Asperger Syndrom

Hallo liebe Mamis!

Ich hab da mal eine Frage und hoffe auf Hilfe von einer erfahrenen Asperger Syndorm Mama.

Also, kurz erklärt.
Eine Freundin von mir hat einen Sohn, im März wird er 4.
Jetzt kam im Kindergarten beim genaueren beobachten und einer Psychologin heraus, es könnte sich um das Asperger Syndrom handeln.
Ergo und der Gleichen machen sie schon.

Ihr Problem ist es, sie weiß nicht wie sie ihm helfen kann, dass er nicht mehr so aufgedreht ist, wenn Besuch kommt.
Sie bräuchte da nur einen Tip, wie sie ihm helfen kann. Soll sie ihn festhalten, zureden? Einfach selber kommt er nicht runter. Er rennt aufgescheucht durch die Wohnung. Selbst bei Leuten die schon seit seiner Geb. alle 3 Tage mal da sind.
Leider hat ihre Suche in den Foren für Asperger nichts gebracht.
Eher jammern die Eltern da lieber, wie arm sie nicht sind und wie anstrengend so ein Kind sein kann.

Mein erster Eindruck war auch so von ihm, muss ich ehrlichsagen, aber ich hab ihn nicht anders kennen und!! lieben gelernt.
Dabei ist er ein süßer kleiner Mann mit viel Fantasie und Begabung und Liebe.

Vielleicht weiß ja eine Mami was und kann mir einen Tip geben, den ich weiterleiten kann!? gern auch per PN.

schönen Abend noch...
LG
Regina

Hallo
Ich hatte I'm Studium autismus/asperger ALS spezialgebiet und 1 jahr ALS verhaltenstherapeutin und assistentin in einer Schule fuer autisten in London gearbeitet.

Der freund meines vater hat auch 2 jungs mit asperger (und zumind einer auch hochbegabt).

Was meinst du mit aufgedreht? Also ueber aktiv am durch drehen Weil er niemanden da haben will Oder nur aufgeregt?

Lg

über aktiv!
teilweise rennt er rum wie ein aufgescheuchtes Huhn.
Naja, er freut sich schon das jemand kommt/da ist, aber es ist seine Ruhezone, seine Höhle!

Hallo,
also so wie Du das hier beschreibst,würde ich auf ADHS tippen.
Bei Laura in der Kitagruppe ging ein Mädel,das hatte das Asperger,sie war in sich gekehrt,hat sich nur auf Dinge konzentriert,die sie interessiert haben.
Auf Fremde,wie auf eben die Mamis der anderen Kinder,reagierte sie schüchtern und abweisend.
Also das genaue Gegenteil was Du da beschreibst.
Hat jemand die Diagnose gestellt oder nur ne Vermutung der Psychotante??
LG

ne sonst ist er eh auch so, nur wenn eben jemand in seine Wohnung kommt, also ihn besuchen.

Er wurde im Kiga von einer Psychologin beobachtet und mittlerweile gehen sie auch in Therapie. Ergo usw.... ebenfalls.

Er spielt lieber alleine, zurück gezogen in einer Ecke. Um sich zu schützen gibt er oft andere Form von Lebewesen vor, wie zB einmal ist er ein Rochen, dann ein Tiger, ein Äffchen .. usw...
Er ist begabt, wenn nicht sogar in einer Richtung hochbegabt. Kann mit Zahlen sehr gut umgehen. Das konnte er schon früh. Sie musste alles was mit Zahlen / Buchstaben hat, eine Zeitlang wegräumen, weil er abends/nachts nicht zur Ruhe kam.
Sprachlich ist er auch sehr weit. Du findest Fremdwörter in seinem Gebrauch. Wo andere Kinder sprachlich hinten an stehen, macht er grammatikalisch fast alles richtig.

Es geht nur um einen Tipp bei Besuch in seiner Wohnung und was sie machen könnte, damit er sich wohler fühlt, nicht so überdreht ist.

Da Asperger eine Form des Autismus ist, muß man dem Jungen sein Refugium, seine Rückzugsmöglichkeit, möglichst belassen.

