Thema Tod

Fragen und Tipps zu deinem kleinen Liebling
Elternforum
gast.132139
8. Nov 2012 22:33
Re: Thema Tod
Ich bin auch der Meinung, das Kinder nicht auf eine Beerdigung gehören. Ich weiß nicht, was sie sich für Bilder ausmalen, wenn sie sehen, dass ein geliebter Mensch ins tiefe, dunkle Loch vergraben wird. Nee, das könnte ich ihnen nicht antun.
Meine Große war 2 Jahre und 11 Monate als ihr lieber Opa starb. Sie hat auch Bilder zum Grab getragen und mit ihrem Opa gesprochen. Sie hatte es sehr stark getroffen, dass ihr Opa von einem auf dem anderen Tag nicht mehr in seinem Bett lag. Sie hat geweint und geschrien und wollte wissen wo ihr Opa ist. Wir haben ihr dann auch das übliche Erzählt, ist im Himmel beim lieben Gott...Wenn ich daran denke brichts mir heute noch das Herz.

Morgen ist die Beerdigung meines Onkels. Meine Kinder haben ihn nicht wirklich gekannt, da wir ja 260 km von meiner Heimat weg wohnen. Sie werden auch nicht mit auf die Beerdigung gehen. Er ist eingeäschert worden. Soll ich das meinen Kindern erzählen, der Onkel wurde verbrannt. Ja, Kinder scheinen manchmal cool. Häufig ist es aber ganz anders. Kinder stellen sich Sachen vor, die wir nicht zu träumen wagen. Das ist dann nicht mehr so cool.

Meine Kinder werde ich auf keinen Fall mitnehmen. Die Große muß eh in die Schule, ihr hätte ich es mit 10 eher zugemutet, da es kein naher Verwandter von ihr ist. Meine fast 1, 2 und 3 jährige bleiben der Beerdigung ganz sicher fern.

lg
gast.555071
9. Nov 2012 09:03
Re: Thema Tod
natürlich mß es jede selbst entscheiden, ob er seinen kindern eine beerdigung zutraut,.
aber zum thema, was sich die kleinen mäuse vorstellen und ausmalen möchte ich was anfürgen.
jedes kind reagiert natürlich anders, aber am schlimmsten ist es, wenn kindern die situation nicht kindgerecht erklärt wird.
natürlich helfen im ersten moment die üblichen erklärungen mit demlieben gott und dem himmel, aber das ist nur der anfang, weil kinder oft noch viele fragen haben, die sich meist nur umschreiben können.
läßt man sie im unklaren und nimmt sie dann mit auf eine beerdigung, macht das angst und kann auch ein trauma auslösen.
erklärt man es ihnen aber so, das sie es verstehen, nicht nur die zerremonie, sondern auch, warum jemand eingeäschert oder begraben wird, dann nimmt man ihnen gleichzeitig die angst, denn angst macht nur, was wir nicht kennen, nicht einschätzen und nicht verstehen können.

ich spreche da aus erfahrung, als mein vater starb war ich kaum 10 jahre alt, mich hat keiner auf das, was bevorstand vorbereitet und dementsprechend war dann auch meine reaktion, trotz meines alters.
ein kind aus der nachbarschaft hingegen ist vor ein paar jahren mit auf die beerdigung des opas gegangen und war gut informiert - die kleine war auch erst ca 5 - und wußte genau bescheid, was passieren würde und auch warum.
sie hat das super gemeistert und die eltern sind heute froh, das sie ihrer tochter ermöglicht haben, abschied nehmen zu können und sie nicht vor vollendete tatsachen gestellt haben, indem sie erst im nachhinein mit ihr zum friedhof gefahren sind.

ich meine damit nur, aufklärung der kinder ist hier - auch wenn es wirklich schwer fällt - das a und o, das macht es den kindern und damit auch den eltern leichter, mit dem verlust klar zu kommen.

ganz liebe grüße

noroelle
gast.943794
12. Nov 2012 23:19
Re: Thema Tod
hallo alle zusammen

ich will keinem sagen was er in der situation machen soll,den jeder kennt sein kind am besten.
ich denke schon langsam selber drüber nach was ich da machen soll/kann

als mein opa gestorben war habe ich geheult wie ein schlosshund
und jetz denke ich das meine oma bald uns verlassen wird,und da glaube ich nicht das ich meine tochter 2,5 jahre mit nehmen kann/will, den meiner und da meine tochter nicht soooo ein bezug zu ihr hat wie ich, ich denke es nicht so verkehrt das sie zu hause bleibt
aber wenn meine schwiegermutter stirb dann weis ich wirklich nicht wie ich da reagieren soll,sie hängt an ihr,
ich wurde als kleinkind ins kalte wasser geschmiesen worden und das möchte ich meinem kind ersparen,will ja auch nicht ihr die rosa brille anziehen
wann ist den beste zeitpunk drüber zu reden?
wen z.B. morgen beerdigung ist oder schon früher sie drauf vorbereiten das ihre oma jetz verstorben ist und in ein paar tagen beerdigt wird

