eine Freundschaft ohne Respekt geht nicht.
mit freunden hat man spaß, freunden vertraut man seine sorgen, ängste und Probleme an.

mama aber braucht man zum kuscheln, lieb haben und dazu, seinen eigenen weg ins leben zu finden, auch mal zurück gehen zu können, wenn man sich "verlaufen" hat, dazu ist mama da.

ich persönlich sehe mich also als beides für meine Kinder, aber auch beides nur mit dem nötigen Respekt auf beiden Seiten.
leider geht das nicht, ohne oft konsequent mama zu sein, immer nur Freundin passt halt nicht.
unser kleiner kennt das nicht anders, der große, tja, mit ihm arbeiten wir an dieser form der Beziehung, aber es klappt schon ganz gut.

wichtig ist, denke ich, das man eine Linie fährt, die eben für beide Seiten passt und das ist oft das schwierige daran, was uns auch oft zweifeln läßt.

Das mit der Linie versuchen wir ja auch, nur manchmal eben hab ich das Gefühl ich rede gegen eine Wand. Im Grunde weiß sie, dass wir es als Eltern nur gut meinen.

Trotzdem Danke für eure Antworten ich versuch so manchen Tipp auch umzusetzen.

@lottchen,

das ist oft das problem, das reden.
reden an sich ist gut, erklären auch, sogar sehr sehr wichtig.
aber nach 7,5 Jahren mama-sein habe ich eines wirklich gelernt und das sage ich gerade meinem großen am tag bestimmt 5 mal und öfter.
"ich diskutiere nicht".

das heißt im Klartext folgendes:

er:" mama, ich möchte meine Hausaufgaben heute Abend machen."
ich:" du machst deine aufgaben bitte jetzt, heute Abend sind es noch genauso viele und leichter werden sie bis dahin auch nicht, eher schwerer."
er:" mama, biiiittttteeeeeee, ich will die aufgaben jetzt nicht machen, ich will spielen."
ich:" ich möchte, das du deine aufgaben JETZT machst."
er:" MAMAAAAAAICH WILL NICHT!!!!!"
ich:" 1. schreist du mich nicht an, 2. diskutiere ich nicht, 3. gehst du JETZT SOFORT an deine aufgaben, bevor es mehr werden, Punkt."

die folge:
er mault, macht aber seine aufgaben und binnen 20 Minuten ist er mit allem fertig, würde er sie abends machen - wir haben das probiert - braucht er mehr wie eine std und schafft nichtmal die hälfte von dem, was er auf hat.
hat er dann alles erledigt, ist er selbst froh, das gleich gemacht zu haben.

das selbe spiel mit dem aufräumen und unserem kleinen.
der kleine: "mama, ich kann nicht alleine aufräumen."
ich:" du konntest auch alles alleine ausräumen, dann schaffst du es jetzt auch, das playmobil einzuräumen."
der kleine:" NEINNNNN, du MUßt mir helfen."
ich:" ich MUß schon mal gar nicht, du räumst jetzt auf, Diskussion ende."
der kleine:"MAMAAAAA; NEINNNNNNN."
ich:" dann kommt das playmobil eben weg, deine Polizeiautos auch, ich hol die tüte."

zack, fängt der kleine an, aufzuräumen und fragt evtl noch mal an, ob ich vielleicht helfen könnte, was ich dann auch mache, solange er den Anfang macht.

klingt hart, ist es oft auch, wirkt aber wahre wunder und die Kinds wissen, worauf sie sich einlassen und das mama bestimmt nicht diskutiert.
wir haben mit unserem großen früher viel diskutiert, egal um was es ging, er konnte uns regelrecht ausspielen und setzte sich immer durch, bis zu dem Zeitpunkt, als ich in seinem Zimmer gestürzt bin, weil er murmeln hat liegen lassen und dann noch meinte, das es meine schuld wäre, weil ich schließlich sein Zimmer aufzuräumen hätte, da war er 4.
seit dem Zeitpunkt wird bei uns nicht mehr diskutiert, geredet ja, aber nur bis zu einem gewissen grad.
zum 1. ist das ganze Gerede viel zu anstrengend, weil es eben oft ungehört zu verpuffen scheint, zum 2. erwarte ich von meinen Kindern einfach, das sie tun, was ich sage, schließlich soll ich ja auch immer gewähr bei fuß stehen, wenn sie was wollen, das klappt aber nur, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht und das müssen die kids erstmal lernen.

der kleine wollte neulich seine nassen Hosen nicht ins bad bringen ( er wird gerade trocken, aber es passiert halt immer noch mal etwas).
war o.k., habe ich gemacht.
10 Minuten später wollte er, das ich ihm vorlese, hab ich nicht getan mit dem Kommentar, das er mir mit seinen nassen Sachen ja auch nicht geholfen hat und ich nun weder zeit noch lust habe, ihm vorzulesen, wenn er für mich auch nix mehr macht.
resultat war, das er sich entschuldigt hat und als ich ihn 5 Minuten später bat, mir bitte eine Flasche cola zu bringen, er gleich los lief und sogar mit 2 Flaschen zurück kam.
dafür bekam er dann auch seine 2 Geschichten, mit intensivem kuscheln dabei.

@norelle:

Das hab ich auch schon oft gemacht und es hat immer funktioniert. ich hab auch schon Spielsachen weg, weil sie sie nicht aufräumen wollte. Beim nächsten Mal wusste sie dann gleich, dass es besser ist sie aufzuräumen.