Vielleicht könnte es hilfreich sein, wenn er im Wohnzimmer (oder der Küche, je nachdem, wo sich der Besuch aufhält) eine kleine private Rückzugsmöglichkeit behält, so dass er entscheiden und bestimmen kann, wie weit er die andere Person auf sich zukommen lassen will.
Vielleicht könnte so ein Pop-up-Zelt http://www.amazon.de/roba-98352-Pop-up- ... elt+pop+up bspw. schon ausreichen - das wäre immerhin auch transportabel.

wäre keine schlechte Idee .... ich werde es ihr mal vorschlagen.

selbst Papa stört da meist sein Refugium. Mama ist seine Hauptbezugsperson, Papa ist viel Arbeiten (Schicht).

Ach ja, und wie bei allen Autisten sind immer gleiche Rituale hilfreich...
Also bspw. immer die gleichen Begrüßungsworte, immer der gleiche Ablauf - Begrüßung an der Wohnungstür, Garderobe ablegen, Schuhe ausziehen, dann den Besuch "anmelden" mit Namen, etc.
Sowas gibt den autistischen Kindern Sicherheit und macht einen Besuch weniger aufregend...

Man kann es nicht so pauschal sagen. Das so komplett ueberdreht sein ist eigentlich nicht sehr "Autisten" typisch. er würde sich eher verstecken, zurück ziehen.

Man kann es auch nicht pauschal sagen. Grad bei Aspergern. Den Jungen den wir im Bekanntenkreis haben, ist extrem sozial und hat keinerlei Probleme mit anderen. So geht es vielen mit Asperger, denn das kann eine ganz milde Form von Autismus sein. Oft liegt das "Problem" eher in

- extreme Ehrlichkeit, also sie sagen einfach was sie denken
- eingeschränkter Geschmack/geruchsinn
- vermindertes Kälteempfinden
- spüren nicht so wenn sie aufs WC müssen
- hochbegabt
- alles muss seine Ordnung haben, perfektionistisch.

Das alles MUSS nicht sein.

Ich habe in einer Schule mit den ganz schlimme Fällen gearbeitet und da die herzlichsten Kinder kennen gelernt, ganz gegen der Annahme sie seien alle in sich gekehrt.

Wenn er sich auf den Besuch freut und sich wohlfühlt würde ich gar nicht viel machen.

Hallo Regina,

mein Neffe hat das Asperger Syndrom - er ist eher derjenige, der sich total zurückzieht von allem.

Wenn du magst, kann ich mal mit meinem Bruder oder mit der Mama von meinem Neffen reden.

LG

Hallo,

bei jedem Kind äußert sich Autismus bzw. Asperger anders. Ich habe von berufswegen immer mal wieder mit Autisten zu tun und sie sind ALLE sehr unterschiedlich. Wenn er sich sonst normal verhält und nur zu Hause anders reagiert, hat das vielleicht auch damit zu tun, dass andere Kinder mit seinen Spielsachen spielen...und er das nicht leiden kann!!!??? Es muss nicht gleich Autismus sein...Oder nicht gleich ADHS. Man sollte echt vorsichtig sein mit voreiligen selbstgestellten Diagnosen, nur weil ein Kind vielleicht anders ist oder anders reagiert. Mich würde auch mal interessieren wie sich das Kind "draußen" so verhält. Ist er da unauffällig, spielt mit anderen???

http://www.adhs-deutschland.de/Home/Beg ... D-H-S.aspx

Vielleicht könnte dieser Link nützlich sein?

Im Übrigen verhalten sich nicht wenige Autisten überaktiv (meist in stereotypen Bewegungsabläufen) oder gar aggressiv, wenn sie sich in ihrer Welt gestört fühlen.

Isa, das wäre super!

Und nein, er spielt nicht mit anderen Kindern. Im Kiga ist er meist für sich. Hat Schwierigkeiten sich morgens und das wirklich fast jeden Morgen von seiner Mama zu lösen. Sie haben jetzt ein Ritual gefunden, das es ihm erleichtert.
Die Diagnose hat man nicht einfach so gefällt. Er wurde angesehen, getestet.

Er hat daheim kein Problem, wenn zB meine Tochter mit seinen Sachen spielt, also er nimmt sie ihr nicht weg oder so.
Sie fragt auch meist.
Er ist eben überaktiv, überdreht.

Wenn sie (er und Mama) alleine daheim sind, ist er ruhiger. Spielt gezielt und manchmal toben sie auch. Wie man das halt mal so macht mit seinem Kind. Verstecken spielen, rumklettern, Müller Müller Sackerl (Säcklein), ......
Nur wenn wir da sind zB. rennt er rum, weiß nicht was als ersters..... so kommt es mir vor.

Ich danke euch für eure Gedankengänge und Hilfe.