LG Babsi
gast.555071
12. Nov 2012 23:46
Re: Thema Tod
hi babsi,

du kennst dein kind am besten, aber todschweigen ist das verkehrteste, was du machen kannst, denke ich, denn der tod gehört zum leben dazu und wenn die kinder darauf vorbereitet sind, ist der "sprung ins kalte wasser " nicht ganz so brutal.
wenn du deine maus auf das thema an sich vorbereiten willst - gerade, weil ihr ja leider derzeit mit sowas rechnen müsst - könntest du dir doch mit ihr ein fotoalbum ansehen, wo auch bilder von deinem opa drin sind und ihr erzählen, wer die leute auf den bildern sind.
sie wird dich sicherlich fragen, wo die leute jetzt sind und mit 2,5 jahren reicht es meist aus, wenn man sagt, das die eine oder andere person jetzt beim lieben gott wohnt und dort eine ganz wichtige aufgabe hat und von dort auf sie aufpasst.
so habe ich das mit meinem großen gemacht - und werde es auch mit dem kleinen machen,wenn er soweit ist , bzw machen wir das ja schon so - und es war richtig so.
als unsere katze letztes jahr gestorben ist, hat mein großer geweint, getobt und war wütend auf jeden und alles, weil er sehr an dem tier hing.
mit einigen ruhigen gesprächen, ihm raum für seine emotionen geben und ganz viel trösten und reden hat er es recht schnell überwunden und wenn er heute einen hellen stern oder einen regenbogen sieht, freut er sich und sagt voll stolz, das auf dem stern sein opapa und unsere katze wohnen und der regenbogen wird als gruß von den beiden für uns geschickt.

dem großen haben wir mittlerweile ja auch erklärt, warum menschen beerdigt werden, er hat mit seinen knapp 6 jahren von sich aus beim grabbesuch gefragt und wir haben es in einfache worte gepackt, die er verstehen konnte.
ich wurde damlas ebenfalls mit nichtmal 10 jahren ins kalte wasser geworfen, als ich meine bezugsperson verloren habe und für mich war es ein trauma, was viele harte jahre bedurfte, um das aufzuarbeiten.
mir wurde nix erklärt, nicht mit mir geredet, die einzige info, die ich bekam war, das mein vater tot ist und in 3 tagen die beerdigung stattfindet, aus, ende.
wir haben daher beschlossen, mit unseren kindern das anders zu machen, ihnen frühzeitig klar zu machen, das alles ein wandel und ein fluß ist und das der tod zum leben gehört und es dafür eben auch zerremonien gibt.
was passiert, wenn meine mutter irgendwann mal stirbt oder meine schwiegereltern, das weiß ich nicht, dann werde ich wohl in erster linie für meine kinder und andere stark sein müssen und meine eigene trauer auf irgendwann verschieben müssen, das ist bis jetzt sicher.
aber ich weiß auch, das ich zwei starke kinder erziehe, dennen dieses thema nicht fremd ist und dennen es helfen kann, mit dem dann entstandenen verlust besser klar zu kommen und sei es, das sie sich vorstellen, das unsere lieben auf einem anderen stern wohnen und uns mit regenbögen grüßen.

ich wünsch dir viel kraft.

liebe grüße

noroelle

p.s.: mein kleiner ist nur wenig jünger wie deine tochter, er ist jetzt 26,5 monate alt und beginnt langsam, zu fragen und auf seiner ebene zu begreifen.
gast.1247677
13. Nov 2012 11:15
Re: Thema Tod
Ich verstehe nicht warum man Kinder in Watte packen muss der tod gehört für mich zum leben und es ist eine Glaubens sache mein Kleiner war letztes Jahr mit auf der Beerdigung meines Bruders mein Bruder ist Kurz nach dem 1 Geb. gestorben ich muss sagen es kommt auch auf die Trauergesellschaft an Der Pfarrer hat es ganz locker gesehen hat das leben und die Geburt mit den Tod in verbindung gebracht um zu sternen muss man Leben um Leben zu können muss man Geboren werden mein Bruder hat selbst kleine Kinder im alter von 7 und 9 Jahren gehabt hätten die weg bleiben sollen seine Frau hat meinen Bruder vor der Einäscherung aufbaren lassen so das die kinder sich noch von ihm verabschieden konnten ihm noch was auf seine letzte reise mit geben konnten (fand ich aber auch etws zu hart) aber sie haben es gut weg gesteckt
Bei der beerdigung meines schwagers im März wollte die Frau das der Kleine mit kommt habe aber schnell gemerkt das der kleine wirbelwind stört bin dann einfach mit ihm aus der Kappele raus und Spazieren gegangen
Auch wenn es jetzt hart ist mein kind soll mit dem Tod aufwachsehn und nicht in watte gepackt werden man kann es ihnnen auf Kindlicheart erklären

Meine nichte damals 4 hat auf meiner Hochzeit erzählt das sie jeden abend mit ihrer Oma spricht obwohl sie sie nicht kennt da meine ma schon vor 20 Jahren gestorben ist sie schaut in den Himmel und erzählt ihr heute noch alles ich finde es schön den glauben zu bewaren das nach dem Tod nicht alles vorbei ist

Denn Tod sollte man nicht verschweigen
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